Hauptsache, die Kinder haben Spaß!

09.08.2017, Marstal

Wir verbringen einen Hafentag in Marstal. Der angesagte Starkwind kommt auch. Es wird aber dennoch nicht langweilig. So treffen wir zum Beispiel zwei Delphine: Die "Perigrina", Baunummmer 22 und die "La Paloma", Baunummer 43. Wir finden Zeit, uns auszutauschen. Unser Problem mit der Luvgierigkeit haben auch andere Delphine. Oft wird der Mast ein Stück nach vorne gesetzt, oder das Großsegel wird kleiner geschnitten.

Die Kinder sind fast den ganzen Tag unterwegs, meistens auf dem schönen großen Spielplatz. Abends könne wir herrlich zusammen grillen, der Wind läßt etwas nach.

10.08.2107, Lyø

Wir wollen heute zusammen nach Lyø. Das bedeutet, dass wir bei der Nord-West-Lage heute ein ganzes Stück motoren müssen. Anfangs segeln wir noch, doch spätestens in der Fahrrine ist Schluß mit Segeln, da der Wind auch noch abnimmt. Das Wetter wird zunehmend freundlicher und als wir im Hafen von Lyø angkommen scheint die Sonne. Wir treffen dort wieder unsere Vereinskameraden mit ihrem wunderschönen Jollenkreuzer, die wir auch in Korashavn getroffen haben. Sie haben für Piet zwischenzeitlich Steine mit einem Loch gesammelt und an einer roten Leine zusammengebunden. Piet freut sich sehr. Er sagt mir auf dem Weg zum Boot: "Das ist aber lieb von Denen!"

Abends sitzten wir Alle an einem lagen Grilltisch zusammen. Es ist eine sehr gesellige Runde. Nach dem Essen ziehen wir auf Grund des kalten Windes in den Aufenhaltsraum um. Es wird spät, ehe wir ins Bett kommen.

11.08.2017, Avernakø

Wir müssen so langsam zusehen, dass wir Richtung Osten zurückfahren, da wir Sonntag in Svendborg unsere zwei Mädchen von der Bahn abholen werden. Da liegt Avernakø auf dem Weg.

Es ist asolute Flaute, daher motoren wir dort hin. Wir bekommen einen Platz ganz weit vorne. Unter unserem Kiel sind maximal 0,2 Meter Wasser - das reicht uns aber.

Piet drängt mit großer Ungedult von Bord - die Vorderleinen sind noch gar nicht ganz fest und er turnt bereits hastig über den Bugkorb an Land. Pflichtbeflissen ermahne ich ihn - im Inneren jedoch muß ich lachen - hätte ich früher genau so gemacht!

Wir untenehmen eigentlich gar nichts - und trotzdem vergeht die Zeit wie im Fluge. Abends sitzen wir wieder in Großer Runde und die Kinder haben ihren Spaß. Sie dürfen am Abend sogar noch mit unserem Schlauchboot und Außenborder im Hafen herumfahren.

 

 


Ankern ist wunderschön!

07.08.2017, Skarø

Die Nacht war herrlich ruhig. Der neue Morgen begrüßt uns mit Sonne - wir frühstücken in der Plicht. Anschließend hissen wir die Segel und ziehen den Anker hoch. Mit achterlichem Wind, jedoch mit Störmung von vorne, geht es den Svendborgsund hindurch.

Wir wollen heute wieder vor Anker liegen und haben uns dafür die Ankerbucht bei Skarø ausgesucht. Leider müssen wir noch Diesel tanken und dafür einen Stop im Svendborg Lystbadehavn machen. Wir segeln fast bis kurz vor die Einfahrt des Hafens. Von überall kommen allemöglichen Schiffe angefahren, so dass beim Einholen der Segel unsere volle Konzentration erforderlich ist. Der Hafen ist recht eng und die Tankstelle liegt in einer engen Boxengasse, zudem bläst dort der Wind schräg hinein. Wir wollen dort unbedingt rückwärts reinfahren, um dann besser gegen den Wind, der uns gegen die Kaimauer drückt, abzulegen. Es ist eine Herausforderung dort mit unserem Langkieler rückwärts "einzuparken". Wir nehmen dazu Leinen zur Hilfe und verholen uns dann durch Fieren an den gegenüberliegenden Dalben an die Anlegestelle der Tankstelle. Das Manöver klappt hervorragend und wir können sogar die luvseitige Vorleine an einer der Dalben belassen, um beim Ablegen besser gegen den Wind von der Kaimauer wegzukommen - so jedenfalls unser Plan! Als wir mitten im Tankprozedere sind, kommt eine Segler und gibt Handzeichen, dass er gerne passieren möchte. Das ist schade aber noch nachvollziehbar. Weniger verständlich wird es jedoch, und unser Erstaunen ist in diesem Moment sicher an unserern Gesichtern ablesbar, als der Segler eine leere Box vor uns und vor unserer schönen Verholleine ansteuert! Sprich wir haben die Leine völlig um sonst gelöst! Ich bin ehrlich gesagt etwas sauer worauf ich den Segler nach seinem Anlegemanöver auf die Aktion anspreche. Er entschuldigt sich immer hin - er hätte den leeren Platz zunächst nicht gesehen - na gut, war ok, kann passieren.

Wir kommen schließlich auch ohne unsere tolle Luvleine, durch Abdrücken von der Keimauer weg. Wir steuern somit Skarø an, allerdings unter Motor. Dort legen wir uns sodann, schön nahe am Strand, vor Anker. Piet und Axel fahren später mit dem Schlauchboot zum Strand und erkunden die Gegend; außerdem darf Piet auch baden.

Nachmittags motoren wir alle zusammen mit dem Dingi zur Insel und gehen ein Eis essen bei "Skarø Is". Sehr leckeres Eis! Auch der Weg dahin ist sehr hübsch mit den kleinen alten Fachwerkhäusern unter Reet.

Zurück an Bord verholen wir uns noch an eine der nahgelegenen Ankerbojen, denn  heute Nacht soll der Wind von Süd-West auf Süd-Ost drehen.

Abends essen wir in der Plicht. Es ist sehr schön warm und wir können einen herrlichen Sonnenuntergang erleben. Ankern ist einfach ein Traum!

Den Abend über bekommen wir immer wieder etwas Schwell von den Fähren ab. Aber am späteren Abend wird der Fährverkehr eingestellt und wir liegen die Nacht über ruhig an der Ankerboje.

08.08.2017, Marstal

Nach einer relativ ruhigen Nacht - der Wind hat wie vorhergesagt gedreht und auch aufgebrist - legen wir unter Segeln ab. Was dann folgt ist einfach nur schönes Segeln. Der Wind weht mit 3 bis 4 Beaufort und unsere Hanna läuft super. Bei den Bedingungen scheint der Trimm gut zu passen. Wir wollen nach Marstal, wo wir uns mit Bekannten treffen. Wir kreuzen fast die gesamte Fahrrinne bis Marstal. Manchmal ist es aufgrund des regen Schiffsverkehrs und des sehr engen Fahrwasser sehr eng. Nicole steuert unsere Hanna mit ruhiger Hand und rattenscharfer Höhe durch die unzähligen Wenemanöver - Respekt! Wir kürzen dann ein wenig ab und biegen hinter dem Flach "Langehjørne" ab und fahren direkt in den Hafen von Marstal. 

Es ist sehr schön hier zu sein. Wir verbringen schließlich den Rest des Tages mit unseren Bekannten, die neben uns festmachen und eine etwas ältere Spielkameradin für Piet dabei haben. Die beiden haben viel Spaß zusammen und wir haben unweit des Spielplatzes festgemacht.

 

 

 



Immer mit dem Wind, bis heute!

31.08.2017, Korshavn

Eine traumhaft ruhige Nacht in der Bucht von Korshavn liegt hinter uns. Der Wind hat im Laufe des Abends deutlich nachgelassen. Am heutigen Morgen liegt unsere Hanna in einem spiegelglatten Ententeich; ein wolkenloser Himmel über uns und um uns herum, nichts als Stille. Wir spühren die Kraft der aufgehende Sonne in unseren Gesichtern. Bei dem Ambiente ist ein Frühstück in der Plicht ein echter Genuß!

Aufgrund des angesagten Starkwindes bzw. Sturmes gegen Ende der Woche, wollen wir heute unseren langgehegten Wunsch Samsø anzulaufen, umsetzen. Wir rechnen damit, dass wir mogen Samsø wieder Richtung Süden verlassen müssen, um dort nicht eingeweht zu werden.

Der Wind kommt achterlich aber zu schwach für unsere schwere (überladene und bewachsene) Hanna. Wir müssen die gesamte Strecke nach Ballen auf Samsø motoren. Der Sonne scheint, es ist warm. Auf gut der halben Strecke machen wir den Motor aus und Piet darf die Angel auswerfen. Wir lassen uns nur mit der Fock treiben. Leider bleibt ein Erfolg beim Angeln aus und wir motoren schließlich nach Ballen. Der Hafen ist, es war nicht anders zu erwarten, proppevoll. Wir fahren trotzdem in den, wie eine Arena anmutenden Hafen hinein. Auf den meisten Segelbooten sitzen die Menschen wie eine Art Publikum, in Erwartung eines spannenden Hafenkinos. Wir bemühen uns, unseren Beitrag zur deren Belustigung möglichst gering zu halten. Es ist jedoch nicht leicht, mit unserem Langkieler, in der Hoffnung, einen freien Platz zu sichten, bis in die letzten Ecken des Hafens vorzustoßen. Nicole ist (wie eigentlich immer) an der Pinne und schlägt sich wirklich tapfer! Mich überkommt das Gefühl, dass sich das Publikum nicht genug unterhalten fühlt.

Ein älteres Ehepaar winkt uns zu und wir machen schließlich längsseits an ihrer HR fest. Uns wird versichert: "Ein super Platz!" Er meint damit den ungehinderten Blick auf die gesamte Arena.

Als wir fest sind und alles verteut haben, schauen wir in die Runde. Es ist wirklich auffällig: Der Anteil der neueren und immer größeren Segelschiffe nimmt offensichtlich zu. Wir gehören mit unserem klassisch anmutenden "kleinen" Delphin zu einer Minderheit.

Piet steht schon in den Startlöchern. Er hat beim Anlaufen des Hafens den wunderschönen Strand entdeckt. Dort möchte er, verständlicherweise, sofort hin! Nach einer für ihn gefühlten Ewigkeit, machen wir uns endlich auf. Ein sehr schöner Strand mit feinem Sand und seichtem sowie glasklarem Wasser - ideal. Dazu noch Sonnenschein und warne Temperatur - besser geht es nicht.

Die Umgebung des Hafens ist wiklich sehr schön; nette und uhrige Restaurants und Cafes, direkt am Hafen, dazu eine Baggerie und einen Stand mit frischem Fisch.

Spät am Abend bekommen wir noch einen Päckchenlieger an unsere Steuerborseite. Eine reine Frauen-Crew, wie sich auf Grund der kurzen Haare erst auf den zweiten Blick herausstellte. Axels aufflammende Freude wird umgehend im Keim erstickt: Nicole versichert mir trocken: "Bei denen kannst Du ganz bestimmt nicht punkten!" Ich wußte sofort, was sie meinte. Hilfsbereit, wie ich bin, bot ich trotzdem meine Hilfe an. Außerdem versuchte ich, mit meinen rudimentären Dänischkenntnissen Eindruck zu schinden. Als Reaktion kam, wenn man es wohlwollend auslegen möchte, nicht mehr, als ein mildes Lächeln.

02.08.2017, Ballen auf Samsø

Heute wollen wir früh los, da ab Mittag wiedereinmal viel Wind vohergesagt ist. Die Damen-Besatzung unseres Nachbarschiffes schläft noch und wir wollen sie auch nicht wecken. Wir machen uns daran,  die Vorleine samt Stromkabel von unserem Schiff abzumontieren und am Schwimmsteg zu befestigen, damit wir uns, die Achterleine unsere Nachbarschiffes nach vorne führend, nach hinten hinaus verholen können. Unser Motor läuft bereits. Doch in dem Moment zeigt sich ein Mitglied der Damencrew. Ich wollte nicht aufgeben, vielleicht doch noch im letzen Moment bei den Damen zu punkten. Jedenfalls versuchte ich der ob unseres Vorhabens etwas verwundert dreinschauenden Seglerin auf gebrochenem Dänisch klar zu machen, dass wir gerade dabei wären, abzulegen. Und das Beste dabei sei, dass wir sie samt ihrem angebundenen Schiff gleich mitnehmen würden. Immerhin, die Reaktion daraufhin konnte man als mildes Lächelnd auslegen!

Unser heutiges Ziel ist Kerteminde, wo wir das herannahende Tiefdruckgebiet mit Starkwind und Sturm abwettern wollen. Hier gibt es genügend Möglichkeiten, wie Sightseeing oder Museen usw..

Wiedereinmal hat es sich gelohnt, früh abzulegen. Als wir auf Höhe von Fyns Hoved sind, kommen erste ernstzunehmende Böen. Wir haben volles Tuch und müssten eigentlich reffen. Andererseits sind wir bereits in der Abdeckung. Wir brauchen aber etwas Druck im Segel, um genügend Höhe laufen zu können. Es ist der erste Törn unseres bisherigen Urlaubs, den wir hoch am Wind segeln müssen.

Als wir die Landspitze zwischen Romsøsund und Kerteminde Bugt umrunden, starten wir den Motor und holen die Segel ein. Der Hafen von Kerteminde ist um dieseTageszeit (Mittag) noch alles andere als voll.

Das Wetter ist schön und wir können in den Gammle Haven laufen und abends in der Plicht essen. Der Tag geht viel zu schnell zu Ende.

 


Wir lassen uns nicht aufhalten!

30.07.2017

Freidericia ist auch schön, aber da geht bestimmt noch mehr!

Laut Vorhersage ist für heute wieder einmal mit viel Wind im Laufe des Tages zu rechnen. Man gewöhnt sich an Alles. Wir brechen nach unserem obligatorischen Kaffee auf. Ziel ist zunächst der alte Hafen von Fredericia. Doch als wir auf Höhe der Einfahrt sind, juckt uns der Hafer! Was sind schon 7 Beaufort bei Raumschotkurs. Wir fahren also weiter in Richtung Kattegat. Als wir aus dem Lillebelt raus gefahren sind, stellt sich für uns spontan die Frage: Nach Backbord abbiegen Richtung Julesminde, oder weiter gerade aus nach Bogense. Wetteronline zeigt auf dem Wetterradar Gewitterfronten aus Süd-West heranziehend.

Wir schauen uns die Zugrichtung der Gewitterzellen genau an und stellen fest, dass wir diesen wahrscheinlich entkommen würden, wenn wir weiter Richtung Osten fahren würden. Genau so war es dann auch. Als wir in Bogense fest sind, können wir gerade noch das Stromkabel verlegen und dann fängt es unwetterartig an zu schütten. Draußen über dem Kattegatt können wir Blitze erkennen und Donner wahrnehmen. Also, Alles richtig gemacht!

Nachmittags wird das Wetter sogar noch richtig schön und wir können baden - Piet freut sich riesig!

Der Wind nimmt auch weiterhin zu, aber es ist recht mild.

Wir kaufen noch frischen Fisch (Langefisk, zu Deutsch: Lengfisch, dorschähnlich); super frisch und lecker.

31.07.2017

Auch am heutigen Morgen stellt sich die Frage, wohin? Denn auch für heute, wie ist es anders zu erwarten, sind in Böen bis 7 Beaufort (zumindest bei Wetteronline) angesagt. Wir entscheiden uns für Korshavn. Dort kann man herrlich geschützt ankern. Wir brechen sofort nach unserem Kaffee auf. Wir fahren mit vollem Tuch, ständig in der Bereitschaft zu reffen. Böen von mehr als 6 Beaufort bleiben aber aus -> Windfinder hatte heute Recht! Trotzdem ziehen einige dunkle Wolken mit Regen an uns, wohlgemerkt in sicherer Entfernung, vorbei.

Nachdem der Anker bei 2,10 m über Bord geht, steigen wir alle zusammen ins Schlauchboot und rudern an Land. An diesem entlegenen Ort treffen wir tatsächlich Vereinskameraden vom SVE. Wir kommen ins Gespräch und die Zeit läuft dahin.

Die Örtlichkeiten des Hafens sind spartanisch. Aber das passt hier absolut hin. Ein dänisches Paar bereitet in einer kleinen Outdoor-Küchen-Nische frischen Hummer zu. Wir gucken nicht schlecht und schauen uns das Ganze aus der Nähe an. Piet darf sogar die Prachtexemplare anfassen. Wir erfahren, dass die Hummer direkt vom Kutter kommen; pro Stück wurden 100 Kronen bezahlt - das ist relativ günstig. Die fangfrischen Krustentiere werden in kochendem Salzwasser mit Dill, 20 Miunten gegart - auf Grund des Geruches natürlich nicht an Bord. Danach werden sie zerlegt. Der Panzer des Unterleibes wird mit einer Schere aufgeschnitten und dann mit der Hand aufgebrochen, so dass das darin enthaltene Fleisch am Stück herausgenommen werden kann. Die Scheren werden mit einem Stein zertrümmert, um an das Fleisch zu kommen.

Es ist bereits später Nachmittag und wir wollen zurück an Bord. Als wir Richtung Schlauchboot schauen, könnnen wir unseren Augen nicht trauen: Unser Schlauchboot treibt vom Ufer, mit beachtlicher Geschwindigkeit davon. Bei dem Wind, keine Chance es mit Schwimmen einzuholen.  Gut dass wir uns in einer Bucht befinden. Axel macht sich zu Fuß auf die andere Seite der Bucht und rudert zurück. Nettes Abenteuer am Rande!

Der Abend beschert uns einen traumhaften Sonnenuntergang. Mal sehen, wie es morgen weitergeht.

 

 

Auf zum Sommerurlaub 2017!

26.07.2017

Die Wetteraussichten für die nächsten Tage sind zwar nicht ideal, aber Hauptsache, wir sind unterwegs.

Wir müssen zwar heute noch arbeiten, aber trotzdem machen wir uns noch auf den Weg nach Marina Minde. Unser voll beladener Polo muss Alles geben.

Wir kommen gut durch und kommen hoch motiviert in Marina Minde an und springen aus dem Auto, um unsere Hanna zu beladen. Durch die Aussicht auf die bevorstehende Segelreise, entfalten sich ungeahnte Kräfte. Taschen, die wir zu zweit ins Auto gehievt haben, schafft Axel einarmig, mit der anderen Hand am Vorstag festhaltend an Bord - oberste Prämisse: Bloß keine Zeit verlieren! Es dauert keine Stunde und wir können ablegen.

Der Wind ist zu schwach, so dass wir motoren. Aber irgendetwas fühlt sich anders an. Die Pinne vibriert und wir sind zu langsam, gemessen an der Umdrehungszahl der Maschine! Bewuchs!? Wir waren lange nicht beim Schiff. Wir machen den Motor aus. In Ermangelung einer Alternative bekommt Axel einen Pfannenwender in die Hand gedrückt, mit der Frage: "Wieseo" Ich: "Warum 'wieso'??", Nicole:"Wieso hast Du noch nicht Deine Badehose an?!" Axel geht tauchen. Leider bestätigt sich unsere Befürchtung: Muschelbänke und Algen hängen an unserem Rumpf! So eine Sch..!!

Immerhin, Axel bekommt zumindest das Ruderblatt frei. Wir machen uns dann wieder auf den Weg nach Sønderborg. Leider erreichen wir die Brücke zu spät, so dass wir eine knappe Stunde warten müssen. Wir legen uns provisorisch an eine etwas älter anmutende Anlegestelle, sehr nahe am Ufer - unter uns noch 0,2 Meter Wasser. Der Stadthafen gegenüber ist nämlich proppevoll. Wir genießen unser schnelles Abendbrot mit phantastischer Sicht auf den Stadthafen. Dann legen wir ab und passieren die mittlerweile geöffnete Brücke. Wir steuern direkt auf den Ankerplatz im Alssund zu und schmeissen den Anker über Bord - herrlich diese Ruhe! Wir genießen die abendliche Stimmung.

27.07.2017

Wir haben die Nacht über sehr ruhig gelegen. Morgens kommt ganz leicht die Sonne durch, der Wind nimmt aber schon etwas zu. Nach dem Frühstück lichten wir den Anker, ohne Motor, was in diesem Fall ein heikles Unterfangen ist, da der Wind, entgegen der Vorhersage, ziemlich südlich und damit etwas auflandig weht. Hinter uns wird es sehr schnell, ganz flach. Der Anker liegt immer auf der falschen Seite, also auf der Landseite vom Schiff, so dass sich der Bug beim Einholen der Ankerkette in Richtung Land bewegt. Wir holen also die Kette soweit ein, bis der Anker gerade noch hält. Als der Wind das Heck Richtung Land dreht, holen wir schnell den Rest der Kette ein und lassen den Anker ein Stück hängen, um dann die Fock ein Stück auszurollen und back zu halten - das funktioniert! Wir nehmen schnell Fahrt auf und gehen in den Wind, um das Großsegel zu hissen. Dann segeln wir mit achterlichem Wind den Alssund und dann den Alsfjord hinauf, um dann Aarøsund Havn anzulaufen. Wir segeln Schmetterling, was einiges an Konzentration erfordert, damit wir nicht ungewollt eine Patenthalse fahren.

Im Hafen angekommen, werden wir per Schild aufgefordert, innerhalb der nächsten Stunde das Hafengeld zu entrichten. Als wir am Automaten das Ticket gezogen haben, lesen wir einen Aushang, auf dem steht, dass das Internet nicht funktioniert und der Techniker verständigt wurde. Wie lange hängt das Schild wohl hier schon, seit letzter Saison? Um ehrlich zu sein, Axel ägert sich ein wenig, denn das heißt keinen Blog schreiben! Aber ansonsten ist der Hafen sehr schön. Insbesondere auch wegen des sehr schönen Gästehauses (s. Bild)

28.07.2017

Wir legen früh ab, denn es ist Starkwind ab 10 Uhr vorhergesagt. Gegen 7:30 legen wir ab und setzen zügig unsere Segel. Der Wind ist wieder sehr achterlich, bedeutet Schmetterling-segeln, mit ausgebaumter Fock. Uns folgen bestimmt 6 weitere Schiffe, die uns, trotz unseres Bewuchses, nicht einholen - eine kleine Genugtuung stellt sich ein. Der Wind legt schon bald auf gut 6 Beaufort zu und wir sind mit guten Sechs, teilweise über sieben Knoten unterwegs.

Wir laufen die kleine Insel Faenö Kalv an und legen uns in deren Windschatten vor Anker. Piet und Axel erkunden die Insel mit dem Schlauchboot, auch , um evtl. Piraten zu treffen oder sogar einen Schatz zu heben. Leider sollen beide Wünsche unerfüllt bleiben.

Nach einigen Stunden legen wir unter Segeln ab und steuern den Hafen Middelfart (Stadthafen) an. Wir wundern uns, warum viele Segler die benachbarten Häfen anlaufen und nicht den stadtnahen Hafen. Später erfahren wir den Grund.

Der Hafen ist nicht groß, aber fußläufig zur Innenstadt gelegen. Außerdem gibt es hier eine Bücherei und ein Kino. Gegen 20 Uhr kommt der "Hafenmeister" - Kassierer trifft es wohl besser. Wie auch immer, jedenfalls erfahren wir jetzt die Lösng des Rätsels: Er will 200  Dänische Kronen haben! Das Beste, die Duschen kosten extra und es gibt kein WLAN! Die haben wohl den Schuss nicht gehört!! Wir schwören: Egal, welches Wetter, morgen fahren wir weiter (für morgen sind 7 bis 8 Beaufort angesagt!).

29.07.2017

Wir halten unser Versprechen und legen nachmittags ab, Richtung Fredericia. Wir haben nur die Fock draußen und sind mit guten 8 Knoten unterwegs (Strömung von 1,5 Knoten inklusive). Es treffen uns Böen der Stärke 7 und wir bekommen trotz reduzierter Fock ordentlich Schräglage!

Der Sportboothafen von Fredericia gibt sich in industriellem Ambiente. Wir wollen aber auch nicht weiter fahren, denn der Wind ist einfach zu stark. Mal sehen, wie es morgen weitergeht.

  

 

 

 





Überführung 2017

23.05.2017

Eigentlich hatten wir vor, heute von Glückstadt nach Brunsbüttel zu kommen. Doch als wir zu Fuß vom Bahnhof kommend den Außenhafen von Glückstadt erreichen, treffen erste schwere Böen ein. Laut Vorhersage ist mit einer Gewitterfront zu rechnen. Und tatsächlich läßt sich das Bilden der Front auf dem Niederschlagsradar verfolgen. Wir nehmen Abstand von der Idee, heute gen NOK abzulegen. Stattdessen gehen wir mit Freunden in das abermals neu eröffnete "Glücklich Strandgut".

 24.05.2017

Um 5:30 klingelt das Smartphone. Ein kurzer Blick auf diverse Wetter-App's und nach dem Motto "jetzt oder nie" springen wir in unsere zurechtgelegten Klamotten und legen um 6 Uhr ab. Wir hoffen, dass zumindest die vorhergesagte Windrichtung stimmt. Bei West-Nord-West wird die Welle bei 6 Beaufort vor der Schleuse vor Brunsbüttel nicht so heftig ausfallen. Wir motoren gegen Wind und Welle. Es treffen die ersten Böen mit 7 Beauford ein. Wir kommen aber gut voran, dank des noch ablaufenden Wassers. Es ist wenig, besser gesagt, gar nichts los auf der Elbe, außer Berufsschifffahrt. So werden wir in Brunsbüttel auch als einzige geschleust.

Es folgen Stunden auf dem NOK mit teilweise gesetzter Fock. Wir laufen über 7 Knoten - das macht schon fast wieder Spaß.

Nach knapp 8 Stunden erreichen wir die Schleuse in Kiel-Holtenau. Dort legen wir uns an den neu gebauten Steg - der ist wirklich gut geworden. Der Automat ist noch außer Berieb. Wir warten 1,5 Stunden und werden dann mit zwei großen Schiffen in der einzig in Betrieb befindlichen Kammer geschleust.

Wir machen direkt im Außenhafen in Kiel-Holtenau fest.

 25.05.2017

Wir legen früh mogens ab und setzen zügig die Segel. Es weht mit 5 bis 6 Beaufort aus Nord-West - wir reffen. Auf der Ostsee steht leider eine unangenehme Welle, die ungünstig und steil zu unserem Kurs steht. Unser kleiner Matrose an Bord kämpft mit der Seekrankheit. Wir brechen ab und starten den Motor und nehmen direkten Kurs auf Schleimünde. Es ist schon fast gar kein Durchkommen in die enge Mündung der Schlei. Unzählige Sportboote kommen aus der Schlei gefahren.

Im Hafen von Schleimünde ist noch viel Platz. Wir legen ganz hinten, in Sichtweite zu dem kleinen Strand, an. Es ist wirklich sehr schön hier. Es wird ein enstpannter Tag und auch Piet kommt beim Spielen mit dem feuchten Element zu seinem Recht.

 26.05.2017

Nach dem Frühstück kümmern wir uns um unseren Antennensplitter, der offensichtlich ohne Funktion ist. Das Gerät wird abmontiert und aus den darin befindlichen Teilen bauen wir einen Adapter, der zwischen das Antennenkabel und das Funkgerät passt. Als wir später dem ersten Funkverkehr folgen können, zeigt sich der Erfolg der Maßnahme.

Schließlich legen wir am späten Vormittag ab und nehmen unter Segeln Kurs auf Høruphav Havn. Unterwegs bekommen wir einige Schweinswale zu Gesicht.

Mit nicht viel mehr als 4 bis 5 Knoten, später sogar teilweise nur 3 bis 4 Knoten bewegen wir uns fort. Eine Geduldsprobe, die wir aber bestehen: Nur wenige Meilen vor Høruphav Havn starten wir den Motor und laufen am Nachmittag in den schönen Hafen ein. Kay von Eitzen (auch bekannt als der Bianca 27-Papst), der Organisator des dort jährlich, an Himmelfahrt, stattfinden Bianca 27-Treffens winkt uns zu und wir dürfen bei ihm längsseits festmachen. Der Pflegezustand seines Schiffes übertrifft Alles, was wir jemals gesehen haben. Alles an seinem Schiff glänzt, egal ob Lack oder Metallteile. Und von Jahr zu Jahr scheint das Schiff mehr zu glänzen. Um so größer ist die Ehre, die uns mit dem Längsseitsgehen zuteil wird.

Wir verbringen einen geselligen Abend am Grill mit den Bianca 27-Freunden.

 26.05.2017

Am späten Morgen machen wir uns auf Richtung Marina Minde. Die Sonne scheint, es ist warm und es weht ein leichter Wind. Wir segeln raumschots weiter in die Förde hinein und suchen uns einen Ankerplatz in einer kleinen Bucht auf der dänischen Seite. Zum Baden ist das Wasser noch zu kalt, aber auch so ist es sehr schön an Bord. Das Schaufelrädchen unserer Logge ist seit einiger Zeit fest. Axel zieht sich seinen Neopren an, um mit einem Tauchgang das Schaufelrädchen wieder gängig zu machen.

Am Nachmittag machen wir uns dann auf zu unserer letzten Etappe nach Marina Minde. Es sind nur noch wenige Seemeilen bis dort hin. Der Wind hat inzwischen aufgefrischt, und wir müssen beim Lichten des Ankers darauf achten, dass der Bug nicht in Richtung Land zeigt, da nur wenige Meter neben uns die Wassertiefe wenige Zentimeter beträgt. Wir rollen die Fock ein Stück aus, so dass wir in dem Moment, wo der Anker lose kommt, das Vorsegel back halten können. Der Bug dreht sich langsam vom Flach weg und wir beschleunigen nach dem vollständigen Ausrollen der Fock auf ca. 5 Knoten. Dann setzen wir das Großsegel und erreichen traumhafte 7,2 Knoten bei mittlerweile 5 Beaufort und Raumschotkurs; dazu Sonne und milde Temperaturen - der Sinn sdes Lebens wird erkennbar!

Viel zu schnell erreichen wir Marina Minde. Als wir in den Hafen einlaufen, sehen wir Kay von Eitzen mit seiner schönen "Holnis" auf unserem Platz. Wir freuen uns, dass er mit seiner Frau nach Marina Minde gekommen ist und legen uns direkt neben die "Holnis". Wir werden von diversen Stegnachbarn herzlich begrüßt. Wir freuen uns sehr, nach einem langen Winter Alle wiederzusehen. Wir treffen uns dann später zum Grillen und verbringen bei angenehmen Temperaturen mit traumhaftem Blick auf die Flensburger Förde einen sehr geselligen Abend. Mit Kay und seiner Frau trinken wir später einen Absacker auf unseren Schiffen und gehen gegen Mitternacht zu Bett.




Treffen der Delphin-Freunde Winter 2017: Spannende Begegnungen

dsc_0289Am Sonntag, den 29.01.2017 um 14:30 Uhr waren alle wesentlichen Vorbereitungen abgeschlossen. Zusammen mit Doris und Jörn hatten wir bereits tags zuvor Tische und Stühle zurechtgerückt und eingedeckt. Es gab noch einen Technik-Check mit Jörns Diaprojektor, der trotz seines Alters sofort anstandslos funktionierte. Das ist noch Technik, auf die man sich verlassen kann! Fehlermeldungen wie "kein Signal" oder "Frequenz außerhalb des Bereichs"" werden sicher nicht auf der Leinwand zu sehen sein!

Nach getaner Arbeit hatten Doris und Jörn Kaffee und Kuchen vorbereitet - total nett und wir haben uns riesig gefreut!

dsc_0306Am Sonntag kamen dann die ersten Gäste so gegen 14:30 Uhr. Um kurz nach 15 Uhr waren wir mehr als komplett! Wir haben uns sehr über zusätzlichen Besuch gefreut. So waren wir 30 Teilnehmer und Nicole und ich überwältigt  von dem regen Interesse! Es kamen auch einige Teilnehmer aus Bremen, Schleswig und Lübeck, die die langen Anfahrtswege nicht gescheut haben.

dsc_0308Wir haben uns auch sehr gefreut, dass einer der "Ur-Erbauer" der Delphin-Form, Peter Horn, anwesend war. Damals hat er zusammen mit Fritz Meyerhold und Hobe Hein zuerst das Kernmodell und dann die beiden Hälften der Negativform gebaut. Erwähnenswert an dieser Stelle ist, das große Engagement und der Einsatz der Frauen der drei Erbauer!

Außerdem war auch Stefan Eller von den Stahldelphin-Freunden anwesend. Der Austausch mit seinen Erfahrungen war und ist sehr bereichernd für uns!dsc_0309

Damit das Treffen eine gewisse Struktur bekommt, war ein offizieller Part mit Präsentationen und Vorträgen geplant. Daran schloss sich ein ungezwungener Austausch der Delphin-Freunde an.

dsc_0316Für das leibliche Wohl war auch gesorgt: Es wurden sieben, äußerts leckere Torten bzw. Kuchen sowie Kekese mitgebracht - herzlichen Dank dafür!

Ein Höhepunkt der Veranstaltung war der Diavortrag von Jörn , der einige spannende Bilder vom damaligen Bau herausgesucht hatte. Mit seiner herrlich trockenen, nordeutschen Art verstand er es, uns eine Vorstellung davon  zu vermitteln, unterdsc_0332 welchen Umständen und mit welchen, zum Teil primitiven Mitteln, die für damaliger Verhältnisse, großen Schiffe enstanden sind. So mußte die sogenannte "Werft" auf dem Grundstück von Doris und Jörn erst noch mit eigenen Händen gebaut werden. Der Ballast für den Kiel wurde per Hand aus Blei in Formen gegossen - das erinnert einwenig an Bleigießen zu Silverster.dsc_0345

dsc_0350Anschließend ergriff Bernd Meusel spontan das Wort und erzählte von dem Bau seines Schiffes, was sich wesentlich durch den wunderschönen, hölzernen Aufbau von den meisten anderen Delphinen unterscheidet. Bernd ist mit Leib und Seele Bootsbauer und, wie wir Alle erfahren durften, ein echter Experte. Vielen Dank, Bernd!

Nicole und ich bedanken uns bei allen Delphinfreunden, auch für das sehr positive und aufbauende Feedback. Auch herzlichen Dank für die Hilfe beim Auf- und Abbauen. So macht es einfach Spaß!

Nicole und Axel

 

Wintertreffen der Delphin-Eigner 2017


Wintertreffen 2017

Mit 27 Anmeldungen für Sonntag Nachmittag, den 29.01.2017 ist dieser Termin nun für unser Wintertreffen festgesetzt.

Veranstaltungsort ist der SVE (Wisch 20, 25336 Elmshorn), Beginn ist um 15 Uhr.

Wir haben für den Ablauf unsers Treffens folgenden Vorschlag:

  1. Begrüßung durch Familie Breuer
  2. Sinn und Zweck der Interessengemeinschaft und der Webseite „www.delphin-66.de
  3. Kurze Vorstellung der Boote/Eigner (Präsentation mit Beamer/Leinwand)
  4. Status der Webseite (Präsentation mit Beamer/Leinwand)
  5. Erstellen eines Beitrages auf der Delphin-Seite (Präsentation mit Beamer/Leinwand)
  6. Sammeln von Anregungen (Webseite, zukünftige Gestaltung von Treffen usw.)
  7. Dia-Vortrag über den Bau von Delphinen von Jörn Götte und Bernd Meusel 
  8. Erfahrungsaustausch in geselliger Runde

Ich bin Jörn und Bernd sehr dankbar, dass sie von ihrer entbehrungsreichen Zeit während des Baus ihrer Schiffe berichten! Die beiden bereiten dafür eine Auswahl an Dias für uns vor.

Wir freuen uns sehr auf Euer kommen und auf eine ebenso gesellige wie informative Veranstaltung!

Nicole und Axel Breuer

Anfahrt

 

Wer kommt?

Bis jetzt haben sich 16 Crews für unser Wintertreffen angemeldet:

wer_kommt_2017-03

Ein Tagestörn im Winter

29.11.2016

DSC_0005Am Sonntag stand bei uns ein Ausflug nach  Kollmar an der Elbe auf dem Programm. Wir konnten es kaum glauben, was wir sahen: Ein Segler aus Barnkrug hatte im Hafen von Kollmar festgemacht. Was für ein schöner Anblick - wir waren ein bisschen neidisch - aber wir haben es ihm natürlich gegönnt!

Er war mit auflaufendem Wasser gekommen und legte dann bald nach unserer Ankunft am Nachmittag wieder ab - sein letzter Törn für dieses Jahr. Nächstes Wochenende, so erzählt er uns, geht sein Schiff auch aus dem Wasser. Wir denken: Was für eine schöne lange Segel-Saison!

 

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