Sommerurlaub 2021 – Die Startsequenz über Marstal

02.07.2021, Fahrdorf - Ankern vor Arnis

Auch, wenn man es sich jedes Mal erneut vornimmt, es lässt sich offensichtlich nicht vermeiden: Trotz vorausschauender Planung für den bevorstehenden Urlaub, wird es wieder einmal hektisch. Es geht offensichtlich nicht anders, jedenfalls bei uns nicht!  Das Ablegen in Fahrdorf ist wieder einmal von großer Eile geprägt. Wir bringen unser Gepäck sowie Proviant einfach nur an Bord und legen ab. Verstaut wird unterwegs, denn wir versuchen noch die letzte Brückenöffnung der Lindaunisbrücke zu bekommen. Eigentlich ist auch genug Wind zum Segeln, aber wir belassen es beim Motoren. Wir schaffen es dann rechtzeitig zur Brückenöffnung. Eine gute Meile hinter der Lindaunisbrücke legen wir uns vor Anker und genießen die herrliche Abendstimmung. Allerdings liegen wir hier nicht so ruhig, wie ursprünglich gedacht. Wir holen den Anker also wieder hoch und rollen die Fock aus. Unser Ziel ist Arnis. Dort hatte ich mir eine spezielle Ankerstelle, unweit vom Ufer und geschützt,  ausgeguckt. Ich hoffe, dass es klappt. Auf Höhe der "Schleiperle" in Arnis starten wir den Motor und fahren ein Ankermanöver an der Nordostspitze der Halbinsel. Dort gibt es eine Stelle mit einer Tiefe von ca. 2,1 m..

Der Abend ist noch jung und wir setzen noch einmal mit dem Schlauchboot nach Arnis über. Es ist wirklich wunderschön hier. Wir spazieren den Fußweg entlang Richtung Ortskern. Beim "Fährhaus" sitzen noch Gäste im Außenbericht. Das sah eben schon so einladend aus, als wir gerade mit dem Schiff vorbeigefahren sind. Leider sah es nur so aus!! Wir dachten, wir könnten noch ein Eis bekommen und setzen uns an einen der freien Tische. Da wir nicht bedient werden, gehe ich mit unserem Jüngsten nach vorne, um uns bemerkbar zu machen. Auf meine Frage, ob wir noch ein Eis bekommen können, werden wir auf eine ungemein harsch bzw. eigentlich schon frechen Arte und Weise abgewiesen, dass ich nicht anders konnte, als im gleichen Ton zu antworten. Der Kellner will uns dann einfach stehen  lassen und an uns vorbeigehen - unfassbar. Ich habe die Schnauze dermaßen voll, dass ich über den gesamten Außenbereich hinweg Nicole zu rufe: "Lass uns hier abhauen, die wollen uns hier nicht!". Ich konnte mir der Aufmerksamkeit der anderen Gäste gewiss sein. Wir verlassen dann unverrichteter Dinge diesen unfreundlichen und negativ wirkenden Ort!

Wir gehen noch weiter bis zur "Strandhalle", die aber auch schon geschlossen ist. Sie hat offenbar neue Betreiber, denn der Außenbereich wurde umgestaltet. Das gefällt uns sehr gut und bringen das auch dem neuen Pächter, der gerade die Sitzkissen zusammensammelt, gegenüber zum Ausdruck - der freut sich.

03.07.2021, Ankern vor Arnis - Marstal

Nach einer ruhigen Nacht vor Anker, brechen wir rechtzeitig auf. Unter Segeln laufen wir aus der Schlei hinaus auf die Ostsee. Der Wind aus Nordwest reicht gerade so, dass wir noch einigermaßen voran kommen. Marstal ist unser erster dänischer Hafen dieses Jahr.

Kurz vor der Hafeneinfahrt von Marstal starten wir den Motor und laufen den letzten Steg an. Dort haben unserer Freund einen genialen Platz an der runden Plattform mit wunderschöner Sicht (fast wie beim Ankern!) für uns freigehalten! Danke!!

Für das EM-Achtelfinale Dänemark gegen Tschechien krame ich unseren 32-Zoll Monitor hervor und baue es für eine Art "Public Viewing" auf einer Sitzgarnitur auf. Der Stream läuft etwas zeitverzögert, so dass, bevor wir das erste Tor sehen können, bereits ein Jubel durch den Hafen hallt.

Nach dem Spiel haben wir dann eine Begegnung der besonderen Art: Unser Freund und ich genießen gerade ein Bierchen während die Nachlese des Fußballspiels nebenher läuft. Unsere Frauen sind unterwegs. Unsere Kinder vergnügen sich derweil mit Schlauchboot und Außenborder zusammen mit zwei dänischen Jungs, ebenfalls im Schlauchboot mit Außenborder. Aus dem Augenwinkel heraus bemerke ich, dass ein Gestalt von einem Schiff, zwei Plätze neben unserer Hanna in offensichtlich erregtem Zustand von Bord steigt und zielstrebig auf uns zukommt. Bei der Person handelt es sich um eine betagte Dame, deren Alter und Lebenserfahrung sie nicht daran hindern lässt, ein Gewitter der besonderen Art auf uns hereinbrechen zu lassen. Wir werden mit einem Feuerwerk verbaler Attacken konfrontiert, das seines Gleichen sucht! Gegenstand ihres Anliegens ist die durch den Lärm der Außenborder verursachte Ruhestörung. Das ist für uns nachvollziehbar. Es war aber einfach schön für uns anzusehen, wie unser heranreifender Nachwuchs heute zum ersten Mal und alleine im Schlauchboot unterwegs ist. Trotz unserer defensiv ausgerichteten Verteidigungsstrategie, ließ das Ende des Dauerbeschusses der aufgebrachten Dame auf sich warten. Sie gab uns untere anderem zu verstehen, dass sie das Vergehen dem Hafenmeisters melde werde, der uns dann unverrichteter Ding dieses schönen Ortes verweisen würde. Allein, dazu kam es nicht!

Marstal ist unser Absprunghafen in die dänische Südsee und Richtung Norden. Als grobes Ziel haben wir Bönnerup ins Auge gefasst. Eine Empfehlung unserer Freunde, die wir in den nächsten Tagen begleiten werden.

 



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