Ansegeln an Ostern

15.04.2022, SVE – Glückstadt

Anfang der Woche konnten wir aufgrund des anhaltenden Ostwindes, unseren Hafen nicht verlassen, da einfach nicht genug Wasser aufgelaufen ist. Heute aber sollte es klappen. Um 16:17 ist Hochwasser in Elmshorn; gegen 15:20 Uhr verlassen wir unseren Hafen. Wir wären aber auch früher von unserem Platz gekommen.

Die Freude ist groß, schließlich ist es die erste Fahrt in diesem Jahr. Daran können auch die kühlen Temperaturen nichts ändern. Wir wollen heute nach Glückstadt und nutzen das ablaufende Wasser. Als wir hinter der Tonne GN13 in die Glückstädter Nebenelbe einbiegen, verlangsamen wir unsere Fahrt. Das Echolot stimmt mit den Tiefenangaben auf der Navi-App überein. Wir haben um die 1,3 m unter dem Kiel. Bei vollständiger Ebbe ist dann nicht mehr viel Platz. Mal sehen, wie wir morgen früh hier durchkommen.

Gegen 17:20 machen wir in Glückstadt am nördlichen Steg längsseits fest. Heute bleibt definitiv unsere Kombüse kalt. Ich hatte kurzfristig nach einem freien Platz in der „Alten Mühle“ gefragt. Um 18:30 dürfen wir kommen. Das Lokal ist, eigentlich wie immer, wenn wir hier sind, gut besucht.

16.04.2022; Glückstadt – Marina Grünendeich

Wir wollen mit dem auflaufenden Wasser Richtung Hamburg. Um viertel nach 11 Uhr legen wir ab und steuern die südliche Spitze der Rhinplate an. Um 11:25 ist Niedrigwasser in Glückstadt. Also passieren wir die flache Stelle bei „Rhinplate Süd“ fast genau zu Niedrigwasser. Mit langsamer Fahrt nähern wir uns dem Flach. Wir haben teilweise nur 0,6 Meter unter dem Kiel, aber es passt!

Unter Motor geht es dann weiter auf die Elbe mit dem Ziel Grünendeich. Wir freuen uns, mal wieder einen für uns neuen Hafen anzulaufen. Das auflaufende Wasser beschert uns über 8 Knoten Fahrt über Grund. Gegen 13 Uhr erreichen wir die nord-westliche Spitze der Insel Lühesand. Das Anlegemanöver an dem 550 Meter langen Steg der „Marina Grünendeich“ gestaltet sich schwieriger als gedacht. Erst beim dritten Anlauf schaffe ich es, unsere Hanna neben dem Steg und einigermaßen parallel dazu, zum Stehen zu bekommen. Es herrscht starke Strömung, teilweise bis 4 Knoten, wie ein ortskundiger Segler meinte. Gegen das auflaufende Wasser anzulegen, war aufgrund des Ostwindes keine Option, da wir diesen dann auf das Cockpit stehen gehabt hätten. Zwei junge Segler steigen von ihrer X-482, um uns beim Anlegen zur Hand zu gehen. Auf meine Nachfrage hin erfahre ich, dass sie hier rückwärts gegen das auflaufende Wasser anlegen. Das ist mit unserem Schiff schwierig, da der Bug gerne unvorhergesehen ausbricht.

Am Nachmittag erkunden wir das Gelände. Da wir fast ganz am Ende des Steges festgemacht haben, haben wir ein Stück zu laufen. Noch ist hier viel Platz, die meisten Schiff stehen wohl noch an Land.

Ganz im Westen des Geländes finden wir ein kleines Fachwerkhaus, dass auf kleinen, gemauerten Fundamenten steht. Es ist sehr gediegen eingerichtet und erinnert an eine Art „Herrenzimmer“. Wir können vor Ort leider keine näheren Information über das niedliche Häuschen mit wunderbarem Blick auf die Elbe bekommen.

Mit dem Wetter haben wir wirklich Glück, auch wenn man sich vor dem kalten Ostwind Schutz suchen muss. Am frühen Abend können wir erstmals draußen in der Plicht sitzen und zu Abend essen – wunderbar!

Wir erleben sogar noch einen schönen Sonnenuntergang.

 

17.04.2022, Marina Grünendeich – SVE

Wir fahren heute schon wieder zum SVE, da wir mit der Familie Ostern feiern wollen. Um 7:45 starten wir den Motor und legen ab. Das Wasser läuft bereits seit fast drei Stunden ab. Wir umrunden die Insel Lühesand auf der Ostseite, da wir hier nicht Gefahr laufen, bei ablaufendem Wasser festzukommen. Die Elbe ist ruhig und absolut leer, wir scheinen zur Zeit die einzigen Seefahrer zu sein. Südlich Pagensand biegen wir in die Pagensander Nebenelbe ab. Hier wird es nochmal richtig flach, so dass wir uns langsam vortasten. Östlich von Pagensand wird es wieder etwas tiefer. Wir legen uns schließlich gegenüber vom „Grünen Mann“, östlich von Pagensand vor Anker. Um 14:11 starten wir schließlich den Motor und holen den Anker hoch. Erst um 17:37 ist Hochwasser in Elmshorn, wir sind sehr früh dran. Jedoch wollen wir mal sehen, wie weit wir kommen. Zu unserem Erstaunen schaffen wir es bis in den Hafen des SVE, wo wir um 14:32 eintreffen – also ca. 2 Stunden vor Hochwasser, dass gemäß BSH normal auflaufen soll. Wir machen den Motor erst einmal aus, da wir noch lange nicht auf unseren Platz fahren können. Um 16:33 schaffen wir es dann schließlich in unsere Box.

Das war ein schöner, wenn auch kurze Start in die Saison!

 

 

 

 

 

 




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