Überführung nach Marina Minde – Flensburger Förde

13.04.2023, SVE - Glückstadt

Aufgrund der für diese Jahreszeit typischen Ostwindlage, müssen wir das Abendhochwasser am Donnerstag, den 13.04.2023 nutzen, um aus dem Hafen zu kommen. Für die gesamt nächste Woche ist Ostwind und ein zu niedriger Wasserstand bei Hochwasser vorhergesagt. Sehr unwahrscheinlich, dass wir dann vom Liegelatz kommen. Also: Entweder heute Abend spät los, oder eine Weile gar nicht mehr. Da wir nächste Woche Urlaub haben, werden wir definitiv versuchen, heute Abend loszukommen.

Hochwasser in Elmshorn ist um 21:42. Wir hoffen zwei Stunden vor Hochwasser loszukommen. Am frühen Abend verstauen wir unseren Proviant und vertäuen das Schlauchboot an Deck. Es fegt noch einmal ein heftiger Regenschauer mit ordentlichen Böen über uns hinweg. Es ist ziemlich kalt. Gegen 19 Uhr dann schwimmt die Hanna auf und wir starten die Maschine. Nach vier Anläufen überwinden wir den Schlickügel am Ende unserer Box und wir können auf die Krückau hinaus fahren. Der Wind hat sich mittlerweile gelegt und durch die klare Luft entstehen mit der untergehenden Sonne kontrastreiche Landschaftsbilder, die sich in der glatten Krückau spiegeln - ein Erlebnis!

Nach einer Stunde erreichen wir das Krückausperrwerk. Die Sonne ist schon fast hinter dem Horizont verschwunden. Wir montieren Positionslichter und Hecklaterne. Das verdammt Dampferlichtleuchtet nicht. Ich befürchte, dass möglicherweise ein Problem im Mast bzw. an der Lampe vorliegt, denn genügend Spannung ist auf dem Stecker vorhanden.

Wir motoren gegen das auflaufende Wasser Richtung Glückstadt. Als wir in die Glückstädter Nebenelbe abbiegen, Wird es schon etwas kniffelig, da die Tonnen in der Dunkelheit schwer zu sehen sind. Gegen halb 10 Uhr abends laufen wir dann in den Glückstädter Hafen ein und machen an einem freien Platz fest.

Wir haben uns zwischenzeitlich dazu entschlossen, morgen die Fahrt Richtung Ostsee fortzusetzen. Wir hatten eigentlich vor, erst noch auf der Elbe zu bleiben. Aber dafür hätten wir das Schiff in einem Hafen, z. B. Glückstadt oder Wedel, "zwischenparken" müssen.

14.04.2023, Glückstadt - Borgstedter Enge

Um 09:45 ist Hochwasser in Glückstadt. Wir fahren aber schon 20 nach 8 Uhr los, da wir heute noch möglichst weit durch den Kanal wollen. Wir motoren also den größten Teil der Strecke nach Brunsbüttel gegen die auflaufende Tide gegen an.

Die Sonne scheint und es ist fast windstill. Ein wunderschöner Morgen mit wärmender Sonne. Wir kommen an dem neuen "LNG-Terminal Brunsbüttel" vorbei. Ein Schiff mit der Aufschrift "Guard" fährt patrouille. Ansonsten kann man hier ziemlich nahe an dem Terminal vorbeifahren - erstaunlich!

Um 10:20 sind wir vor der Schleuse Brunsbüttel. Nach kurzer Wartezeit dürfen wir in die kleine Nordschleuse einlaufen. Nach sechs Stunden erreichen wir die Borgstedter Enge, wo wir uns eben westlich von der Magnetfeldversuchsanlage der Marine vor Anker legen. Das erste Mal Ankern diese Saison, traumhaft! Nach dem Abendessen setzen unser Jüngster und ich zum Ufer über, und gehen auf eine kurze Erkundungstour. Anschließend sitzen Nicole und ich noch lange draußen in der Plicht. Es ist wirklich erstaunlich, dass wir es trotz der kühlen Temperaturen (8 Grad) so lange durchhalten. Das ist aber dem umstand geschuldet, dass wir immer windgeschätzt hinter Sprayhood sitzen.

15.04.2023, Borgstedter Enge - vor Anker bei Massholm

Nach eine sehr ruhigen Nacht, lichten wir gegen 9 Uhr den Anker und machen uns auf zur Schleuse in Kiel Holtenau. Kurz vor 12 Uhr machen wir am Wartesteg fest und ziehen am Automaten ein Ticket (7 EUR). Nach nur 20 Minuten Wartezeit können wir in die Schleuse fahren.

Wir entschließen uns, noch mindestens bis Schleimünde weiterzufahren, da die Wetterbedingungen morgen nicht besser werden. In der Kieler Bucht steht eine nervige Welle. Wir ziehen zur Unterstützung das Großsegel hoch. Vor Damp bergen wir es dann wieder ab, da wir nicht genügend Höhe laufen. Wir motoren nun gegen Wind und Welle Richtung Norden, bis wir Schleimünde erreichen. Entschließen uns, vor Maasholm vor Anker zu gehen. Dort liegen wir bei Nordost sehr geschützt. Wir setzen dann mit dem Schlauchboot über. Unser Jüngster hat sich ein Eis verdient. Wir schlendern schließlich zu den WoMo-Stellplätzen, die fast alle belegt sind. Schließlich gehen wir in der "Tonne 15" essen. Auf Kochen hat heute keiner mehr Lust!

Zurück an Bord sitzen wir in der Plicht und genießen die wunderschöne Aussicht. Die Gasheizung läuft schon und wärmt schonmal das Schiffinnere auf.

15.04.2023, vor Anker bei Massholm - Marina Minde

Am nächsten Morgen hole ich den Anker gegen viertel nach acht hoch und wir beschleunigen unsere Hanna ausschließlich mit der Fock. Später hissen wir noch das Großsegel. Der Wind kommt wieder aus Nordost und so machen wir einen langen Holeschlag auf der Ostsee. Leider nimmt der Wind stetig ab, so dass wir nachher den Motor starten.

Gegen halb zwei machen wir in Marina Minde fest. Der Hafen ist für diese Jahreszeit schon recht voll.

Am Nachmittag nehmen wir dann ein Taxi nach Flensburg. Um 17:15 geht es dann mit der Bahn von Flensburg nach Elmshorn.

Nächste Woche haben wir ab Mittwoch Urlaub, so dass wir Dienstag Abend wieder hier sein werden. Wir hoffen auf etwas wärmere Temperaturen. Die Ostsee hat nur 7,7 °C und die Lufttemperatur nicht viel mehr als 10 oder 11 Grad - wir werden sehen!

 





Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.