Delphine unter sich.

28.05.2021, SVE - Pagensand Süd (Pagen Süd)

Ganz nach dem Motto "Negativ ist das neue Positiv" haben wir uns noch schnell einen "time slot" bei einer Corona-Teststelle in Elmshorn gebucht. Dieses Mal ist der Ablauf tadellos. Zu Pfingsten hatten wir nämlich Pech: Wir mussten trotz der Buchung eines "time Slot" fast eine Stunde in einer langen Schlange warten. In dieser Stunde hatte ich dann genügend Zeit mich in meine Wut über diese grottenschlechte Organisation reinzusteigen und nach außen zu transportieren. Wir erfuhren dann, dass es auf Grund einer "technischen Panne" zu Mehrfachbuchungen gekommen ist -na gut, kann passieren.

Jedenfalls haben wir den Test für den Fall gemacht, dass wir einen Hafen anlaufen wollen.

Um 18:12 Uhr ist Hochwasser in Elmshorn. Das Wasser läuft gut auf, so dass wir eigentlich gegen 16 Uhr ablegen könnten. Doch ich muss nochmal schnell nach Hause fahren, um das Handy von unserem Jüngsten und noch Brot zu holen. Gegen halb fünf legen wir dann aber schließlich ab. Auf der Krückau begegnen wir dann zahlreichen Ruderern. Wir navigieren mit großer Vorsicht und reduzieren unsere Geschwindigkeit bei JEDER Begegnung und bedanken uns bei denjenigen, die uns wartend vorbei lassen. Die meisten Ruderer erwidern unsere Geste freundlich. Doch es gibt dann tatsächlich einige wenige, die uns dann noch anpampen! Das finde ich ziemlich unangemessen, was ich dann auch denjenigen gegenüber lautstark zum Ausdruck bringe. Wie soll das erst gehen, wenn noch mehr Schiffe aus unserem Verein unterwegs sind. Bisher waren wir in dieser Saison fast die Einzigen, die losgefahren sind!

Als wir Pagen Süd erreichen, liegen bereits zwei Delphine, die "Magellan" (Stahl-Delphin) und die "Liekedeeler" (Kunststoff-Delphin) im Päckchen vor Anker. Ein tolles Bild. Wir legen uns ein Stück davor auch vor Anker. Nach dem Abendessen setzen wir mit unserem Schlauchboot zur "Magellan" über. Dort verbringen wir einen sehr geselligen Abend. Wir sind beeindruckt von dem tollen Zustand der beiden Schiffe! Wirklich zwei Schönheiten, gerade mit den wunderschönen Holzriggs! Wir danken den Ellers und Homuths für ihre Gastfreundschaft!

29.05.2021, Pagensand Süd (Pagen Süd) - Ankerplatz vor Glückstadt

Gegen 9:45 holen wir den Anker hoch und rollen die Fock aus. Mit fast achterlichen Wind laufen wir die eigentlich nahegelegene Südspitze von Pagensand an. Gegen das ablaufende Wasser laufen wir aber teilweise unter 1 Knoten über Grund. Wir sind für die "paar Meter" bestimmt eine halbe Stunde unterwegs. Das Groß wollen wir deshalb aber nicht auspacken. Wir müssen uns in Geduld üben - genau eine meiner Stärken!

Als wir auf den Hauptarm der Elbe kommen, nimmt der Wind deutlich zu. Wir kreuzen nur unter Fock bis zur Einfahrt zur Glückstädter Nebenelbe. Es ist viel Berufsschifffahrt unterwegs, auch der Katamaran nach Helgoland kommt mit hoher Geschwindigkeit aus Hamburg angeschossen. Beim ständigen Queren des Hauptfahrwassers ist große Aufmerksamkeit geboten. Es gilt den Wind, die Strömung und die Geschwindigkeit der sich nähernden Berufsschiffe richtig einzuschätzen. Obwohl wir nur die Fock ausgerollt haben, kommen wir gut voran - das ablaufende Wasser spielt uns hierbei natürlich in die Karten.

Bei fast totaler Ebbe erreichen wir die Einmündung zur Glückstädter Nebenelbe. Genau hier lässt uns der Wind im Stich. Ich versuche alles auszureizen, muss dann aber im letzten Augenblick den Motor starten, da wir quer auf ein in Lee gelegenes Flach getrieben werden. Es mangelt schlichtweg an Fahrt im Schiff. Auf dem Flach liegt bereits ein Motorboot "hoch und trocken". Glücklicherweise können wir uns immer auf unseren Motor verlassen - wenn wir ihn brauchen, springt er sofort an!

Bei Hochwasser sieht der südliche Teil der Rhinplate aus wie eine Insel - fast wie eine karibische Insel!

Die Einfahrt zur Glückstädter Nebenelbe ist (bei Ebbe) wirklich flach. Wir haben teilweise nur 70 cm unterm Kiel.

Gegenüber der Einfahrt zum Glückstädter Hafen legen wir uns östlich von der Rhinplate vor Anker. Gegen 14 Uhr holen wir den Anker wieder hoch und ich setze Nicole im Hafen an einem der Schwimmstege ab. Nicole fährt mit der Bahn zur Jahreshauptversammlung, die leider dieses Jahr so spät auf einen Samstag gelegt wurde. Sie kommt dort ihrer Aufgabe als "Pressebeauftragte" nach.

Ich fahre derweil mit Piet wieder zur unserer Ankerstelle zurück. Am Nachmittag klariere ich dann das Schlauchboot mitsamt Außenborder, um mit unserem Jüngsten zum Glückstädter Hafen übersetzen zu können. Die Strömung auf der Nebenelbe ist ziemlich stark, so dass ich beim Ansteuern der Hafeneinfahrt den Kurs um fast 45° vorhalten muss.

Natürlich ist es ein komisches Gefühl, unser Schiff ganz alleine vor Anker, bei der starken Strömung zu lassen. Allerdings kann nicht viel passieren, denn der Anker hat bis jetzt immer gehalten. Und selbst wenn er sich löst, wird unser Schiff mit dem ausgebrachten Anker mit vielen Metern Ankerkette nicht weit kommen. Denn die Glückstädter Nebenelbe wird stromaufwärts, spätestens zum Mündungsbereich zur Hauptelbe flacher, so dass sich dort der Anker sicher festsetzen würde.

Am frühen Abend hole ich Nicole wieder vom Glückstädter Hafen ab. Dieser ist mittlerweile proppe voll und ein Festmachen zu umständlich und zeitaufwendig. Daher manövriere ich das Schiff in einem U-förmigen Kurs an dass Stegende. Nach der 180°-Wende fahre ich dicht am Stegende vorbei und viere bei geringer Fahrt die Vorleine unseres Schlauchboots, das mit auflandigen Wind zum Steg treibt. Nicole steigt dann in das Schlauchboot über und hole die Vorleine ein, so dass Nicole an Bord der Hanna klettern kann.

Das ist jedenfalls Hafenkino pur - das Unterhaltungsangebot wird von zahlreichen schaulustigen Hafenliegern gut angenommen.

Wir entschließen uns dann , keine langen Strecken mehr zu fahren, so dass wir hinter der Hafeneinfahrt links, elbaufwärts abbiegen und uns vor dem südlichen Teil der Rhinplate vor Anker legen. Am späteren Abend legt sich dann ein weiteres Schwesterschiff mit dem Namen "Antje" hinter uns vor Anker.

30.05.2021, Ankerplatz Glückstädter Nebenelbe (Rhinplate) - SVE

Gegen Mittag klart es auf und wir lichten den Anker. Mit zunächst nur ausgerollter Fock segeln wir mit auflaufendem Wasser auf die Hauptelbe. Die Durchfahrt gestaltet sich navigatorisch wieder etwas schwierig, da dort Baggerarbeiten stattfinden. Wieder einmal liegt dort ein Boot auf der Sandbank.

Wir steuern schließlich, mit zusätzlich gesetztem Großsegel, Schwarztonnensand an. Wir kommen aber bei dem niedrigen Wasserstand nicht mal in die nähe der Pricken, die zu der tiefen Stelle hinter Schwarztonnensand führen. Also segeln wir weiter und legen uns dann zwischen Kollmar und "Grüner Mann" vor Anker. Mit dem Abendhochwasser fahren wir dann die Krückau hinauf. unser Jüngster lässt sich im Schlauchboot hinterherziehen

Weidereinmal geht ein schönes Wochenende auf unserer Hanna zu Ende. Das schöne Wetter von heute mit deutlich angenehmeren Temperaturen macht uns Hoffnung auf weitere schöne Tage an Bord!





Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.