Sommerurlaub 2020 – Die Ruhe vor dem Sturm

02.07.2020, Ankerbucht bei Skarø – Nørrefjord, hinter Helnaes

Wir hatten von den tollen Ankermöglichkeiten im Nørrefjord gehört. Das wollen wir ausprobieren. Danach wollen wir einen sicheren Hafen anlaufen, da für die folgenden Tage starker Wind vorhergesagt ist. Am frühen Morgen setzen wir die Segel und binden uns von der Mooringboje los und begeben uns auf die Kreuz, geben dann aber irgendwann auf, da wir sonst zu lange unterwegs sein würden. Wir navigieren zwischen den beiden Inseln Avernakø und Lyø hindurch und setzen westlich von Lyø die Segel. Der Wind nimmt leider ab und wir schaffen die Höhe nicht, um in den Nørrefjord zu kommen. Wir nehmen den Motor als Unterstützung hinzu. Als wir in den Nørreford fahren, sind wir angetan von der schönen Natur und den seichten Gewässern. Wir fahren bis an die nördliche Spitze von Helnaes und legen uns ein großes Stück neben drei anderen Ankerliegern ebenfalls vor Anker. Die Sonne scheint und wir können baden. Die Landschaft ist sehr reizvoll. Wir fahren mit dem Schlauchboot an Land und besteigen eine Anhöhe, von der man einen traumhaften Blick auf auf den Kleinen Belt hat.- wirklich wunderschön hier! Abends sitzen wir in der Plicht und erleben einen traumhaften Sonnenuntergang. Es sind diese Momente, die einem Gewissheit bringen, dass sich die unzähligen Arbeitsstunden am Schiff in der kalten Wintersaison lohnen!

Wir bekommen dann noch einen Videoanruf von Freunden. Auf Nachfrage von Nicole, sitzen sie gerade zu Hause auf der Terrasse. Doch Piet sieht bei einem kleinen, ungewollten Schwenk der Handy-Kamera Wasser im Hintergrund. Seit wann wohnen die denn am Wasser? Als dann noch Mastspitzen zu sehen sind, ist klar, unserer Freunde sitzen statt auf der Terrasse, auf dem Boot und zwar in Schleimünde und wollen morgen nach Assens kommen, was auch unser nächstes Ziel ist! Eine riesige Überraschung und die Freude ist riesig - Piet bekommt einen Anfall der Freude!

03.07.2020, Nørrefjord, hinter Helnaes – Assens Marina

Es war eine ruhige Nacht vor Anker. Früh morgens kommt einwenig die Sonne durch, es ist total ruhig und durch den wenigen Wind auch mild. Nach unserem Kaffee setzen wir das Großsegel und holen den Anker hoch. Wir rollen die Fock aus und gleiten bei achterlichem Wind mit 2 bis 3 Knoten den Nørrefjord entlang; wir nehmen nur das leise Plätschern unseres Schiffes wahr – wirklich schön! Es ist die ideale Gelegenheit in der Plicht zu frühstücken, bevor wir Helnaes südlich umrunden und Kurs auf Assens nehmen. Wir haben mit wenig Wind und mit Höhelaufen zu kämpfen – später kommt dann noch Regen dazu. Ich arbeite mich, während Nicole an der Pinne steht, in  die Schlechtwetter-Montur und wir segeln schließlich bis vor die Einfahrt von Assens Marina. Auch hier liegen kaum Deutsche Freizeitboote.

Der Hafen von Assens überzeugt eher durch seinen industriellen Charme. Aber der Hafen bietet Alles, was man so braucht. Es gibt sogar einen Maritime Shop, der auch viele technische Dinge für Schiffe anbietet, z. B. Schrauben, Fittinge oder auch Elektronik.

Unsere Freunde sind morgens in Schleimünde gestartet. Was mit zu wenig Wind und langsamer Fahrt begonnen hat, endet mit zu viel Wind und schneller Fahrt. Sie werden von plötzlich zunehmendem Wind überrascht und müssen bei widrigen Bedingungen das Groß ihrer X-382 bergen. Dafür ist voller Einsatz gefordert und der Nachwuchs übernimmt das Steuerrad. Wir verfolgen das Ganze per AIS und Wetterradar und sind froh, als unsere Freunde dann am Abend in Assens einlaufen und neben uns fest machen!

 


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