08.05.2018, Fahrdorf
Heute soll es mit der Hanna von Fahrdorf aus, weiter Richtung Norden gehen. Wir hatten das Schiff dort nach unserem ersten Teil der Überführung liegen lassen. Das genaue Ziel für die nächsten Tage wissen wir noch nicht - vielleicht bleiben wir auch in der Schlei.
Die Autofahrt ist wegen der vielen Baustellen etwas nervig, nördlich des Bordesholmer Dreiecks gibt es zwei weitere Baustellen (Tagesbaustellen) auf der A7. Wir stehen ca. 25 Minuten im Stau und im Auto wird es warm. Ich verspüre Hunger, und zwar auf Burger mit Pommes!
Als wir endlich die Abfahrt Jagel erreichen, geht's kurz rein zu Burger King und dann ab zum Schiff.
Der Hafen des FSV (www.fsv-fahrdorf.com/ ) ist hübsch gelegen. Man hat von hier einen wunderbaren Blick auf Schleswig und den Schleswiger Dom. Der Hafen ist auch mit dem Auto gut und schnell zu erreichen, da er günstig an der Autobahnabfahrt Jagel liegt. Außerdem ist von hier das Wikinger-Museum Haithabu fußläufig zu erreichen.
Wir sind froh, als wir endlich auf unser Schiff können. Wir essen erstmal unsere Burger. Bevor wir dann später ablegen, fahre ich noch einmal mit dem Auto zu einer nahegelegenen Tankstelle, um unsere leeren Gasflaschen (5 Kg) zu tauschen. Hierbei muss ich jedoch immer auf die Höhe der Gasflaschen achten, da ansonsten der Deckel unserer Gasbox nicht mehr zu geht. Leider weisen die Gasflaschen nämlich unterschiedliche Höhen auf. Normalerweise habe ich zum Auswählen einer geeigneten Gasflasche ein Holzmaß dabei. Das liegt aber leider zu Hause. Immerhin, ich finde eine passende Flasche.
Schließlich sind wir bereit zum Ablegen. Wir starten den Motor und binden los. Der Wind drückt uns aus der Box. Nicole legt zusätzlich den Rückwärtsgang ein. Dabei entsteht ein unglaublicher Lärm, den wir zunächst nicht zuordnen können. Was kann das sein?? Schnellt nimmt Nicole den Gang wieder raus. Bevor das Schiff ganz aus der Box ist, werfe ich in letzter Sekunde eine Vorleine über den backbordseitigen Heckpfahl. Es hat nicht viel gefehlt und wir wären manövrierunfähig auf den Steinwall hinter uns getrieben.
Wir versuchen nun die Ursache dieses Geräusches, das nur im eingekuppelten Zustand entsteht, zu ergründen. Schnell wird klar, dass es die Stopfbuchse sein muss. Es rächt sich nun die Tatsache, dass ich mich seit dem Kauf des Schiffes mit dem Antriebsstrang noch nicht näher beschäftigt habe – hat ja auch bisher einwandfrei und zuverlässig funktioniert. Bisher war ich davon ausgegangen, dass unsere Stopfbuchse ausschließlich wassergekühlt ist. Trotzdem appliziere ich Babyöl in Ermangelung eines anderen, geeigneten Öles, in den Spalt zwischen Stopfbuchbrille und Welle. Immer wieder kuppel ich ein und aus gebe Öl in den Spalt. Erst nach langer Zeit stellt sich ein geringer Effekt ein. Zu guter letzt bringt uns der Vater unserer Bekannten eine Fettpresse vorbei - wirklich sehr nett! Vielleicht hat der Fettnippel an der Stopfbuchse doch seinen Sinn. Jedenfalls
können wir am späteren Abend endlich zusammen mit unseren Bekannten starten.
Unser Ziel soll heute die Marina Hülsen sein. Dort haben wir vor vier Jahren unsere Hochzeit gefeiert. Wir freuen uns, nun mit unserem eigenen Schiff dort festmachen zu können. Wir kommen erst relativ spät dort an, so dass wir gegen 21 Uhr dort festmachen.
09.05.2018, Sønderborg
Das Wetter zeigt sich auch heute von seiner schönen Seite. Es soll nach Sønderborg gehen; der Wind ist günstig dafür. In der Schlei müssen wir wegen des Ostwindes und des schmalen Fahrwassers motoren. Nach der Klappbrücke bei Lindaunis (ein wirklich beeindruckendes und archaisch wirkendes Bauwerk, dessen Jahre gezählt sind), kommen wir ein wenig zu spät zur Klappbrücke bei Kappeln an. Leider sind die Öffnungszeiten der beiden Klappbrücken für Freizeitskipper schlecht getaktet. Das macht uns aber gar nichts, denn wir binden an einer Mooringboje fest und entspannen. Die Zeit vergeht wie im Fluge und wir können nach ca. 40 Minuten Wartezeit losbinden.
Als wir Schleimünde passieren und auf die Ostsee hinausfahren, setzen wir sofort die Segel. Traumhaft, diese Ruhe, dann noch Sonne und schöner Wind zum Segeln – was will man mehr!?
Uns begleiten immer wieder Schweinswale. Wir freuen uns sehr, so viel von den faszinierenden Säugetieren beobachten zu können.
In Sønderborg ist schon ordentlich was los. Die Berechnung des Hafengeldes wurde überarbeitet, sodass wir jetzt nach der Breite der mit der diesbezüglich gekennzeichneten Box bezahlen. In diesem Fall profitieren wir von unserem relativ schmalen Schiff und müssen weniger Hafengeld als die Jahre zuvor bezahlen.
10.05.2018, Dyvig
Auch heute ist wieder bestes Segelwetter. Für den Nachmittag sind allerdings für die Westküste heftige Gewitter vorhergesagt – für die Ostsee zunächst nicht. Heute soll es nach Dyvig in den alten Hafen gehen. Wir legen gegen 10 Uhr ab. Vor der Klappbrücke in Sønderburg müssen wir ca. 45 Minuten warten (Öffnungszeiten immer xx:01 Uhr). Wir
machen längsseits im Stadthafen, in einem für größere Schiffe reserviertem Bereich fest. Wir werden vom Hafenmeister angesprochen. Ich erkläre ihm mit meinen rudimentären Dänischkenntnissen, dass wir nur auf die nächste Öffnung der Brücke warten. Etwas widerwillig stimmt er zu.
Direkt nach Passieren der Klappbrücke, setzen wir die Segel. Mit achterlichem Wind geht es zunächst den Alssund
und dann den Alsfjord hinauf. Bevor wir in Dyvig festmachen, legen wir uns kurz hinter dem Abzweig nach Mejlsvig vor Anker. Wir wollen etwas die Ruhe und die Natur genießen. Nicole und ich setzen uns aufs Vorschiff. Doch leider währt die Ruhe nicht lange. Ich bekomme eine Unwetterwarnung auf mein Handy. Hinter den Bäumen können wir, bei genauerem Hinsehen, auch schon dunkle Wolken erkennen. Wir bekommen den Eindruck, dass das Ganze auch noch recht schnell näherkommt! War das Unwetter nicht nur für die Nordsee vorhergesagt? Eine Frage, zu dessen Beantwortung jetzt keine Zeit ist. Wir starten den Motor, holen den Anker hoch und motoren zum alten Hafen in Dyvig.
Wir machen zügig neben unseren Bekannten fest. Ich bringe noch zusätzliche Leinen als Spring aus und wir bauen die Kuchenbude auf. Die dunklen Wolken sind bereits über uns es fängt später heftig an zu regnen. Außer ein paar Donnern und Blitzen sowie Böen aus westlichen Richtungen bleiben wir von größerem Ungemach verschont.
11.05.2018, Høruphav Havn
Aufgrund der Windvorhersagen für die nächsten Tage lautet unser nächstes Ziel Høruphav Havn. Leider mangelt es uns heute an dem nötigen Wind, sodass wir später auf „flüssig Wind“ umstellen. Die Öffnung der Klappbrücke in Sønderborg um 14:01 verpassen wir knapp. Wir machen längsseits an einem Steg nahe der Klappbrücke fest. Wir nutzen die
Zeit für einen Kaffee und genießen den Ausblick. Gegenüber wird gerade ein monumentales Bauwerk in Form eines Hochhauses errichtet. Die moderne Architektur fügt sich für meinen Geschmack recht gut in das alte Stadtbild ein – es gibt auch andere Meinungen – zumindest hier an Bord.
Nachdem wir die Klappbrücke von Sønderborg hinter uns gelassen haben, steuern wir die Bucht vor Høruphav an und legen uns dort vor Anker. Am späten Nachmittag holen wir den Anker hoch und segeln nur mit der Fock zum Hafen von Høruphav. Das tolle dabei ist, dass unser Sohn mit seinen 5 Jahren an der Pinne steht und die Hanna, mit dem einen oder anderen Schlenker, aber immer das Ziel vor Augen, vor die Hafeneinfahrt lenkt. Meine Hoffnung, dass unser Sohn mal ein echter Seemann wird, keimt erneut auf!
Wir haben den Eindruck, das von Jahr zu Jahr immer größere Schiff im Hafen von Høruphav liegen. Das scheint sich beim Entrichten des Hafengeldes zu bestätigen: Wir bezahlen 188 Kronen! Das finden wir, auch wenn die sanitären Anlagen erneuert wurden, zu viel. Wir verbringen trotzdem einen scher schönen Grillabend in geselliger Runde.
12.05.2018, Iller Strand
Nach unserem obligatorischen Kaffee gehen wir zusammen zum SuperBrugsen, um uns mit Brot zu versorgen. Nicht ganz freiwillig begleitet uns unser Sohn, der schon nach wenigen Schritten an offensichtlicher Erschöpfung leidet. Seine Eltern zeigen sich jedoch unnachgiebig.
Nach einem herrlichen Frühstück legen wir am späten Vormittag ab. Wir setzen sofort nach der Verlassen des Hafens die Segel und steuern einen geeigneten Platz vor Iller Strand, in Sichtweite von Marina Minde an. Ich pumpe später das Schlauchboot auf und wir fahren zu dritt ans Ufer und laufen zur Spitze von Brunsnaes. Leider gibt es hier keinen Kiosk mehr, sodass wir das versprochene Eis nicht einlösen können.
Zurück an Bord bereitet Nicole ein sehr schmackhaftes Abendessen mit frischem Gemüse und Fisch zu. Wir dinieren in der Plicht mit phantastischem Blick auf die Flensburger Förde – ein Traum!
13.05.2018, Marina Minde
Heute ist schon wieder der letzte Tag. Wir stehen früh auf, trinken einen Kaffee, holen den Anker hoch und rollen die Fock aus. Nach ca. 50 Minuten machen wir an unserem angestammten Platz in Marina Minde fest.
Gegen 11 Uhr nehmen uns netterweise Freunde von uns mit dem Auto mit und setzen uns in Fahrdorf, wo unser Auto steht ab.
Das war wirklich wieder eine schöne Zeit an Bord!
































darum rufe ich kurz vor 10:00 den Wattführer an, ob die Veranstaltung stattfindet... Zur Antwort bekam ich:" Regen stört uns dabei überhaupt nicht"! Für jeden von uns einen Rucksack, mit in Plastiktüten wasserdicht verpackten Ersatzklamotten, Handtuch, Wasser und ein Brötchen... Und einen Kompass, man kann ja nie wissen (was man alles für sinnloses Zeugs mitnimmt). Um10:30 zum Bus (es fängt an zu regnen) nach Norddorf zum Treffpunkt. Mit uns sitzen schon andere Urlauber im Bus, die sich so wie wir zur Wattwanderung angemeldet haben. Am Busbahnhof angekommen geht es auch bald los. Nach ca. 2 Km haben wir das Ufer erreicht und es geht barfuß weiter. Es ist kalt und nass, das einzig gute ist, wir haben 









Weil der Südsüdwestwind recht schwach ist, starten wir schon um 14:00 Uhr anstatt 14:45 mit dem Hochwasser. Trotzdem: beim kleinen Kohn geht der Motor an, sonst treiben wir gegen die Tonne! Mit Segeln, Motorsegeln und mal Motorfahrt erreichen wir um 20:00 Otterndorf genau mit Kentern des ablaufenden Wassers.
Freitag, den 09.06. Um 03:30 klingelt der Wecker. Schnell Kaffee gemacht, Boot segelklar und los. Um 04:00 läuft der Strom gerade mit, nur der Wind schwächelt. Wo sind die 4-5 Windstärken aus Süd bis Südwest? jedenfalls nicht bei uns. Im Nordwesten stehen schwarze Wolken in denen es manchmal blitzt. Die Dämmerung läßt mehr und mehr nach und um 05:00 erscheint im Nordosten eine rote Scheibe hinter einem harmlosen Wolkenband. Das Gewitter ist abgezogen. Dann können wir endlich die Genua ausrollen... nein, doch nicht, jetzt 20 Knoten Wind genau von vorn. Nach 2 Minuten wieder Flaute. So geht das Spiel bis hinter die Außenreede. Im Süden steht ein weiteres Gewitter, läßt uns aber in Ruhe. "Felicitas" (Horst) aus Cuxhaven kommt uns unter Motor entgegen, hat noch nicht mal das Baumkleid abgenommen. Um 10:00 liegt die Antje am Tankponton und 10:30 im Vereinshafen auf Helgoland. Vom Hafenmeister hören wir, es hat am frühen Morgen um 04:00 fürchterlich gewittert und gegossen, und um 06:30 noch einmal. Man muß auch mal Glück haben!.Ein Ankommensgetränk, zu Mittag gegessen und bei einsetzendem Dauerregen 2 Stunden Schlaf nachgeholt. Am Abend hört der Regen endlich auf und sogar die Sonne kommt zun Vorschein.






















Es dauert nicht lange und der Eigner von dem Folkeboot kommt zurück. Er macht sich an seinem Schiff zu schaffen und versucht, es ins tiefere Wasser zu drücken - natürlich nicht ohne geringste Aussicht auf Erfolg. Wir schauen dem Treiben einwenig zu, bis unsere älteste Tochter uns auffordert, endlich zu helfen. Wir machen uns mit allen zur Verfügung stehenden Kräften auf. In gleicher Weise wie bei der Hanna, bekommen wir das Folkeboot durch Krängung und Drücken am Heck aus seiner misslichen Lage befreit. Der Eigner ist sichtlich erleichtert, als sein Boot wieder vollständig schwimmt.


Liegegeld aufgerufen wird, läßt uns daran zweifeln, dass wir wiederkommen. 170 Kronen finden wir für den Hafen und für seine Ausstattung zu teuer. Den Toiletten-Code haben wir vorher schon von einem Gast mündlich bekommen. Allerdings ist der Code zu lang, um ihn sich auf die Schnelle merken zu können. Gut, dass gerade eines der Kinder um uns herumsteht. Auf einen der Handrücken passt die Zahlenkombination hervorragend!