10.08.2024, Lundeborg Hafentag
Noch ein Hafentag! Um dem sogenannten "Hafenkoller" entgegenzuwirken, hat unsere Gruppe beschlossen, einen Ausflug nach Svendborg zu machen. Eine direkte Verbindung von Lundeborg nach Svendborg mit öffentlichen Verkehrsmitteln gibt es leider nicht. Auf Nachfrage erklärt uns eine nette Dänin, dass wir zu Fuß zur Hauptstraße "Landevejen" gehen, an der es eine Bushaltestelle gibt. Allerdings sind es immerhin 4 km und es gibt an der viel befahrenen Straße keinen Fußweg. So setzt sich unsere Gruppe (der älteste Teilnehmer ist 80 Jahre und der jüngste 11), im Gänsemarsch in Bewegung. Niemand aus der Gruppe lässt sich angesichts der herausfordernden und größtenteils mit Steigung versehenen Strecke, sowie des sportlichen Lauftempos, etwas anmerken - top!
Jedoch stellt sich nach unserer Ankunft in Svendborg heraus, dass viele Geschäfte am heutigen Samstagnachmittags entweder schon geschlossen haben oder nur bis 15 Uhr geöffnet haben. Die langen Gesichter unserer Damen sind nicht zu übersehen und mein Freund Björn und ich versuchen Alles, um unser aufrichtiges Mitgefühl auf Grund des nun nicht stattfinden Shopping-Ereignisses zum Ausdruck zu bringen. Völlig unerwartet und völlig zu Unrecht sehen wir uns schlagartig dem fast schon als schäbig zu bezeichnenden Vorwurf der Heuchelei ausgesetzt. Wir sind geradezu fassungslos und versuchen alles, um unsere Damen zu überzeugen, dass es uns große Freude bereitet hätte, sie bei einer ausgedehnten Shopping-Tour zu begleiten!
Am Ende wird es dennoch ein sehr schöner und entspannter Tag in Svendborg, zu sehen gibt es hier schließlich genug. Es gibt auch mal zwischendurch ein kühles Getränk. in diesem Fall dänisches alkoholfreies Bier.
10.08.2024, Lundeborg - Ankern vor Trønse
Angesichts des langsam zu Ede gehenden Urlaubes unserer Freund, gehen wir heute wieder unseren eigenen Weg, auch wenn der Abschied schwer fällt.
Die Großwetterlage ist immer noch geprägt von durchlaufenden Tiefdruckgebieten. Es gibt immer wieder die Gefahr von Gewittern, die Luft ist turbulent. Wir entschließen uns daher, nicht weiter Richtung Norden zu fahren, sondern wieder in geschütztere Gefilde unterwegs zu sein. Wir wollen es keinesfalls mit unserem jüngsten Crewmitglied verscherzen.
Mit den heute vorhergesagten 6-7 Beaufort wollen wir erneut Trønse ansteuern, um dann tags darauf weiter Richtung Westen zum kommen. Der südwestliche Wind beschleunigt unsere Hanna auf über 7 Knoten. Später schlagen wir das erste Reff ein. Als wir die Untiefetonne beim "Thurø Rev" umrunden, müssen wir das Stück zum Svendborgsund hochkreuzen. Wir sind trotz des ersten Reffs mit deutlich zu viel Tuch unterwegs. Der Wind ist extrem böig von 2 Beaufort auf schlagartig 7 Beaufort. Das "Zuviel" an Tuch kompensieren wir durch Fieren.
In Trønse legen wir uns dann wieder vor Anker. Bei unserem Landausflug entdecken wir eine für uns neue Sehenswürdigkeit: Es ist die "Grønnegade", die rechts vom Kaufmann vom Ufer wegführt. Die Straße wird gesäumt von alten Fachwerkhäusern, die fast ausnahmslos in einem Topzustand sind; wirklich sehenswert. Auf dem Rückweg kommen wir u.a. an einem kleinen privaten "Loppe Marked" vorbei. Er ist auf dem Privatgrundstück der Eigentümerin mit Zugang zum Svendborgsund eingerichtet - wunderschön. Am "Trønse Strandvej" kommen an vielen wunderschönen Häusern mit traumhafter Lage am Svendburgsund vorbei.
11.08.2024, Ankern vor Trønse - Ankern bei Svelmø
Wir laufen heute Morgen zunächst die westliche Seite der Insel Svelmø an. Es ist wirklich schön hier und bei westlichen Winden gut zum Ankern. Zum Nachmittag dreht der Wind östlich und Nicole fährt unsere "Hanna" südlich um die Insel Svelmø herum, während Piet und ich mit Schlauchboot und SUP die Landspitze der Insel nördlich umrunden. Hier kann man bei sehr niedrigem Wasserstand zu Fuß zum Festland kommen, allerdings nicht trockenen Fußes. Die Stelle wird auch mit einem Trecker passiert, auch mit einem dahinter gehängten Wagen für Touristen.
Wir treffen uns dann auf der anderen Seite der Insel und suchen gemeinsam einen Ankerplatz - Nicole mit unserer "Hanna" und wir mit Schlauchboot und SUP.
Abends setzen wir dann nochmal mit unserem Schlauchboot an Land über und erkunden den nördlichen Teil der Insel. Wir entdecken ein altes Militärfahrzeug, das vollständig eingewachsen. Sichtbare Teile aus Blech sind schon stark korrodiert und leider riecht es auch nach Diesel - nicht ganz so schön.
12.08.2024, Ankern bei Svelmö - Faaborg Marina
Über Nacht drehte der Wind bereits ordentlich auf. Am Morgen holen wir dann bei östlichen Winden von 6 Beaufort den Anker hoch und segeln zu einem Ankerplatz südlich von unserem Jetzigen. Er ist in der Navi-App als sehr flach markiert. Weil aber dort ein Reincke vor Anker liegt, wollen wir herausfinden, ob das auch ein geeigneter Ankerplatz für uns wäre. Und tatsächlich, ausreichend Tiefe mit nicht weniger als 90 cm unter dem Kiel, super!
Jetzt fahren wir aber erst einmal weiter Richtung Faaborg und laufen einen neuen Ankerplatz in der kleinen Bucht bei "Nabbe" an. Dort liegen zwei Mooringtonnen, die beide belegt sind. Wir segeln nur mit Fock in die Bucht und legen uns im nordöstlichen Teil der Bucht vor Anker. Wir erkunden die Gegend zu Fuß und kommen zu einem Campingplatz mit dem Namen "Nab Strand Camping". Der Platz ist wunderschön gelegen und man hat einen weitläufigen Blick auf die Dänische Südsee. Besonders erwähnenswert sind die ungemein geschmackvoll gestalteten Anlagen, wie Wasch- und Kochräume sowie Sanitäranlagen. Sowas haben wir noch nicht gesehen.
Ansonsten ist das direkte Umfeld der Bucht im Bereich des Ufers aus unserer Sicht nicht so spannend. Direkt an dem sehr schmalen Strand wurde zum Schutz der Ferienhäuser ein kleiner Deich errichtet. Sicher eine notwendige Maßnahme nach dem Desaster infolge der Sturmflut im vergangenen Jahr.
Am später Nachmittag legen wir dann wieder ab und legen uns nordöstlich von dem Flach "Grydelöb" vor Anker. Auch hier wollen wir nicht über Nacht bleiben, da sich bei Ostwind zu viel Schwell aufbaut. Daher fahren wir weiter nach Faaborg und legen uns dort ganz außen an den Steg des "Faaborg Sejklub". Heute haben wir keine Lust zu kochen und gehen daher zum einem Italiener in Faaborg.
13. - 14.08.2024, Hafentage in Faaborg Lystbadehavn
Wegen Regen bleiben wir in Faaborg. Am frühen Morgen trinken wir unseren obligatorischen Cafe. Es ist eine Gewitterfront im Anmarsch - der Himmel wird grau bis schwarz und es wird schwül.
Erwähnenswert in Faaborg ist der Marine Shop am Hafen, der wirklich sehr gut sortiert ist. Den hatten uns Freunde bereits vor Tagen empfohlen. Und tatsächlich kommen wir hier zu einem neue Solarpanel. Ich muss allerdings für den Betrieb noch ein Kabel anschließen und eine Unterkonstruktion bauen, da wir das Panel auf unserer Lukengarage platzieren wollen - abnehmbar und ohne, dass Schrammen entstehen. Daher laufe ich zu einem nahegelegenen Baumarkt (Jem og Fix) und hole mir das dafür erforderliche Material. Mit Bordmitteln baue ich eine Halterung, die wahrscheinlich sogar kein Provisorium bleiben wird.
15.08.2024, Faaborg Lystbadehavn - Ankern bei Ærøskøbing
Heute zieht es uns weiter, wir wollen in Richtung Ærøskøbing. Gegen Mittag brechen wir auf und segeln ein paar Meilen bei abnehmenden Winden. Herrlicher Sonnenschein und es ist warm. Schließlich müssen wir den Motor starten. Wir laufen zunächst das kleine Noor bei Ommel an und legen uns dort vor Anker. Allerdings gefällt es uns hier nicht wirklich: Mücken, zahlreiche kleine Feuerquallen und auch der Uferbereich ist nicht sehr attraktiv. Daher verholen wir uns noch zu einem Ankerplatz südlich von Ærøskøbing, auf Höhe von Lilleø. Hier ist es wirklich schön. Wir haben einen wunderschönen Abend mit traumhafter Aussicht - das Wasser ist spiegelglatt.