21.08.2024, Marina Minde - Ankern in der Skelde Vig
Wirklich phantastische Bedingungen erwarten uns bei unserer Ankunft in Marina Minde! Für Mitte/Ende September wirklich der Hammer! Demensprechend groß ist bei uns das Interesse, schnell schnell die Leinen loszuwerfen. Ich bin mir sicher, dass es auf Andere etwas befremdlich wirken muss, wenn sie bei den Vorbereitungen zum Ablegen beobachteten. Es sieht sicher so aus, als seien wir auf der Flucht, als zählte jede Minute. Es sind genau 35 Minuten vom Aussteigen aus dem Auto, nach Ankunft in Marina Minde, bis zum Starten unseres Schiffsdiesels. In dieser Zeit haben wir dann das Schiff mit Proviant fürs Wochenende beladen, einschließlich einem 20l-Kanister Diesel, den ich während des Verstauens unserer Sachen mit unserer Tankvorrichtung (Prinzip der kommunizierenden Röhren) in unseren Tank entleere. Außerdem haben wir dann das Auto hochgebracht und Piet hat sich noch ein Eis gekauft - ach ja, und wir haben noch Wasser getankt!
Da heute nicht mehr viel vom Tag übrig ist, motoren wir gegen den Ostwind in die Skelde Vig und legen uns dort neben einigen anderen Segelbooten vor Anker. Später kommen noch mehr dazu. Der Sonnenuntergang ist wunderschön!
22.08.2024, Ankern in der Skelde Vig - Sønderborg Lystbådehavn
Bei einem traumhaftem Sonnenaufgang holen wir morgens den Anker hoch und segeln aus dem Ankerfeld. Wir nehmen Kurs auf Sønderborg. Den gleichen Kurs hat eine Bianca 27. Nicole steht an der Pinne und sieht sich von der 5 Fuß kürzeren Yacht herausgefordert. Sie holt sogar etwas auf, muss jedoch auf der Kreuz im Vergleich zur Bianca etwas an Höhe einbüßen. Wir können mit unserem Schiff leider nicht so viel Höhe segeln, da unsere Wanten ganz außen am Schiffsrumpf angebracht sind und die Holepunkte der Fock auf der Schanz befestigt sind. Somit können wir unser Vorsegel nicht so dichtholen, wie es bei anderen Schiffen möglich ist. Nachdem wir um die Landzunge Skelde Kobbel gerade noch ohne Holeschlag herum kommen, steht Höhe nicht mehr an Prio eins. Wir können etwas abfallen. Unsere "Hanna" beschleunigt etwas und wir können an der Bianca vorbeiziehen. Der Skipper auf der Bianca kratzt sich demonstrativ am Kopf und schmunzelt - er nimmt es mit Humor, sehr sympathisch! Unser Schiff ist ganz sicher kein Rennschiff, daher freuen wir uns über diesen kleinen und vielleicht auch nicht ganz fairen Erfolg.
Sønderborg Lystbådehavn ist ein beliebter Hafen und wir treffen meistens Freunde oder Bekannte. Heute begegnen wir Vereinsmitgliedern aus unserem Verein in Elmshorn und den Voreignern des Delphin 66, "Elbbutt", Baunummer 10, mit denen wir am Sonntag länger ins Gespräch kommen.
Auch heute merken wir, dass die Tage viel zu kurz sind. Wir leihen uns Fahrräder beim Hafenmeister aus und Nicole und ich fahren ein Stück südostwärts und suchen uns eine schöne Stelle zum Baden. Von dem kleinen Strand unterhalb der Steilküste hat man einen schönen Blick auf den Sportboothafen. Im Anschluss daran fahren wir mit unserem Jüngsten mit den Fahrrädern in die Stadt und machen beim "Strandens Ishus" einen Zwischenstopp, es gibt Hot Dogs.
Im und am Stadthafen ist viel los, kein Wunder, bei dem traumhaftem Wetter und es ist Samstag. Der Bereich nördlich der "Kong Christian X Brog" wurde in den letzten Jahren architektonisch enorm aufgewertet. An der Pier liegen mittlerweile viele Boot, gerade bei Ostwind ein toller Platz! Hier liegt heute auch eine Luxus-Yacht mit dem Namen "Viv La Viva", die dem milliardenschweren Schweizer Medizintechnik-Unternehmer Willy Michel (Ypsomed) gehört. An den Aufbauten steht "Lürssen". Sie wurde 2008 auf der Lürssen-Kröger Werft GmbH & Co. KG in Rendsburg gebaut.
Weil die Stimmung hier so schön ist, trinken wir auf der Terrasse des "Cafe Klukken" mit wunderschönem Blick auf den Alssund einen Kaffee. Der Tag vergeht wie im Fluge.
23.08.2024, Sønderborg Lystbådehavn - Marina Minde
Wir brechen erst spät auf, der Morgen ist einfach traumhaft und wir kommen länger mit den Voreignern des "Elbbutt" ins Gespräch. Wir haben viele spannende Themen am Wickel, die Zeit rennt. Beim Zurückgeben der Fahrräder quatschen wir uns auch noch mit dem Hafenmeister fest! Es ist einfach alles so spannend! So bekommen wir u.a. zu wissen, dass für das Winterlager neue Böcke und ein entsprechender Sublift angeschafft wurden. Man wollte abkehren von den privaten Lagerböcken und Bootswagen, die zum Teil in einem besorgniserregenden Zustand waren. Eine Nachvollziehbare Investition.
Gegen Mittag lassen wir uns dann bei dem Ostwind aus der Box treiben. Ich lenke den Bug herum Richtung Boxengassenausfahrt und beschleunige dann unsere "Hanna" an den benachbarten Heckpfählen. Mit einer gewissen Anfangsgeschwindigkeit rollen wir die Fock aus. Dank unseres herausgefahrenen Schwertes vertreiben wir beim Beschleunigen nur wenig. Mit ausreichend Fahrt und Manövrierfähigkeit biegen wir in die Hauptgasse ab und segeln dann aus der Hafeneinfahrt - wunderschön!
Erst gegen 16 Uhr brechen wir Richtung Heimat auf. Ein tolles Wochenende -bestimmt das Letzte dieser Art!