Ankersession auf der Schlei – Lindaunisbrücke immer noch geschlossen!

18.06.2021, Fahrdorf (FSV) - Ankerplatz westlich Reesholm

Es ist der letzte Schultag vor den Sommerferien. Es liegt ein Schuljahr mit großen Herausforderungen, sowohl für die Kinder als auch die Erwachsenen hinter uns. Es waren kräftezehrende Monate. Wir hoffen, dass wir das Homeschooling für Piet so gestaltet haben, dass zumindest in den Hauptfächern wie Mathe und Deutsch ein bisschen was hängen geblieben ist. Seine beiden Schwestern sind ja schon älter und selbständiger.

Mit dem Schiff rauszufahren und sich einfach nur vor Anker zu legen reicht schon, um Abstand zu bekommen - ein willkommener Tapetenwechsel! Die schwül-warme Luft steigert das Verlangen in die Schlei zu springen.

Wir legen uns auf der westlichen Seite der Halbinsel Reesholm vor Anker. Das sind gerade einmal 1,6 Seemeilen von Fahrdorf entfernt. Das macht aber gar nichts, denn morgen soll die Lindaunisbrücke wieder öffnen (so war jedenfalls bis zum Abend unser Glauben)! und wir können mal etwas weiter weg fahren!

Am frühen Abend kommen Freunde mit ihrem Motorboot und später noch Freunde mit ihrer "X-382". Sie machen längsseits bei uns fest. Der Anker hält, für mich immer wieder ein Wunder. Die Kinder, insgesamt fünf an der Zahl haben unglaublichen Spaß beim Baden von den Schiffen aus. Es ist wirklich ein Paradies, nicht nur für die Kinder.

Im Laufe des Abends erreicht uns die Nachricht, dass die Deutsche Bahn den Termin zur Öffnung der Lindaunisbrücke abermals verschoben hat -es soll nun der 22. Juli sein - wir sind gespannt!!

Während für die Nacht über hier vor Anker bleiben, fahren die anderen in ihren Heimathafen.

Die Nacht wird jäh durch aufkommende Windböen unterbrochen. Der Wind dreht um nahezu 180° auf west. Damit liegen wir hier "auf Legerwall", sprich mit auflandigem Wind nahe am Ufer. Wenn der Anker nicht halten soll, trieben wir auf Land zu. Jedoch bereitete uns nicht der Anker Sorgen, sondern das Solarpanel, dass ich über Nacht am Großfall hatte hängen lassen. Außerdem hat der starke Wind unseren aus zwei ineinander gesteckte Scheiben zu einer Scheibe zusammengedrückt, die wie wild im Wind umherflatterte. Beides berge ich ab. Der ganze Spuck dauerte dann aber auch nur wenige Minuten. Das wiederholt sich dann noch zwei Mal, dann ist Ruhe. Der Wind weht zwar immer noch auflandig, aber deutlich schwächer - der Anker wird schon halten.

19.06.2021, Ankerplatz westlich Reesholm - Ankerplatz nördlich von Marina Schrader - Fahrdorf (FSV)

Im Laufe des Morgens nimmt der Wind wieder deutlich zu. Wir verholen und auf die Ostseite von Reesholm. Jedoch liegt hier schon ein anderes Segelschiff vor Anker und eigentlich auch genau dort, wo wir liegen wollten. Wir fahren weiter. Nur mit der Fock steuern wir den Ankerplatz nördlich der Schrader Marina an. Wir müen bei der Wahl des Ankerplatzes an unsere Freunde denken, die später mit ihrem tiefgängigeren Schiff nachkommen wollen.

Wir finden ein schönes Plätzchen nur wenige Meter vom Ufer entfernt und mit 1,4 Meter unter unserem Kiel - sprich insgesamt 2,50 Meter Tiefe genial. Leider hält unser Anker nicht. Wir haben ihn auch nicht mit der Maschine eingefahren, da wir das Ankermanöver nur unter Fock gefahren haben. Erschwerend kommt hinzu, dass sich hinter uns noch ein Jollenkreuzer vor Anker legt. Meine bösen Blicke werden nur durch ein Freundliches Grüßen erwidert. Wir verholen uns ein Stück weiter weg vom Ufer, wo genügend Platz ist.

Als später unsere Freunde an unserer Steuerbordseite festmachen, kommen starke Böen, die unser Päckchen abermals vertreiben lassen. Wir verholen uns im Päckchen wieder ein Stück Richtung Land. Dieses Mal hält unser Anker!

Es wird ein chilliger Tag an Bord mit ordentlich Badeaction. Die Kinder sind mehr im Wasser als an Bord. Mit den Wasserpistolen liefern sie sich heiße Gefechte - eine Freude, das mit anzusehen!

Am späten Abend entschließen wir uns, noch nach Fahrdorf zu verholen, da für morgen Früh starke Gewitter vorhergesagt sind.

20.06.2021, Fahrdorf (FSV)

Das vorhergesagte Unwetter mit orkanartigen Böen und Hagelschauern streift uns dann aber lediglich. Trotzdem war es die richtige Entscheidung, in den Hafen zu fahren.

Es sind nunmehr nur noch zwei Wochen, bis wir in den Urlaub fahren! Wir wird sich das wohl mit der Lindaunisbrücke gestalten??

 



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