Rückführung 2021 – Teil 1

03.09.2021, Marina Minde - Ankern vor Høruphav Havn

Es ist gefühlt eine Ewigkeit her, dass wir mit unserem Schiff unterwegs waren. Seit wir unsere Hanna zum Ende unseres Urlaubes nach Marina Minde gebracht haben, waren wir nur eine Nacht bei Wassersleben vor Anker. Die anderen Wochenenden waren entweder verregnet, so dass wir im Hafen geblieben sind, oder wir waren erst gar nicht zum Schiff gefahren, weil wir wegen einer starken Erkältung zu Hause bleiben mussten. Ehrlich gesagt, hat es sich diese Jahr nicht sonderlich gelohnt, dass Schiff nach unserem Urlaub noch in Marina Minde gelassen zu haben.

Heute nun, starten wir den ersten Teil unserer Rückführung. Das Wetter spielt mit: Westliche Wind der Stärke 6 und angenehme Temperaturen mit viel Sonne. Etwas wehmütig aufgrund des nahenden Endes der Saison, verlassen wir den Hafen und setzten die Segel. Mit zunächst Raumschotkurs und später achterlichem Wind rauschen wir mit teilweise über 7 Knoten Høruphav entgegen - wirklich tolles Segeln! Wir spüren wieder, wofür wir die ganze Arbeit am Schiff in der nass-kalten Jahreszeit  machen.

Wir legen uns ganz in der Nähe des Hafens Høruphav Havn vor Anker. Von hier haben wir einen wunderbaren Blick auf das Haff, auch zu dem Ort, wo Siegfried Lenz viele Jahre lang seine Sommerresidenz hatte. Ein kleines Fischerhaus in "Lebøl Løkke", in dem ein Großteil des Klassikers "Die Deutschstunde" entstand.

04.09.2021, Ankern vor Høruphav Havn - Ankern vor Möltenort

Kurz vor 8 Uhr holen wir den Anker hoch und nehmen Kurs auf die Kieler Förde. Den größten Teil der Strecke müssen wir dann allerdings motoren. Auf Höhe Damp treffen wir dann auf das Regattafeld der "Speckregatta". Südlich der Eckernförder Bucht wird es dann turbulent und unübersichtlich: Es ist Kieler Woche und es finden zahlreiche Regatten statt. Wir müssen immer wieder unseren Kurs ändern, um nicht in eines der zahlreichen Regattafelder zu geraten.

Eben südlich des Hafen von Möltenort legen wir uns dann vor Anker. Wir lassen es uns nicht nehmen und gehen nochmal zum Abschluss der Saison in das 16,7 °C kalte Wasser.

Zur Feier des Tages habe ich einen Tisch im "Ocean Elven" in Laboe reserviert. Wir setzten mit dem Schlauchboot zum Hafen von Möltenort über und machen uns "per pedes" auf den Weg. Wir haben 4,3 km zu laufen. Für unseren Kleinsten haben wir seinen Roller mitgenommen. Eine wirklich schöne Strecke entlang der Kieler Förde. Wir können auch nur deshalb unsere Schiff ruhigen Gewissens so lange und so weit weg alleine lassen, weil wir den Anker gründlich eingefahren haben. Wir dann noch gute zwei Stunden an Bord und konnten uns vergewissern, dass der Anker tatsächlich hält. Außerdem habe ich eine kleine Kamera mit integriertem WLAN installiert, die ich mit unserem mobilen Router verbunden habe. Über eine App kann ich dann, auch außerhalb des Bordnetzes, darauf zugreifen - geniale Sache!

In Laboe tobt der Bär. Hier herrscht Urlaubsstimmung pur. Wir haben uns leckere Burger bestellt, sehr lecker! Im anschluss schlendern wir noch über die Promenade uns unser Jüngster bekommt einen Crêpe. Für die Rücktour nehmen wir den Bus und sind zum Einbruch der Dunkelheit zurück an Bord. Wie man auf dem Titelbild dieses Beitrages  erkennen kann, liegt unser Schiff anders, als alle anderen. Wir finden nicht heraus woran das liegt, Strömung , Wind? Ich drehe mit unserem Schlauchboot und Außenborder unser Schiff so hin, wie alle Anderen Ankerlieger ausgerichtet sind. Es hilft aber nicht viel, unsere Hanna dreht sich langsam wieder zurück.

Wie auch immer, wir verbringen noch ein wenig Zeit in der Plicht und genießen wunderschöne Abendstimmung.

05.09.2021, Ankern vor Möltenort - Rendsburg Stadthafen

Von unserem Ankerplatz aus, können wir den Wartebereich des Nord-Ostsee-Kanals einsehen. Es befinden sich bereits drei Schiffe dort, so dass wir gegen halb acht den Motor starten, um bei einer möglichen Schleusung dabei sein zu können. Gegen halb neune können wir dann in die große Schleusenkammer fahren.

Beim Flemhuder See ist dann erstmal Schluss! Dort befinden sich bereits einige Segler und auch kleinere Frachter in Warteposition. Drei Mal Rot an den Signalmasten des NOK bedeutet auch für die Freizeitkapitäne: Ausfahrt verboten!

Nach ca. einer Stunde Wartezeit geht es dann weiter.

Gegen Mittag sind wir dann im Stadthafen von Rendsburg. Wir müssen irgendwie unseren Polo aus Marina Minde abholen. Ich mache mich dann später auf den Weg zur Bahn, um damit, trotz des derzeitigen Streiks der GDL, nach Flensburg zu kommen. In der DB-App sind alle Züge, die aufgrund des Streiks ausfallen, gekennzeichnet. Die Zugverbindung um 13:15 aber nicht, so dass ich davon ausgehe, dass ich dies nutzen kann. Vor Ort erfahre ich dann, dass dem nicht so ist. In dem DB-Reisezentrum wird mit dann eine Zugverbindung um 13.59 empfohlen. Diese steht selbstverständlich NICHT in der DB-App drin, aber, dafür fährt die Bahn dann aber!

In Flensburg angekommen, nehme ich mir ein Taxi nach Marina Minde. Auf dem Rückweg nach Hause, sammle ich Nicole und Piet ein.

Nächstes Wochenende kommt dann hoffentlich Teil 2 der Rückführung, mal sehen!

 



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