Einen am Sockel?

04.03.2023, Halle im SVE

Wir hatten schon seit längerer Zeit Probleme mit unserem Dampferlicht. Nach dem Einschalten dauerte es 10 Minuten, teilweise länger als 20 Minuten, bis die Glühbirne anfing zu glühen - die Elektronen mussten offensichtlich ihren Weg zur Lampe "durchbrennen". Im letzten Jahr war dann ganz Schluss! Bei einer begonnen  Fehlersuch hatte ich bereits Fortschritte gemacht: Den Kabelstrang am Mast hatte ich mit einem 12V-Netzteil von Lego getestet - Alles in Ordnung.

Heute nun mache ich mich erneut auf die Fehlersuche entlang des Kabelstranges, von der Steckerbuchse am Mastfuß, bis zum Schalter. Ich beginne mit der Steckerbuchse, die auf einem Holzsockel direkt am Mastfuß geschraubt ist. Beim Lösen der drei Schrauben der Steckerbuchse merke ich schon, dass das nicht gut ist. Eine der drei Schrauben bestand nur noch aus dem Schraubenkopf und einem kleinen Stummel des Gewindes - das kann nicht dicht gewesen sein! Dementsprechend  sah es dann  auch  unter  der Steckerbuchse  aus! Die Dichtmasse innerhalb der Flachdichtung verhärtet und zerbröselt, die Kabelbuchsen und Kabel korrodiert; ein Kabel war eigentlich gar nicht mehr da. Ich frage mich, wie konnten da vorletztes Jahr überhaupt noch Elektronen durchkriechen?

Nachdem ich die Steckerbuchse abmontiert und sauber gemacht habe, löst sich meine Hoffnung, das ganze noch retten zu könne, in Wohlgefallen auf. Den Stecker kann ich nachkaufen, aber das Problem liegt im Schiff: Die Kabel sind leider oberhalb der Deckenverkleidung verlegt, die ich niemals zerstörungsfrei abbekomme. Es gibt nur einen kleinen rechteckigen Ausschnitt in der Nähe der Kabeldurchführung zum Deck, innerhalb dessen ich Zugriff auf das Kabel habe. Ich ziehe also die Kabel, bzw. das, was davon noch übrig ist, nach unten aus der Decksdurchführung heraus. Ich schneide die von außen sichtbar schadhaften Enden ab und isoliere beide Enden auf einer Länge von ca. 4 cm ab. Leider bewahrheitet sich meine Befürchtung, dass sich die Korrosion im Kabel fortgepflanzt hat. Ich schneide noch ein paar Zentimeter des Kabel ab und lege erneut die Kupferdrähte frei - auch hier immer noch Korrosion. Weiter kann ich das Kabel nicht kürzen, da ich dann dort nicht mehr dran komme. Ich entscheide mich dafür, es mit dem Kabel in seinem jetzigen Zustand zu probieren. Die abgeschnittenen Enden ersetzte ich durch neue Kabel, um diese wieder nach oben an Deck zu führen. Um eine möglichst große Kontaktfläche zwischen den Kupferdrähten des alten (korrodierten) und neuen Kabels zu erzielen, fächere ich die um ca. 4 cm abisolierten Enden auf und "verzwirbel" sie. Die Enden sichere ich zusätzlich mit Lüsterklemmen. Das ganze isoliere ich dann noch mit Schrumpfschläuchen. So verbinde bzw. verlängere ich normalerweise keine Kabel, aber in diesem besonderen Fall wollte ich eine möglichst große Kontaktfläche beider Kupferdrähte herstellen, um einen möglichst geringen Gesamt-Widerstand trotz Korrosion zu erzielen.

Bei dem neu gekauften Stecker verwende ich nur das Innenteil, denn der neue Stecker hat äußerlich etwas andere Abmaße - außerdem passt die glänzende Optik nicht zu den anderen beiden Steckern auf dem Holzsockel. Ich kann das Innenteil des neuen Steckers in die alte Steckerfassung stecken, muss aber die kleine Bohrung zum Arretieren des Innenteils in der Buchse neu setzen.

Vor der Montage des Steckers, schleife ich den alten Lack herunter. Nicole baut dann das ganze mit ein paar Lackschichten wieder auf. Bei der Montage des Steckers setze ich neue, um ca. 45° versetzte Bohrungen, da in den alten Bohrungen noch kleine Reste der korrodierten Schrauben sitzen. Nachdem ich die Steckerbuchse wieder montiert habe, messe ich die Spannung, die vom Ladegerät an dem Stecker ankommt: 14,57 V - naja! Ich bin sehr gespannt, ob die Spannung der Batterie ohne Ladegerät ausreicht, um die LED zum Leuchten zu bringen!

Recent Posts

Das war unser Delphin-Treffen 2023!

Vereinshaus des SVE, 18.02.2023

Nach der obligatorischen, zweijährigen Zwangspause konnte endlich wieder unser Wintertreffen der Delphin-Liebhaber im gewohnten Rahmen, im Vereinsraum des Seglerverein Elmshorn, stattfinden. Nicole und ich haben uns sehr gefreut, so viele bekannte Gesichter, auch sog. "Ehemalige" wiederzusehen! Schön, dass Ihr an unserem jährlichen Treffen festhaltet!

Erstmalig nahmen auch Liebhaber des Stahl-Delphins, der bereits in den 50er-Jahren gebaut wurde, teil. Wir waren uns mit Stefan Eller, der die Stahl-Delphine "unter seinen Fittichen hat", einig, dass es eine gute Idee ist, beide Konstruktionsvarianten aus der Feder von Theodor Stölken zu diesem Treffen zusammenzuführen. Danke Stefan, für die Organisation!

Wir haben uns dieses Mal wieder über sehr interessante Vorträge gefreut! Peter Horn, einer der drei Ur-Väter des Kunststoff-Delphins, gab uns einen Überblick über die zu erledigenden "wiederkehrenden Prüfungen" und Instandhaltungs- und Wartungsmaßnahmen an der Antriebsmaschine. Dabei wurde mir verdeutlicht, dass es bei uns an der einen oder anderen Stelle noch Luft nach oben gibt! Seinen Beitrag findet Ihr oben unter der Rubrik "Know How" - oder über diesen Link:

 Wartung / Einwinterung des Schiffsdiesels

Im Anschluss gab uns Burkhard Wöhl interessante Einblicke in die Welt der LiFePO4-Batterien. Vorteile, wie Langlebigkeit, hohe Kapazität, variable Einbaulage uvm. stellen gewichtige Beweggründe dar, sich mit diesem Thema zu befassen!

Anselm Werthschulte berichtete schließlich mit eindrücklichen Bildern von seinem umfassenden Refit seiner "Sanssouci", Baunummer-Nr. 27. Anselm hat dabei vor fast Nichts zurückgeschreckt: Neben dem Einbau einer neuen Antriebsmaschine, machte er sich auch an die Tieferlegung des Brückendecks. Das umfangreiche Bildmaterial zeugt von großem handwerklichem Geschick und interdisziplinären Kenntnissen!

Bei meinem Vortrag berichtete ich von unserer in die Jahre gekommenen Gas-Heizung der Firma Truma. Ich berichtete in Kurzform von den Umbaumaßnahmen, die nach Übernahme unserer "Hanna" notwendig waren, um den Anforderungen aus der ISO 10239 und der DVWG G 608 gerecht zu werden.  Leider hatten wir in der letzten Saison zunehmende Probleme mit unserer Truma E 28000. Truma hat den Service für Bootsheizungen schon lange eingestellt und es gibt auch kein Nachfolgemodell mit einer Boots-Zulassung. Was bleibt, ist entweder eine Reparatur oder Instandsetzung der alten Heizung mit gebrauchten Teilen, oder der Einbau einer intakten gebrauchten Gasheizung - am besten aus einem Wohnmobil, da die Heizung dann sehr wahrscheinlich nicht mit Salzwasser in Kontakt gekommen ist. Ansonsten muss man sich nach Alternativen, wie z. B. einer Dieselheizung umschauen.

Am Rande sei bemerkt, dass auch das vierbeiniger Crew-Mitglied der "Liekedeeler" (Baunummer 3), das auf den Namen "Fili" hört, die Veranstaltung mit großem Interesse mitverfolgte!

Ein echtes Highlight war wieder das bunte Kuchenbuffet - ein herzlichen Dank für die leckeren Kuchen und Torten!

Leider müssen sich drei Delphin-Liebhaber aus gesundheitlichen bzw. altersbedingten Gründen von ihren geliebten Schiffen trennen. Es handelt sich u.a. um die Baunummern 46 ("Adelante"), zu der es bereits hier auf der Delphin-Seite eine Verkaufsanzeige gibt: Hier ist der Link dazu:

Baunummer 45 – „Adelante“ zu kaufen!

Weitere Anzeigen werden wahrscheinlich folgen.

Wir wünschen Euch Allen eine schöne Sommerzeit, egal ob mit oder ohne Schiff, Hauptsache gesund!

Nicole & Axel

 

Wintertreffen der Delphin-Liebhaber 2023

Unser nächstes Wintertreffen findet am Samstag, den 18. Februar 2023 im Vereinsraum des SVE in Elmshorn statt -  Beginn ist 15 Uhr.

Wir schlagen folgenden Ablauf für unser Treffen vor:

  1. Begrüßung durch Nicole und Axel Breuer
  2. Alte Gasheizung - neue Dieselheizung? (Axel Breuer)
  3. Einwintern des Motors am Beispiel eines Yanmar (Peter Horn)
  4. Kaffepause mit Kuchenbuffet
  5. LiFePO4-Batterien - Ein Erfahrungsbericht von Burkhard Wöhl
  6. Anselm Werthschulte berichtet über seinen Refit/Umbau seiner "Sanssouci" - dazu gibt es Bilder
  7. Offener Erfahrungsaustausch - geselliges Zusammensein

Alle Infos auf einen Blick:

Datum:  Samstag, den 18. Februar 2023
Beginn ist :  15 Uhr
Veranstaltungsort:  Vereinshaus des SVE
Adresse:   Wisch 20, 25336 Elmshorn
„Notfallnummer“:   0176 – 325 38 98 7
E-Mail:   axelbreuer@gmx.de

"Kurzentschlossene" sind herzlich willkommen. Bitte tragt Euch möglichst in diese Online-Tabelle ein:  Anmelde-Tabelle

Wir freuen uns auf Euch,

bis dahin,

Nicole und Axel ("Hanna" - Baunummer 9)

Geschafft!

21.10.2022, SVE (Elmshorn)

Heute ist ist es nun so weit!, genug Wasser!

Der Webseite des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie entnehmen wir, dass das heutige Mittaghochwasser ca. 30 cm niedriger als das mittlere Hochwasser ausfallen wird - das sollte reichen! Bevor wir an der Reihe sind, geht erst noch eine LM 27 mit ungefähr gleichem Tiefgang aus dem Wasser. Sollte das klappen, schaffen wir es definitv auch. Gestern jedenfalls lief das Hochwasser einen Meter niedriger auf, so dass die LM nicht auf den Slippwagen kommen konnte. Dadurch, dass nun heute zwei Schiff hochslippen und das Hochwasser niedriger ausfällt, ist das Zeitfenster zum Slippen entsprechend gering.

Wichtig für ein reibungsloses Slippen ist das Vorbereiten von Leinen, die von den Rungen des Slippwagens nach hinten zum Heck geführt werden. Und es ist wichtig, dass man weiß, wo die Rungen im Vergleich zum Schiff positioniert sein müssen, damit beim Hochziehen des Slippwagens das Schiff in der richtigen Position auf dem Wagen zu liegen kommt. Bei uns müssen die Rungen zwischen den beiden großen Fenstern der Kajüte stehen. Das Slippen der LM 27 geht reibungslos vonstatten und auch wir bekommen unsere Hanna auf Anhieb aus dem Wasser. Es ist mittlerweile Routine. Leider schaffen wir es diese Jahr nicht, nochmal vorher auf die Krückau hinauszufahren, um das Schwert ein paar Mal auf und ab zu ziehen. Dadurch bekommen wir den Schlick, der sich beim Niedrigwasser in den Schwertkasten drück, heraus. Das erledigen wir dann "im Kleinen", als wir oben auf der Slippbahn stehen. Dort können wir Dank der Konstruktion unseres Slippwagens das Schwert ca. 20 cm herunterlassen - das ist besser als Nichts.

Wir haben kaum Bewuchs an unserem Unterwasserschiff, da wir ja im Sommer einmal das Schiff aus dem Wasser genommen hatten, um es von Muscheln uns Pocken zu befreien.

Nach dem Abkärchern geht es dann in die Halle. Es fehlen nur noch wenige Schiffe und dann kann das Tor für die Wintersaison geschlossen werden.

Wir nehmen uns vor, schon bald mit den Winterarbeiten zu beginnen.

Warten auf Wasser!

21.10.2022, SVE (Elmshorn)

Unseren Mast haben wir bereits vorgestern, am 19.10.2022 gelegt. Die Herbstfärbung ist in vollem Gange und viele Blätter fallen bereits von den Bäumen. Gepaart mit Sonne, ist das eine schöne Jahreszeit. Das Laub sammelt sich allerdings auch auf Deck unserer Hanna. Es wird Zeit, dass sie in die Halle kommt. Aber so einfach ist das nicht, denn wir haben Ostwindlage und somit viel zu wenig Wasser zum Slippen - gestern fiel das Hochwasser fast 1 Meter niedriger als das mittlere Hochwasser aus. Wir werden heute oder morgen nochmal einen Versuch starten!

Rückführung 2022 Teil II

23.09.2022, Rendsburger Stadthafen - Gieselau-Kanal

Auf Grund der Windvorhersagen sind wir an den letzten beiden Wochenende nicht von Rendsburg aus weiter gefahren. Somit haben wir unser Schiff schweren Herzens zwei Wochen im Rendsburger Stadthafen liegen gelassen haben.

So kommt es, dass wir nun erst heute, am Freitag den 23. September mit der Bahn nach Rendsburg fahren, um den zweiten und letzten Teil unserer diesjährigen Rückführung abzuschließen. Mein äußerst gespaltenes Verhältnis zur Deutschen Bahn wird abermals auf eine sehr harte Probe gestellt: Nachdem der Zug in Elmshorn mit nur wenig Verspätung abgefahren ist, ist eine Station vor unserem Zielbahnhof in Nortorf die Zugfahrt beendet! Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt dann die Ansage: "Liebe Fahrgäste, auf Grund einer Streckensperrung kann dieser Zug leider nicht weiterfahren. Wir fahren zurück nach Neumünster!". Bevor wir uns wieder von unserem Ziel Rendsburg entfernen, steigen wir lieber hier in Nortorf aus und versuchen von hier nach Rendsburg zu kommen. So machen es die meisten anderen Bahnopfer auch. Denn ob und wann von Neumünster ein Schienenersatzverkehr eingerichtet wird, weiß man bei der Bahn nicht. Wie wir dann leidvoll erfahren müssen, ist es um die Infrastruktur in Nortorf nicht sonderlich gut bestellt. Das ist bei einer Einwohnerzahl von knapp 7.000 Einwohnern auch nicht anders zu erwarten. Es gibt einen Bus, der aber erst in mehr als einer Stunde von Nortorf Richtung Rendsburg fährt. Was jetzt bleibt, ist eigentlich nur ein Taxi. Zu Fuß wären es gut 23 Kilometer - das ist zu weit! Natürlich sind wir nicht die Einzigen, die auf die Idee gekommen sind, ein Taxi zu organisieren. Schließlich spreche ich zwei "Bahnbrüchige" an, die offensichtlich auf ein Taxi warten. Wir haben Glück, die beiden Bahnopfer wollen ebenfalls nach Rendsburg.

Nachdem wir nun mit deutlicher Verspätung in Rendsburg an unserem Schiff ankommen, beeilen wir uns mit dem Ablegen. Wir müssen es heute nämlich noch vor Einbruch der Dunkelheit bis zum Gieselau-Kanal schaffen, da wir morgen gegen Mittag zum Schleusen in Brunsbüttel sein müssen, um dann mit dem restlichen, auflaufenden Wasser nach Glückstadt zu kommen. Dort findet morgen dann das gemeinsame Absegeln unseres Vereines statt.

Beim Passieren der Eisenbahnbrücke in Rendsburg freuen wir uns, die Schwebefähre wieder in Betrieb zu sehen. Im Jahr 2016 kam es zu einer Kollision mit dem Frachtschiff "Evert Prahm" und ein Neubau war erforderlich.

Mit dem letzten Büchsenlicht biegen wir hinter der Kanalfähre "Oldenbüttel" rechts ab und machen uns an der westlichen Seite der Steganlagen vor der Gieselau-Schleuse fest. Ein schöner und ruhiger Ort zum Übernachten. Wichtig ist nur, das Schiff nicht zu fest an den Steganlagen anzubinden, da es durch die Berufsschifffahrt auf dem Kanal zu nennenswerten Änderungen des Pegels kommt. Wir binden die Vor- und Achterleine lose an und bringen eine Vor- und Achterspring aus.

24.09.2022, Gieselau-Kanal - Glückstadt

Heute am frühen Morgen fällt es uns schwer, aus der Koje zu kommen. Es ist klamm und recht kühl, außerdem fällt leichter Regen - nicht sehr einladend. Es hilft aber nichts, wir müssen unseren Zeitplan einhalten. Es ist diesig, als wir auf den Kanal fahren. Ich installiere die Positionslaternen. Nach einer dreiviertel Stunde nähern wir uns der Weiche "Fischerhütte", wo sich mehrere größere Frachter bzw. Feeder in Warteposition befinden. Die Signalmasten zeigen eine Sperrung für die Berufsschifffahrt an, Sportboote dürfen aber weiterfahren. Es ist etwas unheimlich, so nahe an den riesigen Schiffen vorbeizufahren, denn viel Platz ist zwischen den Bordwänden und den großen Dalben auf der Steuerbordseite nicht.

Um 20 Minuten vor 12 Uhr sind wir im Wartebereich der Schleuse in Brunsbüttel angekommen und nach einer halben Stunde Wartezeit dürfen wir auch schon in die kleine Nordkammer fahren. Ein Betriebsmitarbeiter der Schleuse weist die Sportboot-Skipper an, diese zügig zu verlassen. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen und fahren durch die sich noch öffnende Schleuse auf die Elbe hinaus. Zwischenzeitlich hatten wir den Schleusenfunk auf Kanal 13 verfolgt und mitbekommen, dass sich die "Klostersande", ursprünglich eine Getreidefrachter der Firma Peter Kölln, im Wartebereich vor der Schleuse auf der Elbe befindet. Als wir hinter der Schleuse links herum auf der Elbe Richtung Glückstadt abbiegen, begegnen wir der "Klostersand", um deren Erhalt sich der "Förderkreis MS Klostersande e. V." seit 2013 bemüht. Auch Nicole ist dort seit Jahren Fördermitglied.

Dank des auflaufenden Wassers erreichen wir nach 2 Stunden Fahrt Glückstadt, wo wir uns im Außenhafen festmachen. Zum Überbrücken der Zeit bis zum Absegeln um 18 Uhr gehen wir zum Marktplatz und trinken bei Klingbeil einen Kaffee. Unser Jüngster inhaliert ein großes Stück Marzipantorte.

Mit 68 Mitgliedern ist das diesjährige Absegeln sehr gut besucht und findet das erste Mal im Restaurant "Zur Alten Mühle" statt, das direkt am Glückstädter Hafen liegt. Das Kartoffelbuffet ist wirklich absolut lecker. Uns freut sehr, dass auch der erste Vorsitzende des SVG an der Veranstaltung teilnimmt. In seiner kurzen Ansprache bringt er zum Ausdruck, dass es eine schöne Idee wäre, wenn die Vereine auf der nördlichen Seite der Elbe künftig etwas näher zusammenrücken.

25.09.2022, Glückstadt - SVE

Gegen Mittag legen wir ab und nehmen Kurs auf unseren Heimathafen. Um 14:15 Uhr sind wir vor dem Hafen des SVE, das sind gut 2,5 Stunden vor Hochwasser (um 16:50 Uhr in Elmshorn). Wir schaffen es daher nur gerade einmal in Boxengasse unseres Hafens - unser Liegeplatz liegt noch "trocken" (auf dem Bild ist unser Platz schon mit etwas Wasser bedeckt). Ich lasse das Schlauchboot zu Wasser und setze an Land über. So kann ich schonmal unser Auto von zu Hause holen. Nach knapp 1,5 Stunden Wartezeit schaffen wir es dann mit vollem Einsatz unserer Maschine auf unseren Platz.

Auch wenn sich die Segelsaison nun spürbar dem Ende neigt, sind wir froh, unsere Hanna wieder im SVE zu haben.

Wir sind schon gespannt, ob wir dieses Jahr nochmal los kommen.

 



Hatten wir doch erst (gefühlt): Rückführung – Teil 1!

09.09.2021, Marina Minde - Høruphav Havn

Kaum hat die Saison angefangen, geht es auch schon wieder zurück Richtung Elbe. Um Missverständnissen vorzubeugen: Die Elbe ist wirklich schön! Aber: Mit dem Wort "Rückführung" verbinden wir unweigerlich auch das Saisonende.

"Passend" zum Start ins Wochenende sind großflächig Gewitter angesagt; für Marina Minde ab 17 Uhr. Das passt ja wieder super! Auf dem Wetterradar ist Schleswig-Holstein übersäht mit kleinen Gewitterzellen. Das sind Wetterbedingungen, bei denen wir nicht gerne auf dem Wasser sind. Als wir uns mit dem Auto Marina Minde nähern, müssen wir unsere Aufmerksamkeit auf den Asphalt richten. Es haben sich riesige und teils tiefe Pfützen gebildet, die man tunlichst umfahren sollte. Offensichtlich sind hier wahre Sturzbäche heruntergekommen. Über dem Hafen von Marina Minde befindet sich genau die Wolkengrenze des abziehenden Gewitters. Es dringt immer noch bedrohliches Donnern durch die hellen Wolken. Der Hafen von Marina Minde und auch die Flensburger Förde wird hingegen von der wärmenden Sonne beschienen. Auf dem Weg zum Schiff, prasselt dann noch einmal ein kurzer und heftiger Schauer auf uns nieder. Beim Blick in den Himmel fragt man sich, wo das her kommt.

Dieses Wetterphänomen ist wirklich merkwürdig und man spürt die Dynamik, die in der derzeitigen Wetterlage steckt. Rund um die Förde können wir dunkle, fast schon schwarze Wolkenformationen sehen, die jeweils eine Gewitterzelle beinhalten. Erneut werfen wir ein Blick auf das Wetterradar. Wir stellen fest, dass wir mit ein wenig Glück innerhalb des nächsten Zeitfensters von etwa 2 Stunden eine Fahrt nach Høruphav Havn wagen können, wohl wissend, dass sich dieses Zeitfenster schnell verkleinern kann. Normalerweise würde ich das Risiko, von einer der zahlreichen Gewitterzellen erwischt zu werden, nicht eingehen. Nun ist es aber so, dass zum Einen Freunde von uns extra nach Høruphav gesegelt sind und wir zum anderen den Druck haben, einen Teil der Rückführung heute bewältigen zu müssen.

Bei wunderschönem Sonnenschein legen wir ab und nehmen Kurs auf Høruphav Havn. Es sind wenige Sportboote auf dem Wasser, kein Wunder. Unsere Blicke kreisen immer wieder in alle Himmelsrichtungen und wir bewundern die wirklich wunderschönen aber auch teilweise angsteinflößenden Wolkenformationen. Darunter sind auch die für Gewitter typischen Ambosswolken. Eine der Gewitterzellen kommt uns schließlich gefährlich nahe. Wir beobachten, wir die wenigen anderen Schiffe entweder nach Langballig abdrehen oder die kleine Bucht Skelde Vig ansteuern. Wir bezweifeln, dass Ankern in Landnähe eine gute Entscheidung ist. Wir sind schließlich die einzigen, die weiterfahren. Die Sonne ist bereits von dunklen Wolken bedeckt, als heftiger Regen auf uns nieder prasselt.

Die Sicht reduziert sich auf null. Wir rechnen mit dem Schlimmsten! Aber wir haben Glück, es bleibt bei Regen - zunächst.

Als wir uns schließlich der Sønderburg Bugt nähern, entfaltet sich schlagartig ein östlicher Wind der Stärke 6 bis 7 und wenig später baut sich eine unfassbare Welle auf. Unsere Fahrt wird durch Wind und Welle auf unter 4 Knoten abgebremst. Unser Schiff stampft sich in der 1,5 Meter hohen Welle fest. Glücklicherweise haben wir uns zu diesem Zeitpunkt schon soweit auf der Flensburger Förde vorgearbeitet, dass wir den Kurs Richtung Norden ändern können. Wind und Welle kommen etwas seitlicher, so dass wir die Fock ein Stück ausrollen können. Wir beschleunigen auf teilweise 7 Knoten. So ist alles wieder gut.

Als wir die Sønderburg Bugt queren, blitzt und donnert es um uns herum - weit und breit ist kein anderes Schiff zu sehen. Mit dem letzten Büchsenlicht fahren wir gegen 20 Uhr in den Hafen von Høruphav und machen längsseits bei unseren Freunden fest. Insgesamt haben wir unheimliches Glück gehabt, da uns die Gewitterzellen nur streiften. Wir verbringen einen geselligen Abend bei unseren Freunden an Bord.

10.09.2021, Høruphav Havn - Ankern vor Möltenort

Kurz nach 8 Uhr starten wir den Motor und nehmen Kurs auf die Kieler Förde. Südlich des Hafens von Möltenort legen wir uns vor Anker. Die Sonne scheint und wir gehen sogar nochmal baden. Der Ankerplatz ist wirklich schön, da man von hier einen wunderbaren Blick auf das Fahrwasser und den NOK hat. Wir können zahlreiche Container- und Kreuzfahrtschiffe beobachten. Einziger Nachteil dieser Ankerstelle ist das zum Teil unruhige Wasser durch die Berufsschifffahrt - auch nachts.

11.09.2021, Ankern vor Möltenort - Rendsburger Yachthafen

Um viertel vor 7 klingelt unser Wecker. Noch vor unserem obligatorischen Morgen-Kaffee holen ich den Anker hoch und wir nehmen Kurs auf den Wartebereich vor dem NOK. Dort hatten sich bereits drei Sportboote versammelt und wir hegen die Hoffnung auf eine baldige Schleusung. Das war allerdings ein Schuss in den Ofen! Nach 1,5 h Wartezeit hören wir über Funk eine Anfrage eines Sportboot-Skippers, wann denn mit einer Schleusung für die Sportboote zu rechnen sei. Mittlerweile warten hier bestimmt 15 Boote. Als Antwort kam in einem recht unfreundlichen Ton, dass der NOK auf Grund von Nebel für Sportboote gesperrt sei. Hätte man das nicht früher verkünden können? Wir machen uns dann erstmal notdürftig am Thiessenkai fest und frühstücken. Erst gegen halb 12 Uhr können wir in die Schleuse fahren.

Gegen 14:30 Uhr erreichen wir in Rendsburg den Stadthafen. Sofort nach dem Festmachen beeile ich ich mich, die Bahn nach Flensburg zu bekommen, um unser Auto aus Marina Minde zu holen.

Nächstes Wochenende ist dann der zweite Teil der Rückführung geplant, sofern das Wetter mitspielt.

 





Ankern vor Holnis

27.08.2022, Marina Minde - Ankern vor Holnis

Vielleicht ist es das letzte Wochenende in Marina Minde. Anfang September wollen wir bei passenden Bedingungen zurück überführen. Auch wenn es nur eine Nacht an Bord ist, lohnt sich die Fahrt nach Marina Minde.

Am Grenzübergang Kruså zeigt Google Maps länger Wartezeit an. Wir nehmen das zum Anlass und probieren den Grenzübergang bei  Padborg - auch eine schöne Strecke, aber auch hier gibt es etwas Wartezeit. In Summer sind beide Varianten heute sicherlich gleich schnell.

Gegen 13 Uhr legen wir dann nach einem kurzen Frühstück auf dem Schiff ab. Wir lassen die "Schwiegermutter" an Steuerbord liegen und steuern direkt die Ostseite der Halbinsel Holnis an, um uns dort vor Anker zu legen. Es gefällt uns hier ausgesprochen gut. Bei östlichen Winden liegt man hier sehr ruhig und man hat eine tolle Sicht auf die Flensburger Förde. Außerdem gibt es einen sehr schönen Badestrand.

Das Wasser hat noch angenehme Temperaturen zum Baden. Nachmittags setze ich an Land über und gehe joggen. Ich laufe auf der Halbinsel Holnis Richtung Norden. Auf der nördlichen Anhöhe hat mein einen Traumhaften Blick auf die Förde, die voll mit weißen Segeln vor einer malerischen Kulisse ist. Das "Fährhaus Holnis" sieht verlassen aus. An der Tür zum Café steht "zur Zeit geschlossen".

Nach dem Abendessen an Bord, setzen wir gemeinsam mit dem Schlauchboot über und spazieren zunächst zur "Strandoase". Wir gönnen uns ein Getränk mit atemberaubendem Blick auf die Flensburger Förde. Anschließend gehen wir weiter zum Italiener "San Remo" und essen noch einen kleinen Nachtisch. Die Preise sind wirklich krass. Bei den Desserts wurden die Preise zur sonst gültigen Speisekarte um 1 bis 2 EUR (teilweise auch mehr) erhöht. Ein verhältnismäßig kleines Stück Tiramus kostet heute 7,80 EUR und die Mascarpone Creme sogar 11,20 EUR - wirklich krass! Trotzdem ist das Lokal gut besucht. Viele Gäste kommen vom "Ostseecamp Holnis".

 

27.08.2022, Ankern vor Holnis - Marina Minde

Wir haben einer ausgesprochen ruhigen Nacht hinter uns. Erst gegen Mittag fahren wir zurück. Wir tanken in Marina Minde schonmal voll, falls wir nächstes Wochenende schon überführen sollten.

 


Ein Stelldichein zweier GFK-Klassiker

20.08.2022, Marina Minde - Stranderøl Bugt - Ochseninseln - Nybøl Nor

Auf der Fahrt mit dem Auto von Elmshorn nach Marina Minde stehen wir heute ungefähr 20 Minuten vor der Dänischen Grenze. Wie wir letztens im Gespräch mit Hans Lindum Møller, Inhaber von Marina Minde, erfuhren, gibt es Bestrebungen an den Grenzkontrollen etwas zu ändern. Auch der neue Schleswig-Holsteinische Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen, gebürtiger Däne, setzt sich für eine Neuregelung der Grenzkontrollen ein - wir sind gespannt, ob sich für nächstes Jahr tatsächlich etwas ändert.

Gegen Mittag kommen wir also in Marina Minde an. Bevor wir ablegen, frühstücken wir noch schnell. Dann heißt es aber auch schon "Leinen los". Wir motoren zunächst in die Stranderøl Bugt, wo wir für ein kurzes Badevergnügen vor Anker gehen wollen. Hier treffen wir, wie soll es anders sein, auch die "Sinfonie Sylt" wieder. Leider bekommen wir das Grundeisen nach einigen Versuchen nicht zum Halten. Außerdem steht hier der Wind zu sehr in die Bucht. Wir fahren ein Stück weiter zu den Ochseninseln. Auch hier liegen schon einige Freizeitboote vor Anker.

Da wir heute mit Freunden zusammen im Nybøl Nor ankern wollen, holen wir kurz vor halb vier den Anker hoch und motoren zur Klappbrücke bei Egernsund. Es ist unglaublicherweise das erste Mal, dass wir diese mit dem Schiff passieren. Die Brücke öffnet stündlich, jeweils um viertel nach. Hinter der Brücke liegt auf der linken Seite die Marina Toft, die seit Juli 2018 zur Marina Minde gehört. Unsere Freunde haben mittlerweile an der Ankerboje am westlichen Ufer des Nybøl Nors festgemacht. Um dorthin zu kommen, müssen wir uns genau an das betonnte Fahrwasser halten.

Die in vielen dänischen Buchten vorzufindenden Ankerbojen werden auf Initiative der Dänischen Seglervereinigung (Dansk Sejlunion - "DS") ausgebracht. Wir haben schon ein paar Mal an solch einer festgemacht, immer mit einem schlechten Gewissen, denn die Ankerbojen sind nur Mitgliedern des "DS" vorbehalten. Heute aber dürfen wir mit ruhigem Gewissen an der "Holnis" längsseits gehen, denn Kay hat dänische Wurzlen und ist Vorsitzender der "Dänsichen Jugendverbände Südschleswigs" und 1. Vorsitzender des "Flensborg Yacht Club". Also, ganz entspanntes Festmachen an einer "DS-Ankerboje"!

Jedes Mal, bevor wir an der wunderschönen "Holnis" von Kay und seiner Frau festmachen, ist es unvermeidlich, dass Nicole noch schnell mit einem feuchten Lappen über das Deck unserer Hanna huscht und die eine oder andere Leine zurecht zupft.

Kay und ich stehen auf dem Bug unserer Hanna und ergötzen uns am Anblick der beiden würdevollen Damen. Gemeint sind nicht nur unsere hinreißenden Ehe-Frauen, die im Cockpit sitzen, sondern auch die beiden "H-Liner" "Holnis" und "Hanna". Wir sind einfach Liebhaber von Klassikern, ob Holz, Stahl oder GFK, ob Motor- oder Segelboot.

Es wird ein wunderschöner und geselliger Abend an der Ankerboje des "DS" im Nybøl Nor. Ein Ort, den wir in kürzester Zeit schätzen und lieben gelernt haben. Auch Schweinswale finden den Weg in das Nor.

21.08.2022, Nybøl Nor - Marina Minde

Ein wirklich malerischer Morgen versüßt uns den Start in den heutigen Tag, an dem wir wieder nach Hause fahren müssen. Bei aufgehender Sonne und einem frisch aufgebrühten Kaffee genießen wir die erholsame Ruhe und den Blick auf das durch die aufgehende Sonne beleuchtete Nybøl Nor. Vor dem Frühstück gehen wir erste einmal baden. Es ist genau das, was den Reiz ausmacht, vor Anker bzw. an einer Ankerboje zu liegen. Diese Freiheit kann (fast) kein Hafen bieten. Erst gegen halb drei nachmittags legen wir von der "Holnis" ab und machen uns auf den Weg nach Marina Minde. Unser Plan, direkt nach dem Festmachen und Klarieren des Schiffes nach Hause zu fahren, können wir vergessen. Wir treffen Freund und Bekannte an unserem Steg "C", wovon einige zufälligerweise aus dem Raum Elmshorn kommen. Wir sind immer froh, Menschen, die wir nach der Corona-Krise länger nicht gesehen haben, wohlbehalten anzutreffen. Denn leider sind einige (das ist nicht untertrieben!) in dieser Zeit verstorben und nicht nur aufgrund des Corona-Virus.