Das Warten auf Wasser hat ein Ende!

Mittwoch, 05.04.2023, SVE - Elmshorn

Zum vergangenen Wochenende hat der Wind auf Ost gedreht, was zur Folge hat, dass das Hochwasser an der Elbe und der Krückau deutlich niedriger als das mittlere Hochwasser ausfällt. So konnten wir am Wochenende leider nicht abslippen. Heute sind nur -0,10 cm angesagt, dass reicht locker, um vom Slippwagen zu kommen und noch den Mast zu stellen. Gut zwei Stunden vor Hochwasser schwimmt unsere Hanna auf. Der Motor lässt sich auch ohne Komplikationen starten und wir verholen uns zum Mastenkran. Den Mast hatten wir am Tag zuvor bereits aus dem Mastenlager geholt und für das Stellen vorbereitet. Ich kontrolliere noch einmal alle Wanten und Stage und ob auch alles richtig montiert ist, denn heute muss alles reibungslos vonstatten gehen, da nach uns ein weiteres Boot mit anschließendem Maststellen zu Wasser geht.

Am Ende hat alles gut geklappt und das uns zur Verfügung stehende Zeitfenster hat locker gereicht. Da heute noch eine außerordentliche Vereinssitzung stattfindet, werden wir alle weiteren Arbeiten über Ostern erledigen.

Karfreitag, 07.04.2023, SVE

Den ganz Tag Sonnenschein! Ideal, um unser Schiff für die erste Ausfahrt fertig zu

machen. Im Prinzip verbringen wir den ganzen Tag an Bord. Am Nachmittag gibt es dann den ersten Kaffee an Bord. Der Wind kommt genau vorne, die Sonne genau von hinten. Bedingungen, die wir vom Ankern kennen - traumhaft! Sitzt man windgeschützt, merkt man die Kraft der Sonne.

Natürlich freuen wir uns riesig, dass unsere Hanna wieder schwimmt (bzw. im Schlick liegt). Allerdings ist es noch etwas frisch. Die Wettervorhersage über Ostern und für die Woche danach ist noch etwas ernüchternd - wir werden sehen!

Wir wünschen allen Wassersportbegeisterten eine schöne Saison 2023!

Nicole und Axel

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Einen am Sockel?

04.03.2023, Halle im SVE

Wir hatten schon seit längerer Zeit Probleme mit unserem Dampferlicht. Nach dem Einschalten dauerte es 10 Minuten, teilweise länger als 20 Minuten, bis die Glühbirne anfing zu glühen - die Elektronen mussten offensichtlich ihren Weg zur Lampe "durchbrennen". Im letzten Jahr war dann ganz Schluss! Bei einer begonnen  Fehlersuch hatte ich bereits Fortschritte gemacht: Den Kabelstrang am Mast hatte ich mit einem 12V-Netzteil von Lego getestet - Alles in Ordnung.

Heute nun mache ich mich erneut auf die Fehlersuche entlang des Kabelstranges, von der Steckerbuchse am Mastfuß, bis zum Schalter. Ich beginne mit der Steckerbuchse, die auf einem Holzsockel direkt am Mastfuß geschraubt ist. Beim Lösen der drei Schrauben der Steckerbuchse merke ich schon, dass das nicht gut ist. Eine der drei Schrauben bestand nur noch aus dem Schraubenkopf und einem kleinen Stummel des Gewindes - das kann nicht dicht gewesen sein! Dementsprechend  sah es dann  auch  unter  der Steckerbuchse  aus! Die Dichtmasse innerhalb der Flachdichtung verhärtet und zerbröselt, die Kabelbuchsen und Kabel korrodiert; ein Kabel war eigentlich gar nicht mehr da. Ich frage mich, wie konnten da vorletztes Jahr überhaupt noch Elektronen durchkriechen?

Nachdem ich die Steckerbuchse abmontiert und sauber gemacht habe, löst sich meine Hoffnung, das ganze noch retten zu könne, in Wohlgefallen auf. Den Stecker kann ich nachkaufen, aber das Problem liegt im Schiff: Die Kabel sind leider oberhalb der Deckenverkleidung verlegt, die ich niemals zerstörungsfrei abbekomme. Es gibt nur einen kleinen rechteckigen Ausschnitt in der Nähe der Kabeldurchführung zum Deck, innerhalb dessen ich Zugriff auf das Kabel habe. Ich ziehe also die Kabel, bzw. das, was davon noch übrig ist, nach unten aus der Decksdurchführung heraus. Ich schneide die von außen sichtbar schadhaften Enden ab und isoliere beide Enden auf einer Länge von ca. 4 cm ab. Leider bewahrheitet sich meine Befürchtung, dass sich die Korrosion im Kabel fortgepflanzt hat. Ich schneide noch ein paar Zentimeter des Kabel ab und lege erneut die Kupferdrähte frei - auch hier immer noch Korrosion. Weiter kann ich das Kabel nicht kürzen, da ich dann dort nicht mehr dran komme. Ich entscheide mich dafür, es mit dem Kabel in seinem jetzigen Zustand zu probieren. Die abgeschnittenen Enden ersetzte ich durch neue Kabel, um diese wieder nach oben an Deck zu führen. Um eine möglichst große Kontaktfläche zwischen den Kupferdrähten des alten (korrodierten) und neuen Kabels zu erzielen, fächere ich die um ca. 4 cm abisolierten Enden auf und "verzwirbel" sie. Die Enden sichere ich zusätzlich mit Lüsterklemmen. Das ganze isoliere ich dann noch mit Schrumpfschläuchen. So verbinde bzw. verlängere ich normalerweise keine Kabel, aber in diesem besonderen Fall wollte ich eine möglichst große Kontaktfläche beider Kupferdrähte herstellen, um einen möglichst geringen Gesamt-Widerstand trotz Korrosion zu erzielen.

Bei dem neu gekauften Stecker verwende ich nur das Innenteil, denn der neue Stecker hat äußerlich etwas andere Abmaße - außerdem passt die glänzende Optik nicht zu den anderen beiden Steckern auf dem Holzsockel. Ich kann das Innenteil des neuen Steckers in die alte Steckerfassung stecken, muss aber die kleine Bohrung zum Arretieren des Innenteils in der Buchse neu setzen.

Vor der Montage des Steckers, schleife ich den alten Lack herunter. Nicole baut dann das ganze mit ein paar Lackschichten wieder auf. Bei der Montage des Steckers setze ich neue, um ca. 45° versetzte Bohrungen, da in den alten Bohrungen noch kleine Reste der korrodierten Schrauben sitzen. Nachdem ich die Steckerbuchse wieder montiert habe, messe ich die Spannung, die vom Ladegerät an dem Stecker ankommt: 14,57 V - naja! Ich bin sehr gespannt, ob die Spannung der Batterie ohne Ladegerät ausreicht, um die LED zum Leuchten zu bringen!

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Virales Abslippen!

Samstag, 17.04.2021, SVE

Nach langen Wochen/Monaten des Wartens kommt nun heute unverhofft Bewegung in die Bootshalle. Als wir am frühen Abend auf das Vereinsgelände fahren, sind unsere Nachbarschiffe auf ihren Slipwagen schon vor dem Hallentor und bereit zum Abslippen - ein großartiger Anblick! Nicole und ich machen uns sofort an die Arbeit: Wir gehen in der Bootshalle zu unserem Schiff und machen uns daran, dieses auf unserem Slipwagen stehend quer in Richtung der Schienen zu schieben. Das ist zu Zweit zwar nicht unbedingt eine leichte Aufgabe, aber ich will unbedingt wissen, ob es notfalls auch alleine geht. Unser Slipwagen ist recht leichtgängig und wir können diesen mitsamt unserem Schiff, das gut sechs Tonnen wiegt, per Hand verschieben. Als wir allerdings die Schienen erreichen, wird es schwierig: Wir haben zum Schutz der Schienen, Bleche auf dieselben gelegt. Es ist unmöglich die schwere Last des Slipwagens mitsamt dem Schiff auf die mehrere Millimeter starken Bleche hoch zu schieben. Ohne Hilfsmittel haben wir keine Chance! Unter Zuhilfenahme eines Wuchtbaumes, sowie einer Kurbelwinde, die wir schräg an den Slipwagen ansetzen, schaffen wir es schließlich, den Slipwagen über den Schienen zu positionieren. Mithilfe zweier Kurbelwinden, die wir erst vorne un dann hinten am Slipwagen ansetzen, bauen wir die Querräder aus und setzen den Slipwagen auf die Schienen. Insgesamt dauert das ganze nicht viel länger als 45 Minuten und wir haben unser Schiff in der Halle vor das geschlossene Tor geschoben - genial!

Dann geht eigentlich Alles ganz schnell. Das erste Schiff gleitet bei auflaufender Tide ins Wasser, danach folgt wenig später das nächste. Wir arbeiten Alle Hand in Hand - das macht richtig Spaß! Der Virus (Segelvirus!) hat uns vollends gepackt. Als der Rumpf unseres Schiffes das Wasser berührt, steigt der Adrenalinpegel! Sowie unsere Hanna schwimmt, startet Nicole den Motor. Wir verholen uns zu unserem Liegeplatz. Wir können unser Glück kaum fassen! Der Hafen des SVE ist wirklich sehr schön - eigentlich könnte man hier auch Urlaub machen!

Montag, 18.04.2021, SVE

Gegen 21 Uhr ist Hochwasser in Elmshorn. Wir kommen aber schon ca. 1,5 Stunden vorher von unserem Platz und können unser Schiff zum Mastenkran verholen. Um das Zeitfenster, dass wir bei Hochwasser für das Setzten des Mastes zur Verfügung haben, nicht all zu sehr über zu strapazieren, haben wir vorher den Mastenkran vorbereitet. Dazu gehört dieses Mal auch das Hochkurbeln des Auslegers, der für den Winter vollständig herunter gelassen wurde Wir müssen bestimmt 20 Minuten kurbeln, um den Ausleger auf die richtige Höhe zu bekommen.

Wir hatten den Mast schon am Wochenende akribisch vorbereitet. Wir wollen dieses Jahr auf gar keinen Fall irgendeinen Fehler machen. Letztes Jahr, so habe ich es nach dem Legen des Masten im vergangen Herbst herausgefunden, hatte sich die Steckerverbindung für den Windmesser im Masttop teilweise gelöst bzw. gelockert, so dass kein Signal mehr an die Anzeige an Deck gesendet werden konnte. Durch Alterung des Materials sitzt die Steckerverbindung einfach nicht mehr stramm genug. Ich achte also peinlichst darauf, dass die Stecker vollkommen zusammengedrückt sind und umwickle das Ganze, so wie jedes Jahr, mit selbst verschweißendes Isolierband gegen eindringende Feuchtigkeit.

Der Mast ist dann, dank der Hilfe unserer ältesten Tochter und ihrem Freund, schnell gesetzt.

Dieses Jahr ist irgendwie Alles anders: Wir sind die Ersten im Hafen mit gestellten Mast (Bild: Kleine Suchaufgabe). Wir sind wirklich gespannt, wie diese Saison verläuft!

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Saisonstart 2020

16.05.2020, SVE – W.YK.

Es ist Wochenende und wir haben die Absicht, dass Thema „Corona“ mit seinen Aspekten wie "Reproduktionszahl", "Fallzahl", "Inzidenz", "Home Schooling" usw. wenigstens bis morgen hinter uns zu lassen. Denn die Pandemie hält auch uns mit unseren beiden Ältesten mitten im Abi bzw. MSA sowie dem Kleinsten in der 1. Klasse ordentlich auf Trab.

Es ist das erste Mal in dieser Saison, dass wir ablegen. Wir haben Mitte Mai – das ist ziemlich spät für unsere Verhältnisse. Aber wir sind ehrlich gesagt froh, dass es überhaupt möglich ist.

Gegen Mittag ist Hochwasser in Elmshorn. Wir hoffen 1,5 Stunden vorher loszukommen. Wir sitzen an Bord und beobachten etwas besorgt das zäh auflaufende Wasser. Gemäß Vorhersage soll das Hochwasser ca. 0,3 Meter unter mittlerem Hochwasser sein. Ein gute Stunde vor Hochwasser in Elmshorn starten wir den Motor und fangen an, uns „frei zu wühlen“. Wir kommen aber erstaunlich schnell vom Platz und fahren auf die Krückau. Am Ufer sind deutlich die Schlickablagerungen zu erkennen; ein Zeichen dafür, dass wirklich nicht viel Wasser in der Au ist. Unser Echolot zeigt 0,2 m unterhalb des Kiels und teilweise weniger an. Wichtig ist, immer die Außenkurven zu fahren, da es dort am tiefsten ist. Je weiter wir die Krückau hinunter fahren, desto entspannter wird es, da die Tiefe zur Mündung stetig zunimmt. Das wird morgen auf der Rücktour anders sein.

Nach einiger Zeit öffne ich mit Spannung die Klappe zum Motor, um einen Blick auf unsere neue Wellendichtung zu werfen. Mit Freude nehme ich zur Kenntnis, dass diese absolut trocken ist – bis jetzt! Ich hoffe inständig, dass es auch dabei bleibt!

Bis auf eine Ausnahme, scheint die Technik voll funktionsfähig am Start zu sein. Leider zickt unser Windanzeiger herum. Ich hatte vor einigen Tagen bereits die Steckerverbindung am Mastfuß gelöst und den Stecker des Mastkabels aufgemacht. Darunter kam ordentlich Korrosion zu Tage. Nicole hat noch am selben Tag einen neuen Stecker von AWN geholt und ich habe ihn angeschlossen - leider ohne Erfolg! Ich hatte versucht mir einzureden, dass das nicht so schlimm ist und wir erst einmal so losfahren können.

Nach einer guten Stunde erreichen wir den wirklich schön gelegenen Hafen des W.Y.K an der Krückaumündung. Uns offenbart sich ein seltener Anblick: Am Gaststeg liegt die „Peter von Seestermühe“. Ein wunderschönes Schiff, mit dem mein Vater Ende der 1950er Jahre viele Reisen unternommen hat. Damals hieß das Schiff noch „Peter von Danzig“ und war in Besitz des ASV in Kiel. Ein Stück des damals gebrochenen Mastes hat mein Vater vor sehr vielen Jahren zu einer großen Hängelampe umgebaut, die immer noch über dem Esszimmertisch in meinem Elternhaus hängt.

Wir machen gegenüber vom „Peter“ fest und haben von hier einen tollen Blick auf den ehemals als Rennschiff konstruierten Klassiker. Ich nutze schließlich den Nachmittag, um das Rigg einzustellen.

Der Slipbetrieb ist, unter Einhaltung der Abstandsregeln, voll in Gange. Es ist wirklich sehr schön, hier zu sein. Wir treffen viele Bekannte, die entweder ihr Schiff noch in der Halle stehen haben oder auch schon mit gesetztem Mast auf ihrem Platz liegen. So auch Stefan Eller mit seinem Stahl-Delphin „Magellan“. Er hat zuletzt den Innenausbau seines Schiffes im Grunde komplett neu gemacht. Wir dürfen uns von dem wirklich tollen Ergebnis seiner handwerklichen Arbeiten überzeugen (unter Wahrung des Mindestabstands) - Alles aus Mahagoni und hochglänzend lackiert.

Abends kehrt Ruhe im Hafen ein. Wir sitzen abends noch lange in unserer Plicht – es ist zwar kalt und windig, aber mit einer warmen Jacke können wir es ganz gut aushalten.

 

17.05.2020, W.Y.K. - SVE

Auch heute ist wieder das Hochwasser mit 0,3 Meter unter mittlerem Hochwasser vorhergesagt. Wir hoffen, dass wir 1,5 bis 2 Stunden vor Hochwasser hier aus dem Hafen kommen. Dazu müssen die Tore, die das Wasser bei Ebbe im Hafen halten, entsprechend rechtzeitig geöffnet werden. Wir sind aber offenbar nicht die Einzigen, die los wollen. Allerdings die Einzigen, die nach der Ausfahrt zur Krückau rechts herum Richtung Elmshorn fahren – alle anderen legen Richtung Elbe ab.

Wir haben den Eindruck, dass genug Wasser aufläuft. Wir legen gegen 11:40 Uhr ab und motoren die Krückau hinauf. Die Landschaft ist wunderschön; die saftigen Wiesen werden durch die Mittagssonne hell erleuchtet, ebenso die Blumen. Kühe und Schafe stehen teilweise direkt am Ufer – wunderschön!

Trotzdem habe ich genug Zeit, um über den defekten Windanzeiger nachzudenken. Es wurmt mich einfach und ich entschließe mich, nach dem Anlegen den Stecker aufzumachen und durchzumessen.

Auf der Krückau ist ordentlich Betrieb: Viele Ruderer und auch Kajakfahrer. Wir bremsen jedes Mal stark ab, um möglichst kleine Wellen zu erzeugen. Gegen 12:30 Uhr erreichen wir dann unseren Heimathafen. Wir nutzen die Gelegenheit des warmen Motors/Motoröls und machen einen Ölwechsel. Außerdem tauschen wir den Impeller. Anschließend mache ich mich sofort an die Windanzeige.

Das war ein schöner und kurzer Start in die Saison. Wir hoffen, dass wir bald wieder ablegen können.


Cockpit-Tisch aus Holz

Als wir unsere Hanna neu hatten, hatten wir den Campingtisch vom Voreigner in Benutzung. Später haben wir die klappbaren Beine abgeschraubt und eine Lagun-Halterung darunter gesetzt. Dieser Campingtisch war unhandlich und passte rein optisch auch gar nicht zu unserer Hanna. Seither haben wir von einem klappbaren Tisch aus Holz geträumt, den es aber leider in den für uns passenden Abmaßen offensichtlich nicht gibt. Auch auf der Messe in Düsseldorf wurden wir nicht fündig.

Also, haben wir uns eine vorgefertigte Tischplatte von der Tischlerei Behn in Hamburg gekauft. Er hat die Abmaße 900 mm x 600 mm und ist bereits mit Schlingerleisten versehen. Da wir den Tisch zu einem Klapptisch umarbeiten wollen, müssen wir die Schlingerleisten an den beiden kurzen Seiten entfernen. Mit einem Fine-Multitool trennen wir also vorsichtig die überstehenden Leisten ab. Dann machen wir zwei Schnitte auf der Kreissäge, so dass wir aus der Tischplatte drei Teile machen. Ein komisches Gefühl, so eine schöne Tischplatte "zu zerstören"!

Wir haben uns bei Toplicht vier Scharniere gekauft. Die Scharniere sollen etwas in die Tischplatte eingelassen werden, so dass sie mit der Tischfläche eine Ebene ergeben. Mit einem Stechbeitel arbeiten wir dann die vier entsprechenden Flächen heraus.

Die Lagun-Halterung hatten wir bereits an den Bohrungen für den Kompass des Reitbalkens montiert. Wir wollten nämlich keine zusätzlichen Bohrung in die Cockpit-Flächen machen. Um die Halterung zu stabilisieren, haben wir diese zusätzlich zum Boden hin gelagert. Dazu haben wir ein dickwandiges Alurohr aus dem Baumarkt besorgt und abgelängt. Um das Alurohr mit der senkrechten Stütze der Lagun-Halterung verschrauben zu können, haben wir das Rohr mit zwei Gewindebohrungen M8 versehen - deshalb auch "dickwandiges Rohr". Im Anschluss haben wir das Rohr in die Stütze der Lagun-Halterung gesteckt und mit zwei Zylinderkopfschrauben aus 1.4571 verschraubt. Das Ende des Alurohres wird dann beim Aufbauen in eine Art Haltering geführt, der auf die Gräting des Cockpit-Bodens geschraubt ist. Das Ergebnis überzeugt: Die gesamte Konstruktion ist sehr stabil, wir sind zufrieden!

Eine neue Wellendichtung – Vetus 3-fach Lippendichtung

19.01.2020, morgens in der feuchten und kalten Halle im SVE

Wir haben nun, als eine Art Zwischenlösung, eine einfache Wellendichtung von Vetus eingebaut. Für das Realisieren einer selbst konstruierten Dichtung bleibt uns in dieser Saison keine Zeit mehr.

Bei der Dichtung von Vetus handelt
es sich um die ZWBH25. Sie besteht aus einem Gummigehäuse, in das drei Lippendichtungen integriert sind. Außerdem gibt es einen Anschluss für Fett-Schmierung und einen für Wasserkühlung. Natürlich haben wir die Anregungen von unserem letzten Delphin 66-Treffen beherzigt. Gleich am nächsten Tag, habe ich unsere alte Stopfbuchse ausgebaut (siehe Bild rechts) und die Vetus-Dichtung eingesetzt. Meine Befürchtungen, dass ich die Vetusdichtung, die für einen maximalen Durchmesser des Stevenrohres von ø42 mm vorgesehen ist, nicht auf unseren vorhandenen Stevenrohrdurchmesser von ø45,6 mm bekomme, haben sich glücklicherweise nicht bewahrheitet. Ich hatte mir schon ein Adapterstück skizziert (siehe Zeichnung). Aber der Schaft der Vetus-Dichtung ließ sich ohne Probleme über das Stevenrohr schieben.

Dieses Mal wollen wir aber unbedingt die Dichtung an den Kühlwasserkreislauf des Motors anschließen. Das hätten wir bereits bei der Gleitringdichtung, die wir letztes Jahr nur wenige Betriebsstunden im Einsatz hatten, umsetzen müssen. Denn es kommen einfach zu viele Sedimente durch das Trockenfallen in den Dichtungsbereich, die wie Schleifmittel wirken. Wir hatten allerdings Bedenken, hinsichtlich der Verteilung des Kühlwassers. Steht nach dem Abzweig zur Dichtung noch genügend Wasser für die Kühlung des Motors bzw. für den nassen Auspuff zur Verfügung?

Nachdem ich die alte Stopfbuchse aus- und die neue Vetus-Dichtung eingebaut habe, rufe ich kurzer Hand Stefan Eller (Stahl Delphin - http://www.stahl-delphin.de/) an. Tatsächlich erreiche ich ihn. Er bringt unmissverständlich zum Ausdruck, dass eine Schmierung/Kühlung der Dichtung zwingend erforderlich ist. Ich sehe das mittlerweile genauso. Stefan hat außerdem die Idee, einen Kugelhahn zur Dichtung hin einzubauen, so dass ich die Zufuhr zur Dichtung regeln kann. Bleibt nur noch die Frage, wo ich vom Kühlwasserkreislauf
(Sekundärkreislauf, Seewasser) des Motors abzweige. Auch hier gibt es von Stefan eine klare Antwort: Im Zulauf zum Vakuumventil (dieses verhindert das Rücklaufen des Seewasser durch den Auspuff). Stefan erinnert sich daran, dass der Yanmar-Motor einen kleinen Hahn am Wärmetauscher hat. Und tatsächlich, ich kann ihn finden (siehe Bild rechts)! Jetzt brauche ich noch nicht einmal ein T-Stück mit Reduzierung und Kugelhahn einbauen. Es ist Alles schon vorhanden. Ich brauche nur noch einen Schlauch mit ø10 mm an die Dichtung anschließen. Den geringen Unterschied zum Durchmesser des kleinen Hahns am Wärmetauscher überbrücke ich mit einem Dieselschlauch, den ich noch in der Grabbelkiste liegen habe. Kann das Alles wirklich so einfach sein?? Wir werden sehen und zum gegebenen Zeitpunkt berichten!

Stefan: An dieser Stelle herzlichen Dank für Deine schnelle Hilfe an diesem Sonntag Vormittag!

UPDATE: Zwischenbilanz vom 26. Januar 2024, hier geht's zum Bericht: UPDATE: Zwischenbilanz nach drei Jahren mit der Vetus-Dichtung

 

 

Sommerurlaub 2019 – Reparatur unserer Winsch an Backbord

23.06.2019, Ankerbucht bei Ærøskøbing

Wir sind in der wunderschönen Bucht, östlich von Ærøskøbing und ich habe etwas Zeit, um mich um unsere defekte, backbordseitige Winsch zu kümmern. Diese war bereits kurz nach dem Start unseres Urlaubes kaputt gegangen. Das Problem: Die Winsch rastet bei Betätigung mit der Kurbel nicht mehr ein, so dass die Winsch nach dem Dichtholen der Schot mit der Kurbel schlagartig zurückdreht und diese zu einer Art „Häcksler“ im Großformat werden lässt. Ich bin überzeugt, dass bei der Rotationsgeschwindigkeit der Kurbel durchaus ein Arm gebrochen werden kann.

Die Ursache für den Defekt ist soweit klar: Aufgrund von „Bauteilermüdung“, infolge vieler Lastwechsel, sind die dünnen Federbeinchen der beiden Sperrklinken gebrochen. Somit kann die Sperrlinke nicht mehr in das sog. Sperrrad einrasten und die Winsch zum Stoppen bringen.

Wir hatten schon mehrere Versuche unternommen, diese speziellen Federn zu beschaffen. Sie sind Bestandteil eines Service-Kits, zu einem Preis von ca. 38 EUR – ein Unding, nützt aber nichts. Bei jedem Stop in einem Hafen hatten wir versucht, dieses Service-Kit für unsere Andersen Winsch ST 40 zu bekommen; leider ohne Erfolg. Bei unserem Aufenthalt in Kopenhagen hatten wir aber endlich Glück: In einem Maritim Shop haben wir die Ersatzfedern bekommen, und das sogar als Einzelstücke! Der sehr nette und hilfsbereite Inhaber des Maritim Shops kam auf die Idee zu prüfen, ob die Federn auch von „Harken“ passen könnten – und so war es dann. Wir haben die Federn dann als Einzelstücke für einen Preis von 20 Dänischen Kronen/Stück bekommen. Wir haben gleich 5 Stück gekauft.

Der Tausch dieser Federn ist ganz einfach: Man löst die drei oberen Inbusschrauben, nimmt die Platte und den Bügel für das Einfädeln der Schot herunter und zieht dann das Innenleben der Winsch, in dem die Sperrklinken integriert sind, nach oben heraus. Die defekten Federn sitzen dann an den unteren beiden Sperrklinken. Mit den neuen Federn baut man dann das Ganze wieder zusammen – ziemlich einfach!

 

 

 

 

Erneuerung der Wellenanlage

 Winterlager 2018/2019

Unsere Wellenanlage besteht aus einem festen, zweiflügeligem Propeller, einer Welle mit Durchmesser ø25 mm, einer klassischen Stopfbuchsdichtung und einer elastischen Kupplung.

Wir haben, insbesondere in der letzten Saison, ein zunehmendes, rhythmisches Klopfen beim Betrieb unseres Yanmar 3GM30 wahrgenommen. Als das Schiff am Ende der Segelsaison in der Halle steht, stellen wir fest, dass die Welle recht viel Spiel im Sitz des Gummilager aufweist. Das gefällt uns einfach nicht. Außerdem gefällt uns das ständige Tropfen durch die Stopfbuchsdichtung überhaupt nicht - wir hätten gerne eine trockene Bilge!

Ich mache mich erst einmal an die Demontage der Wellenanlage, dann sehen wir weiter. Die ersten Schritte, das Lösen der Kupplung vom Getriebeflansch und das Losschrauben der Stopfbuchsbrille, gehen schnell von der Hand. Doch mein Elan wird dann bei dem Versuch, die Kupplung von der Welle zu ziehen, jäh gebremst. Die Nabe der Kupplung ist offensichtlich mit wenig Spiel auf der Welle montiert worden. Durch Korrosion sitzt diese nun derart fest auf der Welle, dass ich nur mit einem Abzieher weiter komme. Leider ist für einen standardmäßigen Abzieher viel zu wenig Platz, um diesen zwischen Getriebeflansch und Kupplung zu bekommen. Ich muss also einen Abzieher mit extrem kurzer Spindel beschaffen. Eine Firma in Rellingen kann mir tatsächlich weiterhelfen. Innerhalb von 24 Stunden kann ich den Abzieher mit kurzer Spindel dort abholen - top!!

Hochmotiviert mache ich mich schließlich an die Arbeit. Ich nehme es gleich vorweg: Diese Aktion hat mehrere Stunden gedauert! Und ich hatte als Folge von widrigen Umständen mit Wutanfällen zu kämpfen. Zum einen musste ich die Arbeiten in Zwangshaltung kopfüber ausführen, dabei  mit der Lampe rumhantieren und gleichzeitig eine Schraube als Zwischenstück festhalten und den Abzieher betätigen! Damit die Arme des Abziehers nicht von der Nabe der Kupplung abrutschen, musste ich noch einen Gurt spannen. Und Alles, was ich aus versehen nicht festhalte oder mir aus den Finger gleitet, landet unten in der ca. 80 cm tiefen Bilge. Da ich die Teile dort nur mit einem langen Greifer und viel Geduld wieder herausbekomme, binde ich die Teile an ein Band (siehe schwarze Leine im Bild). Der absolute Alptraum! Schließlich jedoch hatte ich es irgendwie hinbekommen.  Noch Tage danach hatte ich mit den Folgen der ungewohnten Kraftanstrengung, wie Ganzkörper-Muskelkater, zu kämpfen.

Ich schwor mir, dass ich das nie wieder machen werde und ich unbedingt eine Kupplung mit Klemmnabe haben müsste. Wie es der Zufall will, hat ein Vereinskamerad noch eine gebrauchte Kupplung liegen - genau passend für eine Welle mit Durchmesser ø25 mm und den Getriebeflansch (Lochkreisdurchmesser ø78 mm, Zentrierung ø50 mm). Nun brauchen wir nur noch ein neues Gummilager, eine neue Welle und natürlich am liebsten auch eine andere Dichtung - eine, die nicht leckt!

Für die Beschaffung der neuen Komponenten, vermesse ich zunächst die vorhandenen Wellenanlage (siehe Zeichnung). Dann schauen wir uns um, wo wir  eine neue Welle herbekommen. Die Standardwellen vom Bootszubehör sind sehr teuer und außerdem passt der Kegelsitz nicht zu unserem vorhandenen Propeller, den ich auch vermessen hatte. Unsere Recherche nach einem geeigneten Lieferanten für einen Rundstahl, mit dem Durchmesser ø25 h9 und einer Länge von 1,15 m war zeitraubend und ernüchternd. Entweder hatten sie das Material gar nicht oder wenn, dann nur in 3 oder 6m Längen. Wir haben uns für Edelstahl mit der Werkstoff-Nr. 1.4305 entschieden, da wir die Welle in Eigenregie drehen/fräsen wollen (Kegelsitz mit Gewinde, sowie Gewindefreistich und Fräsen der Nut für die Passfeder) und sich das Material gut zerspanen lässt. Die Firma "Koch und Krupitzer" aus Schenefeld bei Hamburg, wo unsere "Altvorderen" ihre Schiffswellen bezogen haben, gibt es seit 2016 nicht mehr. Über das Internet konnte ich schließlich eine Firma bei Berlin ausfindig machen, die uns die Welle, abgelängt auf Fertigmaß, zuschicken konnte. Das ganze für bummelig 77 EUR inklusive Versand - das paßt!

Das Gummilager hatte unser Segelmacher des Vertrauens (Fa. Bohnsegel) zufällig im Regal liegen - unfassbar! Jetzt fehlt nur noch eine Dichtung.

Wir erkundigen uns nach Alternativen zur Stopfbuchsdichtung, wie z. B. Gleitringdichtung oder Simmerring usw. - ganz entgegen den ebenso dringenden wie nachvollziehbaren Empfehlungen von Peter Horn (siehe Bericht vom Wintertreffen der Delphin-66-Liebhaber 2019) Wir entscheiden uns mit schlechtem Gewissen für eine Gleitringdichtung, weil wir den Gedanken einer trockenen Bilge einfach nicht aus dem Kopf bekommen. Außerdem soll sie auch wartungsfrei sein.

Unsere Wahl fällt auf folgende PSS-Gleitringdichtung:Das "PSS" steht für "Packless Sealing System", also eine Dichtung ohne Packungsringe, wie bei einer Stopfbuchse. Das besondere bei der Gleitringdichtung ist, dass das eigentliche Dichten zwischen zwei Ringen bzw. Flanschen stattfindet. Der erste Ring/Flansch ist feststehend (Pos. 5) und ist flexibel über den Gummibalg (Pos. 4) mit dem feststehenden Stevenrohr (Pos. 2) verbunden. Dieser feststehende Ring/Flansch ist aus Carbon/Grafit und hat an der (im Bild rechten) Strinfläche eine spiegelglatte Oberfläche. Dagegen läuft der Edelstahlrotor (Pos. 6), der auf der rotierenden Welle (Pos. 1) montiert ist. Zwischen diesen beiden Teilen, dem feststehenden Ring/Flansch (Pos. 5) und dem rotierenden Edelstahlrotor (Pos. 6) findet das Dichten statt. Der Gummibalg (Pos. 4) sorgt für  eine flexible Lagerung des Ringes/Flansches (Pos. 5) und gleicht damit Unrundheiten aus. Ausserdem sorgt er für den notwendigen Anpresskraft zwischen Ring/Flansch (Pos. 5) und dem rotierenden Edelstahlrotor (Pos. 6). An die Schlauchtülle (Pos. 9) wird ein Schlauch ø10mm angeschlossen und das Ende möglichst weit über die Wasserlinie geführt. Über diesen Schlauch wird die Gleitringdichtung entlüftet, so dass an den Flächen zwischen dem feststehenden Ring/Flansch (Pos. 5) und dem rotierenden Edelstahlrotor (Pos. 6) immer Wasser ansteht, so dass ausreichend gekühlt und geschmiert wird. Der Edelstahlrotor (Pos. 6) dichtet mit zwei innenliegenden O-Ringen (Pos. 8) auf der Welle (Pos. 1) ab. Der Edelstahlrotor (Pos. 6) ist mit 2 x 2, hintereinander (!!) geschraubten, Madenschrauben (Pos. 7) auf der Welle (Pos. 1) fixiert.

Nachdem wir nun wissen, welche Komponenten wir für unsere Wellenanlage verwenden wollen, machen wir uns an die Arbeit. Nachdem ich die Kupplung von der Welle herunter hatte, konnte ich diese aus dem Stevenrohr ziehen. Natürlich musste ich vorher das Ruderblatt ausbauen. Bei näherer Betrachtung der Welle sind deutliche Einlaufspuren (bis 0,4 mm) im Bereich des Gummilagers und der Stopfbuchsringe zu erkennen. Es war also die richtige Entscheidung, auch die Welle zu erneuern.

Den Propeller bekomme ich dann auch recht einfach von seinem Kegelsitz gezogen.

Als nächstes musste das Gummilager raus. Dieses besteht aus einer Messing- oder Bronzebuchse, in die das eigentliche Gummilager geklebt ist. Bei unserem Schiff sitzt dieses Lager in einem Art außenliegenden Flansch, ebenfalls aus Messing oder Bronze. Das alte Lager herauszubekommen war nicht gerade einfach, da es keine Möglichkeit gibt, von außen, hinter die Buchse zu gelangen, um diese dann herauszuziehen. Bernd Meusel ("Joker" - Baunummer 20) gab uns den wertvollen Tip, die Buchse in Längsrichtung aufzusägen und dann nach innen zu biegen. Das schwierige hierbei war nur, nicht zu tief zu
sägen, denn der Übergang von der Buchse zum Lager war auf Grund des gleichen Werkstoffs nicht zu erkennen. Als schließlich das alte Lager draußen war, habe ich die Flächen mit feinem Schleifpapier sauber gemacht und das neue Gummilager auf die passende Länge gekürzt. Dann konnte ich es mit der Handfläche, ohne es zu verkanten, in das Lager drücken. Zusätzlich habe ich das Gummilager mit zwei radial eingeschraubten Gewindestiften (M5 x 5 mm in 90° und 270° ) gegen Verdrehen gesichert. Die Gewindestifte habe ich dann mit Gewindekleber eingeschraubt.

Die Dichtung zwischen Flansch und Schiffsrumpf musste ebenfalls erneuert werden. Daher habe ich eine 3 mm breite und 3 mm tiefe Nut um den Flansch herum gefräst und dann mit Sikaflex verfüllt (Links im Bild die aufgebrachte Dichtmasse).

Nachdem wir dann alle Teile zusammen hatten, konnte ich das Ganze zusammenbauen. Das ging wirklich sehr zügig vonstatten; die Teile passten perfekt zusammen. Die radialen Gewindestifte zur Fixierung des Edelstahlrotors der Gleitringdichtung auf der Welle, habe ich ebenfalls mit Gewindekleber eingesetzt (hier aber nur jeweils den zweiten Gewindestift). Wichtig bei der Montage der Gleitringdichtung ist, für das Raufschieben des Edelstahlrotors auf die Welle, aufgrund  von Unverträglichkeit der innen-liegenden O-Ringdichtungen des Edelstahlrotors, KEIN Öl oder Fett zu verwenden. Stattdessen empfiehlt der Hersteller zur besseren Schmierung Spülmittel.

Das Ergebnis der ganzen Umbau-Aktion im Bild rechts und als Vorher-/Nachher-Vergleich:

Den Schlauch für die Entlüftung habe ich mittlerweile auch montiert.

Zum Schluss sei angemerkt: "Hochmut kommt vor dem Fall." Wird sich unser besserwisserisches Verhalten bezüglich der Gleitringdichtung bitter rächen? Uns liegen die mahnenden Wort von Peter Horn vom Wintertreffen vor ein paar Wochen noch in den Ohren. Wir sind uns bewusst, das es sich bei unserem Vorhaben wohl um ein kleines Experiment handelt.  Wir sind mehr als gespannt, ob die Gleitringdichtung den widrigen Betriebsbedingungen  (Trockenfallen, Sedimenten/Schlick im Wasser usw.) standhalten wird. Wir werden berichten!

Nicole und Axel ("Hanna" - Baunummer 9)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Gasheizung: Beseitigung der Lüftergeräusche

Januar 2019

Unsere Standheizung, eine Trumatic E 2800, haben wir häufig in der Vor- und Nebensaison in Gebrauch. Leider macht sie im Betrieb sehr unangenehme Geräusche - ein schnelles, tickendes Schleifen. Wir vermuten, dass es der Lüfter ist.

Um der Sache auf den Grund zu gehen, baue ich die Standheizung aus und nehme sie mit nach Hause. Dafür klemme ich sie von der Steuerung (siehe Bild) ab und demontiere die Schläuche und Leitungen von der Heizung. Dass geht wider Erwarten recht zügig vonstatten.

Zu Hause demontiere ich dann das Gehäuse, was sich auf Grund der teilweise stark korrodierten Schrauben schwieriger gestaltet. Nach einer ersten Begutachtung stelle ich leichte Korrosion an einer Stelle des Lüftergehäusbleches fest. Durch Volumenzunahme des Bleches infolge Korrosion, ist offensichtlich das Spaltmaß vom äußeren Lüfterrad unterschritten. Das Gebläse besteht aus zwei Lüfterrädern, die auf derselben Antriebswelle sitzen. Abgebildet ist das innere Lüfterrad, das nicht schleift. Ich demontiere das Gebläse und entferne den Rost am Gehäuseblech. Nach der Remontage teste ich das Gebläse, in dem ich (mit einem Trafo von Lego) an den Motor 12 V anklemme. Das schleifende Geräusch ist nicht mehr zu hören. Allerdings warte ich noch einwenig mit dem Freuen, denn ich will erst einen Testlauf im eingebauten Zustand machen.

Der Einbau der Heizung ist schnell gemacht und auch das Anschließen der Schläuche sowie der Elektrik ist schnell erledigt. Ich starte umgehend mit dem Testlauf. Das Ergebnis ist sehr zufriedenstellend. Die Heizung läuft ohne das nervige Schleifen des Lüfterrades! Ein wunderschönes Gefühl, wieder eine kleine Baustelle in Angriff genommen zu haben!

 

Abdichten des Lüfteraufbaus

Schon seit längerem nervte uns eine Undichtigkeit, irgendwo am Aufbau des Lüfters in unserer Nasszelle. Unsere erste Vermutung war, dass das Wasser durch die Schrauben (s. Bild) kommen würde. Die haben wir deshalb letzte Saison neu eingedichtet und mit Gummischeiben versehen. Trotzdem kamen irgendwo Tropfen was Wasser hindurch.

Heute machen wir uns an die Abdichtung zwischen dem domartigen Aufbau des Lüfters und dem Schiffsdeck.

Als erste Maßnahme entfernen wir mit einem Teppichmesser die alte Dichtmasse. Dabei ist Vorsicht geboten, denn leicht rutscht man dabei ab und beschädigt das Holz. Im zweiten Schritt fräsen wir mit dem Multiwerkzeug eine ca. 3 mm breite und tiefe Nut rund um den Domaufbau. Dadurch kann mehr Dichtmasse eingebracht werden und das Material kann hierdurch besser Ausdehnungen ausgleichen. Als nächstes kleben wir den Rand ab und können nun die Nut mit Sikaflex verfüllen. Gleich im Anschluss kommt das Dichtband wieder ab.

 

 

 

 

So sieht das Ergebnis aus:

Wir hoffen, dass wir mit dieser Maßnahme das Problem mit der Nässe beheben konnten.

Muschelbänke am Kiel

20.08.2017, SVE (Elmshorn)

Wir wollen es wissen! Den gesamten Urlaub haben wir uns geärgert. Ist es wirklich der Bewuchs, der uns so sehr ausbremst hat und auch für die unglaublichen Vibrationen an der Pinne verantwortlich ist?

Es ist Sonntag, und Hochwasser ist am frühen Nachmittag. Ein günstiger Zeitpunkt, unserer Hanna mit stehendem Mast auf die Slippbahn zu bringen. Schnell ist der Slippwagen auf der Schiene und wir lassen ihn zu Wasser. Wir binden unsere Hanna los und ziehen uns zur Slippbahn – alles ohne Motor. Ein Vereinskamerad an der Winsch, zieht sodann den Slippwagen mitsamt dem Schiff aus dem Wasser. Die Spannung ist recht groß – und die Überraschung, als wir die Muschelbänke am Kiel sehen, auch! Die Muscheln sitzen dicht an dicht, aber nur im unteren Bereich des Kiels, also dort, wo die Hanna am Anfang der Saison im Schlick gesteckt hat. Und ja, wir können uns vorstellen, dass uns diese Menge von Muscheln ausbremsen kann und bei Fahrt durch’s Wasser Verwirbelungen erzeugen können, die dann am Ruderblatt zu den starken Vibrationen führen.

Wir rücken dem Bewuchs mit einem Hochdruckreiniger zu Leibe. Dann müssen wir zu sehen, dass wir die Hanna wieder ins Wasser bekommen, da bald das Hochwasser erreicht ist.

Wir sind froh, dass wir uns zu dieser Aktion durchgerungen haben und hoffen, dass wir nächstes Wochenende den Erfolg dieser Maßnahme spüren können.