Sommerurlaub 2024 – Es wird gesellig

05.08.2024, Ankern östlich Avernakø - Ankern vor Trønse

Wir sind heute mit Freunden zum Ankern vor Trønse verabredet. Gegen Mittag holen wir den Anker hoch und segeln mit achterlichem Wind und ausgebaumter Fock in den Svendborgsund. Die Mittagssonne lässt die unzähligen Anwesen mit traumhafter Hanglage zum Sund erstrahlen. Diese wunderschönen Grundstücke mit sowohl alter als auch moderner Architektur entlang des Sundes, beeindrucken uns einfach jedes Mal von Neuem. Besonders sticht der fast als penibel zu bezeichnende Pflegzustand der zahlreichen Anwesen hervor.

In Trønse versuchen wir einen geeigneten Ankerplatz zu bekommen, was aufgrund der gut besuchten Bucht hier vor Trønse gar nicht so einfach ist. Schließlich lassen wir den Anker auf einer Wassertiefe von 5,40m ins Wasser. Das ist für uns sehr ungewohnt und wir haben gut damit zu tun, genügend Ankerkette herauszulassen.

Da unsere Freunde Probleme mit ihrer Verbraucherbatterie haben, hatte ich unsere Powerstation mit einer Kapazität von 1.000 Wh zur Überbrückung in der Nacht angeboten. Dummerweise haben wir seit langem nicht auf unseren Solarregler geschaut, denn dann hätten wir gesehen, dass die Anzeige des Ladereglers durchgängig 0,00 A anzeigt. Was ist das schon wieder? Nach einem Reset und nach dem Checken der Verkabelung wird es gewiss: Es scheint ein Wackelkontakt im Anschluss des Kabels an der Solarzelle vorzuliegen. Unsere Batterie ist bereits ziemlich leer. Es hilft nichts, über Nacht müssen wir auch unsere Hanna an die Powerstation anschließen.

Da wir gestern kein Möglichkeit hatten, einen Eisladen aufzusuchen, holen wir das heute nach. Denn unser Jüngster muss noch für seinen Fleiß (Muschelernte) entlohnt werden. Dies war verabredungsgemäß in Einheiten von Eiskugeln von uns zu erbringen. Daher setzen wir am späten Nachmittag noch kurz mit dem Schlauchboot über und gehen zu dem entzückenden Købmand, oben an der "Hauptstrasse" namens "Strandgade". Im Anschluss gehen wir die "Strandgade" zurück i Richtung unseres Anlegeorte mit dem Schlauchboot. Eins Stück weiter gibt es einen kleinen Selbstbedienungsstand, den unsere Freunde uns empfohlen hatten. Hier gibt es leckeres Obst zu kaufen - wirklich frisch und lecker, sehr zu empfehlen!

Schließlich haben wir einen sehr geselligen und entspannten Abend zusammen mit unseren Freunden vor Anker.

06.08.2024, Ankern vor Trønse - Ankern nördlich von Lohals

Am Vormittag geht für uns die Reise weiter. Bevor wir das Päckchen auflösen, bekommen wir noch 30 Liter Frischwasser von unseren Freunden, aus jeweils zwei Kanistern. Das ist wirklich ein toller Deal: Strom gegen Wasser! Danke Birgit und Bernd!

Wir wollen zunächst erstmal weiter Richtung Norden, in den Großen Belt. Wir motoren aus dem Sund (diesmal mit Tidenstrom) und setzen dann hinter der Untiefetonne, südlich des "Thurø Rev", die Segel. Nach knapp 2,5 Stunden erreichen wir unseren Ankerplatz, nördlich von Lohals. Wir genießen den traumhaften Ausblick und die Weitläufigkeit, dazu weißer Sand und wenig Seegras. Auf einer Tiefe von 80 cm geht der Anker über Bord. Es dauert allerdings nicht lange und ein Ungetüm von einem Katamaran legt sich direkt neben uns - als ob hier nicht genug Platz wäre! Zu allem Überfluss heißt das Monstrum auch noch "Nicole".

Der Tag vergeht wie im Fluge mit Baden, Chillen und einem Ausflug nach Lohals. Der Hafen ist gar nicht so voll, wie wir vermutet hätten. Es gibt ein neues Cafe mit dem Namen "HOLMS Cafe og Bar" - wirklich sehr nett, alleine von außen. Leider passt ein Besuch jetzt nicht in unseren Tagesablauf.

Die Nacht vor Anker wird einigermaßen ruhig. Am frühen Morgen nimmt der Wind zu und damit entsteht auch etwas Schwell.

07.08.2024, Ankern nördlich von Lohals - Lundeborg

 Für die nächstem Tage ist Starkwind vorhergesagt, so dass wir heute einen Hafen aufsuchen wollen. Wir haben keine großen Ziele und Pläne für unseren Urlaub mehr denn von der Idee, (wieder einmal) Kopenhagen anzulaufen, habe wir uns bereits aufgrund der Wetterbedingungen verabschiedet. Daher fahren wir heute einfach "rüber" nach Lundeborg, wo wir uns mit Freunden treffen. Der Hafen ist bei unserer Ankunft gegen Mittag schon ziemlich voll. Abermals gedeiht uns die "Größe" unsere Schiffs zum Vorteil. Wir finden noch einen freien Platz zwischen den heimischen Festliegern, hauptsächlich kleinen Motorbooten. Drei Plätze weiter ist sogar noch ein Platz frei, den wir für unsere Freunde auf "Rot" drehen.

Der Abend wird wieder einmal kurzweilig der Bierdurst kann auf angenehme Weise gestillt werden.

08.08.2024, Lundeborg Hafentag

Keiner hat Lust weiterzufahren, wir bleiben einfach hier! Es ist warm und die Sonne zeigt sich häufiger als angesagt. Wir nutzen die herrliche Badestelle, genau schräg gegenüber von unserem Liegeplatz. Ein schöner Badesteg führt hinaus aufs Wasser mit herrlichem Sand. Der Tag gestaltet sich entspannt aber auch abwechslungsreich mit SUP-Fahren, Fußballspielen, Frisbee-Werfen - herrlich. Abends sitzen wir in großer Runde an einem der tollen Grillplätze auf dem Rondell. Traumhafter Blick auf den Belt, Sonnenschein und kühles, gezapftes Grimmberger-Bier (danke Nicole K.!) - wirklich, mehr geht nicht! Zu guter Letzt holt unser Freund noch das Akkordeon heraus und wir lassen Hans Albers im Afen von Lundeborg aufleben. Nicht jeder freut sich darüber. Zwischendurch ertönt ein "Fuck Tyskerne!" - hmm, ruhig bleiben, denke ich!

Bevor wir am späteren Abend in unsere Kojen steigen, klarieren wir unsere Schiffe für Starkwind, der mit 8 Beaufort ab 5 Uhr früh über uns hinwegfegen soll.

09.08.2024, Lundeborg Hafentag

Wir entscheiden uns alle gemeinsam für einen weiteren Hafentag. Bis zum Nachmittag regnet es durchgehend und der Wind nimmt auf in Böen von 7 zu. Zum Nachmittag hin sind wieder Aktivitäten wie Baden, Joggen und Spaziergänge möglich. Wir gehen am späten Nachmittag Richtung Süden und kommen an schönen Orten, wie z.B. einer alten Wassermühle vorbei. Hier liegt auch ein recht großer Campingplatz mit dem Namen "Knarreborg Mølle Camping". Er ist wirklich schön gelegen, sehr gepflegt und bietet noch unheimlich viel Platz - immerhin ist ja Hochsaison.

Das Installationsgebäude der Mühle, in dem einst die Lagerung für das Mühlenrad untergebracht war, ist leider im Verfall begriffen. Der Zulauf zum Wasserrad ist mit Bäumen bewachsen. Die Wurzeln arbeiten sich nach und nach in dem klaren Wasser vor.

Der Hafen von Lundeborg bietet, wie mittlerweilee viele Häfen in Dänemark, seit ein paar Jahren Stellplätze für Wohnmobile, eine tolle Symbiose, wie wir finden.

Am frühen Abend sitzen wir in großer Runde bei uns unter der Kuchenbude. Mit dabei Segler/-innen mit Jahrzehnte langer Erfahrung, die uns abermals beweisen, dass unser Hobby ganz offensichtlich jung hält!



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