Überführung 2024

06.04.2024, SVE (Elmshorn) - Brunsbüttel Kanalhafen

Dienstag haben wir unser Schiff ins Wasser geslippt und gestern, Freitag, den Mast gesetzt. Vor uns liegt eine Woche Urlaub und zumindest für die nächsten Tage ist recht angenehmes Wetter vorhergesagt. Wir hatten es dieses Jahr nicht wirklich eilig mit dem Slippen, denn das nasskalte Wetter der letzten Wochen bremste unsere sonst unbändige Vorfreude auf den Saisonstart ziemlich aus. Doch nun, wo die ersten Schritte getan sind und sich unverhoffter Weise Chancen auf ein paar schöne Stunden auf unserem Boot bei erträglichen Wetterbedingungen auftun, ist unser Feuer der Leidenschaft entfacht.

Allerdings ist es mehr als ungewiss, ob wir heute überhaupt loskommen, denn es gibt noch unheimlich viel zu tun. Folgende Liste gilt es, wenn möglich bis spätestens zum Einsetzen des Hochwassers um 13:44 Uhr zu erledigen:

      • Rigg (notdürftig) einstellen
      • Impeller wechseln
      • Ölwechsel einschließlich Ölfilter
      • Schiff beladen
      • Frischwassersystem reinigen
      • Wasser tanken
      • Großsegel anschlagen
      • Schoten anschlagen
      • Diesel tanken

 

In dieser Liste sind die sog. "must haves", Impeller wechseln und Ölwechsel sowie Schiff beladen, alles andere geht zur Not auch unterwegs!

Somit mache ich mich als erstes an die Seewasserpumpe - das Schiff liegt noch im Schlick. Als ich den ausgebauten Impeller in der Hand halte, habe ich gleich zu Beginn meiner Arbeiten das Gefühl, dass es sich hier um eine sehr sinnvolle Maßnahme handelt: Von den sechs Flügeln des Impellers sind fünf bis zur halben Höhe eingerissen.

Unser Schiff beginnt mittlerweile aufzuschwimmen und es wird Zeit, den Motor warm laufen zu lassen. Nach dem Start des Motors kontrollieren wir, ob die Seewasserpumpe nach dem Tausch des Impellers funktioniert oder eben auch nicht. Was soll ich sagen? Es kommt einfach kein Wasser aus dem verdammten Auspuff! Es gibt zwei Möglichkeiten: Das Schiff schwimmt noch nicht hoch genug, oder die Pumpe erfüllt nicht ihre bestimmungsgemäße Funktion, z.B. weil sie Luft zieht. Ich hatte aus Zeitgründen nicht auch die Gehäusedichtung mit ausgetauscht. Da wir keine Zeit für weitere Untersuchungen oder Erwägungen haben, mache ich mich direkt an den erneuten Ausbau der Seewasserpumpe. Leider ist die alte Dichtung fest mit der Dichtfläche des Gehäuses verklebt, so dass ich der Dichtung in Ermangelung passender Alternativen und mit größter Vorsicht mit einem Messer zu Leibe rücken muss. Ich spüre, wie in mir der adrenalininduzierte Puls hochsteigt! Eigentlich ist das bereits verharmlost dargestellt, denn, um ehrlich zu sein, verhallten bereits die ersten unangemessenen und nicht jugendfreien Kraftausdrücke in der dumpfen Akustik des Motorraums. Es war sogar soweit, dass ich wutgetrieben, erste Zweifel bezüglich unserer Absicht, in gut einer Stunde ablegen zu können, äußerte.

Nachdem ich die Seewasserpumpe wieder eingebaut habe, starten wir sogleich den Motor, damit ich das warmgelaufene Öl abpumpen kann. Schließlich bleibt nicht mehr viel Zeit für den Tausch des Ölfilters und das Einfüllen des neuen Öls. Die ganzen Utensilien müssen dann auch noch von Bord, um eine Riesensauerei an Bord zu vermeiden.

Am Ende sind wir gerade noch rechtzeitig soweit, dass wir ablegen können. Um 14:12 legen wir den Rückwärtsgang ein und verlassen alsdann unseren Heimathafen. Die Ungewissheit, ob wir loskommen, geschweige denn wohin es gehen soll, blieb bis zuletzt. Zunächst sind wir unglaublich erleichtert, dass wir überhaupt noch losgekommen sind. Wir genießen die erste Fahrt auf der Krückau ungemein. Wohin es geht, ist erstmal gar nicht so wichtig. Hinter dem Krückausperrwerk biegen wir erst einmal rechts ab und im Grunde werden Nicole und ich uns erst jetzt einig, dass wir den "Sprung" in den Nord-Ostsee-Kanal wagen wollen.

Vor der Schleuse warten wir ca. eine Stunde. Mit sechs weiteren Segelbooten laufen wir in die Schleuse in Brunsbüttel ein. Um viertel vor sieben abends verlassen wir die Schleuse und steuern den Kanalhafen an. Alle anderen Freizeitskipper haben die gleiche Absicht. Merkwürdigerweise wollen alle als erste in den Hafen einlaufen, wieso?

Als wir als Vorletzte durch die Hafeneinfahrt kommen, kann ich schon wieder nicht glauben, was ich dort sehe! An dem Haupt-Steg, der direkt am Kanalufer verläuft, haben die Crews zweier Yachten ihre Boote dermaßen platzverschwenderisch festgemacht, dass ich nicht anders konnte, als diese Situation zu klären. Ich frage höflich, ob sie ihre Boote etwas verholen können, damit wir dort noch dazwischen passen würden. Als Antwort kam: "Wir lagen hier aber zuerst!" Auf diese  unseemännischen Unverfrorenheit war ich entgegne ich mit offensichtlicher Unmissverständlichkeit, dass es hier und jetzt nicht darum ginge und sie bitte höflichst ihr Schiff verholen mögen. Glücklicherweise kam nun rasch Bewegung in die Sache und wir konnten uns zwischen die beiden Segelyachten legen. Natürlich haben wir uns im Anschluss in angemessener Weise für die Mühe bedankt, was mit einer gewissen Anerkennung erwidert wurde.

Nun, da wir fest sind und alle Anspannung von uns fällt, ergreift uns ein Gefühl der Glückseligkeit: Der Start in die Segelsaison 2024 ist vollbracht! Darauf gilt es mit einem kühlen Bier bzw. einem Glas Wein anzustoßen. Genau in diesem Moment bekommen wir Überraschungsbesuch, der offensichtlich unseren Status im Messangerdienst verfolgt hatte. Es ist eine willkommen Abwechslung und wir schaffen ausreichend Getränke aus der Bilge herbei. Es wird ein ausgelassener Abend, im Zuge dessen wir im "Torhaus", direkt gegenüber unseres Liegeplatzes einkehren.

07.04.2024, Brunsbüttel Kanalhafen - Olympiahafen Schilksee

Um kurz vor acht Uhr starten wir bei leichtem Regen den Motor und Nicole legt "einhändisch" ab, während ich noch unter Deck zu tun habe. Die Bedingungen sind recht ordentlich: Wir haben achterlichen Wind, teilweise mit bis zu 7 Beaufort. Das ergibt in Summe eine ordentliche Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 6,8 Knoten, so dass wir gegen 15:54 in die geöffnete Schleuse, ohne Wartezeit, in Kiel Holtenau fahren. Die Kanalfahrt war schön und bis auf einen Vorfall, recht unspektakulär: Als recht außergewöhnlich und im Grunde auch unästhetisch würde ich die Tatsache beschreiben, dass eine männliche Person seiner nudistischen Neigung beim Spazierengehen im Adamskostüm entlang des Kanals nachkommen muss!

Als wir gegen 16 Uhr aus der Schleuse auf die Kieler Förde fahren, haben wir dieses verstörende Ereignis bereits mental vollständig aufge- und verarbeitet, so dass wir uns ganz den wunderbaren Eindrücken des hiesigen Segelrevieres hingeben können. Wir haben uns entschlossen, noch bis Schilksee durchzuhalten.

Der Hafen ist noch ziemlich leer. Viele Liegeplätze sind noch durch rot/weiß gestreiftes Flatterband gesperrt. Die Stromkästen sind noch nicht vollständig verdrahtet, so dass wir heute ohne Strom auskommen werden.

08. - 11.04.2024, Olympiahafen Schilksee - Sønderborg Lystbådehavn

In Anbetracht der Wettervorhersage für die nächsten Tage, entschließen wir uns, heute bis Sønderborg zu fahren. Von einem Abstecher in die dänische Südsee nehmen wir aufgrund der angesagten Starkwindphase Abstand.

Auch der Sportboothafen von Sønderborg war von der Sturmflut Ende Oktober 2023 betroffen. Hier gab und gibt es viel zu tun. Es ist aber auch schon viel geschafft, so z.B. der große Grillplatz, der im Rahmen eines freiwilligen Arbeitseinsatzes von dänischen und deutschen Festliegern wieder aufgebaut wurde. Ein wirklich lobenswertes Engagement!

Wir legen hier in Sonderburg einige Hafentage ein und vertreiben uns die Zeit mit Spaziergängen in die Stadt, mit sportlichen Aktivitäten und einigen unerledigten Aufgaben an Bord - die Zeit vergeht schnell. Es sei noch am Rande bemerkt, dass auch hier für die Jahreszeit wenige Schiffe im Hafen sind. Wir beobachten, dass nur in Phasen mit weniger Wind gekrant wird. So können wir in der Zeit zwei Boote beobachten, die den Weg in ihr Element finden.

11.04.2024, Sønderborg Lystbådehavn - Langballigau

Heute Nachmittag lässt der Wind etwas nach, so dass wir die Gelegenheit nutzen, nach Langballigau zu verholen. Unser Freund aus Fahrdorf empfängt uns am Hafen, zur Freude unseres Jüngsten, mit "Bolle" an der Leine. Wir essen gemeinsam Pizza und verbringen einen wirklich schönen Abend - danke Björn!

12.04.2024, Langballigau - Marina Minde

Heute Morgen legt der Wind wieder ein kurze Pause ein, allerdings soll es den ganzen Tag regnen. Wir nutzen die Gelegenheit und legen bei knappen 3 Beaufort nur mit Fock ab. Die Sonne versucht sich durch die ansonsten geschlossene Wolkendecke zu kämpfen - leider gewinnt dann aber später der Regen! Wir laufen gegen halb zehn in Marina Minde ein. Das für heute angesagt regnerische Wetter nutzen wir, um irgendwie nach Elmshorn zu kommen, damit wir morgen wieder mit dem Auto hierher nach Marina Minde zurückkommen können.

Von Marina Minde mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Elmshorn zu kommen ist bekanntermaßen eine große Herausforderung. Laut Google Maps 5,5 Stunden. Hmmm, wir überlegen, was wir tun können. Zunächst machen wir uns mit leichtem Gepäck zu Fuß auf Richtung Egernsund. An der Bushaltestelle kurz vor der Egernsundbrücke keimt die Erkenntnis, dass wir zu Alternativen greifen müssen!  Nachdem wir fast 3,5 km zu Fuß und bei Wind und Regen zurückgelegt hatten, entscheiden wir uns dafür mit dem Taxi nach Flensburg zu fahren. Durch eine glückliche Verkettung von Zufällen bestreiten wir den ersten Teil der Reise mit der Deutschen Bahn ohne nennenswerte  Vorkommnisse bis Neumünster. Ein direkte Verbindung von Flensburg nach Hamburg gibt es leider nicht. Auch der zweite Teil der Reise, von Neumünster bis Elmshorn bleibt unspektakulär. Einziger Wehrmutstropfen: Wir müssen die ganze Zeit dichtgedrängt auf der Treppe stehen.

In Summe haben wir nach nun knapp einer Woche das Gefühl, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Wir freuen uns auf viele schöne Momente auf unserem Schiff.





Etappenweise zum aufgeriggten Schiff

02.04.2024, SVE Elmshorn

Manchmal ergeben sich Dinge sehr spontan, so wie am heutigen Dienstag, ein normaler Arbeitstag - Ostern liegt hinter uns. Am späten Nachmittag gibt es per Messenger ein kurzen Nachrichtenaustausch mit einem Vereinskameraden. Ergebnis: Wir schließen uns ihm heute Abend spontan an und bringen unser Schiff zu Wasser. Richtig planbar ist in unserem Verein der Sliptermin nicht wirklich, da dieser nicht nur von der Abfolge beim Runterslippen aus der Halle abhängt, sondern z. B. auch von den Hochwasserzeiten oder der Windrichtung (bei Ostwind läuft zu wenig Wasser auf).

Für solche kurzfristigen Aktionen bedarf es jedenfalls ein Mindestmaß an Adrenalin im Körper, denn die Zeit sitzt uns heute im Nacken. Das heutige Hochwasser ist für 21:44 Uhr in Elmshorn vorhergesagt, bedeutet, dass beide Schiffe gut zwei Stunden vorher fertig zum Slippen auf der Schiene stehen müssen. Dank Radarwarner, den ich von meiner Frau zu Ostern bekommen habe, spare ich ein wenig Zeit auf der Fahrt zum SVE - das ergibt gefühlt einen ordentlichen, in Wahrheit aber nur einen marginalen Zeitvorteil.

Aus "mal eben" slippen wird ein echtes Zeitrennen, denn es gibt dann doch noch erstaunlich viel zu tun! Ich wuchte unsere schweren und äußerst unhandlichen Matratzen vom Dachboden ins Auto, dass vorher natürlich noch leer geräumt werden musste. Im Hafen angekommen, kann ich glücklicherweise mit dem Auto in die Halle fahren und direkt neben unserem Schiff halten - das spart Zeit. Mit dem Ziel, rechtzeitig fertig zu werden, schaffe ich es mit einer gewissen Leichtigkeit, die beiden forminstabilen Monster, geschultert, über die steile Leiter in die Vorpiek zu bringen. Auf  dem Rückweg nach unten nehme ich gleich die schwere Absaugung mit nach unten. Schließlich mache ich mich ans Aufräumen unterhalb des Schiffes: Leitern wegräumen, Vorbereiten der Laufräder in Längsrichtung usw. usw. Schließlich hole ich zwei Winschen, um unseren Slipwagen mitsamt Schiff schrittweise abzubocken und auf die Schienenräder zu setzen. Mit diesen werden wir später unser Schiff in Querrichtung auf die Schienenschieben. Gerade als ich mit den groben Vorbereitungsmaßnahmen fertig bin, kommen Nicole und unser Vereinskamerad mit seiner Frau, die schon mit ihrem Schiff auf der Schiene stehen. Mit vereinten Kräften schieben wir ihr Schiff aus der Halle. Es ist noch ein wenig Zeit, bis es mit dem Slippen losgehen kann, so dass wir unser Schiff quer auf die Schiene versetzen und auch schon zum Hallentor schieben können. Nun ist eigentlich das Schlimmste schon erledigt, denn das Abslippen ist ein ruhiger Prozess bei dem es nur einen einzigen spannenden Moment gibt: Es ist der Augenblick, bei dem man den Motorschlüssel beim Aufschwimmen des Schiffes, mit leicht erhöhter Pulsfrequenz Richtung "Start" dreht. Für den günstigen Fall, dass der Motor startet, bleibt dann noch die Ungewissheit, ob auch Kühlwasser aus dem Auspuff kommt. Es vergeht jedes Mal eine gefühlte Ewigkeit, bis die Seewasserpumpe es geschafft hat, das Wasser anzusaugen und durch den Auspuff zu drücken. Sollte das der Fall sein, kann nicht mehr viel schief gehen!

Bei beiden Schiffen ist das der Fall und wir können sie auf unsere Plätze bringen. Zum Abschluss des heutigen Tages bringen wir noch unsere Slippwagen auf den dafür vorgesehen Platz.

Das war nun der erste Schritt bis hin zu einem segelfertigen Schiff. Der nächste wird das Setzen des Mastes sein. Auch das ist nur grob planbar, denn auch hierfür brauchen wir genügend Wasser für ein angemessenes Zeitfenster, um mit dem Schiff zum Kran zu fahren, den Mast zu setzen und wieder zum Platz zurück zu kommen.

05.04.2024, SVE Elmshorn

Auch heute ist wieder Spontanität gefragt, denn zur Zeit fällt viel und langanhaltender Regen, so dass wir eine passendes Wetterfenster und eine passende Tide in Einklang bringen müssen. Das ist, wie sich erst im Laufe des Vormittags herausstellt, heute am frühen Nachmittag der Fall. Ich bereite, wie sonst nicht üblich, den Mast im Mastenlager vor: Montieren des Windex, der Messeinheit für Wind, die Antenne usw. Die Kabelstecker umwickle ich immer mit selbstverschweißendem Isolierband, um die Steckerverbindungen gegen eindringendes Regenwasser zu schützen. Das ist wirklich eine lohnende Maßnahme. denn die Stecker sehen nach Jahren immer noch aus wie neu. Bei der Gelegenheit sehe ich, dass der Stecker des Antennenkabels leicht lose ist. Dort sehe ich dringenden Handlungsbedarf und ich setze den Steckerverbindung instand. Die Lötverbindung des Innenleiters hatte sich gelöst, so dass ich noch schnell einen Lötkolben mit Lötzinn hole. Rechtzeitig für den Moment, wo wir unser Schiff zum Mastenkran manövrieren können, liegt der Mast fertig vorbereitet auf zwei Böcken. Mit Hilfe von Vereinskameraden ist der Mast schnell gesetzt und wir fahren zurück auf unseren Platz. Ich beeile mich, noch schnell die ganzen Stecker auf die Buchsen am Mastfuß zu schrauben und auch mit dem selbstverschweißendem Isolierband zum umwickeln. Ich schaffe es gerade noch rechtzeitig vor dem herannahenden Regen und der einsetzenden Dunkelheit fertig zu werden. Das war nun der zweite Schritt bis hin zu einem segelfertigen Schiff. Als nächstes steht das Anschlagen der Segel, Einstellen des Riggs sowie das Beladen des Schiffes an.

Leider hatten sich im Winter offensichtlich wieder Mäuse bei uns im Mast eingenistet. Und das, obwohl wir den Mastfuß mit Klebeband versucht hatten, dicht zu bekommen - unglaublich! Jedenfalls rieseln nun wieder nach und nach vertrocknete Blätter und Reste von Eicheln usw. aufs Deck - ich freue mich!

Gemäß Wettervorhersage soll das Wetter in den nächsten Tagen etwas besser werden. Wir haben nächste Woche Urlaub, mal sehen, wann wir das erste Mal loskommen!

Das war unser Delphin-Treffen 2024!

Vereinsraum des SVE, 10.02.2024, 15:00 Uhr

Es ist schön, wenn die (eigenen!) Kinder größer werden! So bedarf es am heutigen Samstagmorgen nur wenig Überzeugungsarbeit, um unseren Jüngsten zur Mithilfe bei den Vorbereitungen für unser heutiges Delphin- Treffen zu motivieren. Das Eindecken der Tische läuft ihm locker von der Hand, so dass Nicole und ich uns um Deko, Kaffee, Technik etc. kümmern konnten - so macht es wirklich Spaß! Unser Vereinskamerad Christoph und seine Frau Conny kümmern sich derweil noch um eine defekte Lampe und sorgen dafür, dass der Vereinsraum wieder in gewohnter Weise zur Verfügung steht! Herzlichen Dank dafür!

Gegen kurz nach 15 Uhr können wir dann mit unserem Treffen beginnen. Im Rahmen unserer einleitenden Worten sprechen wir allen treuen Delphinliebhabern unseren aufrichtigen Dank aus, auch denjenigen, die Ihr Schiff, aus welchen Gründen auch immer, abgeben mussten und trotzdem gekommen sind (kaum einer gibt seinen Delphin freiwillig her!). Wir haben uns auch sehr über neue Delphin-Liebhaber gefreut, die wir auf diesem Wege herzlich willkommen heißen.

Das mittlerweile traditionelle Kuchenbuffet ist dieses Jahr wieder äußerst vielfältig und opulent ausgefallen - herzlichen Dank dafür! Unser Dank gilt auch den fleißigen Helfern beim Abwasch und beim "Rückbau" des Raumes, sowie Jens, der sich wieder einmal zuverlässig um die Getränke gekümmert hat!

Unsere kleine Vortragsreihe starte ich mit aktuellen Infos zu Verkäufen von Delphinen, unserem Besuch bei der "Boot" und einem kurzen Bericht über den Tausch unseres Wellenlagers.

Nach einer wohlverdienten Kaffeepause mit dem Verzehr der kulinarischen Köstlichkeiten des Kuchenbuffets, präsentiert Burkhardt ("Globetrotter", Baunummer 32) in seinem äußerst kurzweilig vorgetragenen Beitrag über seine Vorgehensweise bei der Instandsetzung seines Laufdecks. Hierbei handelt es sich um eine respektable und eigenhändig durchgeführte Reparatur, deren Notwendigkeit in dem durch Nässe weich gewordenen Laminat begründet liegt. Die von Burkhardt eindrücklich beschriebenen Maßnahmen erfordern handwerkliches Geschick im Allgemeinen und eine ruhige Hand im Umgang mit dem Fein Multitool im Speziellen. Beides ist ganz offensichtlich hier vorhanden, was sich anhand der eindrucksvollen Bilder zweifelsfrei belegen lässt. Dieses Thema stieß nach Verkündung der Agenda bereits im Vorfeld auf Interesse und bewog Mitglieder aus unserem Verein, die sich mit Engagement um unser Vereinsschiff "Damian" (Baunummer 5) kümmern, an dem Treffen teilzunehmen.

Im Anschluss daran berichtet Anselm ("Sanssouci", Baunummer 27) von seiner Tour in den Norden unseres Nachbarlandes Dänemark. Sein beeindruckendes Bildmaterial vom Mariager- und Limfjord, die in zum Teil malerische Landschaften eingebettet sind, machen in Verbindung mit Anselms authentischer Art der Präsentation, Lust auf eben solch ein Abenteuer. Nicole und ich sind uns einig: Wir überlegen nicht ob wir dort hin fahren werden, sondern lediglich wann!

Lieber Anselm, lieber Burkhardt: Herzlichen Dank für Eure Vorträge, denen es weder an substanziellen noch an spannenden Inhalten mangelte!!

Den offiziellen Teil unseres Treffens runden wir mit einem gemeinsamen Gang durch die Halle 1 unseres Vereins ab. Denn, wie ich zu Beginn der Vorstellung der Agenda bereits andeutete, handelt es sich in unserem Verein um die weltweit größte Ansammlung von Delphinen! Nicht ohne Stolz können wir fünf Exemplare hier und heute bei uns in der Halle 1 des SVE präsentieren.

Unser Treffen der Delphin-Liebhaber endet gegen 19 Uhr. Einige haben noch einen weiten Heimweg vor sich. Wir danken Allen, die dabei gewesen sind und auch denjenigen die eine weite Anfahrt, wie Lippstadt, Cuxhaven, Nordstrand oder auch Lübeck auf sich genommen haben. Alle die dabei sein wollten aber nicht konnten,  können nächstes Jahr wieder die Chance ergreifen. Denn: Nicole und ich haben uns wirklich sehr über Euren Zuspruch und die unglaublich entspannte Atmosphäre sowie die anregenden und informativen Gespräche gefreut! Das ist Ansporn genug, um das nächste Treffen in 2025 zu initiieren!

Eure Nicole und Axel ("Hanna", Baunummer 9).

Wintertreffen der Delphin-Liebhaber 2024

 

Ob GFK oder Stahl: Egal!

Wir treffen uns wieder in den Räumen des Seglervereins Elmshorn (SVE)! Hier die Daten:

Datum:                 Samstag, den 10. Februar 2024
Beginn ist :            15 Uhr
Veranstaltungsort:    Vereinshaus des SVE
Adresse:              Wisch 20, 25336 Elmshorn
„Notfallnummer“     0176 – 325 38 98 7
E-Mail:                axelbreuer@gmx.de

Wir haben für unser Treffen folgende Programmpunkte vorgesehen:

  1. Begrüßung durch Nicole und Axel Breuer
  2. Aktuelles („neu dabei“, Verkäufe, etc.)
  3. Boot 2024“ – ein ungebrochener Trend
  4. Stahldelphin – Baunummer 40 – „Holnis“
  5. Kurzer Bericht von der Hanna-Crew über den Tausch des Wellenlagers
  6. Kaffeepause mit Kuchenbuffet
  7. Burckhard Wöhl:„Ausbesserungen am Laufdeck“
  8. Anselm Werthschulte: „Reisebericht: Mariager Fjord und Limfjord“
  9. Gang durch die Bootshalle des SVE
  10. Offener Erfahrungsaustausch - geselliges Zusammensein

Wer noch gerne dabei sein möchte, kann gerne kommen. Um Anmeldung wird jedoch gebeten (Kontaktdaten s.o.)!

Wir freuen uns auf Euch,

bis dahin,

Nicole und Axel ("Hanna" - Baunummer 9)

 

UPDATE: Zwischenbilanz nach drei Jahren mit der Vetus-Dichtung

UPDATE vom 26. Januar 2024 zum Blogbeitrag vom 19.01.2020 (Eine neue Wellendichtung – Vetus 3-fach Lippendichtung ) - Zwischenbilanz nach drei Jahren Vetus-Dichtung

Wir hatten uns in der Vergangenheit intensiv mit dem Thema Wellendichtungen beschäftigt. Wir haben das Schiff damals mit einer Stopfbuchsdichtung übernommen und waren nicht zufrieden, da wir immer Wasser in der Bilge hatten. Dies war dem Umstand geschuldet, dass die Packungsringe der Stopfbuchse mit Wasser gekühlt werden müssen.

Schließlich haben wir eine Gleitringdichtung verbaut (Bericht: Erneuerung der Wellenanlage) und auch mit dieser Art der Abdichtung unsere leidlichen Erfahrungen gemacht. Hier der Bericht dazu:

Das war wohl nix!

Als nächstes haben wir eine einfache Lippendichtung von Vetus eingebaut, die ursprünglich als Zwischenlösung gedacht war, bis ich eine eigene Dichtung konstruiert hätte. Hier nochmal der Link zum Bericht:

Eine neue Wellendichtung – Vetus 3-fach Lippendichtung

Mittlerweile starten wir nun in die 4. Saison mit der 2020 eingebauten "provisorischen" Vetus-Dichtung! Nach mittlerweile unzähligen Betriebsstunden und häufigem Trockenfallen kann ich nun behaupten, die richtige Dichtung für unsere Einsatzwecke gefunden zu haben! Sie ist immer noch absolut dicht und durch den Spülanschluss auch sehr wartungsarm. Die Zeichnungen rechts, dokumentieren den aktuellen Stand unserer Wellenanlage.

 

„Erika“ zu kaufen!

Hervorgehoben

Delphin 66 Segelyacht - 28.500€ VB

"Diese schöne Yacht vom Typ Delphin 66 mit GFK Rumpf wird privat zum Verkauf
angeboten.

Ein Bootsbaumeister, hat sie für sich selbst als Fahrtenyacht gebaut und sehr
viel Wert sowohl auf handwerklich gute Arbeit als auch segeltechnisch gute
Ausstattung gelegt.

Die gesamte Konstruktion sowie das Deck, die Beschläge und Verbindungen sind in
größeren Materialstärken ausgeführt worden als für den Typ-Bau vorgegeben.

Durch den variablen Tiefgang können auch sehr flache Reviere angefahren werden.
Bei Interesse Termin nach Absprache möglich:"

Kontakt:
H. von Seth
0152 05658623

Hier geht es zum Steckbrief der "Erika": Baunummer xx – Erika

Baunummer 809 – „Amphitrite“ zu kaufen!

Liebe Delphinfreundinnen und - Freunde,

den Grund für meinen Wunsch, mich von meinem Delphin 80
"Amphitrite" zu trennen, nennt man wohl "aus Altergründen".

Es würde mich sehr freuen, wenn sie weiter in gute Hände
käme.

Viele Grüße
Bodo Giese

01724061093
bodo.giese@web.de

Hier geht es zum Steckbrief der "Amphitrite": Baunummer 809 – Amphitrite

Winterlager 2023/2024: Es ist geschafft!

17.10.2023, SVE 

Malerisch liegt der Hafen des SVE in der Elbmarsch bei gleißender Abendsonne. Das Herbstwetter meint es heute gut mit uns, denn die Tage zuvor waren von starkem Regen, Westwind und kühlen Temperaturen geprägt.

Der regelmäßige Blick auf die Wetter-App sowie die Wasserstandsvorhersagen des BSH ist zu dieser Jahreszeit obligatorisch! So nehmen wir zur Kenntnis, dass sich gegen Ende der Woche eine Ostwindlage durchsetzt, was für mehrere Tage zu niedrigen Wasserständen an der Elbe und der Krückau führt. Gleichzeitig sollte man den Slipbetrieb bei uns im Hafen im Blick haben, um zu wissen, wann man an der Reihe ist, und, um sich möglichst rechtzeitig in die Liste fürs Slippen einzutragen. Heute Abend müssen wir die Chance ergreifen, denn so wie es aussieht, wird der niedrige Wasserstand ein paar Tage anhalten.

Nachdem wir unseren Slipwagen ins Wasser gelassen haben, manövrieren wir unser Schiff auf den Wagen und positionieren es so, dass sich die Rungen am hinteren Rand der vorderen Fenster befinden. Mit vier Leinen fixieren wir das Schiff an den Rungen und dann geht es auch schon aufwärts. Oben vor der Halle lasse ich bei laufender Maschine noch schnell das seeseitige Kühlwasser ab und fülle verdünnten Frostschutz über den Wasserfilter nach. Auch unsere Toilette spüle ich mit Frostschutz durch. Die Kugelventile drehe ich auf 45°. Dann mache ich mich mit dem Hochdruckreiniger an das Reinigen des Unterwasserschiffes. Wir sind sehr erleichtert, dass dieses frei von Pocken oder gar Muscheln ist. Im Anschluss kommt dann unsere Hanna in der Halle auf ihren Platz. Die Winterarbeiten können beginnen. Es gibt dieses Jahr einiges zu tun: So muss ich z.B. das Sternlage der Antriebswelle und den Rutscher der Mastschiene erneuern, mich um das verdammte Dampferlicht kümmern uvm.

Auf dem Weg ins Winterlager: Der erste Schritt ist getan!

SVE, 15.10.2023

Der letzte Beitrag ist nun schon vier Wochen her und die Frage am Schluss kann ich nun leider mit "Ja" beantworten.

Heute unternehmen wir den dritten und letzten Versuch, den Mast zu legen. An den Tagen zuvor war einfach zu viel Wind bzw. wir hatten zu wenig Wasser in der Krückau.

Alle vorbereitenden Maßnahmen sind bereits getroffen, so dass wir heute nicht länger als 20 Minuten am Mastenkran verbringen - eine gewisse Routine hat sich mittlerweile eingestellt.

Wenn Alles gut läuft, werden wir am Dienstag zum Abendhochwasser das Schiff aufslippen.

 

Absegeln 2023

15.09.2023, SVE - Ankern vor Schwarztonnensand

Blauer Himmel, Sonnenschein und warm - unser Heimatrevier präsentiert sich wieder einmal von seiner schönsten Seite. Eineinhalb Stunden vor Hochwasser in Elmshorn kommen wir vom Platz. In einem kleinen Geschwader geht es die Krückau hinab. Wir haben erstaunlicherweise nennenswerten Gegenverkehr: Neben den gewohnten Ruderern des Nachbarvereins ERC kommen uns ein Optimist und Motorboote entgegen. Am Krückausperrwerk treffen wir Freunde, die gerade mit ihren Fahrrädern unterwegs sind.

Hinter dem Krückausperrwerk öffnet sich schlagartig die gewohnte Weite der Elbe mit seinen weitläufigen Deichen, das mit der Abendsonne einen wunderschönen Anblick bietet. Wir queren das Hauptfahrwasser hinter dem nördlichen Leitdamm der Insel Pagensand; wir haben Glück, es ist keine Berufsschifffahrt in Sicht. Mit bereits ablaufendem Wasser fahren wir in die mit Pricken gekennzeichnete Fahrrinne hinter der Insel Schwarztonnensand und navigieren ca. 1 Seemeile südlich, um uns neben der Insel vor Anker zu legen. Wir fahren den Bereich gründlich ab, um eine geeignete Stelle zu finden, denn wir müssen mit 3,50 Meter Tidenhub rechnen. Mit ca. 4 Meter unter dem Kiel haben wir bei Ebbe schließlich genügend Wasser unter dem Kiel - wir lassen den Anker ins Wasser und geben ordentlich Kette. Der gelegentliche Blick auf das Echolot im Laufe des Abends verrät uns eine Abnahme des Wasserpegels von ungefähr 60 cm pro Stunde.

Wir genießen die Ruhe und die wunderschöne Natur, dazu ein Glas Wein bzw. eine Flasche Bier - traumhaft! Später ein wunderschöner Sonnenuntergang!

16.09.2023, Ankern vor Schwarztonnensand - Glückstadt

Nach einer ruhigen Nacht vor Anker genießen wir unseren Morgenkaffe. Es ist angenehm warm, so dass ich mich aufs SUP begebe, um die Gegend etwas zu erkunden. Es ist auflaufendes Wasser und die Sandbänke werden durch den sinkenden Wasserstand freigelegt. Gegen Mittag kippt die Tide und wir holen das Eisen hoch und rollen die Fock aus. Als wir mit achterlichem Wind zurück Richtung Elbe fahren, kann ich achteraus eine Kuh beobachten, die aus dem Schilfgürtel kommend, auf das Elbewatt hinausläuft. Nach kurzer Zeit folgen ihre weitere Kühe -  es werden immer mehr und wir schätzen, dass die gesamte Herde mit 40 bis 50 Rindern ausgebüxt ist. Sie Tiere laufen weit hinaus und lassen sich von dem auflaufenden Wasser nicht aus der Ruhe bringen. Kann das so gewollt sein? Wir beobachten das Geschehen eine Weile. Einigen Kühen steht das Waser schließlich bis zum Bauch. Da das Watt nicht überall tragfähig ist und immer wieder Bereiche dabei sind, wo man weit in den schlickigen Boden einsackt, werde ich unsicher, ob das Ganze so gewollt und gut ist! Ich suche die Telefonnummer der Polizeiwache in Drochtersen raus und melde das Geschehen. Wir haben uns mittlerweile ein ganzes Stück weiter von der Stelle entfernt und können nur noch mit dem Fernglas das Geschehen verfolgen. Nach einiger Zeit sind die Tiere nicht mehr zu sehen. Ob sie selbständig zurückgefunden haben oder menschliche Hilfe bekommen haben, konnten wir nicht feststellen.

Zum Überfahren des Flachs im Mündungsbereich der Fahrrinne ist noch zu wenig Wasser. Kurz davor gehen wir nochmal für 1,5 Stunden vor Anker. Die Elbe lädt mit 22 Grad zum Baden ein. Gegen 16 Uhr machen wir uns schließlich auf nach Glückstadt.

Der Hafen ist von Glückstadt ist gut besucht, es sind auch viele mit ihrem Schiff aus unserem Verein hier. Unser Vereinekamerad von der "Drommel" (Baunummer 7) organisiert uns einen Liegeplatz neben einem Bekannten aus Krautsand - Danke Jens!

Es ist nicht mehr viel Zeit und wir brechen zur Werfthalle der Bootswerft Glückstadt auf . Der SVG und unser Verein feiern das erste Mal zusammen Absegeln, eine ganz tolle Idee! Wir treffen viele Bekannte des SVG und es wird ein sehr geselliger und ausgelassener Abend mit den Mitgliedern beider Vereine. Der Festausschuss hat sich wieder einmal voll ins Zeug gelegt: Ein riesiges Buffet mit Matjes und Bratkartoffeln und vielem mehr, wirklich unfassbar lecker! Mit eingebunden ist das Restaurant " Zur alten Mühle", dass gegenüber auf der anderen Seite des Hafens liegt. Dazu diverse Getränke und frisch gezapftes Bier. Als ein weiteres Highlight ist die Live-Band zu erwähnen - tolle Stimme, schöne Musik, die zum Tanzen einlädt.

16.09.2023, Glückstadt - SVE

Erst gegen Mittag setzt das auflaufend Wasser ein. Wir "arbeiten" uns zeitig gegen das ablaufende Wasser vor und legen uns an der Südspitze von der Rhinplate vor Anker. Mit einsetzender Flut segeln wir nur mit Fock über das Flach bei der Rhinplate Süd. Wir haben 45 Minuten nach Einsetzen der Flut noch gut einen Meter unter dem Kiel, das ist gut zu wissen, denn dieser Bereich versandet sehr schnell und muss immer wieder ausgebaggert werden.

Nun kommt abermals der Vorteil der Elbe zum tragen: Dank des auflaufenden Wasser machen wir beim Kreuzen wunderbar Höhe! Ein wenig eng wird es dann in der Pagensander Nebenelbe. Wir können nur sehr kurze Schläge machen und verlieren nach jeder Wende Höhe, da wir nur mit der Fock unterwegs sind und unsere Hanna durch ihre träge Masse nicht schnell genug beschleunigt und dadurch vertreibt. Aber wir haben einfach keine Lust, jetzt noch das Großsegel auszupacken - außerdem haben wir auch noch Zeit, bis es Sinn macht, in die Krückau reinzufahren. Wir legen uns dann erstmal gegenüber vom "Grünen Mann" vor Anker, bis wir schließlich gegen halb vier nachmittags in die Krückau fahren. Unsere Vereinskameraden/innen sind bereits auf Sichtweite und wir fahren als Geschwader die Krückau hinauf bis zum unserem Verein. Wir begegnen einem mit imposanter Messtechnik und Laptops ausgestattetem Schlauchboot mit zwei Mann Besatzung. Die Krückau ist, wie viele Nebenflüsse der Elbe, von Sedimentablagerungen betroffen, die sicherlich im Zusammenhang mit der Elbvertiefung zu sehen sind. Hierzu werden u.a. von der TUHH Messungen in Bezug auf die Sedimentationsvorgänge vorgenommen. Die Krückau spielt nicht nur für die Sportschifffahrt eine wichtige Rolle, sondern auch für eine sichere Regenwasserentwässerung für die Stadt Elmshorn.

Nachdem wir im SVE festgemacht haben, bleibt die Frage: War das unser letzter Segeltörn für dieses Jahr? Nächstes Wochenende können wir jedenfalls nicht los - mal sehen!

 





Rückführung 2023 – Teil 2

08.09.2023, Stadthafen Rendsburg - Gieselau Schleuse

Wieder erleiden wir Schiffbruch mit der Bahn: Für unsere Zugverbindung von Elmshorn nach Rendsburg kommt erst die Meldung "Reparatur am Zug", schließlich heißt es "Fahrt entfällt". Das tun wir uns nicht mehr an und stiegen um aufs Auto. Wir kommen gut durch, beladen unser Schiff und legen sofort ab, denn wir wollen noch vor Sonnenuntergang an der Gieselauschleuse sein.

Wir passieren die historische Eisenbahnbrücke mit der neu gebauten Schwebefähre. Schön, diese wieder nach dem Unfall im Jahr 2016 in Betrieb zu sehen.

Als wir ca. 1,5 Seemeilen vor der Lotsenstation Rüsterbergen sind, können wir auf Höhe der Lotsenstation ein Segelboot unter Motor beobachten, dass plötzlich seinen Kurs nach Backbord ändert und seine Fock ausrollte. Ein Stück weiter dahinter nimmt ein Lotsenboot, dass gerade bei einem Frachter längsseits gegangen war, Kurs auf dieses Sportboot. Auch wenn es von uns aus noch weit weg ist und Details nicht erkennbar sind, wird klar, dass das Sportboot Probleme hat. Ein weiteres Sportboot, eine X-Yacht, befindet sich zufälligerweise auch gerade auf Höhe der Lotsenstation und ändert ebenfalls seinen Kurs in Richtung des Havaristen. Kurz bevor wir die Stelle erreichen, ist bereits eine Schleppleine von der X zum Havaristen ausgebracht und die X schleppt das ca. 40 Fuß große Segelboot ab. Dass wäre sonst unser Job gewesen, wenn wir zuerst dort gewesen wären. Mit ungefähr 2,5 Knoten überholen wir den Schleppverband und sind gespannt, wo wir diesen wiedersehen.

Als wir vor der Gieselauschleuse fest gemacht haben, kommt, wie vermutet, der Schleppverband herein und der Havarist macht gegenüber am Steg fest. Die X-Yacht hingegen fährt weiter.

Hinter uns am Steg liegt eine "Trintella" aus Glückstadt. Die Eigner sind vom SVG und wir werden uns nächstes Wochenende wiedersehen, denn unser Verein und der SVG feiern zusammen das sog. "Absegeln". Damit wird im Prinzip das Ende der Segelsaison eingeleitet.

09.09.2023, Gieselau Schleuse - Ankern in der Ostemündung

Gegen 8 Uhr starten wir den Motor und brechen zur Schleuse in Brunsbüttel auf. Um kurz nach 12 Uhr fahren wir nach ca. 20 Minuten Wartezeit in die Schleuse. Und nach weiteren 20 Minuten öffnet sich das Schleusentor zur Elbe. Wir nehmen Kurs auf die Ostemündung. Ungefähr 2 Stunden vor Niedrigwasser nähern wir uns vorsichtig dem der Oste vorgelagerten Osteriff. Da das Waser noch 2 Stunden abläuft, wollen wir an dieser Stelle keinesfalls festkommen. Mit mindestens 1 Meter Wasser unterm Kiel kommen wir aber gut durch und fahren den Anker im südlichen Bereich der Ostemündung ein. Unseren Ankerplatz haben wir so ausgewählt, dass wir bei Niedrigwasser noch ca. 0,7 Meter unterm Kiel haben. Für die Berechnung der Länge der Ankerkette berücksichtigen wir noch drei Meter Tidenhub. Wir haben schon sehr oft in der tidenabhängigen Elbe geankert und nie Probleme mit der wechselnden Strömungsrichtung gehabt.

Man liegt hier in der Ostemündung auch bei Hochwasser sehr geschützt. Wir genießen die wunderschöne Natur und das sommerliche Wetter, das zum Baden einlädt. Von hier aus hat man eine weiten Blick auf die Elbe bis zur Brunsbütteler Schleuse und den rechts daneben liegenden Industrieanlagen, wie das neue LNG-Terminal, das im Stilllegungs- und Abbauverfahren befindliche KKW Brunsbüttel sowie auf einen ganzen Wald von Windkraftanlagen. Dem ganzen optisch vorgelagert das Osteriff mit freiliegenden Sandbänken, auf denen es sich Seehunde gemütlich gemacht haben. Es ist schon eine krasser Mix aus Natur und Industrie!

Wegen der Strömung lassen wir für eine sorgloses Badevergnügen einen Fender an einer langen Leine hinten am Heck ins Wasser. So stark ist die Strömung aber letztendlich gar nicht, das hatten wir schon deutlich schlimmer. Das Wasser ist hier 22 Grad warm, so dass wir es lange in der Oste aushalten können. Mit SUP und Schlauchboot fahren wir am Nachmittag zur nahegelegenen Sandbank, die bei Niedrigwasser komplett frei liegt. An der östlichen Seite der Sandbank hat sich ein kleiner steiler Hang zur Oste hin gebildet. Von hier aus kann man herrlich ins Wasser springen kann.

Am Abend legen sich zwei große Katamarane neben uns. Wir erleben schließlich einen traumhaften Sonnenuntergang und die Nacht über liegen wir hier so ruhig, wie in Abrahams Schoß.

10.09.2023, Ankern in der Ostemündung - SVE

Gegen 8 Uhr hole ich die Ankerkette ein und wir nehmen Kurs auf die Krückaumündung. Gut 1,5 Meilen hinter dem Krückausperrwerk sichten wir einen Seehund auf der Au (auf dem Bild gerade eben zu erkennen). Mein Kommentar vom Ruder aus: "Die Seehunde werden auch langsam zur Plage!" Ich ernte wütende Blicke (war nur Spaß!). Wir erreichen unseren Heimathafen gegen Mittag.

Dieser zweite Teil der Überführung hat mit dem Ankerplatz in der Ostemündung mit einem absoluten Highlight geendet. Das werden wir ganz sicher wiederholen !

 



Rückführung 2023 – Teil 1

01.09.2023, Marina Minde - Ankern vor dem "Kobbel Skov"

Für dieses Wochenende ist der erste Teil der Rückführung nach Elmshorn geplant. Entgegen der Vorhersage, haben wir sogar genug Wind, um von Marina Minde aus die Flensburger Förde hinaus zu segeln - wir hatten uns auf Motoren eingestellt. Bei achterlichem Wind der Stärke 3 baumen wir die Fock aus und segeln Schmetterling - wir fahren zwischen 4 und 5 Knoten, richtig gut! Durch die ausgebaumte Fock läuft unsere Hanna wie auf Schienen. Als wir "Kobbel Skov" quer ab haben, denken wir darüber nach, noch bis Schleimünde durchzuziehen, aber wir würden erst gegen 22 Uhr dort ankommen - zu spät für uns heute!

Vor "Kobbel Skov" haben wir dann erhebliche Probleme, den Anker in den steinigen Untergrund einzufahren, richtig nervig! Was hier wichtig zu wissen ist, dass hier große Felsen im Wasser liegen, die schnell mal das Echolot 2,9, auf unter 1 Meter unterm Kiel. Nach einer Stunde sitzt das Eisen schließlich. Der Ankerplatz ist schon besonders, mit wunderbarem Blick auf die Sonderburg Bucht. Um 22 Uhr können wir ein Feuerwerk, gut sichtbar über Sonderburg beobachten. Außerdem steigt im Osten der sog. Supermond aus dem Meer, ein etwas unwirkliches Szenario, dass sich leider nicht mit der Handy-Kamera einfangen lässt.

02.09.2023, Ankern vor dem "Kobbel Skov" - Kiel Holtenau

Vor einer farbenreichen Kulisse, die durch die aufgehende Morgensonne und die gelbliche Steilküste entsteht (siehe Titelbild), holen wir den Anker hoch und lassen uns erst einmal fallen. In gebührendem Abstand zur Küste rollen wir die Fock aus und hissen das Groß. Unser Ziel für heute ist Kiel Holtenau. Auch heute segeln wir einen Großteil der Strecke, obwohl nur 1 bis 2 Beaufort angesagt waren. Erst hinter der Eckernförder Bucht, starten wir den Motor und lassen nur die Fock stehen. Wir hissen den Kegel. In Holtenau gehen wir an dem einzig verbliebenen Steg längsseits fest. Die anderen Stege wurden abgerissen. Nicole und Piet steigen wehmütig noch einmal vom Boot aus in die Ostsee, es ist sicher das letzte Mal dieses Jahr. Ich begebe mich derweil auf meine obligatorische Joggingrunde. Unfassbarer Weise treffe ich einen guten Freund, den ich länger nicht gesehen habe. Er sitz in Holtenau draußen vor einem Dönerladen, den er in seinem Leben heute das zweite Mal besucht hat. Ich bin zudem das erste Mal in meinem Leben hier joggen - diese Begegnung ist damit sehr unwahrscheinlich, hat aber stattgefunden! Er begleitet mich zurück zum Schiff, wo wir einen Moment an Bord zusammensitzen.

Am Abend bekommen wir Besuch von Freunden, die Zeit vergeht wieder einmal viel zu schnell!

03.09.2023, Kiel Holtenau - Rendsburg Stadthafen

Früh klingelt der Wecker. Unser Blick geht sofort zum Wartebereich der Schleuse, der von hier gut einsehbar ist. Nicole verschafft sich mit Hilfe einer App, bei der Schiffspositionen per AIS-Signal dargestellt werden, über eine mögliche Schleusung für Sportboote. Sie hat das echt drauf und schafft es, anhand der Größer der sich nähernden Frachter abzuschätzen, bei welchem Schleusengang noch Platz für Sportboote sein könnte. So kommt es, dass wir im Anblick der zahlreichen wartenden Sportboot vor der Kanalschleuse in Ruhe unseren Kaffee trinken können. Schließlich werden die Sportboote über Funk aufgerufen, zur Schleuse zu kommen. Wir stellen uns hinten an, ganz vorne ist ein Motorboot, der leider zögert, in die Schleuse zu fahren. Grund ist die laufende Schraube eines großen Frachters, der bereits in der Schleusenkammer festgemacht hat. Es ist nicht viel Platz zwischen Schwimmsteg und der Bordwand des Frachters, aber nützt ja nichts! Über Funk kommt schließlich eine erneute Aufforderung, in die Schleuse zu fahren. Letztendlich kommen alle gut durch und wir machen vorne an Steuerbord fest.

Wir erreichen nach gut drei Stunden den Stadthafen in Rendsburg. Nun kommt der anstrengende und nerventötende Teil der Rückführung. Mit der Bahn nach Hause kommen! Natürlich werden wieder alle Register gezogen: Verspätung, Zugausfall, defekte Türen und Toiletten. Das ganze ist mal wieder zum Abgewöhnen und wir sind froh, nach einer gefühlten Ewigkeit zu Hause anzukommen. Nächstes Wochenende kommt der zweite Teil der Rückführung.

 




Baunummer 20 – „Joker“ zu kaufen!

Der Delphin 66 ist ein GFK-Klassiker und stammt aus der Feder von Theodor Stölken. Einer der großen Vorteile des Delphin 66 ist der geringe Tiefgang von nur 1,10 Meter. Die Lateralfläche ist für Amwindkurse durch ein Schwert vergrößerbar.

"Joker" wird aus Altergründen und aus erster Hand abgegeben. Den neue Besitzer oder die neue Besitzerin erwartet ein sehr gepflegtes Schiff in solider Bauweise. Der Eigner ist Bootsbaumeister und hat beim Bau seines Schiffes viel Wert auf technische Details und hochwertige Arbeit gelegt.

Der Holzaufbau aus Mahagonie wurde regelmäßig angeschliffen und lackiert und befindet sich, ebenso wie das Teakdeck, in einem hervorragenden Zustand.

In den letzten Jahren wurden u.a. eine neue Rollfock, Großsegel, Wanten, Stage, Raymarine Logge sowie das Ladegerät und Batterie erneuert. Außerdem wurde das Teakdeck 2016 erneuert und der Dieseltank gereinigt. Der Motor befindet sich in einem sehr gepflegten Zustand mit neuem Anlasser.

Hier geht es zum Steckbrief des "Joker": Baunummer 20 – Joker

Das Schiff kann in Brodersby besichtigt werden.

 

Kontakt: Bernd Meusel - Tel.: 0172 17 58 623

 

Sommerurlaub 2023 – Wein- und Bierprobe ohne Ergebnis

18.08.2023, Ærøskøbing (Hafentag)

Ærøskøbing mit seinen Kopfsteinpflasterstraßen und seinem malerischen Stadtbild mögen wir wirklich gerne. Es gibt viele kleine individuelle Läden und gemütliche Restaurants. Wir haben den Eindruck, dass wir schon etwas den Charakter der Nebensaison wahrnehmen: Öffnungszeiten sind verkürzt, einige Läden haben schon dauerhaft geschlossen und es ist relativ wenig Publikumsverkehr in den Straßen. Wir genießen das ruhige Ambiente und schlendern von einem Laden zum nächsten.

Der "Gamle Købmannsgaard" liegt in der Brogade und ist immer ein Besuch wert. Hier liegt im Hinterhof die Ærø Whiskybrennerei, die auch Führungen mit Verkostung anbieten.

Am Nachmittag gönnen wir uns Kuchen bzw. Gebäck vom hiesigen Bäcker. Seine Ware ist selbstgemacht und nicht industriell gefertigt. Wir nehmen uns eine kleine Auswahl mit aufs Schiff und lassen es uns mit einem frisch aufgebrühten Kaffee gut gehen.

Schließlich machen wir einen Spaziergang zu dem wunderschönen Stand mit seinen bunten Badehäuschen, westlich der Stadt. Diesem klaren und seichtem Wasser können unser Jüngster und ich einfach nicht widerstehen. In der bei östlichen Winden beliebten Ankerbucht sehen wir den einen oder anderen Ankerlieger, den wir schonmal während unseres Urlaubes als Anker-Nachbar hatten.

Am Abend machen wir erneut eine Runde durch die Stadt, dieses Mal im Rahmen einer Wein- und Bierprobe. Unser Jüngster konzentriert sich auf nicht-alkoholische Getränke und wir sind gespannt auf sein Urteil. Jedoch müssen wir zu Begin feststellen, dass es an Bewertungskriterien fehlt, die wir uns dann bei einem ersten Glas Wein, Bier bzw. Cola erarbeiten. Piet macht das Spiel toll mit und wir können sodann auf einen Bewertungsmaßstab zurückgreifen, so dass wir am Ende unserer Probe unser äußerst kritisches Urteil fällen können. Tatsächlich hatten wir allerdings nach dem Besuch der 4. Lokalität ungemein an Urteilskraft eingebüßt und waren nicht in der Lage, ein "nüchternes" Urteil abzugeben - sei's drum!

Auf dem Rückweg zum Schiff kommen wir bei dem "Ærøskøbing Bypark" am Hafen vorbei. Dort entsteht eine riesige Zeltlandschaft für die kommende "40. Peter Gast Schifffahrtsregatta 2023". Den Zuschlag für diesen Auftrag hat eine Deutsche Firma aus Heide erhalten. Wir kommen ins Gespräch mit dem Verantwortlichen und erfahren u.a., dass die Truppe schon heute Morgen um 3 Uhr in Heide gestartet ist. In enormer Geschwindigkeit werden die Böden ausgebracht und ausgerichtet und die Alu-Konstruktion aufgestellt.

Für morgen haben wir "den Großen Sprung" in die Flensburger Förde geplant. Es ist Südostwind von 5-6 Beaufort vorhergesagt, daher gehen wir nicht so spät in die Kojen.

19.08.2023, Ærøskøbing -Høruphav Havn

Gegen halb neun legen wir in Ærøskøbing ab und setzen sofort nach dem Auslaufen die Segel. Mit achterlichem Kurs steuern wir die Nordspitze der Insel Ærø an. Als wir uns schließlich der Flensburger Förde nähern, werden wir mit Wellen von einer Größe von 2 bis 3 Metern konfrontiert, dazu Südost der Stärke 6. Das ist für uns schon ganz ordentlich. Die Welle läuft glücklicherweise für uns recht günstig und kommt eher seitlich, so dass unser Schiff weiche Bewegungen vollführt. Auf Höhe des Leuchtturms Kalkgrund wird die Welle deutlich kleiner.

Wir laufen den Hafen von Høruphav an, wo wir gegen 14 Uhr festmachen. Wir bauen die Kuchenbude auf. Es regnet immer wieder mal.

20.08.2023, Høruphav Havn - Ankern vor Holnis

Das Wetter wendet sich gegen Ende unseres Urlaubs glücklicherweise nochmal zum Besseren. Wir legen uns vor der Ostseite der Halbinsel Holnis vor Anker und genießen die warmen Temperaturen und die Sonne und gehen baden. Abends gehen wir beim Italiener essen - es ist Urlaubsende, da dürfen wir uns was gönnen.

 

21.08.2023, Ankern vor Holnis ("Ankertag")

Wir planen heute den ganzen Tag sowie die Nacht hier vor Anker zu bleiben. Die Sonne scheint und es ist angenehm warm. Am späten Nachmittag setzen wir an Land über und queren die Halbinsel Holnis zu Fuß an das westliche Ufer. Wir laufen 1,9 km zum Hafen Schausende und kehren im "Restaurant Leuchtturm" ein. Sehr leckeres Essen, Preis/Leistung passt. Nach dem Essen lassen wir uns von unserem Jüngsten einen kleinen Fußweg, auf der westlichen Seite des Hafens zeigen. Er führt bis vorne zu Hafeneinfahrt. Das ist für uns abermals eine "Wiederentdeckung". Wir waren viele Jahre nicht in diesem Hafen. Nun sehen wir ihn aus einem anderen Blickwinkel. Genau gegenüber von uns liegt ein Segler, den wir aus Marina Minde kennen,  direkt bei der Hafeneinfahrt längsseits. Von hier hat man einen wunderbaren Blick auf die Flensburger Förde. Das werden wir auch einmal probieren - wahrscheinlich erst nächste Saison. Denn leider rückt das Ende der Saison 2023 bedenklich nahe, wir werden bald mit der Rückführung in unseren Heimathafen SVE in Elmshorn starten.

Zurück an Bord gibt es anlässlich unseres letzten Urlaubs einen Absacker und bestaunen die farbenreiche Abendstimmung mit weitläufiger Sicht auf die Flensburger Förde bis hin zur Geltinger Bucht.

22.08.2023, Ankern vor Holnis - Marina Minde

Mit routinierter Wehmut laufen wir vormittags Marina Minde an und bringen

 



Sommerurlaub 2023 – Dänische Südsee

15.08.2023, Ankern in der Genner Bugt (Dybvig Bugt) - Ankern vor Lyø

Nachdem unsere Freunde von uns losgebunden haben, holen wir unseren Anker hoch und nehmen Kurs auf Lyø. Es ist absolut glatte See und wir müssen motoren. Eine Gewitterzelle zieht unweit unseres Kurses an uns vorbei. Nach gut vier Stunden laufen wir in die große Ankerbucht auf der Nordseite der Insel Lyø ein. Die Sonne ist mittlerweile rausgekommen und wir steigen erst einmal in das kalte Wasser.

Am Nachmittag kommt unser Freund Kay und seine Frau und gehen mit ihrer wunderschönen "Holnis" bei uns längsseits - wir freuen uns, die beiden wiederzusehen!

Kay hat eine entzückende Flasche Rum dabei. Das besondere daran ist das selbst gestaltete Etikett auf der Flasche - einfach nur schön!

Wir verbringen zusammen eine sehr kurzweilige und mit substanziellen Gesprächen angereicherte Zeit. Viel zu schnell ist es spät und wir folgen dem Lockruf der Kojen.

16.08.2023, Ankern vor Lyø - Korshavn (Avernakø)

Nach einer hinreichend ruhigen Nacht vor Anker, trennen sich unser Wege nach dem Frühstück. Allerdings lassen Kay die lästigen und spaßmindernden Pocken am Rumpf seines Schiffe keine Ruhe. Kurzerhand binden die beiden los und fahren ihre "Holnis" im flachen Gewässer eben auf Grund - wenige Meter von unserem Ankerplatz entfernt. Ziel dieser Maßnahme ist es, den unliebsamen Rankenfußkrebsen, stehend vom Wasser aus zu Leibe zu rücken - eine absolut respektable Aktion, die wir auch schon einmal gewagt haben.

Nach diesem erfolgsgekrönten Manöver heißt es Abschied nehmen: Die "Holnis" mit Kurs Richtung Svendborgsund und wir mit der Absicht, uns auf die Leeseite des Hafens zu verholen, um hier eine weitere Nacht zu bleiben. Jedoch stellt sich heraus, dass dort der Seegrund stark bewachsen ist und wir keine Motivation verspüren, mehrere Ankerversuche unternehmen zu müssen, bis das Eisen sitzt. Wir kehren von unserem Ankervorhaben ab und fahren weiter Richtung Osten. Da wir nicht auf längere Fahrt eingestellt waren, hängt noch unser Schlauchboot einschließlich montiertem Außenborder hinten dran und bremst unsere Fahrt derart, dass ich den Versuch unternehme, den Anschlagpunkt am Schlauchboot nach oben und an der "Hanna" nach unten zu verlegen - natürlich während der Fahrt. Es gelingt mir glücklicherweise in das kippelige Schlauchboot überzusteigen, ohne zu Bach zugehen. Am Ende dieses wackeligen Unterfangens liegt das Schlauchboot deutlich gerader im Wasser, was den Widerstand spürbar reduziert.

Wir sind uns immer noch nicht darüber im Klaren, was unser nächstes Ziel sein könnte. Ankern ist wegen des drehenden Windes über Nacht nicht so günstig, weshalb wir nach einiger Überlegung den Hafen Korshavn auf Avernakø anlaufen. Wir fahren, was sonst keines Falls unserer Gewohnheit entspricht, ohne jegliche Vorbereitung in den Hafen, da wir damit rechnen, das der kleine Hafen keinen Platz für uns hat und wir unverrichteter Ding weiter fahren müssen. Doch hier kommt wieder einmal der geringe Tiefgang unseres Schiffes voll zum Tragen. Ziemlich am Anfang des Steges, wo ein Angelboot und ein jollenartiges Holzsegelboot liegen, ist noch ein freier Platz. Beim Ansteuern dieses Liegeplatzes werden wir von dänischen Seglern vehement darauf hingewiesen, dass der Platz viel zu flach ist. Wir wollen es aber versuchen und bereiten notdürftig die lästigen Festmacherutensilien vor (Ankern: Nur Kette geben - viel einfacher!). Langsam fahren wir in die Box und das Echolot pendelt sich bei 0,1 Metern (= 10 cm) unter dem Kiel ein. Ich stehe vorn am Bug und kann nicht fassen, dass unser Schiff überhaupt noch Wasser unterm Kiel hat. Nach vorne hin wird der Liegeplatz nämlich nochmal deutlich flacher!

Der Hafen Korshavn auf Avernakø gefällt uns wirklich gut. Es ist ein kleiner Hafen, mit wenig Infrastruktur: Es gibt einen Wasserhahn, oben am Forsamlingshuset, sowie Toiletten - und es gibt Strom, das reicht uns. Wir verbringen einen gemütlichen Nachmittag und Abend an Bord sowie im und um den Hafen. Man kommt ins Gespräch mit anderen Freizeitskippern.

17.08.2023, Korshavn (Avernakø) - Ærøskøbing

Der Wind hatte gestern Nachmittag deutlich zugenommen und nachts auf Nordost gedreht. Beim Verlassen der Box müssen wir daher darauf achten, nicht nach Lee zu vertreiben, da es dort schnell sehr flach wird - eine typische Legerwallsituation. Daher ziehen wir das Heck beim Rausfahren aus der Box an einer Leine  nach  Luv und erarbeiten uns mit eingelegtem Rückwärtsgang genügend Höhe und Abstand zum Flach, so dass wir den Bug schließlich mit eingelegtem Vorwärtsgang und ganz eingeschlagener Pinne durch den Wind bekommen und souverän (weiß ich: Eigenlob!) aus dem kleinen Hafen fahren können.

Unser nächstes Ziel ist Ærøskøbing. Wir umrunden die Insel Avernakø südlich und kommen bei der schönen Ankerbucht vorbei, wo trotz des auflandigen Windes einige vor Anker liegen. So auch mein alter Musikerfreund, den wir zufällig in Kerteminde getroffen hatten. Hier in der Dänischen Südsee kann man einfach nicht unbeobachtet bleiben!

Wir würden eigentlich auch lieber vor Ærøskøbing ankern, aber der Wind kommt dort ebenfalls auflandig. Das ist zwar sehr schade, aber wir werden mit einem wirklich schönen Liegeplatz belohnt. Wir finden am Steg, der ganz außen am Steinwall entlang führt und eine wunderschöne Sicht aufs Wasser bietet, noch eine freie Box. Wir liegen hier außerdem in direkter Nähe zum Netto, bei dem wir uns dringend mit größeren Mengen an Proviant versorgen müssen.

 



Sommerurlaub 2023 – Raus aus dem Hafenkoller!

11.08.2023, Ankern nördlich Hou - Ankern bei Juelsminde

Wie die Nacht vor Anker war, ist eigentlich logisch: Geschaukel und Geschaukel ohne Unterlass. Ich bin heil froh, als wir gegen halb 10 den Anker hochholen. Der Wind ist zu schwach für die Strecke, so dass wir bis nach Juelsminde motoren. Eben westlich vom Hafen fahren wir den Anker ein. Am frühen Abend kommen unsere Freunde mit ihrer Bianca und legen sich unweit von uns ebenfalls vor Anker. Die Zeit rennt immer so sehr und wir schaffen es nicht, zu dem phänomenalen Spielplatz westlich des Hafens, den wir vor Jahren zusammen mit Freunden "entdeckt" hatten, zu besuchen. Immerhin nehmen wir uns am Abend die Zeit, wenigstens einmal durch den schönen Hafen von Juelsminde zu spazieren.

12.08.2023, Ankern bei Juelsminde - Middelfart Lystbådehavn

Auch hier kommt in der Nacht irgendwann Schwell in die Bucht gelaufen, obwohl gar kein Wind ist. Gegen halb 9 holen wir den Anker hoch und fahren in den Hafen zum Tanken. Dann geht es mit Autopilot nach Middelfart. Anfangs war leichter Nebel, der sich dann aber immer verdichtet. In der Enge von Middelfart ist das sehr spannend, da sich der Schiffsverkehr wegen des engeren Fahrwassers verdichtet. Unsere Freunde waren schon früh aufgebrochen und hatten sich für eine Stunde in den sicheren Hafen von Strib verholt. Als wir die Autobrücke bei Middelfart erreichen, lichtet sich der Nebel.

Wir laufen schließlich in den Middelfart Lystbådehavn ein und machen längsseits an einem der inneren Stege fest. Am späten Nachmittag beginnt es zu regnen, rechtzeitig haben wir die Kuchenbude aufgebaut. Es wird wieder einmal ein feucht-fröhlicher Abend mit unseren Freunden.

13.08.2023, Middelfart Lystbådehavn - Ankern bei Torø

Das Wetter soll etwas besser werden, so dass wir definitiv mehr Ankern wollen. Gemeinsam geht es zum Ankern nach Tor. Wir machen direkt nach Verlassen des Hafens Middelfart den Motor aus und kreuzen gegen den Südwest-Wind an. Die Kreuz Richtung Süden zieht sich, wir haben mit Winddrehern zu kämpfen und haben Strömung gegen uns. Das dürfte ca. einen Knoten Fahrt über Grund kosten. Wir halten aber durch und fahren gegen 16 Uhr den Anker in der kleinen Bucht bei Torø ein. Dies ist ein wunderschöner Ort zum Ankern und Baden. Und: Hier sind endlich keine Feuerquallen mehr! Die Sonne kommt etwas raus, es ist warm, wir können baden - herrlich! Nach einem Landspaziergang fahren wir mit dem Schlauchboot zu unseren Freunden, die neben uns ankern, rüber. Wir sitzen in der Plicht der schönen Bianca 27 und erleben eine sagenhafte Sonnenuntergangsstimmung! Unsere Freundin hat morgen Geburtstag, daher wird es abermals ein feucht-fröhlicher Abend bis tief in die Nacht. Derweil verfliegen die Stunden bei einem kurzweiligen Monopoly-Spiel. Bei Geld hört bekanntermaßen die Freundschaft auf, es wird ein erbitterter Kampf um renditeträchtige Straßen, Häuser und Hotels. Unser Jüngster hat gelernt zur rechnen und hat leider auch gelernt, dass, um etwas zu ernten, man vorher etwas sähen muss. Oder anders gesagt, wo man nichts reinsteckst, kannst Du auch nichts rausholen! Also wird zu Beginn des Spiels ordentlich investiert. Aber es gehört eben auch immer eine Portion Glück dazu, das heute hauptsächlich unserem Freund zu teil wird.

Um 0 Uhr knallen dann die Sektkorken! Es wird spät, bevor wir in stockdunkler Nacht von der Bianca ins Schlauchboot steigen und zu unserer Hanna übersetzen.

 

 

 

 

 

 

14.08.2023, Ankern bei Torø - Ankern in der Genner Bugt (Dybvig Bugt)

Es war endlich wieder eine ruhige Nacht vor Anker. Nach unserem obligatorischen Kaffee holen wir den Anker hoch und rollen die Fock aus. Mit 2 Beaufort geht es Richtung Südost in die Genner Bugt. Bei unserer Ankunft ist die kleine Bucht schon gut belegt, so dass wir eine Bucht weiter bei Kalvø fahren. Das gefällt uns auch noch nicht so richtig, so dass wir noch zum Hafen Kalvø und dann zurück zur Dybvig Bugt fahren. Dort lassen wir den Anker fallen, mit genügend Abstand zum Ufer. Einerseits wegen des drehenden Windes, andererseits wegen unserer Freund, die später mit ihrer Bianca bei uns längsseits gehen. Die Sonne ist rausgekommen und wir können herrlich baden. Nach und nach kommen immer mehr Freizeitboote und legen sich hier vor Anker. Es wird ein wunderschöner Tag im Päckchen mit traumhaftem Wetter. Abends fahren wir alle mit unseren SUPs und Schlauchboot 0,7 sm zum Hafen Kalvø. Wir sind total begeistert von diesem idyllisch gelegenen Ort. Es gibt eine Gastronomie und ein kleines Museum. An diesem Ort war zu Wikingerzeiten einmal eine Werft.

Mit dem heutigen Tag endet unsere gemeinsame Zeit mit unseren Freunden, da diese morgen Richtung Heimat fahren müssen. Unser nächstes Ziel ist die dänische Südsee, als erstes wollen wir in der Bucht von Lyø ankern.

 



Sommerurlaub 2023 – Abwettern in Aarhus

07.08.2023 - 09.08.2023, Ankern in der Betrup Vig - Aarhus

Die Nacht hier vor Anker in der "Betrup Vig" war sehr schön und ruhig. Heute sind es gerade einmal 10 sm mit westlichem Kurs nach Aarhus. Der Wind hat, wie angekündigt, auf Ost gedreht und wir segeln mit fast achterlichem Wind bei um die 4 Knoten vor den Hafen Marselisborg Lystbådehavn. Unsere Freunde mit ihrer Bianca waren gestern schon von Ballen aus dort hingefahren und haben uns für heute einen Liegeplatz reserviert. Wir wollen gemeinsam das Sturmtief "Zacharias" hier abwettern. Das gelingt uns wirklich hervorragend und trotzdem erwischt uns Alle nach vier Tagen der Hafenkoller!

Spannend gestalten sich jedoch die ersten Stunden nach dem Festmachen auf dem Liegeplatz Nr. 141. Für das Reservieren bzw. Verlängern eines Liegeplatzes muss man drei Dinge wissen:

  1. In dem Hafen Marselisborg Lystbådehavn wurde ein Online-Reservierungssystem etabliert - die entsprechende Weboberfläche lässt sich über einen QR-Code vorne am Steg aufrufen -Top!
  2. Es existieren dann aber auch noch die sonst üblichen, rein analog ausgeführten Schilder (rot/grün) zur Kennzeichnung, ob ein Liegeplatz frei oder bereits reserviert ist. Sie sind letztlich völlig unabhängig vom vorgenannten Online-Reservierungssystem. Kein Hafenmeister kann und wird diese Schilder händisch mit dem Online-System ständig abgleichen - Flopp!
  3. Das Online-Reservierungssystem benötigt (viel) Zeit zum Updaten des Belegungs-Istzustandes, d.h. ein schon belegter Platz ist noch als "frei" im Onlinesystem dargestellt oder ein physisch freier Platz als belegt oder er ist gar nicht erst im Online-Reservierungssystem aufrufbar -Flopp!

Hätten wir vor Einlaufen in diesen Hafen über dieses Wissen verfügt, hätten wir uns die Achterbahnfahrt der Gefühle, hervorgerufen durch vermeintliche Erfolge und Misserfolge beim Reservieren bzw. Verlängern der Liegeplätze, ersparen können.

In Unkenntnis der vorgenannten drei Fakten, waren wir beim Reservieren und Bezahlen unseres Liegeplatzes Nr. 141 mit unserem Latein schnell am Ende und sahen uns gezwungen, den Hafenmeister aufzusuchen. Wir haben sogar Glück und treffen ihn zufällig vor seinem Büro an. Eines ist jedenfalls klar: Wir sind nicht die Einzigen, die auf die Idee gekommen sind, die stürmischen Tage hier in Aarhus abzuwettern. Nach und nach kommen immer mehr Freizeitskipper und suchen einen schützenden Platz, am liebsten mit Ausrichtung mit dem Bug  Richtung Westen!

Als der Hafenmeister uns in dem Trubel schließlich sein Gehör schenkt, wird mir klar, dass es noch einen weiteren wichtigen Aspekt zu den drei o.g. wissenswerten Fakten bezüglich der Liegeplatzbelegung in diesem Hafen gibt: Der Hafenmeister pflegt offensichtlich noch ZUSÄTZLICH eine HANDGESCHRIEBENE LISTE, die er mit dem Online-Buchungssystem abzugleichen scheint!! Als ich nach der Belegung unseres Liegeplatzes mit der Nr. 141 frage, geht sein prüfender Blick zunächst auf die handgeschriebene Liste hinter dem Tresen, die er Zeile für Zeile durchgeht. Dann gibt er etwas in das Online-System am seinem Computer ein, das meiner Beobachtung nach das Freigeben eben dieses Platzes Nr. 141 im Onlinesystem bewirkte. Jedenfalls fordert mich der Hafenmeister schließlich auf, meine Anwendung auf dem Handy, das ich schon die ganze Zeit in der Hand halte, zu aktualisieren - und siehe da, was für ein Wunder: Platz Nr. 141 ist grün, also als "frei" markiert, traumhaft!  Ich bin wirklich ein ausgesprochener Befürworter der Digitalisierung, aber bitte nicht mit redundanten, analogen Systemen, die dann händisch gepflegt werden müssen!

Unsere Freunde standen heute nun vor dem gleichen Problem, denn sie hatten ihren Platz Nr. 151 zunächst nur bis heute reserviert und wollten diesen bis Donnerstag verlängern. Leider war der Platz im Onlinesystem gar nicht erst auswählbar. Was an dieser Stelle noch erwähnenswert ist, dass man seinen Liegeplatz auch am Automaten reservieren kann. Inwieweit bzw. mit welcher Verzögerung dieser mit dem Onlinesystem synchronisiert wird, entzieht sich meiner Kenntnis.

Ende gut, Alles gut! Nach ca. 2 Stunden Chaos haben wir unsere Plätze reserviert bzw. verlängert und wir machen uns ans Klarieren des Schiffes. Natürlich bauen wir auch die Kuchenbude auf. Außerdem vergewissern wir uns, dass unser Schiff ausreichend mit Leinen festgebunden ist und auch an Deck nichts wegfliegen kann.

Die ersten ernstzunehmenden Windböen kommen dann aber erst Montag Nachmittag bzw. am Abend. Die Ruckdämpfer, die wir vorne an den Vorleinen montiert haben, leisten ganze Arbeit. Ein lautetes Knarzen der Leinen in den Schanz-Lippen begleitet uns die ganze Nacht und auch die darauf folgenden Tage. Auch ein dazwischen gelegter Lappen mindert die damit verbundenen Geräusche nur unwesentlich.

Langeweile kommt die Tage über nicht auf. Sie sind gefüllt mit Ausflügen in die Stadt Aarhus, Einkaufen und auch Wäschewaschen gehört dazu. Die Stadt Aarhus bietet sicher viele Highlights - der Besuch des sog. "Roof Top" auf dem Kaufhaus "Salling" gehört ganz sicher dazu. Dabei handelt es sich um eine architektonisch wunderschön umgesetzte Idee, das Dach eines Gebäudes nutzbar zu machen. Im Prinzip wurde dieser weitläufige Bereich mit einer Art begrünten Terrassen-Landschaft mit mehreren Aussichtspunkten, Plattformen und Treppen und sogar einer Bühne mit einer amphitheaterartigen Bühne gestaltet - wirklich phantastisch! Die besonders exponierten und zum Teil weit über die umliegenden architektonischen Strukturen überkragenden  Aussichtsplattformen gewähren je nach Ausrichtung einen überwältigenden Blick über die Stadt und seine Landschaft oder über den Hafen und die Ostsee.

Auch sehr zu empfehlen ist das sog. "Street Food". Eine Art Markthalle mit unterschiedlichsten kulinarischen Ständen internationaler Herkunft, dazu viele Sitzplätze, die den Verzehr direkt vor Ort ermöglichen. Das Ganze wurde in einer ehemaligen Bushalle des DSB errichtet und ist somit wetterunabhängig nutzbar.

Was zu dem Hafen Marselisborg Lystbådehavn fährerweise noch gesagt werden muss, ist zum einen die Versorgungsmöglichkeiten, die einen 1,2 km langen Fußmarsch oder eine Busfahrt voraussetzen. Auch die Verortung der Kläranlage in direkter Nachbarschaft zum Hafen, kann bei entsprechender Windrichtung (hauptsächlich Nordwest-Lage) für Leute mit empfindlicher Nase zur Prüfung werden. Glücklicherweise hat der Wind von anfangs Nordwest dauerhaft auf West bis Südwest gedreht.

Positiv an dem Hafen sind die vielen Lokale, Imbisse, Stände und netten Ecken zum Verweilen sowie der fast promenadenartig gestaltet umlaufende Außensteg.

 

10.08.2023, Aarhus - Ankern nördlich Hou

Am Donnerstag schlägt bei uns allen der schon erwähnte Hafenkoller mit voller Wucht durch. Es sind für heute bis 7 Beaufort vorhergesagt, was uns aber nicht daran hindert, gegen 8 Uhr die zahlreichen Leinen loszubinden und Kurs Richtung Süden zu nehmen. Wir haben das erste Reff eingebunden, was für uns mit voll ausgerollter Fock in Böen mit 7 Beaufort eigentlich zu viel ist. Aber unser Kurs ist parallel zum bewaldeten Ufer mit ablandigem Wind ausgerichtet, so dass es sehr böig ist und es anfangs viele windarme Perioden gibt. Die herannahenden und gut sichtbaren Böen dämpfe ich durch Fieren des Großsegels ab. Das erfordert viel Arbeit, wird aber durch schnelles Vorrankommen mit oft über 7 Knoten belohnt. Unser Ziel ist schließlich Hou, wo wir uns eben nördlich des Hafens auf den ausdrücklichen und ausschließlichen Wunsch von Nicole vor Anker legen. Die qualitativen Eigenschaften dieses Ankerplatzes hinsichtlich Schwell, Nähe zum Hafen usw. wird bei uns an Bord an diesem Nachmittag bzw. Abend noch lange kontrovers diskutiert. Während ich nicht aufhören kann, mich unentwegt über dieses elende Geschaukel zu echauffieren, erzählt meine Frau etwas von "..., so wie sie früher beim Reiten Eins war mit ihrem Pferd, so schwänge sie nun heute im Einklang mit der Hanna". Dem ist aus meiner Warte Nichts mehr hinzuzufügen und unterm Strich bleibt für mich nur die Option: Einfach Mal die Fr... halten!

 


Sommerurlaub 2023 – Die Würfel sind gefallen!

02.08.2023, Ankern vor Trønse - Lundeborg

Die Würfel sind gefallen: Wir nehmen schweren Herzens Abstand von unserer ursprünglichen Planung, Kopenhagen anzulaufen. Es wird in den nächsten Tagen ein Sommer-Sturmtief namens "Zacharias" heranziehen und Böen bis 10 Beaufort mitsich bringen, und das gleich für mehre Tage. Damit ist der Zeitplan nicht mehr zu halten. Wir entschließen uns, den Westwind zu nutzen, um nach Aarhus zu kommen und dort abwettern.

Gegen 8 Uhr machen wir uns daran, den Anker hochzuholen. Wir hatten diesen gestern mit 2.400 U/min im Rückwärtsgang sorgfältig eingefahren. Daher ist es heute gar nicht so einfach, das Eisen aus dem lehmigen Grund zu bekommen. Ich hole die Kette Schritt für Schritt ein, bis der Anker sichtbar direkt unter uns liegt. Dann bitte ich die zur Verfügung stehende Crew zwecks Gewichtsverlagerung nach vorne zum Bug zu kommen, so dass dieser sich nach unten bewegt. Dabei kann ich die Kette mit der Ankerwinsch leicht nachsetzen. Dann gehen wir alle ganz nach achtern, so dass der Bug nach oben kommt und den Anker aus dem Untergrund bricht. Wir rollen die Fock komplett aus und nehmen Fahrt auf. Beim Durchfahren des Ankerfeldes ist Vorsicht geboten, denn wir müssen die Strömung des Svendborg Sunds mit berücksichtigen. Unsere Freunde sind auch gerade im Aufbruch begriffen. Wir segeln den Svendborg Sund Richtung Nordost hinaus und biegen bei Thurø Rev Richtung Norden ab.

Zwischendurch regnet es und ich tausche die Sommerkleidung mit kurzem T-Shirt und kurzer Hose gegen Schwerwetterkleidung. Leider lässt der Wind dann später weiter nach und wir starten den Motor.

Gegen Mittag laufen wir in den Hafen von Lundeborg ein und bekommen einen wunderschönen Platz am Außensteg, im südlichen Teil des Hafens. Dort haben unsere Freund netterweise einen traumhaften Platz freigehalten. Das Wetter zeigt sich mittlerweile deutlich freundlicher. Wir verbringen den Tag mit Baden und SUP-fahren und unsere Freunde bereiten mit unserem Jüngsten zum Nachmittagskaffee Waffeln vor - traumhaft!

Bevor wir uns abends zum Essen bei "'Jensen's Fisk" treffen, gehe wir noch zu dem kleinen Købmand, oben die Straße hoch. Ein entzückender Ort mit einem kompakten Angebot für den alltäglichen Bedarf. Auf dem Rückweg gehen wir an einer kleinen Ausstellung im nördlichen Teil des Hafens vorbei. Dort entdecke ich eine Simson aus Suhl als Ausstellungsobjekt. Ich bin begeistert, schließlich bin ich seit ein paar Jahren  Schwalbe-Liebhaber und -besitzer geworden!

Abends gibt es bei "'Jensen's Fisk" leckeren Fisch mit Pommes. Mit einem ausgedehnten Verdauungsspaziergang endet der gemeinsame Abend - morgen geht es weiter nach Kerteminde.

03.08.2023, Lundeborg - Kerteminde

Die Bedingungen sind einfach perfekt: Wir ziehen uns am Morgen ohne Motor aus der Box und rollen die Fock aus. Langsam nimmt unser Schiff Fahrt auf und wir können aus dem Hafen segeln. Noch vor Erreichen der Storebaeltsbroen starten wir dann aber doch den Motor; es würde einfach zu lange nach Kerteminde dauern. Wir passieren die Brücke zwischen Pfeiler 44 und 45 und laufen gegen halb eins Kerteminde an. WICHITG: Die Hafeneinfahrt wurde umgebaut und ist nur noch aus Richtung Norden ansteuerbar. Da wir heute Freunde aus Fahrdorf erwarten, suchen und finden wir zwei benachbarte Boxen im südlichen Teil des Hafens.

Durch den Umbau der Hafeneinfahrt wurde neuer Platz für weitere Liegeplätze mit einem neuen, breiten Steg entlang des neu verlegten Steinwalls geschaffen. Man kann nun von Süden kommend entlang des Steinwalls bis zur nördlichen Hafeneinfahrt gehen. Dort wurde ein Aussichtsturm mit weitläufigem Blick auf den Hafen und den Großen Belt errichtet. Das bisher von weitem sichtbare Silo wurde abgerissen und auf dem Gelände entstehen derzeit Wohngebäude.

Manchmal gibt es enorme Zufälle, so wie heute: Unser alter Freund und Bandkollege (Saxofonist) ist mit seiner Familie auf ihrer "Hallig 40" zufällig in Korsør. Sie kommen aus Bremerhaven und wir haben uns zuletzt im vorigen Jahr gesehen und gesprochen. Unsere Freunde mit ihrer Bianca 27 kommen später ebenfalls aus Lundeborg nach. So kommt es, das sich fast das komplette, ehemalige "Jammin' Jazz Quartet" hier in Kerteminde trifft - schon verrückt!

Wir haben die Kuchenbude aufgebaut, um den erforderlichen "Gastraum" bei uns an Bord etwas zu erweitern, denn wir sind später mit unseren Freunden aus Fahrdorf immerhin 7 Leute bei uns an Bord. Die gesellige Rund löst sich nach Mitternacht auf und endlich kann Ruhe im Hafen einkehren - unsere dänischen Liegeplatznachbarn mussten leider einiges erdulden!

04.08.2023, Kerteminde - Ballen auf Samsø

Da für morgen wieder etwas mehr Wind vorhergesagt ist, entschließen wir uns, heute schon weiter nach Samsø zu segeln. Wir haben Glück und die Gewitterzelle, die gerade aus Westen in Richtung Samsø Belt zieht erwischt uns nicht.

Der Hafen von Ballen ist, wie immer, gut besucht und wir machen an einem der südlichen Stege, ganz außen am Kopf des Steges, längsseits bei einer Najad 34 fest. Das Paar um die 60 steht beim Längsseitsgehen bereit und nimmt die Leinen an. Ich versichere ihnen, dass sie mit uns als Nachbarn ein gute Wahl treffen würden. Als Antwort kommt von ihr, dass sie das schon kennen würden und dann kämen noch 3 weitere Leute einschließlich Hund und Kinderwagen aus dem Schiff. Ich muss lachen - die schlagfertige Dame ist  ist vom Typ: Entweder bist Du ihr Freund oder ihr Feind. Ich bemühe mich um ersteres und wir verbringen einen wirklich netten und sehr geselligen Abend mit den Beiden. Wie sich herausstellt, sind sie bestens mit Kay von Eitzen bekannt, der, wie sie sagen, ihr "Chef" ist (Flensborg Yacht Club).

Ballen ist wirklich schön und wir können verstehen, dass der Hafen beliebt ist. Heute schien wieder die Sonne und wir konnten sogar baden gehen. Wir hatten frischen Fisch gekauft und diesen als Vorspeise als Sashimi zum Abendessen zu uns genommen.

05.08.2023, Ballen auf Samsø - Ankern bei Langør

Mit Raumschotkurs geht es am heutigen Morgen nach Langør. Wir haben gerefft und laufen über 6 Knoten. Mit fast ganz ausgefahrenem Schwert laufen wir später genug Höhe, um in die Ankerbucht von Langør zu segeln. Hier starten wir dann aber zum Einfahren des Ankers den Motor. Dies ist eine Sicherheitsmaßnahme, da die Nacht über viel Wind vorhergesagt ist. Wir setzen später mit dem Schlauchboot zum Hafen über. Der Wind bläst mit 6 Beaufort aus West und es ist wetterbedingt nicht viel los am Hafen, viele sind an Bord. Zur Feier des Tages gönnen wir uns Fisch und geräucherte Wurst und ein schönes, frisch gezapftes Tuborg Classic. Wir bezahlen über 80 EUR. Das Essen ist wirklich lecker und toll angerichtet, aber die Portionen sind wirklich zu klein für das Geld.

06.08.2023, Ankern bei Langør - Ankern in der Betrup Vig

Die Nacht war recht unruhig. Obwohl die Ankerbucht hier bei Langør eigentlich genügend Schutz bieten müsste, kommt leichter Schwell von Süden in die Bucht gelaufen.

Nur unter Fock legen wir morgens ab und und queren das Ankerfeld. Später setzen wir das Groß und segeln Richtung Norden.

Wir laufen zum ersten Mal die Betrup Vig, östlich von Aarhus an. Nicole hatte die sensationelle Idee, heute noch den westlichen Wind Richtung Norden zu nutzen, um morgen dann mit dem aufkommenden Ostwind, nach Aarhus rüberzufahren. Die Betrup Vig ist wunderschön! Wir ankern eben westlich des kleinen Hafens vor dem kleinen Sandstrand. Wir liegen hier absolut ruhig und geschützt. Ganz in der Nähe gibt es sogar einen kleinen "Dagli Brugsen", zu dem wir am Nachmittag übersetzen. Wir kaufen uns Grillfleisch. Nach und nach bekommen wir Ankernachbarn. Am Abend werfen wir unseren Gasgrill an Bord an. Tolle Stimmung; im Anschluss machen wir einen ausgedehnten Abendspaziergang und laufen am Strand entlang Richtung Westen. Aarhus liegt mit knapp 10 sm auf Sichtweite.

 






Start in den Sommerurlaub 2023

28.07.2023, Marina Minde - Ankern vor Holnis

Die Wetter- und Windvorhersage für die nächsten Tage ist recht ernüchternd. Ob sich unser Plan, Kopenhagen anzulaufen, mit vertretbarem Aufwand verwirklichen lässt, ist zum jetzigen Zeitpunkt mehr als fraglich. Wir versuchen uns gegenseitig mit Sprüchen wie " Wie nehmen einen Tag nach dem anderen!" gegenseitig aufzubauen - richtig helfen, tut das jedoch nicht.

Wir beladen das Schiff, tanken Wasser und legen am frühen Abend ab. Wir laufen unter Motor die Ostseite der Halbinsel Holnis an und legen uns direkt vor dem Italiener unseres Vertrauens vor Anker. Wir gönnen uns ein kaltes Getränk und stimmen uns auf den bevorstehenden Urlaub ein.

Schließlich  nähert sich ein größeres Schiff der Wasserschutzpolizei und legt sich zu unserer Verwunderung nicht weit weg von uns vor Anker. Wir checken nochmal alles durch: Ankerball gesetzt, außerhalb der Badezone geankert, Führerscheine dabei, später Ankerlicht?

Wir setzen schließlich mit dem Schlauchboot zum Strand über und finden sogar noch einen freien Platz auf der Terrasse von "San Remo", mit schönen Blick aufs Wasser. Im übrigen liegen wir wieder überwiegend auflandig, der angesagte Winddreher kommt nicht, auch nicht heute Nacht.

29.07.2023, Ankern vor Holnis - Söby

Gegen halb 9 Uhr lichten wir den Anker und segeln die Förde hinaus. Gelegentlich ziehen kleinere Gewitterzellen an uns vorbei, es fühlt sich einwenig wie Spießrutenlaufen an. Wir haben aber wirklich Glück und bleiben die ganze Strecke bis nach Söby von Regen oder Gewitter verschont. Wir segeln bis vor die Hafeneinfahrt und motoren in den Hafen um einen Liegelatz zu finden. Entgegen unserer Erwartung ist der Hafen gar nicht so voll. Ein wunderschöner Start in den Urlaub, es ist warm und die Sonne scheint. Wir treffen ehemalige Bianca-Eigner, mit denen wir zusammen mit Freunden von uns, abends grillen. Die Grillplätze sind wirklich schön hier und punkten mit einem wunderschönen Blick auf die Inseln der Dänischen Südsee.

30.07.2023, Söby - Svendborg

Kurz nach zehn Uhr legen wir ab und segeln westlich um die Insel Drejö herum. Das ist mit einem Tiefgang von 1,10 m vollkommen in Ordnung. Als wir in den Svendborgsund kommen, hat der Wind zugelegt. Wir fahren über 6 Knoten durchs Wasser, aber nur 3,5 Knoten über Grund: Strömung, natürlich gegenan. Es ist wieder einmal ein Erlebnis hier durchzufahren: Viel Schiffsverkehr, die Sonne lässt den Sund mit seinen wunderschön angelegten Grundstücken und imposanten Gebäuden in leuchtenden Farben erstrahlen - wunderschön! Dazu rege Schifffahrt, auch Traditionssegler.

Wir segeln bis in die Hafeneinfahrt von Svendborg und werden dort zu unserer Verwunderung von einem jungen Mann in einem gelben Schlauchboot in Empfang genommen. Das ist neu! Wir bekommen einen Platz zugewiesen. Leider sind wir dieses Mal zu früh in einem Hafen, was zur Folge hat, dass wir einen der unattraktivsten Liegeplätze, direkt am Steganfang, nahe der Toiletten zugewiesen bekommen. Es riecht nach Kloake und neben uns findet eines der täglichen und lautstarken Saufgelage statt. Das Festbinden ist aufwendiger, da wir keinen backbordseitigen Pfahl zu Verfügung haben. Während wir uns schlechtgelaunt einen zurechttüteln, kommen bereits Nachbarlieger, die neben uns eingewiesen werden. Auch hinter uns wird alles zugeparkt; keine Chance hier morgen früh rauszukommen - das liebe ich, darauf zu warten, bis Andere ausgeschlafen haben!

Wir machen das Beste daraus und versuchen, Struktur in den teils verregneten Tag zu bekommen. Abends kommt wieder die Sonne etwas durch, was wir nutzen, um uns mit einem Getränk auf die Aussichtsplattform, vorne am Hafen zu begeben. Schließlich gehen wir zum nahegelegenen Asiaten. Das Essen ist wirklich lecker hier, wir kennen das schon. Voraussetzung dafür ist allerdings ist, das man bedient wird. Da ist heute aber der Haken, denn wir bekommen zwar die Speisekarten in die Hand gedrückt, werden dann aber nicht mehr weiter bedient - es kommt einfach keiner mehr raus. Unseren Tisch Nachbarn scheint es genauso zu ergehen, mit dem Unterschied, dass diese schon länger hier sitzen. Nach und nach rücken die Leute ab. So machen wir es dann auch, als wir mitbekommen, dass einer der Gäste kopfschüttelnd von drinnen wieder zu seinem Tisch kommt und geht.

Auf dem Weg zum Schiff fängt es an zu regnen, außerdem haben wir Hunger - eine schlechte Kombination! Etwas frustriert kochen wir uns an Bord Nudeln. Naja, kann nicht immer alles klappen!

31.07.2023, Svendborg - Ankern vor Trönse

Bevor wir im Laufe des Vormittags ablegen, kaufen wir beim Fischladen am Hafen leckeren frischen Fisch. Für unsere Freunde, die heute mit uns ankern, bringen wir auch gleich etwas mit. Nachdem die anderen Schiffe um uns herum ableget haben, starten auch wir und fahren zum Marine Shop, auf der anderen Seite des Hafenbeckens. Wir haben die Pumpe für unser SUP vergessen und hoffen, so eine dort zu bekommen. Wir halten an der Kaimauer an damit Nicole von Bord springen kann. Ein hilfsbereiter Segler einer Charteryacht schnellt herbei und fragt, ob er eine Leine annehmen soll. Nicole entgegnet: " Nein, aber meine Hand wäre toll!". Die Verwunderung ist ihm ins Gesicht geschrieben und Nicole greift seine ausgestreckte Hand und springt an Land. Ich ziehe mit langsame Fahrt ein paar Kreise, bis Nicole mit der SUP-Pumpe um die kommt und wieder an Bord steigt.

Wir schaffen es gerade so, den Sund von Svendborg bis Trönse bei südwestlichem Wind hoch zufahren. Das Fahrwasser ist schmal und wir haben nur die Fock draußen. Neben dem Hafen von Trönse suchen wir uns in dem gut belegten Ankerfeld einen geeigneten Platz. Es gilt, die Route der kleinen Traditionsfähre "MS Helge" zu beachten, die dem tiefen Wasser folgend, gern durch das Ankerfeld fährt. Später treffen unsere Freunde ein und wir verbringen eine kurzweilige Zeit, sowohl beim Spazierengehen mit Kaffeetrinken beim hiesigen Kaufmann, als auch beim gemeinsamen Essen bei uns an Bord. Der vorhergesagte Regen kommt glücklicherweise deutlich später als vorhergesagt.




 

 

Noch ein neuer Ankerplatz – Unwetter im Anmarsch!

14.07.2023, Marina Minde - Langballigau

Im Vorwege ist klar, dass wir Samstag Abend wieder in Marina Minde sein müssen, da starker Südwest-Wind mit 8 Beaufort vorhergesagt sind. Somit ist auch klar, dass wir heute, Freitag den 14. Juli, keine weiten Schläge machen werden. Unser jüngster hatte heute seinen letzten Schultag und die langen Sommerferien stehen bevor. Deshalb darf er heute das Ziel aussuchen und benennt, ohne mit der Wimper zu zucken, Langballigau. Wir motoren die kurze Strecke dort hin, weil wir unter Segeln die Höhe nicht schaffen würden und mindestens ein Holeschlag notwendig wäre.

Langballigau ist voll, so dass wir im hinteren Teil des Hafens, dort wo die Langballigau in die Ostsee mündet, nach einem Liegeplatz suchen - aber selbst hier ist alles belegt. Als wir umdrehen und in den östlichen Teil des Hafens fahren wollen, ruft uns der Hafenmeister etwas zu. Verstanden haben wir ihn nicht, aber wir deuten seine Geste, so, dass wir ihm folgen sollen. Und tatsächlich, ganz vorne bei der Einfahrt, am Steg, direkt vor den Lokalen, legt gerade ein Segelboot ab und wir dürfen dort festmachen - da haben wir wirklich Glück gehabt!

15.07.2023, Langballigau - Ankern bei Bockholmwik - Marina Minde

Bevor wir heute wegen der für abends angesagten Gewitter zurück nach Marina Minde fahren, legen wir uns noch für ein paar Stunden, eben westlich vom Hafen Bockholmwik, direkt vor den kleinen Strand vor Anker. Das ist bei südlichen Winden wirklich ein toller Ankerplatz!

Wir setzen später mit dem Schlauchboot an Land über und erkunden die Gegend. Wir gehen zu dem Campingplatz "Fördeferien Bockholmwik", der tolle Plätze, auch für Kurzzeitcampern bietet. Durch die Hanglange hat man von vielen der Parzellen einen weitläufigen Blick über die Flensburger Förde. Ganz oben, in zentraler Lage, befindet sich ein Lokal mit dem Namen "Bock 19", mit einer schönen Terrasse zur Küste hin ausgerichtet. Das werden wir sicher einmal in Verbindung mit einer Nacht hier vor Anker testen.

Am späten Nachmittag laufen wir dann in Marina Minde ein. Bevor das erste Unwetter über den Hafen zieht, können wir noch mit Freunden an einem der schönen Grillplätze leckere Würstchen zubereiten, dazu gibt es das eine oder andere Bier. Später verdunkelt sich der Horizont und die vorhergesagte Unwetterfront kommt bedenklich nahe. Wir räumen schnell alles zusammen und bringen unsere Sachen an Bord - gerade noch rechtzeitig, bevor ein heftiger Platzregen auf uns niederprasselt, gefolgt von starken Windböen. Als die erste Salve vorübergezogen ist, gehen wir an Bord unserer Freunde und verbringen dort die halbe Nacht im Schutze der geräumigen Kuchenbude.

16.07.2023, Marina Minde

Im Verlaufe des Vormittags dreht der Wind mit Böen von 8 Beaufort ordentlich auf und wir sind froh, dass wir auf der Luvseite, jeweils vorne und achtern, zwei Leinen ausgebracht haben. Jeweils eine davon mit Ruckdämpfern, die wir zur Entfaltung ihrer Funktion, kürzer als unsere "Alltagsleinen" gebunden haben.

Nach einem kurzen Frühstück trinken wir mit unseren Freuden einen Kaffee bei uns an Bord, bevor wir einen gemeinsamen Badeversuch, am nördlich des Hafens gelegenen Strand unternehmen. Durch den Südwest-Wind hat sich hier eine passable Welle aufgebaut, so dass unsere Freunde mit unserem Jüngsten viele Spaß beim Brandungsbaden haben. Nicole und ich sind heute doch etwas zurückhaltender und schauen uns das Spektakel vom Strand aus an.

Am frühen Nachmittag müssen wir schon Richtung Heimat aufbrechen. Wir werden erst übernächstes Wochenende wieder nach Minde fahren können und starten dann, so der Planungsstand heute, direkt in den Urlaub.