Endlich mal wieder entspanntes Ankern!

18.07.2025, Marina Minde - Ankern vor Arnkil (Als Sund)

Unser Wirkungskreis in den letzten Wochen war aufgrund des Wetters und anderer ungünstiger Umstände ziemlich klein. Weiter als Sønderborg sind wir nicht gekommen, oft sind wir sogar in Marina Minde geblieben.

Für dieses Wochenende haben wir uns vorgenommen, mal wieder in den Als Sund zu fahren. Am heutigen Freitag legen wir dann bei traumhaften Bedingungen ab, es ist warm und die Sonne scheint. Der Wind reicht zwar nicht aus, so dass wir die Förde hinaus motoren. Wir wollen heute mindestens bis zum Stadthafen von Sønderborg (der Teil nördlich der Brücke) kommen und wenn es das Wetter zulässt, noch ein Stück weiter bis Arnkil, wo wir vor Anker gehen würden.

Als wir dann die Sønderborg Bugt erreichen und Kurs auf die Klappbrücke nehmen, zieht von Nord eine kleine Gewitterzelle auf uns zu. Wir sind froh, dass außer sintflutartigen Regenergüssen kein Starkwind da drin steck. Ein Blick auf die Wetter-App lässt uns hoffen, dass es hiernach trocken bleibt.

Nach einer kurzen Wartezeit vor der Klappbrücke beim Stadthafen nehmen wir dann Kurs Richtung Norden und gehen vor Arnkil, kurz vor dem Übergang zum Als Fjord, vor Anker. Der schwache Wind kommt zur Zeit noch aus westlichen Richtungen, so dass wir das Eisen Richtung Land einfahren - eine ziemlich ungewohnte Aktion.  Mittlerweile hat es auch aufgehört zu regnen und auch im Verlaufe des Abends bleibt es tatsächlich trocken. Das Wasser lädt mit 20,4°C zum Baden ein. Wir bauen unseren Tisch für die Plicht auf und decken den Tisch für ein gepflegtes Abendessen.

An der ein Stück neben uns ausgelegten Mooringboje liegt ein Segelboot unter deutscher Flagge. Im Verlaufe des Abends nähert sich ein Segelboot unter dänischer Flagge und stoppt neben dem deutschen Segler auf. Wir hören energisches Rufen, aber auf dem deutschen Boot rührt sich niemand. Es ist offensichtlich, dass der Däne den deutschen Segler auffordern möchte, die Mooringtonne freizumachen. Nach einer Weile setzt der Däne dann seine Fahrt unverrichteter Dinge fort.

19.07.205, Ankern vor Arnkil - Ankern in der Sand Vig

Nach einer sehr ruhigen Nacht trinken wir zeitig unseren Kaffee und holen gegen halb neun den Anker hoch. Der Wind ist kaum wahrnehmbar, aber wir wollen trotzdem versuchen, ohne Motor aus der kleinen Bucht zu kommen, ohne auf den Segler an der Mooringtonne und einen weiteren Ankerlieger zu treiben. Den Motor haben wir natürlich bei dieser Aktion startbereit. Mit etwas Geduld und Flexibiltät bei der Segelstellung, bewegen wir uns langsam Richtung Als Fjord, wo sich später sogar ein angenehmer thermischer Wind mit bis zu 3 Beauford einstellt. Wir laufen in die Bucht "Sandvig", an dessen südlichem Ufer bereits einige Boot vor Anker liegen. Wir laufen unter Vollzeug mit fast 6 Knoten bis in die östliche Spitze der Bucht und machen knapp 300 Fuß (knapp 100 Meter) vor dem Strand einen Aufschießer Richtung Süden. Ich rolle die Fock ein und hole schnelle das Groß runter, während Nicole den Anker bei 1,1m unter dem Kiel auf den sandigen Grund herunterlässt. Wir fahren den Anker sodann mit backgehaltener Fock ein, er sitzt sofort.

Wir verbringen nun bei wirklich traumhaften Bedingungen einen wunderschönen Tag hier vor Anker: Baden, Entspannen, Lesen, Joggen, Kaffee trinken usw. - besser geht es nicht, zumal das Wetter sich von seiner besten Seite zeigt.

Zum Abend hin montiere ich den vollgetankten Außenborder am Schlauchboot und Nicole und ich machen eine "Ausfahrt", bei der wir die Bucht in Richtung Süd umfahren. Mit langsamer Fahrt steuern wir nahe am Ufer mit sehr abwechslungsreicher Vegetation, zum Teil mit kleinem Steilufer, teils mit steinigen und seichten Abschnitten entlang. Später queren wir die Bucht komplett und steuern den kleinen Hafen "Brandsbøl Bådelaug" im Norden der Bucht an. Dies ist ein traumhaft gelegener kleiner Fischereihafen, den wir letzte Saison auch schon einmal mit dem Schlauchboot besucht hatten. Hier sitzen ein paar Mitglieder des Vereins zusammen und grillen. Wir begrüßen sie mit "God dag" und man antwortet uns mit "I lige måde" ("gleichfalls").

Die Abendsonne legt sich über die Bucht und taucht die leicht hügelige Landschaft in ein rötliches Licht - wirklich traumhaft! Erst gegen halb neun abends sind wir zurück an Bord und wir essen zu Abend. Ein wundschöner und entspannter Tag neigt sich dem Ende.

20.07.2025, Ankern in der Sandvig - Iller Strand - Marina Minde

Ein wunderschöner Morgen, angenehm war, schöner Segelwind. Gegen acht Uhr holen wir den Anker hoch und segeln nur mit ausgerollter Fock aus der Bucht. Wir frühstücken dabei. Als wir in den Als Sund einbiegen, setzen wir auch das Groß. Wir haben in Böen 4-5 Beaufort. Bei Wind aus südlicher Richtung müssen wir ordentlich Höhe laufen und auch den einen oder anderen Holeschlag machen. In regelmäßigen Abständen, im Rhythmus der Brückenöffnungen im Stadthafen Sønderborg, kommen uns Flottillen von Sportbooten entgegen. Es ist Urlaubszeit und viele Starten in ihre Reise in Richtung Norden. Wir nehmen die Brückenöffnung um 10:45 Uhr. Wir haben schon lange nicht mehr so viele Boote vor dem Brücke gesehen.

Mittlerweile hat der Wind auf die vorhergesagten 6 Windstärken aufgedreht, so dass wir im Schutze des Sportboothafens das Groß mit erstem Reff setzen. Mit oft über 7 Knoten und ordentlich Welle aus Osten queren wir die Sønderborg Bugt und fahren dann später mit achterlichem Wind im Schmetterlingskurs in die Förde.

Vor Iller Strand machen wir einen Aufschießer und gehen für einen kurzen Badestopp vor Anker, bevor wir dann zurück nach Marina Minde segeln. Westlich der "Schwiegermutter", die wir auf unserer Backbordseite liegen lassen, hat sich eine große Charteryacht (Bavaria C45) auf dem Flach festgefahren - unter Vollzeug! Hier handelt es sich ganz offensichtlich um einen Navigationsfehler.

Das Wochenende ist schnell vorbeigegangen und Nicole und ich müssen uns zeitig auf den Weg nach Hause machen. Unsere Vorfreude auf unseren Sommerurlaub, in zwei, Wochen ist groß!

 




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