17.10.2025, Marina Toft
Gerade sind wir auf den Parkplatz von Marina Toft gefahren, da kommt ein freundlicher Mitarbeiter der Marina Toft auf uns zu und teilt uns mit, dass wir im Prinzip direkt mit dem Kranen loslegen könnten - also fast eine Stunde vor unserem eigentlichen Termin. Das ist Ansporn genug für uns zu zeigen, dass wir flexibel und schnell sind! Während ich eilig ("hastig" passt wahrscheinlich besser) in meine Arbeitsklamotten springe, geht Nicole schon an Bord und startet den Motor. Alle anderen Arbeiten, wie Segel abschlagen, Splinte der Wanten abmontieren, Wassertank leeren, Großschot und Baumniederholer abschlagen sowie SUP und Schlauchboot von Bord nehmen, hatten wir bereits letztes und vorletztes Wochenende erledigt. Auch die Kuchenbude hatte wir schon mit nach Hause genommen und so dauert es keine 10 Minuten von der Ankunft mit dem Auto in Toft und dem Starten des Motors unserer Hanna. Nicole legt alleine ab, während ich mit Gießkanne, Frostschutzmittel und Material zum Einwintern des Mastes zum Mastenkran gehe, wo ich Nicole in Empfang nehme. Nach dem Festmachen lassen wir den Motor laufen, mischen das Frostschutzmittel im Verhältnis 1:3 mit Frischwasser an. Dann gehe ich unter Deck, klappe die Abdeckung vom Niedergang hoch, nehme den Wasserfilter für den Seewasserkreis aus der Halterung und binde ihn über dem Niedergang fest. Nun kann ich den Deckel des Wasserfilters abschrauben und das Gemisch mit der kleinen Gießkanne bei laufender Maschine in den Zulauf des Filters zum Kühler füllen. Nicole steht bereits am Heck mit Blick auf den Auspuff und schaut, ob "blaues Wasser" kommt. Als dieses der Fall ist, macht sie schnell den Motor aus. Anschließend fülle ich noch eine weitere Gießkanne mit angemischtem Frostschutz in die Toilette. Zwischenzeitlich hatte der Mitarbeiter von Toft schon unseren Mast am Mastenkran angeschlagen und war dabei die Wanten von den Watenstpannern abzumontieren. Leider hatte ich noch nicht den Mastbolzen herausgezogen, sondern die nur Mutter losgedreht. Dass führte zwangsläufig zum Verkanntet des Bolzens. Daraus lerne ich für nächstes Mal: Der Mastbolzen muss vor dem Anschlagen am Mastenkran raus!
Aber dann geht alles sehr schnell: Es dauert keine 10 Minuten und der Mast liegt auf dem bereitgestellten Lagerböcken und wir können unser Hanna vor den Schiffskran ziehen. Der Mitarbeiter von Toft hat bereits die Fernbedienung für den Schiffskran in der Hand und beginnt, die riesigen Schlaufen unter dem Schiffsrumpf zu positionieren. Es ist schon faszinierend, dass man dieses Ungetüm mit einer kleinen, handlichen Fernbedienung so präzise steuern kann - Technik, die mich begeistert! Nicole hat schon ein Foto vom Kranen aus letztem Jahr parat. Damit kann der Kranführer abschätzen, wo er die Schlaufen zu positionieren hat.
Die Spannung steigt, als das Schiff langsam aus dem Wasser gehievt wird: Wie ist es dieses Jahr um den Bewuchs bestellt?? Letztes Jahr hatten wir die mit zweifelhaften Ehren einhergehende Trophäe für das am stärksten bewachsene Unterwasserschiff verliehen bekommen! Und dieses Jahr? Mit jedem Zentimeter, mit dem das Schiff aus dem Wasser gehievt und den Blick auf das Unterwasserschiff frei gibt, desto stärker entwickelt sich die in mir aufkeimende Freude zu einem intensiven Glücksgefühl! "Wie durch ein Wunder", sind weder Pocken noch Muscheln am Unterwasserschiff ausfindig zu machen. Nur an der Schiffswelle und an den Opferanoden haben sich ein paar Pocken angesiedelt. Ich bin hellauf begeistert und werde darin bestärkt, dass es offensichtlich eine gute Idee ist, das Unterwasserschiff jährlich anzuschleifen und Antifouling aufzutragen. Zu Nicole sage ich aber: "Das sieht ja richtig gut, aus! Das kann ich ja direkt so für nächstes Jahr lassen!" - Nicole wendet sich zu mir: Wenn Blicke töten könnten ...!
Bevor unsere Hanna auf einem bereitgestellten Lagerbock abgesetzt wird, wird das Unterwasserschiff noch mit dem Hochdruckreiniger gesäubert. Indes kümmern wir uns um unseren Mast. Auch hier gibt es wieder etwas zu lernen: In der Eile hatte ich vergessen, vor dem Kranen Werkzeug von Bord zu nehmen. Somit muss ich mich mit dem Werkezuge des Hafenpersonals behelfen (peinlich). Für nächstes Jahr gilt: Gleich das erforderliche Werkzeug vor dem Kranen bereitlegen!
Schließlich wird unsere Hanna auf dem Lagerbock abgesetzt und mit einem Sublift in die Halle gefahren. Das ganze hat nun keine 1,5 Stunden gedauert! Echt der Hammer! Was auch erwähnenswert ist, ist die Tatsache, dass die ganzen Arbeiten in sehr entspannter Atmosphäre abgelaufen sind, und immer noch Zeit für "Scherze am Rande" übrig war!
Wer werden gleich in der kommenden Woche mit unseren Winterarbeiten beginnen. Auch hierzu werden wir einen Beitrag verfassen.