Kranen in Marina Toft – Einwassern 2025

28.03.2025, Marina Toft – Einwassern 2025 – Marina Minde 

Nun ist es also soweit, die lange Wintersaison ist vorbei und viele Stunden Schleifen und Lackieren liegen hinter uns. Insbesondere Nicole wurde in letzter Zeit hin und wieder auf ihre Lackarbeiten angesprochen.

Für den heutigen Tag haben wir Urlaub genommen, um 12:30 ist unser offizieller Krantermin. Wir haben extremes Glück mit dem Wetter: Strahlend blauer Himmel und die Temperaturen steigen auf ein Maß an, so dass ich zur Saisoneröffnung kurz Hosen trage.

Unser Mast liegt dann rechtzeitig am heuten Freitagmorgen neben dem Mastenkran. Direkt neben uns arbeitet bereits ein Segelpaar an ihrem Mast. Die Atmosphäre ist sehr entspannt und wir können alles in Ruhe vorbereiten.

Rechtzeitig vor dem Kranen wird unser Schiff mit dem Sublift direkt neben den Kran gefahren und angeschlagen. Es ist der Zeitpunkt, wo ich an den Auflagestellen am Rumpf sowie am Kiel Antifouling auftrage, dann geht’s auch schon ins Wasser. Wir haben jetzt noch schnell die Gelegenheit unsere Matratzen an Bord zu bringen, bevor wir unser Schiff vor den Mastenkran verholen.

Es ist immer wieder eine Freude, mit Claus Boisen zusammen zu arbeiten. Claus war bis 2023 Geschäftsführer von Marina Minde. Seit X-Yachts Marina Minde übernommen haben, ist er in Marina Minde und Marina Toft als Hafenmeister tätig. Er ist IMMER ruhig und gelassen und hat ein paar lustige Worte parat – absolut faszinierend! In Dänemark geht sowieso alles ruhiger vonstatten. Ich unterstelle einfach mal, dass die Dänen am Ende des Tages genauso viel geschafft haben, wie wir Deutschen!

Als nun der Zeitpunkt gekommen ist, dass die Mitarbeiter von Toft zum Stellen das Mastes an Bord der „Hanna“ kommen und auf die frisch gemalten Trittflächen treten müssen, ist einen kurzen Moment eine gewisse Ratlosigkeit an den Gesichtern abzulesen. Im Bereich, wo man an Bord steigt, hat Nicole Tücher ausgelegt. Claus steht nun da, mit dem Achterstag in der Hand und den Blick Richtung Heck: „Wie soll ich denn da jetzt hinkommen?“ Nicole antwortet „Schweben, Claus!“.

Die Wantenspanner hatten wir als vorbereitende Maßnahme fürs Mastsetzen auseinandergeschraubt und gefettet. Ein Mitarbeiter sagt, „So macht das Spaß, Ihr dürft gerne wiederkommen“!

Nachdem wir dann auch noch den Baum angeschlagen haben, legen wir auch schon ab und fahren um 14:15 durch die geöffnete Brücke und nehmen Kurs auf Marine Minde. Das Wetter ist einfach perfekt, wir haben wirklich Glück!

In Marina Minde schlagen wir dann noch das Großsegel an, die Fock hatte ich unterwegs schon montiert.

Alles in Allem hat das Einwassern wunderbar geklappt. Wir freuen uns wahnsinnig auf die ersten Seemeilen!

Wir wünschen Allen eine phantastische Segelsaison 2025!

Nicole und Axel – „Hanna“

Optimierung und Überwachung der Stromversorgung einer Segelyacht 32

Beitrag von Markus Schmidt – Vorgetragen am 01.02.2025 im Rahmen des Delphin-Treffens

Die in der Übersicht dargestellte Schaltung ist in der „Sanssouci“ (Baunummer 27) so verbaut. Für evtl. Rückfragen gibt Anselm Werthschulte gerne Auskunft (anselm-wert@outlook.de).

Zielsetzung

  • Absicherung der Energieversorgung
  • Zusätzliche Energiekapazität
  • Autarke Energieversorgung beim Ankern
  • Transparenz über Ladezustand der Batterien
  • Längere Lebenszeit der Batterien
  • Zusätzlicher Schutz der Elektronik

Warum eine Überwachung der Batterie?

  • Bereits bei < 12,4V beginnt die Batterie zu sulfatieren
  • Über 14,4V Gasung (keine hohen Ströme, deshalb Ladegeräte mit Kurve oder Abschaltung)
  • 12,4V entspricht ~50% der Kapazität
    • 120Ah bei 6A Verbrauch 10h
  • Messgeräte oft nur 1% Genauigkeit
    • bei Anzeige von B. 12,4V kann Batterie
      • entweder nicht geladen sein: Abweichung bis 12,28V
      • oder im Normalzustand sein: Abweichung bis 12,52V
    • Batterien sollten vor der Messung 4-8 Standzeit haben
    • Ladespannung Lichtmaschine 14V

TIPP: Überbrückungskabel an Board / Pluspol von Starterbatterie lösen!

 

 

 

 

 

 

 

 

IP67-Zertifizierung: Gerät ist staubdicht, zum anderen Schutz vor zeitweiligem Untertauchen bis maximal 1 Meter Wassertiefe für maximal 30 Minuten.

Laderegler Solar MPPT 75/15 | Batteriewächter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  • Kann auch als Ein-/Ausschalter beim Betreten oder Verlassen des Bootes
  • Versteckter Schutz vor Unbefugten

 

 

 

 

 

 

 

 

von Markus Schmidt

Das Schwert des Delphin 66

Beitrag von Peter Horn – Vorgetragen am 01.02.2025 im Rahmen des Delphin-Treffens

Bei der Planung des Delphin 66 gab es viele Diskussionen über den Tiefgang. Es war klar, dass ein reines Kielboot einfacher in der Herstellung war. Doch unser bevorzugtes Revier war jedoch die Elbe und die bevorzugten Häfen waren mit einem tiefgehenden Boot schlecht erreichbar. Theodor Stölken der schon den Eisendelphin entworfen hatte mit dem wir umfangreiche Erfahrungen gesammelt hatten bevorzugte das Kielboot mit 1,5m Tiefgang.

Wir einigten uns auf einen Tiefgang von 1,05m und zusätzlich ein Schwert. Bei diesem Tiefgang konnte ein schmales Schwert unterhalb des Fußbodens bleiben. Der für das Schwertfall erforderliche Schacht sollte gleichzeitig Träger des Kajüttisches sein.

Die Frage der Kentersicherheit die heute stark diskutiert wird, war damals ohne Bedeutung. Der Eisendelphin hatte sich bewährt. Mehr Sicherheit war für uns nicht notwendig. Der Kunststoffdelphin bekam bei gleichem Ballastgewicht 20cm mehr Tiefgang, eine um 15cm erhöhte Breite und 5cm mehr Freibord. Damit fanden wir die Kentersicherheit ausreichend gewürdigt. Rechnerische Bewertung der Kentersicherheit, wie sie heute gefordert werden würden, wurden damals selten durchgeführt. Um die Belastung des Rumpfes durch das Schwert gering zu halten, bauten wir das Schwert aus Holz.

Wir leimten drei, 20mm dicke Bootsbauspeerhölzer zusammen. In der Mitte hatten wir 30kg Blei eingeklebt, um den Auftrieb des Holzes zu kompensieren. Nach 20 Jahren Nutzung hatte das Schwert durch häufige Grundberührungen an der Spitze etwas gelitten und musste erneuert werden.

Ich hatte Gelegenheit das Schwert in Metall zu bauen, deshalb wurde das Schwert mit 3mm dicken V4A Blech auf Spanten geplankt.

Der vordere Bereich, der immer im Schwertkasten bleibt, wurde rechteckig ausgeführt, um eine gute Führung zu haben. Der Teil, der aus dem Rumpf herausragt, wurde profiliert. An der Vorderkante des Schwertes wurde ein Vierkantstab von 40 x 25 mm gesetzt, um robust gegen Grundberührungen zu sein. Der Stab wurde mit dem Blech verschweißt und mit einem Nasenradius von 12,5 mm versehen. Ein echtes NACA-Profil wurde nicht realisiert, da dann der Nasenradius zu klein und damit bei Grundberührungen zu empfindlich geworden wäre. Die größte Profildicke wurde auf 40%, wie bei NACA Profilen üblich, gesetzt. An der Stirnseite des Schwertes wurde ein Dichtflansch angeordnet, um den Ballast in Form von Bleiblöcken einzubringen.

Um die Schwertwinde nicht zu überlasten, wurden die letzten 30 cm des Schwertes nicht mit Blei befüllt.

Das Schwert hatte dadurch ein Gesamtgewicht von 220 kg.

Mit diesem Schwert sind wir nun schon 30 Jahre ohne Probleme unterwegs. Ob das Boot dadurch verbessert wurde, kann ich mangels echter Vergleiche nicht sagen. Wir nehmen das Schwert alle 10 Jahre nach innen aus dem Schwertkasten, um es mit Antifouling neu zu streichen. Probleme mit Pocken hatten wir bisher nicht.

Beim Segeln benutzen wir das Schwert nur auf Amwind Kursen und beim Rückwärtsmotoren im Hafen und können damit genauso gut steuern wie Kurzkieler.

Beim Kreuzen senken wir das Schwert auf einen Tiefgang von ca. 1,70m ab.

Für das Schwertfall haben wir im Schwertkastendeckek eine Schacht von 200 x 40 mm
angeordnet, der auch gleichzeitig Träger des Kajüttisches ist.

Dadurch ist die Oberkante nur ca. 30 cm über der Wasserlinie und bei Seegang und Trockenfall kann das Wasser austreten.

Da wir selten Trockenfallen, reicht für uns eine Dichtung mit plastischem Dichtmaterial
(Bostik). Bei dauernden Trockenfallen muss die Dichtung aufwendig realisiert werden.

Als Dichtung für den Schwertkastendeckel benutzen wir ein 5 mm Rundschurring und sind damit bisher gut gefahren. Es sind aber auch andere Lösungen gewählt worden.

Peter Horn, Januar 2025

Das war unser Delphintreffen (Winter 2025)

01.02.2025, SVE – Seglerverein Elmshorn

Nicole und ich müssen wirklich sagen: Auf die Delphin-Liebhaber ist Verlass! Pünktlich um 15 Uhr waren alle da, egal ob die Anreise aus Nordrhein-Westfalen oder aus dem hohen Norden erfolgte. Das Kuchenbuffet fiel ebenfalls wieder sehr opulent und lecker aus!

Gegen viertel nach 15 Uhr versuchte ich mir dann, den sehr anregenden Unterhaltungen zum Trotze, Verhör zu verschaffen. Nach unserer Begrüßung der 26 Teilnehmer gab ich zunächst einen kurzen Überblick über Verkäufe von Delphinen und deren neuen Eigener und machte deutlich, dass künftig die Herausforderung darin bestünde, den Kontakt zu den neuen Eignern herzustellen bzw. zu halten.

Im Anschluss daran hielt Peter Horn, einer der drei Ur-Väter des Delphin, einen Vortrag über die Konstruktion und Handhabung des Schwertes. Ein sehr spannendes Thema, was sich nicht zuletzt in den zahlreichen Fragen und Anmerkungen des Publikums äußerte.

Nach einer angemessenen Kaffee- und Kuchenpause wurde es nochmal spannend! Der Referent des nun folgenden Vortrages war nicht bei uns im Raum anwesend, sondern war aus Lippstadt über Teams zugeschaltet. Wir hatten die technischen Voraussetzungen dafür im Vorwege geschaffen und auch geprobt. Die Präsentation verlief absolut reibungslos und es fühlte sich an, als stünde der Referent leibhaftig vorne. Dank des „Konferenzlausprechers“, den Nicole aus ihrer Firma mitgebracht hatte, war eine super Kommunikation zwischen Publikum und Referent möglich – wirklich genial, was Technik heute alles möglich macht! Der Vortrag von Markus hatte die Optimierung und Überwachung der Stromversorgung einer Segelyacht zum Gegenstand. Ein Thema, dass auf großes Interesse bei uns allen stieß!

Schließlich berichtete Anselm über seine Segelreise in die Schären bis Oslo. Anselm hat in seinen Vortrag viele wichtigen Informationen und Besonderheiten zu dem teils herausfordernden Revier vermittelt. Außerdem hatte er tolle Aufnahmen mitgebracht, die uns einen realistischen Eindruck von der wunderschönen Gegend mit idyllischen Ankerbuchten vermittelten.

In dem daran anschließenden allgemeinen Austausch fanden viele wirklich interessante und inspirierenden Gespräche statt – Nicole und ich sagen herzlichen Dank für all das!

Bleibt Alle gesund! Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen,

Nicole und Axel


Hier könnt Ihr Euch noch einmal die Beiträger von Peter Horn und Markus Schmidt anschauen:

->   Das Schwert des Delphin 66

->  Optimierung und Überwachung der Stromversorgung einer Segelyacht 32

 


Wintertreffen der Delphin-Liebhaber 2025

Wir treffen uns wieder in den Räumen des Seglervereins Elmshorn (SVE)! Hier die Daten:

Datum:                 Samstag, den 01. Februar 2025
Beginn ist :            15 Uhr
Veranstaltungsort:    Vereinshaus des SVE
Adresse:              Wisch 20, 25336 Elmshorn
„Notfallnummer“:     0176 – 325 38 98 7
E-Mail:                axelbreuer@gmx.de

Wir haben für unser Treffen folgende Programmpunkte vorgesehen:

  1. Begrüßung durch Nicole und Axel Breuer
  2. Aktuelles („neu dabei“, Verkäufe, etc.)
  3. Fachvortrag: „Das Schwert des Delphin 66“ – Peter Horn
  4. Kaffeepause mit Kuchenbuffet
  5. Fachvortrag: „Optimierung und Überwachung der Stromversorgung einer Segelyacht 32“  – von Markus Schmidt (Online-Präsentation)
  6. Reisebericht: „Segeln in den Schären bis Oslo“ – Anselm Werthschulte
  7. Offener Erfahrungsaustausch – geselliges Zusammensein

Auch „Kurzentschlossenen“ sind herzlich willkommen. Aus organisatorischen Gründen bitten wir möglichst um Anmeldung.

Hier der Link: Anmeldung

Wir freuen uns auf Euch,

bis dahin,

Nicole und Axel („Hanna“ – Baunummer 9)

Erste Winterarbeiten (Marina Toft)

Sonntag, 20. bis 24 Oktober 2024 - Marina Toft in Gråsten (Gravenstein)

Dieses Jahr ist alles anders! Nicht nur, dass unsere Hanna in einer "fremden" Halle steht, sondern es ist auch die Tatsache, dass wir vier Tage nach dem Auswassern bereits mit den Arbeiten beginnen. Dafür haben wir uns für fünf Tage eine kleine Ferienwohnung in Gråsten (Gravenstein), unweit der Marina Toft, gemietet. Unser Jüngster darf einen Freund mitnehmen, denn wir dachten, zu zweit langweilt es sich besser, als alleine. Geplant ist, dass Nicole und ich vormittags am Schiff arbeiten und nachmittags mit den Kindern etwas unternehmen. Gestern sind wir dann am späten Nachmittag in unserer Unterkunft angekommen und haben auf Grund der fortgeschrittenen Zeit, außer einem gemeinsamen Abendessen, nichts weiter unternommen.

Am heutigen Sonntag Morgen stehen wir dann bereits kurz nach 8 Uhr vor dem großen Tor zum Gelände mit den Hallen der Marina Toft. Leider ist es noch verschlossen und  uns wurde noch kein Schlüssel ausgehändigt, da in den nächsten Tagen ein neues Schließsystem mit Chipkarte verbaut wird. Hm, das fängt ja gut an! Wir fahren mit dem Auto um das Gelände herum, in der Hoffnung Jemanden auf dem Gelände zu sichten. Und tatsächlich können wir weit hinten einen Schiffseigner ausfindig machen, der gerade Sachen aus seinem Auto lädt. Ich rufe erst auf dänisch und dann auf deutsch zu ihm rüber. Wie sich herausstellt, ist er Niederländer und ich versuche es auf englisch. Netterweise kommt er dann zu uns und schließt uns auf - Glück gehabt! Mit etwas Verspätung machen wir uns sogleich an die Arbeit. Das Schleifen des Unterwasserschiffs gehört, offen gesagt, nicht zu meinen Lieblingsaufgaben! Dieses Mal wird es besonders herausfordernd, da ich ordentlich was runterholen muss, denn die festsitzenden Pockenreste müssen vollständig entfernt werden. Im Grunde muss ich fast bis auf die nächste (hellere) Schicht des Antifoulinganstrichs runterschleifen.

Auch, wenn wir selbstverständlich mit Absaugung arbeiten, wirbelt immer noch viel Schleifstaub durch die Luft. Das Tragen einer  Atemschutzmaske ist obligatorisch. Außerdem ziehe ich einen Einweg-Schutzanzug über und trage Gehörschutz. Für das Schleifen bekomme ich Nicoles (!) Schleifmaschine von Festool, bestückt mit "Abranet" P80, ø125. Daran angeschlossen wird eine entsprechende Absaugung, auch von Festool - für die Profis nur das Beste!

Bevor ich mit dem Schleifen beginnen kann, müssen wir das Unterwasserschiff mit  Folien abhängen; das ist so in der Hallenordnung, aus nachvollziehbaren Gründen, festgelegt. Denn der Schleifstaub, der nicht von der Absaugung erfasst wird, soll sich nicht in der Halle verteilen. Schließlich baue ich noch eine Arbeitsleuchte auf und "schon" kann ich loslegen. Ich bin ehrlich: Es kostet mich Überwindung, die recht schwere Schleifmaschine für die ersten Millimeter anzusetzen, denn eines ist klar, dass wird Knochenarbeit, über viele Stunden!

Nicole hat sich diesen Winter auch so einiges vorgenommen, dazu gehört das Anschleifen der Laufflächen sowie der Holzteile, wie Schanzkleid, Handläufe, Vorluk, Garage des Schiebluks, Backskistendeckel, Mastfuß und viel andere Holzteile. Wir haben zwar ein Schiff aus GFK, aber dennoch wurde sehr viel Holz verbaut; ist zwar hübsch, aber auch nur, wenn der Lack intakt ist.

Meine Schleifarbeiten gestalten sich indes schwieriger als erhofft. Die harten Reste der Seepocken sind nur mit gewissem Druck und mit leicht angekanteter Schleifmaschine (also nicht flächig) zu entfernen. Nach gut drei Stunden bin ich gezwungen, die Maschine zur Seite zu legen. Das war es für heute, keine Kraft mehr! Immerhin, die Steuerbordseite ist fertig. Nicole hat oben an Deck die Laufflächen geschliffen und ist auch richtig weit gekommen, morgen werden wir weitermachen.

Am nächsten Tag können wir schon kurz nach acht Uhr in die Halle. Wir arbeiten wieder bis mittags und ich bin enorm erleichtert, dass ich die Backbordseite heute fertig bekommen habe. Außerdem habe ich dieses Mal die Unterseite des Kiels, bis auf die Auflagepunkte der Pallhölzer, geschliffen. Dass ist deshalb möglich, weil unser Schiff aufgrund seines geringen Tiefgangs, mit Pallhölzern auf den standardisierten Lagerbock gesetzt wurde. Dadurch habe ich genügend Arbeitsraum zwischen Kiel und Hallenboden.

Nach fünf Tagen, davon vier "Arbeitstage", blicken wir auf eine ereignisreiche Zeit zurück, in der wir alle Arbeiten geschafft haben, die wir uns vorgenommen hatten. Wir müssen jetzt noch die Badeleiter zu Ende schleifen und das Ausbessern/Spachteln/Schleifen der Laufflächen abschließen und dann könnten wir auch schon mit dem Lackieren beginnen. Das Streichen des Antifoulings machen wir erst kurz vor der Einwasserung im Frühjahr. Ein weitere Baustelle hat sich leider noch am Mast aufgetan. Es scheint ein Kabelbruch am Kabelende, das vom Mast zum Dampferlicht führt, vorzuliegen. Ich werde das Kabel an dieser Stelle abschneiden und ein Stück Kabel anlöten.

Wir werden die nächste Gelegenheit nutzen, und hier weitermachen!

Winterlager 2024/2025 in der Marina Toft

16.10.2024, Marina Toft

Diesen Winter lassen wir unsere Hanna das erste Mal in der Marina Toft in Gråsten. Es ist ein Experiment, kann man sagen, denn ob es die richtige Entscheidung war, wissen wir erst nach der Einwasserung im Frühjahr 2025. Diesen Schritt haben wir allerdings sorgfältig abgewogen und die "Pros and Contras" gewichtet gegenüber gestellt. Was uns als negativer Aspekt besonders schwer fallen wird, ist die Tatsache, dass wir nicht alles selbst in der Hand haben. Das geht schon beim Mastlegen los und hört beim Verholen auf den Platz in der Halle auf. Uns ist klar, dass so ein Betreib nun einmal auf Wirtschaftlichkeit ausgerichtet sein muss und Abläufe sorgfältig, aber eben auch effizient vonstatten gehen müssen. Anders, als bei uns in unserem Heimathafen im SVE, wo wir mit äußerster Vorsicht und Liebe zum Detail arbeiten.

Marina Toft wurde am 01. Juli 2018 von Marina Minde übernommen und liegt ganz in der Nähe von Marina Minde. Der Ablauf für das Auswassern ist straff durchorganisiert und beginnt mit der Terminvergabe über ein Online-Portal. Am heutigen Mittwoch, den 16.10.2024, um 14 Uhr sind wir dran. Da wir erst sehr spät zu diesem Entschluss kamen, war die Auswahl an Kranterminen bereits sehr begrenzt. Somit war es erforderlich, dass wir heute einen Tag Urlaub nehmen. Im Zuge der Anmeldung bekommen wir u.a. auch eine Checkliste, die einen reibungslosen Ablauf des Kranens gewährleisten soll - eine sehr sinnvolle Maßnahmen, finden wir. Auf dieser Liste stehen für uns so selbstverständliche Dinge, wie das Abschlagen der Segel oder Abklemmen der Kabel zum Mast. Natürlich haben wir auch eine eigene Checklisten erstellt, denn mal eben nach Hause fahren und noch etwas holen, ist nicht!

Was wir heute nicht beeinflussen können, ist das Wetter, das mit herausfordernden 8 Beaufort aus Südost angesagt ist. In unserem Verein in Elmshorn ist man diesbezüglich nicht ganz so abhängig, bis auf die auflaufende Tide, die bei östlichen Winden schonmal zu niedrig ausfallen kann. Gegen 10 Uhr sind wir in Marina Toft angekommen und checken erst einmal die Lage: Noch geht es mit dem Wind, so dass wir uns entschließen, unser Schiff schnell noch zu einem geschützteren Platz zu verholen.

Dadurch, dass wir am vergangenen Wochenende bereits die Segel abgeschlagen und  einige Sachen von Bord genommen haben, sind heute nur ein paar Restarbeiten erforderlich. Wir holen noch die Matratzen und den Großbaum von Bord und auch Gefahrstoffe, wie Gasflaschen und Benzinkanister dürfen hier natürlich nicht an Bord bleiben.

Pünktlich, wie in der Erinnerungsmail von gestern geschrieben, liegen wir eine halbe Stunde vor dem eigentlichen Krantermin, um 14 Uhr, mit unserer Hanna an der Kaimauer vor dem Mastenkran. Alle Wantenspanner sind handfest angezogen und können per Hand gelöst werden. Claus, der ebenso sympathische wie erfahrene Hafenmeister und zugleich einer der Geschäftsführer von Marina Minde, kommt pünktlich zu uns und steigt dann in eine Teleskop-Arbeitsbühne, um sich unser Masttop anzuschauen. Grund hierfür ist, dass sich der Umlenkpunkt des Kranseils bei "kleineren" Schiffen weit über der Mastspitze befindet, was dazu führt, dass das Kranseil schlimmstenfalls gegen die Anbauten am Masttop, wie Verklicker und Windgeber kommt. Wie wir bereits beobachten konnten, wurde bei anderen Schiffen in diesem Zuge der Windex und/oder Verklicker vor dem Anschlagen abmontiert. Das ist bei uns leider nicht so einfach möglich, da ich die Stecker vom Windgeber und vom Antennenkabel mit selbstverschweißendem Klebeband als Schutz gegen Feuchtigkeit umwickle. Durch den starken Wind kommt auch eine spürbare Welle in den Hafen, was dazu führt, dass sich die Mastspitze ziemlich stark hin und her bewegt.

Schließlich schlägt Claus den Mast am Mastenkran an und betätigt per Funkfernbedienung die Seilwinde - unser Mast ist gesichert und ein Mitarbeiter kommt an Bord und und löst die Wantenpanner. Ich kann Nicoles sorgenvollen Blick sehen, denn die gelösten Wanten und Wantenspanner dürfen nicht einfach an Deck schlagen. Der erste Wantenspanner landet leider doch etwas unsanft auf dem Deck, aber ein kritischer Blick von Nicole reicht, so dass die anderen Spanner sanft umgelegt werden. Ruckzuck sind alle Stage und Wanten abmontiert und der Mast schwebt über dem Schiff. Es ist wohl auch ein bisschen Glück, dass der Mast sich sofort soweit nach vorne neigt, dass genügend Abstand  von der Mastspitze zum Seil entsteht.

Nachdem unser Mast auf Böcken abgelegt ist, geht es auch sofort weiter mit dem Auswassern. Unser Schiff wird an der Vor- und Achterleine vor den Kran verholt und die riesigen Gurte unter unserem Schiff positioniert. Es dauert nicht länger als 10 Minuten und unsere Hanna schwebt über dem Wasser.

Es war ja nicht anders zu erwarten und es bestätigt sich, dass unser Unterwasserschiff in Ermanglung einer intakten bioziden Schicht, erneut stark bewachsen ist. Wir erfahren von den Mitarbeiten, dass wir dieses Jahr Platz eins bezüglich des Bewuchses einnehmen - peinlich! Am liebsten würden wir uns schnell selber an das Abkratzen der Pocken und Muscheln machen, aber dieser Service ist nun einmal inbegriffen. Derweil machen wir uns schonmal an die Vorbereitung unseres Mastes zum Einlagern ins Mastenlager. Schließlich wird unsere Hanna auf einen bereitgestellten Lagerbock gesetzt und wenig später mit einem Sublift in Halle 4 transportiert. Der Platz in der Halle gefällt uns ausgesprochen gut. Die Halle ist hoch und hell, und auch der Boden ist sauber und sehr eben. An Steuerbord haben wir genügend Platz für unsere Arbeiten. Wie es später an der Backbordseite sein wird, werden wir bald zu wissen bekommen.

Zusammenfassend stellen wir fest, dass die gesamte Auswasserung reibungslos ablief und für uns mit deutlich weniger Arbeit verbunden ist, als wir es gewohnt sind. Das Problem mit dem Mastenkran allerdings, bleibt. Eine Lösung haben wir noch nicht parat. Wir sind natürlich schon sehr auf das Einwassern in 2025 gespannt.

Am kommenden Wochenende kommen wir wieder und machen ein paar Tage Ferien. Wir wollen dann morgen 2 bis 3 Stunden am Schiff arbeiten. Meine erste und wichtigste Aufgabe wird das Schleifen des Unterwasserschiffs sein!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Saisonabschluss 2024

03.10.2024, Marina Minde - Ankern in der Skelde Vig

Abermals dürfen wir uns über fast sommerliche Bedingungen freuen, wirklich traumhaft!

Nachdem wir unseren Jüngsten heute morgen nach Neu Wulmstorf zu seiner Tante gebracht haben, machen Nicole und ich uns auf den Weg nach Marina Minde. Wir sind also an diesem verlängerten Wochenende alleine auf unserem Schiff - kann man auch mal machen. Auf der Fahrt durch den Elbtunnel Richtung Süden standen wir zwar etwas im Stau, aber auf dem Rückweg Richtung Norden, kommen wir dann gut durch. Vor der Rader Hochbrücke müssen wir dann allerdings bei Alt-Mühlendorf von der Autobahn runter und umfahren einen Großteil des Staus vor der Rader Hochbrücke.

Um 14:20 starten wir dann unseren Schiffsdiesel und legen ab. Ein gute Stunde später liegen wir vor Anker in der Skelde Vig. Die Sonne scheint, allerdings haben wir in Böen 6 Beaufort aus nördlichen Richtungen. Aufgrund dieses nördlichen Windes haben wir uns in der Skelde Vig eine halbe Seemeile weiter westlich als üblich vor Anker gelegt. Es ist ein sehr schöner Platz zum Ankern, wie wir feststellen. Wir sind in den letzten Jahren unzählige Male hier einfach nur vorbei gefahren, ohne zu merken, wie schön es hier ist. Wir rudern später mit dem Schlauchboot an Land und erkunden die Gegend. Das größtenteils sandige Ufer ist mit Schilf bewachsen. Es gibt allerdings kleine buchtartige Bereiche, wo kein Schilf wächst und in denen man sich geschützt auf den kleinen Strand setzen und legen kann, wunderschön! Zwei Damen haben es sich hier mit einer Decke gemütlich gemacht. Wir kommen kurz ins Gespräch mit den Beiden. Ein Stück weiter sitzen dann zwei Herren in ihren Campingstühlen und genießen die tiefstehende Sonne über der Flensburger Förde bei einem Kaltgetränk - geht auch, denke ich! Noch ein Stück weiter ist ein kleiner Parkplatz, wo unter anderem zwei Campingbusse stehen. Was für eine toller Ort zum Campen! Ich will unbedingt herausfinden, ob hier irgendwo ein Schild steht "Camping forbudt". Wir schauen uns um und gehen dann die kleine Straße, die hier zu diesem schönen Platz führt, hinauf. Nach ca. 850 m Metern sind wir uns dann sicher, dass hier kein Verbotsschild steht - genial!

Bereits gegen 18:30 geht die Sonne unter, was aber der Stimmung heute Abend keinen Abbruch tut. Es wird kühl draußen und wir schalten unsere Gasheizung ein, die ich im Mai diesen Jahres eingebaut, bzw. durch unsere alte ersetzt hatte.

04.10.2024, Ankern in der Skelde Vig - Sønderborg Stadthafen (nördlich der Klappbrücke)

Nach einer sehr ruhigen aber kalten Nacht (6°C) erleben wir einen wunderschönen Sonnenaufgang. Unser heutiges Ziel ist Sønderborg, und zwar im Stadthafen, nördlich der Klappbrücke. Dort legen wir uns längsseits an den Steg. Wir sind mittlerweile ausgesprochene Liebhaber von Sønderborg geworden. Wir hatten auch überlegt, noch einmal nach Dyvig zu fahren, das aber aufgrund unseres schon wieder bewachsenen Unterwasserschiffes wieder verworfen.

In Sønderborg gibt es immer wieder etwas Neues zu entdecken. Auf dem Weg in die Stadt gehen wir durch eine kleine Seitenstraße, parallel zum Als Sund und entdecken eine Wasserquelle, die sich hinter dieser Gittertür (siehe Foto) befindet. Wie wir einer Infotafel entnehmen können, entspringt die Quelle unterhalb der Marienkirche und wurde früher von den Bewohnern als Trinkwasser benutzt. Die Qualität soll außergewöhnlich gut sein. Das Quellwasser wurde früher über Holzrohre zum Sønderborg Slot geleitet. Teile dieser Holzleitung sind heute in der Ausstellung im Schloss zu sehen.

Bei meiner Joggingrunde am Nachmittag, laufe zunächst entlang des Als Sunds Richtung Norden und unter der großen Auto-Brücke hindurch. Direkt dahinter führt ein Weg eine Anhöhe hinauf zu einer Siedlung mit flachen Bungalows. Diese haben eine absolut prädestinierte Lage und sicherlich auch einen entsprechenden Marktwert. Von hier oben hat man einen traumhaften Blick in beide Richtungen über den Als Sund. Nach dieser inspirienden Runde gehen wir wieder ins "Cafe Klukken". Es fühlt sich an wie Urlaub.

Abends genießen wir dann von unserem Schiff aus die phantastische Sicht auf die ufernahen Gebäude, deren Beleuchtung im Zusammenspiel mit der zunehmenden Dunkelheit eine ganz besondere Stimmung erzeugen.

05.10.2024, Sønderborg Stadthafen (nördlich der Klappbrücke) - Hafentag

Heute bekommen wir Besuch von Freunden, die mit dem Auto aus Elmshorn anreisen. Sie sind keine Segler und wir sind gewillt, ihnen das maritime Leben und die wunderschöne Gegen, die ja unweit der Deutsch-Dänischen Grenze gelegen ist, näher zu bringen. Zunächst geht es dann am späten Vormittag durch die Fußgängerzone. Hier werden wir leider Zeugen eines etwas besorgniserregenden Zwischenfalls: Ein Junger Mann fährt, in unangemessener Weise, mit seinem Auto durch die Fußgängerzone. Er nimmt ganz offensichtlich überhaupt keine Rücksicht auf Passanten. Ein junge Frau muss sogar zur Seite springen, um nicht angefahren zu werden. Ein Stück weiter trifft es einen älteren Herren. Es wird sofort klar, dass es kein Versehen sondern volle Absicht ist! Schließlich stellt sich ein offensichtlich dänischer Staatsbürger dem Autofahrer in den Weg, der dann dem mutigen älteren Mann bis direkt vor seine Beine fährt. Der aggressive Mann setzt sogar noch ein Stück nach, so dass der ältere Herr nach hinten ausweichen muss. Der Däne ist gewillt, den jungen Autofahrer hier nicht weiterzulassen. Auch lautes Hupen und das Aufheulen lassen des Motors ändern nichts an der Standfestigkeit des Dänen. Wir bleiben bewusst stehen und verfolgen das Ganze, um notfalls Beistand zu leisten - wir sind dabei glücklicherweise nicht die Einzigen. Die Situation spitzt sich dann weiter zu, als der aggressive Mann aus seinem Auto aussteigt. Kurz bevor es dann zum Äußersten kommt, eilt ein Passant herbei und versucht deeskalierend einzugreifen. Zwischenzeitlich hatten offensichtlich Passanten die Polizei verständigt. Als das Signalhorn der Ordnungshüter zu hören ist, entspannt sich die Lage.

Dieser Zwischenfall passte für mich überhaupt gar nicht in das beschauliche Sønderborg. Im Anschluss komme ich mit einer Dänin ins Gespräch und sie erzählt mir, dass man sich mittlerweile abends ab 22 Uhr hier nicht wirklich sicher fühlt. Insbesondere beim Schloss würden sich Gruppen von jungen Männern zusammenfinden und sich provokant und zum teil auch aggressiv Außenstehenden gegenüber verhalten.

Trotz dieses erschütternden Ereignisses verbringen wir im Anschluss einen ausgesprochen schönen Tag zusammen. Wir fahren am Nachmittag zum Sønderborg Lystbådehavn und sind erstaunt, wie voll der Parkplatz mittlerweile mit Schiffen ist, die hier für das Winterlage aufgebockt werden. Hier im Bild zu sehen die "Lille Mor", Baunummer 25.

Wir spazieren auf dem Gendarmstien entlang der Steilküste mit grandioser Aussicht auf die Sønderborg Bugt. Unsere Freunde sind sichtlich begeistert von dieser schönen Gegend. Schließlich geht's zurück zum Schiff und es heißt "Leinen Los": Wir drehen auf unserer "Hanna" eine kleine Sightseeing-Runde und haben einen schönen Blick auf die von moderner und eleganter Architektur geprägten Gebäude. Alles ist durch die tiefstehende Abendsonne in leicht rötliches Licht getaucht. Für unsere Gäste gibt es dazu kalte Getränke, die Stimmung an Bord ist ausgelassen. Bevor wir dann zum Abschluss in der "Torve Hallen" zusammen essen, gönnen wir uns nach dem Festmachen noch einen leckeren Rotwein - und weil es so schön ist, auch eine Zigarre, die wir heute in Sønderborg gekauft haben.

06.10.2024, Sønderburg Stadthafen (nördlich der Klappbrücke) - Marina Minde - Marina Toft

Nach diesem ereignisreichen und wirklich sehr erfüllenden Tag gestern, müssen wir heute wieder zurück. Um 7:30 legen wir ab und warten mit einem Motorboot auf die Brückenöffnung.

In Marina Minde starten wir dann mit den Vorbereitungen für unseren Krantermin übernächste Woche. Dieses Jahr bleibt unsere "Hanna" nämlich zum ersten Mal den Winter über in Marina Toft. Wir sind schon sehr gespannt, wie gut uns das gefallen wird!

Nachdem wir die Segel abgeschlagen haben, Schlauchboot und SUP von Bord gebracht haben, lege ich alleine ab und motore vor die Egernsundbrücke. Nicole kommt mit dem Auto nach. In Marina Toft lassen wir dann unsere "Hanna" bis zum Krantermin liegen.

Nun gibt es kein Vertun, die Segelsaison 2024 ist beendet! Der nächste Blog-Beitrag wird dann schon über das Einwintern unseres Schiffes sein.

Phantastische Bedingungen!

21.08.2024, Marina Minde - Ankern in der Skelde Vig

Wirklich phantastische Bedingungen erwarten uns bei unserer Ankunft in Marina Minde! Für Mitte/Ende September wirklich der Hammer! Demensprechend groß ist bei uns das Interesse, schnell schnell die Leinen loszuwerfen. Ich bin mir sicher, dass es auf Andere etwas befremdlich wirken muss, wenn sie bei den Vorbereitungen zum Ablegen beobachteten. Es sieht sicher so aus, als seien wir auf der Flucht, als zählte jede Minute. Es sind genau 35 Minuten vom Aussteigen aus dem Auto, nach Ankunft in Marina Minde, bis zum Starten unseres Schiffsdiesels. In dieser Zeit haben wir dann das Schiff mit Proviant fürs Wochenende beladen, einschließlich einem 20l-Kanister Diesel, den ich während des Verstauens unserer Sachen mit unserer Tankvorrichtung (Prinzip der kommunizierenden Röhren) in unseren Tank entleere. Außerdem haben wir dann das Auto hochgebracht und Piet hat sich noch ein Eis gekauft - ach ja, und wir haben noch Wasser getankt!

Da heute nicht mehr viel vom Tag übrig ist, motoren wir gegen den Ostwind in die Skelde Vig und legen uns dort neben einigen anderen Segelbooten vor Anker. Später kommen noch mehr dazu. Der Sonnenuntergang ist wunderschön!

22.08.2024, Ankern in der Skelde Vig - Sønderborg Lystbådehavn

Bei einem traumhaftem Sonnenaufgang holen wir morgens den Anker hoch und segeln aus dem Ankerfeld. Wir nehmen Kurs auf Sønderborg. Den gleichen Kurs hat eine Bianca 27. Nicole steht an der Pinne und sieht sich von der 5 Fuß kürzeren Yacht herausgefordert. Sie holt sogar etwas auf, muss jedoch auf der Kreuz im Vergleich zur Bianca etwas an Höhe einbüßen. Wir können mit unserem Schiff leider nicht so viel Höhe segeln, da unsere Wanten ganz außen am Schiffsrumpf angebracht sind und die Holepunkte der Fock auf der Schanz befestigt sind. Somit können wir unser Vorsegel nicht so dichtholen, wie es bei anderen Schiffen möglich ist. Nachdem wir um die Landzunge Skelde Kobbel gerade noch ohne Holeschlag herum kommen, steht Höhe nicht mehr an Prio eins. Wir können etwas abfallen. Unsere "Hanna" beschleunigt etwas und wir können an der Bianca vorbeiziehen. Der Skipper auf der Bianca kratzt sich demonstrativ am Kopf und schmunzelt - er nimmt es mit Humor, sehr sympathisch! Unser Schiff ist ganz sicher kein Rennschiff, daher freuen wir uns über diesen kleinen und vielleicht auch nicht ganz fairen Erfolg.

Sønderborg Lystbådehavn ist ein beliebter Hafen und wir treffen meistens Freunde oder Bekannte. Heute begegnen wir Vereinsmitgliedern aus unserem Verein in Elmshorn und den Voreignern des Delphin 66, "Elbbutt", Baunummer 10, mit denen wir am Sonntag länger ins Gespräch kommen.

Auch heute merken wir, dass die Tage viel zu kurz sind. Wir leihen uns Fahrräder beim Hafenmeister aus und Nicole und ich fahren ein Stück südostwärts und suchen uns eine schöne Stelle zum Baden. Von dem kleinen Strand unterhalb der Steilküste hat man einen schönen Blick auf den Sportboothafen. Im Anschluss daran fahren wir mit unserem Jüngsten mit den Fahrrädern in die Stadt und machen beim "Strandens Ishus" einen Zwischenstopp, es gibt Hot Dogs.

Im und am Stadthafen ist viel los, kein Wunder, bei dem traumhaftem Wetter und es ist Samstag. Der Bereich nördlich der "Kong Christian X Brog" wurde in den letzten Jahren architektonisch enorm aufgewertet. An der Pier liegen mittlerweile viele Boot, gerade bei Ostwind ein toller Platz! Hier liegt heute auch eine Luxus-Yacht mit dem Namen "Viv La Viva", die dem milliardenschweren Schweizer Medizintechnik-Unternehmer Willy Michel (Ypsomed) gehört. An den Aufbauten steht "Lürssen". Sie wurde 2008 auf der Lürssen-Kröger Werft GmbH & Co. KG in Rendsburg gebaut.

Weil die Stimmung hier so schön ist, trinken wir auf der Terrasse des "Cafe Klukken" mit wunderschönem Blick auf den Alssund einen Kaffee. Der Tag vergeht wie im Fluge.

23.08.2024, Sønderborg Lystbådehavn - Marina Minde

Wir brechen erst spät auf, der Morgen ist einfach traumhaft und wir kommen länger mit den Voreignern des "Elbbutt" ins Gespräch. Wir haben viele spannende Themen am Wickel, die Zeit rennt. Beim Zurückgeben der Fahrräder quatschen wir uns auch noch mit dem Hafenmeister fest! Es ist einfach alles so spannend! So bekommen wir u.a. zu wissen, dass für das Winterlager neue Böcke und ein entsprechender Sublift angeschafft wurden. Man wollte abkehren von den privaten Lagerböcken und Bootswagen, die zum Teil in einem besorgniserregenden Zustand waren. Eine Nachvollziehbare Investition.

Gegen Mittag lassen wir uns dann bei dem Ostwind aus der Box treiben. Ich lenke den Bug herum Richtung Boxengassenausfahrt und beschleunige dann unsere "Hanna" an den benachbarten Heckpfählen. Mit einer gewissen Anfangsgeschwindigkeit rollen wir die Fock aus. Dank unseres herausgefahrenen Schwertes vertreiben wir beim Beschleunigen nur wenig. Mit ausreichend Fahrt und Manövrierfähigkeit biegen wir in die Hauptgasse ab und segeln dann aus der Hafeneinfahrt - wunderschön!

Erst gegen 16 Uhr brechen wir Richtung Heimat auf. Ein tolles Wochenende -bestimmt das Letzte dieser Art!

Der Sommer kann kommen!

06.09.2024, Marina Minde - Ankern vor Iller Strand

Endlich mal wieder passt Alles zusammen: Am Wochenende soll es warm werden, dazu moderate Winde aus östlichen Richtungen - und, wir haben KEINE Termine, so dass einem schönen Wochenende an Bord nichts entgegensteht. Wir haben auch wieder unseren Pflegehund "Sissi" dabei. Sie hat sich wirklich schnell ans Segeln und Schlauchbootfahren gewöhnt, großartig!

Am heutigen Freitag legen wir uns erstmal nur eine gute halbe SM südöstlich von Marina Minde, bei Iller Strand, vor Anker und genießen den Abend. Es ist ein schöner Ankerplatz, bei dem wir einen traumhaften Sonnenuntergang erleben. Einziger Wermutstropfen: Leider ist das Wasser voll mit kleinen Feuerquallen, so dass wir vom Schiff aus nicht ins Wasser gehen können.

07.09.2024, Ankern vor Iller Strand - Ankern im Høruphav

Nach einer ruhigen Ankernacht setzen wir, noch vor dem Frühstück, mit Schlauchboot und SUP an Land über, um die morgentliche Gassirunde gemeinsam zu machen. Ohne Hund wären wir sicher nicht so früh ins taunasse Schlauchboot gestiegen und an Land gefahren. Bei aufgehender Sonne spazieren wir am Ufer entlang nach Brunsnæs, wo auch die kleine Fähre (Cyclefærgen) hält. Ein wunderschöner Morgen bei milden Temperaturen mit traumtraumhaftem Blick auf die Flensburger Förde - das haben wir Sissi zu verdanken!

Gegen viertel nach zehn holen wir dann den Anker hoch und kreuzen die Flensburger Förde hinaus (leider gibt es hierzu keinen GPS-Track). Gegenüber von Høruphav Havn, am westlichen Ufer der Halbinsel Kegnæs legen wir uns vor Anker. Rechts von uns, also auf unserer Steuerbordseite befindet sich ein riesiges Ankerfeld - hier liegen über 40 Boote vor Anker! Wir sind uns sicher, dass wir das hier noch nicht so voll erlebt haben!

Am Nachmittag gehe ich joggen und freue mich über die neuentdeckte Route, die man auch leicht erweitern kann. Je schöner eine Route ist, desto ehe kann ich mich überwinden, weiterzulaufen - ist halt so!

Abends setzen wir dann zusammen (einschließlich Hund) mit dem Schlauchboot die 0,7 SM zum Høruphav Havn über. Piet bekommt ein Eis und wir sitzen eine Weile bei einem Glas Bier bzw. Wein auf einer der Sitzgarnituren. Zum Abendessen fahren wir zurück an Bord. Als wir uns unserem Schiff nähern, kommt eine Kajakfahrer in Begleitung von bestimmt 15 Graugänsen auf uns zu. Er spricht uns an und bittet um einen Apfel für seine Gänse. Unser Jüngster geht sofort unter Deck, um einen zu holen. Der auf den ersten (und auch den zweiten) Blick etwas sonderbar wirkende Mann in seinem Kajak bittet Piet dann noch, den Apfel in kleine Stücke zu schneiden und die Gänsen damit zu füttern. Service wird bei uns ohnehin großgeschrieben und auch Tierliebe kann man uns nicht absprechen. Ohne zu zögern verschwindet Piet abermals unter Deck, um den Apfel entsprechen vorzubereiten. Während der Fütterung kommen wir mit dem Gänsevater ins Gespräch und erfahren, dass er Deutscher ist und sich zur Zeit in Dänemark aufhält. Die Gänse hat er selber großgezogen. Das erinnert mich unweigerlich an Konrad Lorenz, der zu Forschungszwecken auch mit Gänsen zusammenlebte.

Schließlich zieht der Mann mit seinen Gänsen weiter und versucht sein Glück bei einem weiteren Ankerlieger. Dort hat er offensichtlich keinen Erfolg.

08.09.2024, Marina Minde - Ankern im Høruphav

Auch heute Morgen setzen wir wieder gemeinsam an Land über um mit Sissi die obligatorische Gassierunde zu erledigen. Auch heute hat sich sich wieder gelohnt, so früh aufzubrechen. Wir gehen dann vom Ufer aus baden. Hier sind so früh am Morgen fast gar keine Feuerquallen im Wasser.

Gegen viertel nach 11 Uhr holen wir den Anker hoch und segeln nach Marina Minde. Dort sind wir noch mit einem Kollegen von mir und seiner Frau verabredet, die noch auf einen Kaffee zu uns an Bord kommen.

Aufgrund des schönen Wetters lassen wir uns noch etwas Zeit mit der Heimreise. Ich laufe noch meine Lieblingsrunde in Egernsund. Jedoch bin ich leistungsmäßig, aufgrund der schwülen Hitze, etwas eingeschränkt.

Es fällt uns schwer, nun diesen schönen Ort, hier an der Flensburger Förde, zu verlassen. So ein schönes Wochenende hatten wir lange nicht! Wenn es nach uns ginge, könnte der Sommer nun kommen!

„Fina“ zu kaufen!

Delphin 66 GFK-Segelyacht -  VHB

GfK Kielschwertyacht. Ideal für Nordsee, Elbe, Weser sowie Ostsee und Binnengewässer.
Der Delphin segelt schnell und sicher bei jedem Wetter.
Diese Segelyacht bietet eine gemütliche Kajüte mit 6 Sitzplätzen, die auch als Schlafplatz genutzt werden können. Im Bug befinden sich 2 Kojen (ca. 2 m lang) und 2 im Salon plus eine Hundekoje. Geschmackvolle Einrichtung mit Polstern, Gardinen und Teppich Länge: 9,75 m - Breite: 3,00 m -Tiefgang: 1,10/1,90 m - Baujahr 1971/1972- kontinuierlich modernisiert - guter Zustand.

Sicherheit
# Volvo Penta 29 PS, 2 Kreis - Kühlung Baujahr 2000
# 70 ltr. Dieseltank mit lnspektionsluk
# Niro-Anker 2020 neu,mit Ankerkasten
# DSC Funk
# Positionsbeleuchtung
# Handwindmesser
# Schwert mit Handwinde

Stehend & laufendes Gut
# Holzmast mit Alubaum
# Die Fock-Rollanlage mit Vorsegel (28 qm) Juni 2016 bei Oleu in Heiligenhafen erneuert
# Flaggenstock mit Nationale

Ausrüstung & Komfort
# Sprayhood - Mai 2019
# Kuchenbude - Mai2019
# Kühlbox Coolmatic CDF-26 - 12 / 24 V
# Radio
# Beleuchtung Innen
# 2-flammiger Gaskocher mit 2 Gasflaschen a 5 Kg
# Gasanlage gern. DVGW 608 geprüft
# 70 ltr. Wassertank
# Abgeschlossener WC-Raum mit Pumptoilette und Waschbecken
# Landanschlusskabel
# 2 Batterien mit Ladegerät
# Feuerlöscher
# Handbilgenpumpe

Winterlager
# Hafentrailer

Das Segelschiff liegt aktuell in einer Halle im Winterlager. Besichtigung nach Absprache in Bremen möglich.

Preis Euro VHB

Kontakt:
R.Steffens
Mobil Nr.: 015161 805 346
E-Mail: rejust65@web.de

Hier geht es zum Steckbrief der "Fina": Baunummer 14 – Fina

Sommerurlaub 2024 – Zum Abschluss nochmal eingeweht

20. - 21.08.2024, Dyvig Kro - Sønderborg Lystbådehavn

In Anbetracht der angekündigten Starkwindphase, laufen wir heute Sønderborg Lystbådehavn an. Es ist ein Hafen, mit genug Möglichkeiten, um sich die Zeit zu vertreiben. Wir leihen wir uns Fahrräder und fahren in die Stadt. Anlaufpunkt ist immer auch das Einkaufszentrum "Borgen". Aber auch in der Fußgängerzone gibt es viele schöne Geschäfte. Abends fahren wir dann zum Chinesen "Niso Sushi", wo es "Running Sushi" gibt - ein High Light für unseren Jüngsten, aber auch für uns Erwachsenen, denn das Essen ist wirklich gut und die Mitarbeiter geben sich Mühe, uns Kunden zufrieden zu stellen. Wir kommen auf jeden Fall gerne wieder!

 

22.08.2024, Sønderborg Lystbådehavn - Marina Minde

Heute nutzen wir zunächst am frühen Nachmittag eine regenfreie Periode, um einen ausgedehnten Spaziergang entlang des "Gendarmstien" Richtung Høruphav Havn zu unternehmen. Der Weg führt zum Teil entlang einer Steilküste mit wunderbarer Sicht auf die aufgewühlte "Sønderborg Bugt". Der Wind bläst aus Südwest mit Böen von 7 Beaufort.

Als der Wind am späteren Nachmittag dann etwas abnimmt, entschließen wir uns recht kurzfristig, den Sprung nach Marina Minde zu machen. Morgen sind wieder bis zu 8 Beaufort vorhergesagt und wir haben einfach ein besseres Gefühl, das Schiff dann in Minde zu haben. Wir müssen uns schon ein wenig überwinden, denn es gibt dann doch Einiges vorzubereiten, wie z.B. die nasse Kuchenbude abbauen, unter Decke alles segelklar machen usw.

Der Wind bläst mit Böen von 6, genau von der Seite, was fürs Ablegen gar nicht so angenehm ist. Wir ziehen uns aus der Box und lassen das Hecke an unserem leeseiteigen Heckpfahl sozusagen rumklappen; so stellen wir sicher, dass wir den Bug auch nach Einlegen des Vorwärtsganges in den Wind bekommen. Das hatte bei unserem Liegeplatznachbar vorhin leider nicht geklappt und er musste nach einigen erfolglosen Versuchen, schließlich rückwärts aus der Boxengasse fahren. Das wurde dann zum Problem, als die Boxengasse Richtung Nordwest abknickt. Der Bug scherte dabei aus der Fahrrichtungsaxe aus.

Auf dem Weg nach Marina Minde dreht der Wind dann natürlich nochmal ordentlich auf. Es sind kaum Schiffe unterwegs. Wir motoren gegen den Südwest-Wind gegenan und rollen nachher bei nordwestlichem Kurs die Fock aus.

Als wir uns Marina Minde nähern, sehen wir schon, dass unser Platz frei ist, denn wir im Interesse des Betreibers der Marina unseren Platz auf "grün" gedreht.. Außer Kuchenbude aufbauen und Essenkochen passiert heute dann nicht mehr viel.

23.08.2024, Marina Minde (Hafentag)

Die angesagten 8 Beaufort kommen heute tatsächlich auch. Wir bleiben deshalb in Marina Minde, um schauen nach unserem Schiff und auch den Schiffen unserer Nachbarn und Freunde.

Am Abend sitzen wir mit unseren Freunden, die erst abends nach Minde kommen, bei uns an Bord. Es ist ein sehr schöner Abschluss unseres Urlaubes, der es dieses Jahr in sich hatte. Wir hatten schöne Tage, kein Frage, aber wir waren auch zwei Mal eingeweht. Wir sind gespannt, wie es nächstes Jahr wird!

 

Sommerurlaub 2024 – Wo der Wind uns hinweht

16.08.2024, Ankern bei Ærøskøbing

Wir haben ja große Törnziele für diesen Urlaub bereits verworfen und lassen uns vom Wind aber auch von Freunden, die wir gerne treffen möchten leiten. Daher entschließen wir uns, heute hier vor Anker zu bleiben um uns mit Freunden zu trffen. Wir haben uns zum Kaffee trinken im "Gamle Købmannsgaard" verabredet. Wir lieben dieses Cafe!

Der Kuchen in der Vitrine am Tresen sieht einfach extrem lecker aus, für unseren Jüngsten gibt es "Kuchen satt"!. Später gehen wir runter zum Hafen und kehren dann aber gleich ins "Cafe Aroma" ein. Allerdings gibt es hier für uns keinen Kaffee und Kuchen sondern Herzhaftes und das eine oder andere frisch gezapftes Grimmbergen. Nach vergnügten Stunden brechen wir gegen 22 auf zu unserem Schlauchboot bei der Badestelle am Hafen und fahren zu unserem 0,5 SM südöstlich des Hafens gelegenen Ankerplatz. Es ist bereits fast dunkel und die Sicht auf Ærøskøbing vom Schlauchboot aus ist wunderschön. Dazu Mondschein und nahezu Windstille.

17.08.2024, Ankern bei Ærøskøbing - Ankern vor Lyø

Bevor wir morgens nach Lyø aufbrechen, machen wir einen Zwischenstopp bei der Tankstelle im südlichen Teil des Hafens von Ærøskøbing. Wir versorgen uns mit ausreichend Diesel, so dass wir für den Rest des Urlaubes genug Treibstoff haben.

In der Bucht von Lyø suchen wir uns einen Ankerplatz westlich des Hafens, denn der Wind soll nachts noch auf Ost drehen. Die Bucht ist voll mit Ankerliegern. Es ist schön warm und wir können sorgenfrei baden gehen. Mittlerweile sind nämlich wieder viele Feuerquallen unterwegs, so dass wir schon auf das eine oder andere Badevergnügen verzichten mussten. Hier vor Lyø sind erfreulicherweise keine Feuerquallen anzutreffen.

Abends sitzen wir mit Freunden zusammen und grillen, es wird eine vergnügter Abend.

18.08.2024, Ankern vor Lyø - Ankern in der Dybvig Bugt (Genner Bugt)

Gegen halb zehn holen wir den Anker hoch und nehmen Kurs auf die Diernaes Bugt, eine neues Ziel für uns. Wir wollen versuchen, dort vor Anker zu gehen. Im Prinzip ist es kein schlechter Ankerplatz, aber irgendwie zieht es uns weiter. Bevor wir den Anker wieder lichten, setze ich mit unserem Jüngsten an Land über und wir erkunden die Gegend. Zunächst schauen wir uns das gestrandete Segelboot an. Sicher ein Opfer der Sturmflut von letztem Jahr. Wichtige Teile wie Schiffschraube, die Wellenanlage udgl. sind abmontiert. Der Mast liegt, scheinbar noch intakt und unversehrt, neben dem Schiff. Es erscheint uns ein wenig bedrückend, unsere "Hanna" im Hintergrund des Havaristen vor Anker liegen zu sehen. Dann gehen wir über den Campingplatz "Vikær Strand Camping". Der Platz ist recht groß und bietet Parzellen mit schöner Sicht auf die Ostsee. Außerdem haben hier viele Camper ihre kleinen trailerbaren Motorboot mitgebracht, die in der nähe des Strandes geparkt werden. Sie werden dann auf Wunsch der Eigener mit dem Trecker ins Wasser gelassen. Ziemlich viel Action für so einen naturnahen Ort - für uns ZU viel!

Wir lichten erneut den Anker und laufen die nächste Bucht an. In der "Genner Bugt" fahren wir zum "Kalvø Havn" und schauen uns nach einem geschützten Liegeplatz um. Leider alles belegt, so dass wir uns in der "Dybvig Bugt" (eine Bucht in der "Genner Bugt", östlich von "Kalvø Havn"), neben einigen anderen Ankerliegen, vor Anker legen. Wir liegen hier wirklich sehr schön und verbringen einen gemütlichen Abend mit Gesellschaftsspielen und schöner Sicht auf die "Genner Bugt".

19.08.2024, Ankern in der Dybvig Bugt (Genner Bugt) - Dyvig Kro

Abermals ist eine Starkwindperiode vorhergesagt, ab Mitte dieser Woche. Daher geht es weiter Richtung Süden, näher heran an Marina Minde. Wir waren länger nicht in Dyvig Havn (beim "Badehotelhotel Dyvig"). Wir legen uns, so wie früher schon mit unserer Superdorade und unserer Bianca 27, in dem Hafen ganz im östlichen Teil in eine Box. Hier sind wir mitten im Geschechen und haben trotzdem nach hinten raus die Möglichkeit, vom Schiff aus zu baden.

Am Nachmittag mache ich eine für mich sehr herausfordernde Joggingrunde. Dabei umrunde ich das "Oldenor", eine wirklich schöne Strecke von guten 6 Kilometern, allerdings mit sehr viel Steigungen. Teilweise ist es auch nur ein kleiner Pfad mit hochwachsenden Gräsern an beiden Seiten. Ich muss wirklich die Zähne zusammenbeißen, um durchzuhalten. Zu Beginn meiner Runde komme ich an einer großen Pflanze vorbei, die ich eigentlich nur als kleineres Gewächs kenne. Wir gehen später noch einmal dort hin zurück und schauen uns das Exemplar noch einmal genauer an: Unsere Recherche vor Ort ergibt, dass es sich hierbei um eine "Gunnera Tinctoria" handelt. Sie können bis zu 2 Meter groß werden und die Blätter können einen Durchmesser von 200 cm erreichen.

Schließlich lassen wir es uns gut gehen. Wir setzen uns unten in der sog. "Ocean Lounge" des "Badehotel Dyvig" direkt ans Wasser und gönnen uns eine Flasche Rose. Wir waren durch unsere zahlreichen Ankernächte sehr sparsam, so dass wir es uns das erlauben können. Später gehen wir dann noch oben auf der Terrasse des Hotels essen, bei herrlichem Blick auf den Hafen und das "Stegsvig". Das Hotel ist wirklich ein bezaubernder Ort, sehr geschmackvoll eingerichtet und der Service ist wirklich hervorragend.

 

Sommerurlaub 2024 – Wieder Richtung Süden

10.08.2024, Lundeborg Hafentag

Noch ein Hafentag! Um dem sogenannten "Hafenkoller" entgegenzuwirken, hat unsere Gruppe beschlossen, einen Ausflug nach Svendborg zu machen. Eine direkte Verbindung von Lundeborg nach Svendborg mit öffentlichen Verkehrsmitteln gibt es leider nicht. Auf Nachfrage erklärt uns eine nette Dänin, dass wir zu Fuß zur Hauptstraße "Landevejen" gehen, an der es eine Bushaltestelle gibt. Allerdings sind es  immerhin 4 km und es gibt an der viel befahrenen Straße keinen Fußweg. So setzt sich unsere Gruppe (der älteste Teilnehmer ist 80 Jahre und der jüngste 11), im Gänsemarsch in Bewegung. Niemand aus der Gruppe lässt sich angesichts der herausfordernden und größtenteils mit Steigung versehenen Strecke, sowie des sportlichen Lauftempos, etwas anmerken - top!

Jedoch stellt sich nach unserer Ankunft in Svendborg heraus, dass viele Geschäfte am heutigen Samstagnachmittags entweder schon geschlossen haben oder nur bis 15 Uhr geöffnet haben. Die langen Gesichter unserer Damen sind nicht zu übersehen und mein Freund Björn und ich versuchen Alles, um unser aufrichtiges Mitgefühl auf Grund des nun nicht stattfinden Shopping-Ereignisses zum Ausdruck zu bringen. Völlig unerwartet und völlig zu Unrecht sehen wir uns schlagartig dem fast schon als schäbig zu bezeichnenden Vorwurf der Heuchelei ausgesetzt. Wir sind geradezu fassungslos und versuchen alles, um unsere Damen zu überzeugen, dass es uns große Freude bereitet hätte, sie bei einer ausgedehnten Shopping-Tour zu begleiten!

Am Ende wird es dennoch ein sehr schöner und entspannter Tag in Svendborg, zu sehen gibt es hier schließlich genug. Es gibt auch mal zwischendurch ein kühles Getränk. in diesem Fall dänisches alkoholfreies Bier.

10.08.2024, Lundeborg  - Ankern vor Trønse

 Angesichts des langsam zu Ede gehenden Urlaubes unserer Freund, gehen wir heute wieder unseren eigenen Weg, auch wenn der Abschied schwer fällt.

Die Großwetterlage ist immer noch geprägt von durchlaufenden Tiefdruckgebieten. Es gibt immer wieder die Gefahr von Gewittern, die Luft ist turbulent. Wir entschließen uns daher, nicht weiter Richtung Norden zu fahren, sondern wieder in geschütztere Gefilde unterwegs zu sein. Wir wollen es keinesfalls mit unserem jüngsten Crewmitglied verscherzen.

Mit den heute vorhergesagten 6-7 Beaufort wollen wir  erneut Trønse ansteuern, um dann tags darauf weiter Richtung Westen zum kommen. Der südwestliche Wind beschleunigt unsere Hanna auf über 7 Knoten. Später schlagen wir das erste Reff ein. Als wir die Untiefetonne beim "Thurø Rev" umrunden, müssen wir das Stück zum Svendborgsund hochkreuzen. Wir sind trotz des ersten Reffs mit deutlich zu viel Tuch unterwegs. Der Wind ist extrem böig von 2 Beaufort auf schlagartig 7 Beaufort. Das "Zuviel" an Tuch kompensieren wir durch Fieren.

In Trønse legen wir uns dann wieder vor Anker. Bei unserem Landausflug entdecken wir eine für uns neue Sehenswürdigkeit: Es ist die "Grønnegade", die rechts vom Kaufmann vom Ufer wegführt. Die Straße wird gesäumt von alten Fachwerkhäusern, die fast ausnahmslos in einem Topzustand sind; wirklich sehenswert. Auf dem Rückweg kommen wir u.a. an einem kleinen privaten "Loppe Marked" vorbei. Er ist auf dem Privatgrundstück der Eigentümerin mit Zugang zum Svendborgsund  eingerichtet - wunderschön. Am "Trønse Strandvej" kommen an vielen wunderschönen Häusern mit traumhafter Lage am Svendburgsund vorbei.

11.08.2024, Ankern vor Trønse - Ankern bei Svelmø

Wir laufen heute Morgen zunächst die westliche Seite der Insel Svelmø an. Es ist wirklich schön hier und bei westlichen Winden gut zum Ankern. Zum Nachmittag dreht der Wind östlich und Nicole fährt unsere "Hanna" südlich um die Insel Svelmø herum, während Piet und ich mit Schlauchboot und SUP die Landspitze der Insel nördlich umrunden. Hier kann man bei sehr niedrigem Wasserstand zu Fuß zum Festland kommen, allerdings nicht trockenen Fußes. Die Stelle wird auch mit einem Trecker passiert, auch mit einem dahinter gehängten Wagen für Touristen.

Wir treffen uns dann auf der anderen Seite der Insel und suchen gemeinsam einen Ankerplatz - Nicole mit unserer "Hanna" und wir mit Schlauchboot und SUP.

Abends setzen wir dann nochmal mit unserem Schlauchboot an Land über und erkunden den nördlichen Teil der Insel. Wir entdecken ein altes Militärfahrzeug, das vollständig eingewachsen. Sichtbare Teile aus Blech sind schon stark korrodiert und leider riecht es auch nach Diesel - nicht ganz so schön.

12.08.2024, Ankern bei Svelmö - Faaborg Marina

Über Nacht drehte der Wind bereits ordentlich auf. Am Morgen holen wir dann bei östlichen Winden von 6 Beaufort den Anker hoch und segeln zu einem Ankerplatz südlich von unserem Jetzigen. Er ist in der Navi-App als sehr flach markiert. Weil aber dort ein Reincke vor Anker liegt, wollen wir herausfinden, ob das auch ein geeigneter Ankerplatz für uns wäre. Und tatsächlich, ausreichend Tiefe mit nicht weniger als 90 cm unter dem Kiel, super!

Jetzt fahren wir aber erst einmal weiter Richtung Faaborg und laufen einen neuen Ankerplatz in der kleinen Bucht bei "Nabbe" an. Dort liegen zwei Mooringtonnen, die beide belegt sind. Wir segeln nur mit Fock in die Bucht und legen uns im nordöstlichen Teil der Bucht vor Anker. Wir erkunden die Gegend zu Fuß und kommen zu einem Campingplatz mit dem Namen "Nab Strand Camping". Der Platz ist wunderschön gelegen und man hat einen weitläufigen Blick auf die Dänische Südsee. Besonders erwähnenswert sind die ungemein geschmackvoll gestalteten Anlagen, wie Wasch- und Kochräume sowie Sanitäranlagen. Sowas haben wir noch nicht gesehen.

Ansonsten ist das direkte Umfeld der Bucht im Bereich des Ufers aus unserer Sicht nicht so spannend. Direkt an dem sehr schmalen Strand wurde zum Schutz der Ferienhäuser ein kleiner Deich errichtet. Sicher eine notwendige Maßnahme nach dem Desaster infolge der Sturmflut im vergangenen Jahr.

Am später Nachmittag legen wir dann wieder ab und legen uns nordöstlich von dem Flach "Grydelöb" vor Anker. Auch hier wollen wir nicht über Nacht bleiben, da sich bei Ostwind zu viel Schwell aufbaut. Daher fahren wir weiter nach Faaborg und legen uns dort ganz außen an den Steg des "Faaborg Sejklub". Heute haben wir keine Lust zu kochen und gehen daher zum einem Italiener in Faaborg.

13. - 14.08.2024, Hafentage in Faaborg Lystbadehavn

Wegen Regen bleiben wir in Faaborg. Am frühen Morgen trinken wir unseren obligatorischen Cafe. Es ist eine Gewitterfront im Anmarsch  - der Himmel wird grau bis schwarz und es wird schwül.

Erwähnenswert in Faaborg ist der Marine Shop am Hafen, der wirklich sehr gut sortiert ist. Den hatten uns Freunde bereits vor Tagen empfohlen. Und tatsächlich kommen wir hier zu einem neue Solarpanel. Ich muss allerdings für den Betrieb noch ein Kabel anschließen und eine Unterkonstruktion bauen, da wir das Panel auf unserer Lukengarage platzieren wollen - abnehmbar und ohne, dass Schrammen entstehen. Daher laufe ich zu einem nahegelegenen Baumarkt (Jem og Fix) und hole mir das dafür erforderliche Material. Mit Bordmitteln baue ich eine Halterung, die wahrscheinlich sogar kein Provisorium bleiben wird.

15.08.2024, Faaborg Lystbadehavn -  Ankern bei Ærøskøbing

Heute zieht es uns weiter, wir wollen in Richtung Ærøskøbing. Gegen Mittag brechen wir auf und segeln ein paar Meilen bei abnehmenden Winden. Herrlicher Sonnenschein und es ist warm. Schließlich müssen wir den Motor starten. Wir laufen zunächst das kleine Noor bei Ommel an und legen uns dort vor Anker. Allerdings gefällt es uns hier nicht wirklich: Mücken, zahlreiche kleine Feuerquallen und auch der Uferbereich ist nicht sehr attraktiv. Daher verholen wir uns noch zu einem Ankerplatz südlich von Ærøskøbing, auf Höhe von Lilleø. Hier ist es wirklich schön. Wir haben einen wunderschönen Abend mit traumhafter Aussicht - das Wasser ist spiegelglatt.

 

 

Sommerurlaub 2024 – Es wird gesellig

05.08.2024, Ankern östlich Avernakø - Ankern vor Trønse

Wir sind heute mit Freunden zum Ankern vor Trønse verabredet. Gegen Mittag holen wir den Anker hoch und segeln mit achterlichem Wind und ausgebaumter Fock in den Svendborgsund. Die Mittagssonne lässt die unzähligen Anwesen mit traumhafter Hanglage zum Sund erstrahlen. Diese wunderschönen Grundstücke mit sowohl alter als auch moderner Architektur entlang des Sundes, beeindrucken uns einfach jedes Mal von Neuem. Besonders sticht der fast als penibel zu bezeichnende Pflegzustand der zahlreichen Anwesen hervor.

In Trønse versuchen wir einen geeigneten Ankerplatz zu bekommen, was aufgrund der gut besuchten Bucht hier vor Trønse gar nicht so einfach ist. Schließlich lassen wir den Anker auf einer Wassertiefe von 5,40m ins Wasser. Das ist für uns sehr ungewohnt und wir haben gut damit zu tun, genügend Ankerkette herauszulassen.

Da unsere Freunde Probleme mit ihrer Verbraucherbatterie haben, hatte ich unsere Powerstation mit einer Kapazität von 1.000 Wh zur Überbrückung in der Nacht angeboten. Dummerweise haben wir seit langem nicht auf unseren Solarregler geschaut, denn dann hätten wir gesehen, dass die Anzeige des Ladereglers durchgängig 0,00 A anzeigt. Was ist das schon wieder? Nach einem Reset und nach dem Checken der Verkabelung wird es gewiss: Es scheint ein Wackelkontakt im Anschluss des Kabels an der Solarzelle vorzuliegen. Unsere Batterie ist bereits ziemlich leer. Es hilft nichts, über Nacht müssen wir auch unsere Hanna an die Powerstation anschließen.

Da wir gestern kein Möglichkeit hatten, einen Eisladen aufzusuchen, holen wir das heute nach. Denn unser Jüngster muss noch für seinen Fleiß (Muschelernte) entlohnt werden. Dies war verabredungsgemäß in Einheiten von Eiskugeln von uns zu erbringen. Daher setzen wir am späten Nachmittag noch kurz mit dem Schlauchboot über und gehen zu dem entzückenden Købmand, oben an der "Hauptstrasse" namens "Strandgade". Im Anschluss gehen wir die "Strandgade" zurück i Richtung unseres Anlegeorte mit dem Schlauchboot. Eins Stück weiter gibt es einen kleinen Selbstbedienungsstand, den unsere Freunde uns empfohlen hatten. Hier gibt es leckeres Obst zu kaufen - wirklich frisch und lecker, sehr zu empfehlen!

Schließlich haben wir einen sehr geselligen und entspannten Abend zusammen mit unseren Freunden vor Anker.

06.08.2024, Ankern vor Trønse - Ankern nördlich von Lohals

Am Vormittag geht für uns die Reise weiter. Bevor wir das Päckchen auflösen, bekommen wir noch 30 Liter Frischwasser von unseren Freunden, aus jeweils zwei Kanistern. Das ist wirklich ein toller Deal: Strom gegen Wasser! Danke Birgit und Bernd!

Wir wollen zunächst erstmal weiter Richtung Norden, in den Großen Belt. Wir motoren aus dem Sund (diesmal mit Tidenstrom) und setzen dann hinter der Untiefetonne, südlich des "Thurø Rev", die Segel. Nach knapp 2,5 Stunden erreichen wir unseren Ankerplatz, nördlich von Lohals. Wir genießen den traumhaften Ausblick und die Weitläufigkeit, dazu weißer Sand und wenig Seegras. Auf einer Tiefe von 80 cm geht der Anker über Bord. Es dauert allerdings nicht lange und ein Ungetüm von einem Katamaran legt sich direkt neben uns - als ob hier nicht genug Platz wäre! Zu allem Überfluss heißt das Monstrum auch noch "Nicole".

Der Tag vergeht wie im Fluge mit Baden, Chillen und einem Ausflug nach Lohals. Der Hafen ist gar nicht so voll, wie wir vermutet hätten. Es gibt ein neues Cafe mit dem Namen "HOLMS Cafe og Bar" - wirklich sehr nett, alleine von außen. Leider passt ein Besuch jetzt nicht in unseren Tagesablauf.

Die Nacht vor Anker wird einigermaßen ruhig. Am frühen Morgen nimmt der Wind zu und damit entsteht auch etwas Schwell.

07.08.2024, Ankern nördlich von Lohals - Lundeborg

 Für die nächstem Tage ist Starkwind vorhergesagt, so dass wir heute einen Hafen aufsuchen wollen. Wir haben keine großen Ziele und Pläne für unseren Urlaub mehr denn von der Idee, (wieder einmal) Kopenhagen anzulaufen, habe wir uns bereits aufgrund der Wetterbedingungen verabschiedet. Daher fahren wir heute einfach "rüber" nach Lundeborg, wo wir uns mit Freunden treffen. Der Hafen ist bei unserer Ankunft gegen Mittag schon ziemlich voll. Abermals gedeiht uns die "Größe" unsere Schiffs zum Vorteil. Wir finden noch einen freien Platz zwischen den heimischen Festliegern, hauptsächlich kleinen Motorbooten. Drei Plätze weiter ist sogar noch ein Platz frei, den wir für unsere Freunde auf "Rot" drehen.

Der Abend wird wieder einmal kurzweilig der Bierdurst kann auf angenehme Weise gestillt werden.

08.08.2024, Lundeborg Hafentag

Keiner hat Lust weiterzufahren, wir bleiben einfach hier! Es ist warm und die Sonne zeigt sich häufiger als angesagt. Wir nutzen die herrliche Badestelle, genau schräg gegenüber von unserem Liegeplatz. Ein schöner Badesteg führt hinaus aufs Wasser mit herrlichem Sand. Der Tag gestaltet sich entspannt aber auch abwechslungsreich mit SUP-Fahren, Fußballspielen, Frisbee-Werfen - herrlich. Abends sitzen wir in großer Runde an einem der tollen Grillplätze auf dem Rondell. Traumhafter Blick auf den Belt, Sonnenschein und kühles, gezapftes Grimmberger-Bier (danke Nicole K.!) - wirklich, mehr geht nicht! Zu guter Letzt holt unser Freund noch das Akkordeon heraus und wir lassen Hans Albers im Afen von Lundeborg aufleben. Nicht jeder freut sich darüber. Zwischendurch ertönt ein "Fuck Tyskerne!" - hmm, ruhig bleiben, denke ich!

Bevor wir am späteren Abend in unsere Kojen steigen, klarieren wir unsere Schiffe für Starkwind, der mit 8 Beaufort ab 5 Uhr früh über uns hinwegfegen soll.

09.08.2024, Lundeborg Hafentag

Wir entscheiden uns alle gemeinsam für einen weiteren Hafentag. Bis zum Nachmittag regnet es durchgehend und der Wind nimmt auf in Böen von 7 zu. Zum Nachmittag hin sind wieder Aktivitäten wie Baden, Joggen und Spaziergänge möglich. Wir gehen am späten Nachmittag Richtung Süden und kommen an schönen Orten, wie z.B. einer alten Wassermühle vorbei. Hier liegt auch ein recht großer Campingplatz mit dem Namen "Knarreborg Mølle Camping". Er ist wirklich schön gelegen, sehr gepflegt und bietet noch unheimlich viel Platz - immerhin ist ja Hochsaison.

Das Installationsgebäude der Mühle, in dem einst die Lagerung für das Mühlenrad untergebracht war, ist leider im Verfall begriffen. Der Zulauf zum Wasserrad ist mit Bäumen bewachsen. Die Wurzeln arbeiten sich nach und nach in dem klaren Wasser vor.

Der Hafen von Lundeborg bietet, wie mittlerweilee viele Häfen in Dänemark, seit ein paar Jahren Stellplätze für Wohnmobile, eine tolle Symbiose, wie wir finden.

Am frühen Abend sitzen wir in großer Runde bei uns unter der Kuchenbude. Mit dabei Segler/-innen mit Jahrzehnte langer Erfahrung, die uns abermals beweisen, dass unser Hobby ganz offensichtlich jung hält!

Sommerurlaub 2024 – Muschelernte zum Urlaubsstart

02.08.2024, Marina Minde - Ankern vor Holnis (bei Italiener)

Da Nicole und ich mit Corona flach lagen, ist vergangenes Wochenende leider auch ausgefallen. Unser Jüngster ist glücklicherweise verschont geblieben.

Trotz WOA und dem Umstand, dass an diesem Wochenende alle Bundesländer gleichzeitig Ferien haben, kommen wir heute erstaunlich gut über die A23 nach Marina Minde. Hier ist ordentlich was los, leider gibt es keine Karre mehr für unser Gepäck und Proviant. Egal, wir sind motiviert genug und schaffen es auch ohne Karre. Wir haben alles schnell an Bord verstaut und legen dann auch gleich ab. Auf die große Vorfreude folgt sogleich die Ernüchterung, als wir die Hafeneinfahrt verlassen und den Motor auf 2.200 U/min bringen und auf dem GPS nur 4, 8 Knoten stehen! Unser Propeller hört sich an wie ein Malwerk. Natürlich wissen wir sofort was Sache ist! Ich hatte in der vergangenen Wintersaison kein Antiflouling aufgetragen, da ich die Hoffnung hatte, dass es zumindest zwei Saisons hält. Hinzu kommt, dass unsere Hanna sehr lange einfach nur hier im Hafen lag. Es gab einfach zu viele Wochenenden, an denen wir entweder verhindert waren oder das Wetter nicht mitspielt, bzw. wir einfach hier in Minde geblieben sind. Ich gebe es zu, meine Laune ist nicht die beste. Mit so einer massigen Muschelfarm am Schiff, macht es einfach keinen Spaß. Ich rufe im Yachthafen Gelting an und spreche meinen Wunsch, morgen Kranen zu wollen, auf den Anrufbeantworter. Tatsächlich ruft der Hafenmeister keine 15 Minuten später zurück und teilt mir leider mit, dass es morgen nichts wird mit Kranen. Nicole rettet wieder einmal die Situation und kommt auf die Idee, es morgen über den Hafenmeister Claus aus Marina Minde in Marina Toft zu versuchen.

Für heute versuchen wir erst einmal unsere Gedanken von dieser Problemstellung wegzulenken und setzen mit dem Schlauchboot über zum Strand. Wir haben großes Glück und bekommen noch einen Platz auf der Terrasse.

03.08.2024, Ankern vor Holnis - Marina Toft - Ankern nördlich von Søby

Die Nacht war sehr ruhig vor Anker. Über Nacht ist mir einmal mehr klar geworden, dass es keine andere Möglichkeit gibt, als unsere Hanna zu kranen, um die Spaßbremsen an unserem Schiff loszuwerden. Um kurz nach 8 Uhr rufe ich in Marina Minde an. Die freundliche Dame am Telefon teilt mir zu meiner Erleichterung mit, das Claus gerade im Hafenmeisterbüro da ist! Und, es kommt noch besser: Claus sagt, wir sollen heute um 14:30 in Marina Toft sein, dann krant er unser Schiff aus dem Wasser. Ich bin hellauf begeistert. Um 13:15 nehmen wir die Klappbrücke von Egernsund und steuern Marina Toft an, wo wir längsseits vor dem riesigen Kran festmachen. Ich mach mich daran, das Achterstag zu lösen, als Claus auch schon neben mir steht. In seiner gelassenen Art winkt er ab, ich solle den Draht dran lassen. Claus weiß, was er tut und so dauert es keine viertel Stunde, bis unser Schiff in den Gurten hängt, wirklich faszinierend! Als wir das Unterwasserschiff zu Gesicht bekommen, sind wir alle überrascht, wie massiv der Bewuchs ist - auch Claus ist verhalten überrascht. Wir machen uns sofort an die Arbeit. Nicole hat schon Schaber unterschiedlicher Ausführungen parat gelegt. Am besten geht es dann aber mit dem Schaber der Werft, der aus einer recht scharfen Metallplatte mit ca 20° Neigung an einem langen Holzstiel besteht. Wir sind bereits nach 45 Minuten fertig, auch Dank der Hilfe unseres Jüngsten, und unser Schiff geht wieder zu Wasser. Dieser Service ist wirklich der Hammer - wir sind absolut froh, dass das so schnell und reibungslos vonstatten ging. Danke Claus!

 Um 15:15 nehmen wir bereits die Brücke bei Egernsund und fahren auf die Flensburger Förde. Angesichts des Wetters - Regen und Gewitterneigung - peilen wir als Ziel Sønderburg, bzw. den Alssund an. Als wir Sønderburg quer ab haben, fassen wir den Entschluss, noch bis Søby durch zu ziehen, in der Hoffnung, dass uns keines der nördlich und südlich von uns durchziehenden Gewitter erwischt. Morgen sind 7 Beaufort vorhergesagt, die wir dann in den geschützten Gewässern der Dänischen Südsee besser handeln können. Gegen 20:15 liegen wir dann eben nördlich von Søby, neben 5 weiteren Schiffen vor Anker. Ein kleiner Absacker rundet den heutigen Tag ab.

 

 

 

04.08.2024, Ankern nördlich von Søby - Ankern östlich Avernakø

Nach einer ruhigen Nach vor Anker entschließen wir uns, heute nur einen kleinen Sprung, rüber zur Insel Avernakø zu machen. Bei guten 4 Beaufort segeln wir nur mit Fock durch das Ankerfeld. Auf 90 cm unterm Kiel lassen wir den Anker ins Wasser, bekommen ihn dann aber mit backgehaltener Fock nicht eingefahren - Seegras. Wir starten den Motor und schließen das Ankermanöver ab. Den Tag über legt der Wind nochmal deutlich zu, was auch so angesagt war. Ich mache mich daran, die Reste des Bewuchses, an den nicht zugänglichen Stelle (wegen der Gurte) sauber zu machen. Das Wasser hat angenehme 20 Grad, baden macht Spaß.

Der Ankerplatz ist schön, allerdings gibt es wenig Möglichkeiten an Land. Im Prinzip gibt es nur einen Weg entlang der Mittelachse der Insel. Ich gehe Joggen und komme an der "Røgeri" vorbei, leider "udsogt" (ausverkauft).

Endlich traumhafte Bedingungen – wenn nicht ….

19.07.2024, Marina Minde - Ankern vor Iller Strand

Endlich ist es da: Das Wochenende, an dem wir perfekte Bedingungen haben! Es ist warm, die Sonne scheint und es gibt sogar Wind zum Segeln.

Außerdem muss ich erwähnen, dass wir vorgestern noch ganz kurzentschlossen einen Optimisten aus Buxtehude geholt haben. Er war wirklich günstig und ist in einem ganz tollen Zustand - sogar mit Messbrief. Nicole und ich hatten schon öfter darüber gesprochen, einen Opti anzuschaffen, damit unser Jüngster beim Ankern ein bisschen Segeln kann. Im übrigen macht es auch als Erwachsener mächtig Spaß!

So geht es heute mit Anhänger mit darauf festgezurrtem Optimisten nach Marina Minde. Außerdem haben wir noch einen Pflegehund dabei, da Frauchen an Corona erkrankt ist.

Zugegeben: Das Handling mit einem Opti ist beim Tourensegeln nicht ganz ohne! Das merken wir bereits heute, als wir das erste Mal mit hintergehängtem Opti ablegen. Aber auch das Hinterherschleppen während der Fahrt hatte ich mir etwas einfacher vorgestellt. Zum einen kommt während der Fahrt Wasser durch den Schwertkasten in den Opti (davon hatte ich schon gehört) und zum Anderen zeigt sich unsere "Krabbe" etwas zabbelig an der Leine. Das Schwert in den Schwertkasten zu stecken ist leider keine Lösung, da der Opti dann hin- und herpendelt. Wir merken schnell, dass dieses Setup nichts für Bedingungen mit Starkwind und womöglich sogar Welle ist. Da bleibt nur, das Boot vorne an Deck zu vertäuen. Leider ist in unserem Fall dieser Platz schon durch unser Schlauchboot besetzt, auf das wir beim Ankern angewiesen sind. Und die Idee, das Schlauchboot durch den Opti als Tender zu ersetzen, muss ich leider auch verwerfen. Daher werden wir den Einsatz unserer "Krabbe" wohl auf Wochenendtörns bei guten Bedingungen beschränken.

Damit wir noch etwas Zeit zum Optisegeln haben, verholen wir uns heute nur um die Ecke nach Iller Strand, wo wir neben zahlreich anderen Booten vor Anker gehen. Den Opti aufzuriggen, ist die nächste Herausforderung! Ich versuche es heute erstmal auf dem Opti, um Nicoles Nerven nicht gleich all zu sehr zu strapazieren. Sie hat natürlich, nicht ganz unbegründet, Angst um unsere Hanna. Leider stoße ich immer mal wieder mit dem Opti gegen den Schiffsrumpf unserer Hanna und ernte dafür gerechtfertigter Weise, genervte Blicke.

Aber: Als der Opti dann aufgeriggt ist, bin ich hellauf begeistert (bis zum jetzigen Zeitpunkt ist das allerdings noch mein Alleinstellungsmerkmal, was sich hoffentlich noch ändert). Natürlich erkläre ich mich, selbstlos, wie ich bin, bereit, die erste Testfahrt zu machen. Und ich muss wirklich sagen, es macht unglaublich Spaß! So gleite ich in der Abendsonne ganz entspannt durch das Ankerfeld hin und her. Piet ist als nächster dran und auch er schlägt sich wacker bei den immerhin guten drei Windstärken. Nicole wird es morgen versuchen.

Es wird ein traumhafter Abend und wir genießen den wunderschönen Sonnenuntergang. Allerdings setzt mir heute Abend das Bier ungewöhnlich zu zu, außerdem habe ich eine verstopfte Nase - Ich frage mich, warum und werde morgen früh schlauer sein!

20.07.2024, Ankern vor Iller Strand

Normalerweise hatten wir das Ansinnen, heute Morgen weiter Richtung Norden zu fahren, am liebsten in den Als Fjord, um in der schönen Bucht "Sandvig" vor Anker zu gehen. Leider haben sich bei mir über Nacht die Erkältungssymptome weiter verstärkt. Nicole schlägt vor, einen Corona-Schnelltest zu machen. Zu meiner Überraschung fällt der leider positiv aus. Ich muss nicht lange überlegen, um den Infektionsherd zu identifizieren. Wir waren vor ein paar Tagen bei einer Großen Veranstaltung anlässlich der Freisprechung unserer ältesten Tochter im Elysee in Hamburg. Dort saß ich über drei Stunden neben einer Besucherin mit Schnupfen und Husten. Ich dachte noch, wenn das Corona ist, komme ich aus der Nummer nicht raus! Leider war es dann genau so.

Meine Begeisterung über den positiven Corona-Test hält sich stark in Grenzen. Es hilft nichts, wir machen das Beste daraus und bleiben hier einfach vor Anker und schauen, wie wir über die Runden kommen. Auf Separieren verzichten wir bewusst, da die Aussicht auf Erfolg, eine Ansteckung von Nicole und Piet jetzt noch zu verhindern, äußerst gering sein wird.

Abgesehen von meinen Wehwehchen wird es wirklich ein wunderschöner Tag und der Opti kommt oft zum Einsatz. Das Wasser hat sogar 20°, so dass wir auch baden gehen - herrlich. Unser Pflegehund macht alles prima mit, nur das Einsteigen ins Schlauchboot für die Gassirunde liebt "Sissi" nicht wirklich. Sie wird dabei jedes Mal zur Katze und fährt ihre Krallen aus und versucht, sich überall damit festzuhaken. Aber es wird mit der Zeit besser. Ansonsten ist "Sissi" sehr entspannt an Bord, was zum großen Teil an Piet liegt, da er die Bezugsperson für sie ist. Die beiden sind unzertrennlich, auch währen der Nacht, bei der beide sich die kleine Hundekoje teilen.

21.07.2024, Ankern vor Iller Strand - Marina Minde

Heute wird klar, dass ich gestern mal wieder übertrieben habe. Über Nacht gibt es Fieber und Schüttelfrost. Wir legen daher im Laufe des späten Vormittags ab, Richtung Marina Minde. Ungeachtet dessen, hat es sich gelohnt, loszufahren und auch gestern der Tag war wirklich traumhaft.

Wenn alles gut läuft, kommen wir nächstes Wochenende wieder gesund zum Schiff, bevor wir dann das darauf folgende Wochen in den Urlaub starten - wir werden sehen.

Nachtrag: Leider bekamen wir heute Morgen die traurige Nachricht von Bernd Meusels Frau, dass er friedlich über Nacht eingeschlafen ist Wir sind wirklich sehr traurig, dass Bernd ("Joker" - Baunummer 20) nicht mehr unter uns ist. Wir haben ihn zwar erst spät kennen, dafür aber um so mehr schätzen gelernt. Aber wir haben schnell verstanden, was für ein feiner Kerl und was für ein begnadeter Bootsbauer er ist. Bernd, wo auch immer Du bist, wir denken an Dich - Du fehlst!

Hanna, das Hausboot!

13.07.2024, Marina Minde - Hafentag

Es ist wirklich so: Langsam entwickelt sich unsere "Hanna" zu einem Hausboot, oder zu einer Ferienwohnung auf dem Wasser. Denn auch dieses Wochenende legen wir nicht ab, sondern bleiben im Hafen - die Kuchenbude ist seit Wochen aufgebaut. Wir wollen nicht ganz auf unser Schiff verzichten, so dass wir uns entschlossen haben, wenigstens von Samstag auf Sonntag an Bord zu sein.

Am Nachmittag gehe ich mit unserem Jüngsten Joggen, was für ihn leider gar keine Herausforderung darstellt. Ich dagegen bin heute ordentlich am Schnaufen, insbesondere die Steigungen machen mir zu schaffen! Für das Abendessen kaufen wir dann beim Brugsen in Gråsten ein. Wir gönnen uns als Aufhellung leckere "Rejer" und geräucherten Lachs, dazu ein leckeres dänisches Bier. Nicole rafft sich am späteren Abend noch auf und macht einen schönen Spaziergang Richtung Osten, entlang der Flensburger Förde.

14.07.2024, Marina Minde - Hafentag

Nach dem Frühstück packen wir dann im Prinzip auch schon wieder unsere Sachen  zusammen und treten gegen Mittag die Heimfahrt an.

Als wir mit dem Auto Marina Minde verlassen und oben vom "Rendbjergvej" auf die Hauptstraße nach Gråsten abbiegen, sieht Nicole eine ältere Dame an der Bushaltestelle stehen, die uns bekannt vorkommt. Es ist die Eignerin eines Segelbootes, dass schräg gegenüber von unserer "Hanna" am Steg liegt. Wir hatten erfahren, dass sie aus Othmarschen kommt und kein Auto hat, so das sie die Strecke von Hamburg hier nach Minde jedes Mal mit Bus und Bahn bestreitet, was ich als sehr tapfer empfinde! Nicole und ich sind uns sofort einig, dass wir sie nach Deutschland mitnehmen. Sie nimmt unser Angebot schließlich gerne an - und, was soll ich sagen? Es wird eine ungemeine kurzweilige Rückfahrt, denn, wie sich herausstellt, ist Ilka eine außergewöhnliche Person, die enorm viel zu erzählen hat. Man merkt sofort, dass sie Kinder über Alles liebt und ihre quirlige und zugleich liebenswürdige Art ist wirklich faszinierend. Sie ist eine weitgereiste, jung gebliebene und vor Energie und Lebenslust übersprühende Dame, im Alter von Mitte 70. Sie hat berufsbedingt viel mit Kindern und Jugendlichen zu tun und führt ungeachtet ihres Alters ein beeindruckend vielseitiges Leben. Sie ist immer noch berufstätig, nicht weil sie muss, sondern weil sie einfach totalen Bock darauf hat! Sie hat ihre Berufung zum Beruf gemacht! Solche Menschen können wirklich ein Vorbild für uns sein!

Wir nehmen Ilka dann mit nach Elmshorn, wo wir sie dann zum Bahnhof bringen. Von hier ist sie in einer guten halben Stunde zu Hause.

Nun bleibt uns Nichts mehr, als zu hoffen, dass wir nächstes Wochenende mehr Glück mit dem Wetter haben. Ein Wochenende vor Anker wäre ein Traum!

Hafentag in Marina Minde bei Starkwind

06.07.2024, Marina Minde - Hafentag

Laut Vorhersage für dieses Wochenende soll der Südwest-Wind eine Stärke bis 8 Beaufort erreichen. Bei dieser Windrichtung können die Böen entlang der Flensburger Förde ihre volle Energie entfalten. Es ist klar, dass wir bei solchen Bedingungen nicht den Hafen mit unserem Boot verlassen. Nicole und ich haben uns am heutigen Samstag Vormittag daher auf den Weg zu unserem Schiff gemacht, um mögliches Unheil abzuwenden.

Bei unserer Ankunft in Marina Minde ist die Flensburger Förde, entgegen der Vorhersage, zunächst spiegelglatt, es muss wohl die wahrhaftige Ruhe vor dem Sturm sein. Die Sonne hat sich sogar etwas durch die Wolken gekämpft und es ist angenehm warm. Wir verbringen einen entspannten Nachmittag, der angesagte Wind bleibt bisher aus. Die EM-Spiele lassen wir am frühen Abend nebenbei auf dem Laptop laufen. Nicole ist gerade dabei zu kochen, als unvermittelt die ersten starken Böen eintreffen und im Hafen eine beeindruckende Klangkulisse aus heulenden und fauchenden Masten sowie klappernden Leinen entfalten. Unser Schiff beginnt schlagartig zu krängen und Nicole versucht noch schnell, ihre Kochutensilien zu sichern. Draußen am Steg entsteht leichte Hektik, die Bootseigner kommen von ihren Schiffen und bringen Extra-Leinen aus, man hilft sich gegenseitig. Auch wir müssen tätig werden, da unser luvseitiges Nachbarschiff, dessen Eigner selten an Bord ist, zu lose gebunden ist und gegen unsere Backborseite gedrückt wird. Außerdem ist seine luvseitige Vorleine an der Schanzlippe stark abgerieben (siehe Bild rechts unten), so dass wir uns genötigt sehen, hier eine zusätzliche Leine auszubringen.

Inzwischen hat sich auch eine nennenswerte Welle auf der Flensburger Förde aufgebaut, die abermals den Schwachpunkt an dieser Stelle des Hafens ersichtlich macht. Der Steinwall, der die Wellen aus Richtung Südwest abbremsen soll, ist hier etwas niedrig ausgefallen. Die Wellen, die es über den Wellenbrecher schaffen, treffen genau auf die Stirnseite unseres Schwimmsteges und laufen unter diesem hindurch. Es ist faszinierend zu sehen, wie sich die einzelnen Module des Schwimmsteges mit den Wellen hoch und runter bewegen, als ob die Welle durch den Schwimmsteg laufen würde.

Das ganze Spektakel hält den Abend über an und erst zur Nacht nimmt der Wind spürbar ab. Wie wir von Nachbarliegern hören, haben einige Böen die Stärke 9 Beaufort erreicht. Unser Windmesser zeigte nicht mehr als 15 m/s an, was definitiv zu wenig ist. Da muss ich mir wohl in der nächsten Hallensaison den Windgeber (Lagerung des Paddelrades) anschauen

07.07.2024, Marina Minde

Gegen Mittag machen wir uns wieder auf den Heimweg, um rechtzeitig unseren Sohn einzusammeln. Wir hoffen inständig, dass wir nächstes Wochenende mal wieder losfahren können!

 

 

EM 2024: Dänemark gegen Deutschland in Sønderborg

28.06.2024, Marina Minde

Wieder mussten wir vergangenes Wochenende auf unser Schiff verzichten, was uns echt krass annervt! Heute lassen wir uns aber durch Nichts davon abhalten! Als wir abends beim Schiff in Marina Minde ankommen, bleiben wir einfach im Hafen. Bei Böen von 7 Beaufort wollen wir nicht rausfahren - Alles gut, wir verbringen einen gemütlichen aber unspektakulären Abend in Marina Minde - Hauptsache an Bord sein! Im Anschluss ans Abendessen spazieren wir durch den Hafen und erfreuen uns an der Abendstimmung, die sich mit zunehmender Dämmerung über den Hafen legt.

29.06.2024, Marina Minde - Sønderborg Lystbådehavn

Mit Freunden sind wir heute in Sønderborg Lystbådehavn verabredet. Wir wollen gemeinsam das EM-Spiel Dänemark gegen Deutschland schauen. Gegen halb neuen legen wir in Marina Minde ab und motoren mit installiertem Pinnenpiloten Richtung Osten. Wir frühstücken unterwegs. Schließlich setzen wir die Segel und wir laufen bei guten 4 Windstärken mit Raumschotkurs gute 6 Knoten. Das macht Spaß! Im Sønderborg Lystbådehavn legen wir uns am südöstlichsten Steg mit dem Bug Richtung Osten, denn der Wind soll am Abend auf Nordost drehen. Die Sonne setzt sich im Laufe des Tages zunehmend durch. Ich nutze das gute Wetter und absolviere meine obligatorische Joggingrunde. Meine Route führt mich entlang des „Gendarmenstien“, mit wunderbarem Blick über die Flensburger Förde bzw. die Sønderborg Bugt. Am frühen Nachmittag gehen wir in die Stadt und machen einen Zwischenstopp an dem Kiosk, unweit des "Sønderborg Slot". Unser Jüngster bekommt natürlich ein Eis, Nicole und ich nehmen einen Kaffee.

Schließlich gehen wir in das Einkaufszentrum „Borgen“ und besorgen für Piet ein DK-Trikot für das heutige EM-Spiel. Ich weiß gar nicht genau, für welche Mannschaft ich heute Abend mitfiebern soll. Durch den familiären Bezug nach Dänemark und auch dadurch, dass ich das Land und die dänische Mentalität sehr schätze, wünsche ich keinem Land eine Niederlage.

Als wir zurück an Bord kommen, haben unsere Freunde bereits neben uns fest gemacht. Wir starten mit den Vorbereitungen für unser gemeinsames „Public Viewing“ bei uns an Bord, was sich in der technischen Umsetzung als kniffelige Herausforderung erweist! Denn es ist gar nicht ohne Weiters möglich, als Deutsche im Ausland Zugriff auf einen deutschen Live-Stream zu bekommen; so wie z. B. beim ZDF, die heute das EM-Spiel um 21 Uhr übertragen. Das Problem: Man kann das ZDF nur mit einer deutschen IP-Adresse streamen. Versucht man das aus dem Ausland, erkennt der betreffende Streaming-Server, dass man sich im Ausland befindet und lehnt den Zugriff ab. Leider ist das Streamen über einen dänischen Anbieter, wie z. B. "TV2play", nur mit einem kostenpflichtigen Abo möglich.

Es gibt allerdings noch einen Trick, mit dem man, allen Hürden zum Trotze, Zugriff auf einen deutschen Live-Stream erhält. Dafür benötigen wir lediglich eine VPN-Verbindung zu einem deutschen Server, so dass unserem Laptop eine deutsche IP-Adresse zugewiesen wird. Dadurch wird dem Streaming-Dienst quasi eine deutsche IP-Adresse "vorgekaukelt", womit ein Zugriff auf den Live-Stream des ZDF möglich wird.

Wir machen uns rechtzeitig an die erforderlichen Vorbereitungen, damit wir bei unvorhersehbaren Problemen noch reagieren können. In Summe muss dann eben doch Einiges zusammenpassen: Der Bildschirm muss standsicher am Heck der Hanna aufgebaut werden und mit einer Decke gegen die Abendsonne abgedunkelt werden. Es müssen genügend Steckplätze in der Plicht für Laptop, Bildschirm, Netzteil des mobilen Routers sowie des Bluetooth Lautsprechers zur Verfügung stehen und alles verkabelt bzw. per Bluetooth gekoppelt werden. Der mobile Router muss genügend Datenvolumen haben und in Bezug auf eine stabile Funkverbindung richtig positioniert werden. Tja, was soll ich sagen? Der erste Testlauf mit meinem Laptop verläuft negativ! Da ich weiß, wie wichtig es für meinen Freund ist, dieses Spiel ruckfrei und ohne jegliche Einschränkungen zu schauen, steigt bei mir mal wieder der Puls! Tatsächlich wird beim Aufrufen des Live-Streams des ZDF der Zugriff abgelehnt! Ich kann es nicht glauben! Nicole bleibt (wie immer) ruhig und holt ihren Firmenlaptop raus. Und tatsächlich, damit geht es! Aber warum - liegt es daran, dass ich einen kostenfreien VPN-Dienst verwende? Ich habe keine Ahnung, jedenfalls läuft es jetzt!

Da alle Vorbereitungen für das Streaming-Event abgeschlossen sind, können wir nun ein leckeres Abendessen, Schiff an Schiff mit unseren Freuden genießen. Dazu ein kühles Bier und ein schönes Gläschen Weißwein - die Abendsonne scheint ins Cockpit und die Stimmung kann man als ausgelassen bezeichnen. Wir führen angesichts dieser schönen Atmosphäre eine angeregte aber nicht über die Maße laute Konservation, denn der Alkohol floss bisher nur spärlich und Rücksichtnahme ist eine uns immanent gewordene Eigenschaft. Mit dieser Einschätzung scheinen wir allerdings gründlich daneben zu liegen, denn plötzlich steht eine aufgebrachte Dame mittleren Alters in der Plicht des Nachbarschiffes (eine Comfortina 35) unserer Freunde und beginnt, ohne dass wir vorher ein Interesse an einer Konversation bekundet hätten, eine Tirade von Anschuldigungen abzufeuern. Diese Situation ist bizarr und passt so gar nicht zur an sich ausgelassenen Atmosphäre. Die in Rage geratene Dame hat einen ungewöhnlich langen Atem und ist in der Lage, in einem nicht enden wollenden Redefluss unsere Unterhaltung als Ursache dafür darzustellen, dass sie aus ihrem kostbaren Schlaf (es ist 17:30) gerissen wurde. Unsere Freunde, die als direkte Ansprechpartner für diese Problematik auserkoren wurden, werden hingegen nicht müde, sich immer und immer wieder für unser offensichtlich unflätiges Verhalten zu entschuldigen. Nicole und ich üben uns (zunächst) in Zurückhaltung. Irgendwann lässt die Dame dann von unseren Freunden ab und wir widmen uns, noch ein wenig benommen, wieder unseren kulinarischen Belangen. Die vorherige ausgelassene Stimmung hatte nun eine Art Reset erfahren und statt einer Fortsetzung der Unterhaltung mit unseren Freunden erfolgte der Griff zum Glas Bier bzw. Wein. Der Abbau des gerade auf Hochtouren produzierten Adrenalins in meinem Körper dauert immer etwas, aber er kommt und meine Herzfrequenz erreicht nach einer knappen viertel Stunde fast den Ruhepuls. Entgegen aller Erwartung, hat die herrische Dame wohl das Bedürfnis, noch Einen nachzusetzen und stellt sich abermals ins Cockpit, um uns aufzufordern, einen "Trost" auf sie auszusprechen! Nun hatte sie leider das Fass zum Überlaufen gebracht und mein Blut wurde explosionsartig mit Adrenalin geradezu überschwemmt, was zu einer entsprechenden verbalen Reaktion (nicht Entgleisung!) führt. Gott sei Dank verwende ich keine Schimpfwörter und formuliere auch keine schwerwiegenden Beleidigungen, wie ich mich im Nachgang bei meiner Frau nochmal versichere. Letztendlich fehlte anscheinend der an Impertinenz kaum zu übertreffenden Dame wohl dieses Quäntchen an Eskalation, um nun endgültig von weiteren verbalen Attacken abzusehen.

Abgesehen von diesem kleinen Zwischenfall verbringen wir einen amüsanten und äußerst kurzweiligen Abend mit unseren Freunden, bei einem spannenden Spiel. Der Kontrast des Bildschirms verbessert sich zunehmend mit einsetzender Dämmerung.

30.06.2024, Sønderborg Lystbådehavn - Marina Minde

Heute findet nicht mehr viel statt: Am späten Vormittag legen wir bei leichtem Regen ab und motoren nach Marina Minde. Angesichts des Wetters, machen wir uns dann auch schon auf den Heimweg.