Auf zum Sommerurlaub 2017!

26.07.2017

Die Wetteraussichten für die nächsten Tage sind zwar nicht ideal, aber Hauptsache, wir sind unterwegs.

Wir müssen zwar heute noch arbeiten, aber trotzdem machen wir uns noch auf den Weg nach Marina Minde. Unser voll beladener Polo muss Alles geben.

Wir kommen gut durch und kommen hoch motiviert in Marina Minde an und springen aus dem Auto, um unsere Hanna zu beladen. Durch die Aussicht auf die bevorstehende Segelreise, entfalten sich ungeahnte Kräfte. Taschen, die wir zu zweit ins Auto gehievt haben, schafft Axel einarmig, mit der anderen Hand am Vorstag festhaltend an Bord - oberste Prämisse: Bloß keine Zeit verlieren! Es dauert keine Stunde und wir können ablegen.

Der Wind ist zu schwach, so dass wir motoren. Aber irgendetwas fühlt sich anders an. Die Pinne vibriert und wir sind zu langsam, gemessen an der Umdrehungszahl der Maschine! Bewuchs!? Wir waren lange nicht beim Schiff. Wir machen den Motor aus. In Ermangelung einer Alternative bekommt Axel einen Pfannenwender in die Hand gedrückt, mit der Frage: "Wieseo" Ich: "Warum 'wieso'??", Nicole:"Wieso hast Du noch nicht Deine Badehose an?!" Axel geht tauchen. Leider bestätigt sich unsere Befürchtung: Muschelbänke und Algen hängen an unserem Rumpf! So eine Sch..!!

Immerhin, Axel bekommt zumindest das Ruderblatt frei. Wir machen uns dann wieder auf den Weg nach Sønderborg. Leider erreichen wir die Brücke zu spät, so dass wir eine knappe Stunde warten müssen. Wir legen uns provisorisch an eine etwas älter anmutende Anlegestelle, sehr nahe am Ufer - unter uns noch 0,2 Meter Wasser. Der Stadthafen gegenüber ist nämlich proppevoll. Wir genießen unser schnelles Abendbrot mit phantastischer Sicht auf den Stadthafen. Dann legen wir ab und passieren die mittlerweile geöffnete Brücke. Wir steuern direkt auf den Ankerplatz im Alssund zu und schmeissen den Anker über Bord - herrlich diese Ruhe! Wir genießen die abendliche Stimmung.

27.07.2017

Wir haben die Nacht über sehr ruhig gelegen. Morgens kommt ganz leicht die Sonne durch, der Wind nimmt aber schon etwas zu. Nach dem Frühstück lichten wir den Anker, ohne Motor, was in diesem Fall ein heikles Unterfangen ist, da der Wind, entgegen der Vorhersage, ziemlich südlich und damit etwas auflandig weht. Hinter uns wird es sehr schnell, ganz flach. Der Anker liegt immer auf der falschen Seite, also auf der Landseite vom Schiff, so dass sich der Bug beim Einholen der Ankerkette in Richtung Land bewegt. Wir holen also die Kette soweit ein, bis der Anker gerade noch hält. Als der Wind das Heck Richtung Land dreht, holen wir schnell den Rest der Kette ein und lassen den Anker ein Stück hängen, um dann die Fock ein Stück auszurollen und back zu halten - das funktioniert! Wir nehmen schnell Fahrt auf und gehen in den Wind, um das Großsegel zu hissen. Dann segeln wir mit achterlichem Wind den Alssund und dann den Alsfjord hinauf, um dann Aarøsund Havn anzulaufen. Wir segeln Schmetterling, was einiges an Konzentration erfordert, damit wir nicht ungewollt eine Patenthalse fahren.

Im Hafen angekommen, werden wir per Schild aufgefordert, innerhalb der nächsten Stunde das Hafengeld zu entrichten. Als wir am Automaten das Ticket gezogen haben, lesen wir einen Aushang, auf dem steht, dass das Internet nicht funktioniert und der Techniker verständigt wurde. Wie lange hängt das Schild wohl hier schon, seit letzter Saison? Um ehrlich zu sein, Axel ägert sich ein wenig, denn das heißt keinen Blog schreiben! Aber ansonsten ist der Hafen sehr schön. Insbesondere auch wegen des sehr schönen Gästehauses (s. Bild)

28.07.2017

Wir legen früh ab, denn es ist Starkwind ab 10 Uhr vorhergesagt. Gegen 7:30 legen wir ab und setzen zügig unsere Segel. Der Wind ist wieder sehr achterlich, bedeutet Schmetterling-segeln, mit ausgebaumter Fock. Uns folgen bestimmt 6 weitere Schiffe, die uns, trotz unseres Bewuchses, nicht einholen - eine kleine Genugtuung stellt sich ein. Der Wind legt schon bald auf gut 6 Beaufort zu und wir sind mit guten Sechs, teilweise über sieben Knoten unterwegs.

Wir laufen die kleine Insel Faenö Kalv an und legen uns in deren Windschatten vor Anker. Piet und Axel erkunden die Insel mit dem Schlauchboot, auch , um evtl. Piraten zu treffen oder sogar einen Schatz zu heben. Leider sollen beide Wünsche unerfüllt bleiben.

Nach einigen Stunden legen wir unter Segeln ab und steuern den Hafen Middelfart (Stadthafen) an. Wir wundern uns, warum viele Segler die benachbarten Häfen anlaufen und nicht den stadtnahen Hafen. Später erfahren wir den Grund.

Der Hafen ist nicht groß, aber fußläufig zur Innenstadt gelegen. Außerdem gibt es hier eine Bücherei und ein Kino. Gegen 20 Uhr kommt der "Hafenmeister" - Kassierer trifft es wohl besser. Wie auch immer, jedenfalls erfahren wir jetzt die Lösng des Rätsels: Er will 200  Dänische Kronen haben! Das Beste, die Duschen kosten extra und es gibt kein WLAN! Die haben wohl den Schuss nicht gehört!! Wir schwören: Egal, welches Wetter, morgen fahren wir weiter (für morgen sind 7 bis 8 Beaufort angesagt!).

29.07.2017

Wir halten unser Versprechen und legen nachmittags ab, Richtung Fredericia. Wir haben nur die Fock draußen und sind mit guten 8 Knoten unterwegs (Strömung von 1,5 Knoten inklusive). Es treffen uns Böen der Stärke 7 und wir bekommen trotz reduzierter Fock ordentlich Schräglage!

Der Sportboothafen von Fredericia gibt sich in industriellem Ambiente. Wir wollen aber auch nicht weiter fahren, denn der Wind ist einfach zu stark. Mal sehen, wie es morgen weitergeht.

  

 

 

 





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